Tragheim (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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Tragheim war ein nordwestlich vom Schloss gelegener Stadtteil von [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] und galt als das vornehme '''"Geheimratsviertel"''' Königsbergs. | Tragheim war ein nordwestlich vom Schloss gelegener Stadtteil von [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] und galt als das vornehme '''"Geheimratsviertel"''' Königsbergs. | ||
==Name== | |||
Der Name ist [[Prußen|prußisch]] von '''"trakas"''': Lichtung im Wald, Schneise, Gehau, Holzschlag im Walde, hochgelegene trockene Wiese mit vereinzeltem Gesträuch und '''"caymis, kaimas"''': Dorf abzuleiten. | Der Name ist [[Prußen|prußisch]] von '''"trakas"''': Lichtung im Wald, Schneise, Gehau, Holzschlag im Walde, hochgelegene trockene Wiese mit vereinzeltem Gesträuch und '''"caymis, kaimas"''': Dorf abzuleiten. | ||
== Politische Einteilung == | |||
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== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | |||
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*Die Grundsteinlegung der '''Steindammer Kirche St. Nikolai''' erfolgte '''1256'''. Im 16. bis 18 Jahrhundert wurde die Kirche vor allem von '''evangelischen Polen und Litauern''' genutzt. Nur kurz, während des Siebenjährigen Krieges, wurde sie zwischen 1760 und 1762 als '''orthodoxe Kirche''' genutzt. Eine Glocke wurde auf dem '''Hamburger Glockenfriedhof''' erhalten und läutet heute im [[Verden (Aller)|Verdener Dom]]. Gegossen 1714 in der '''Königsberger Glockengießerei Dornmann'''. Sie ist nicht erhalten. | *Die Grundsteinlegung der '''Steindammer Kirche St. Nikolai''' erfolgte '''1256'''. Im 16. bis 18 Jahrhundert wurde die Kirche vor allem von '''evangelischen Polen und Litauern''' genutzt. Nur kurz, während des Siebenjährigen Krieges, wurde sie zwischen 1760 und 1762 als '''orthodoxe Kirche''' genutzt. Eine Glocke wurde auf dem '''Hamburger Glockenfriedhof''' erhalten und läutet heute im [[Verden (Aller)|Verdener Dom]]. Gegossen 1714 in der '''Königsberger Glockengießerei Dornmann'''. Sie ist nicht erhalten. | ||
*Die '''Tragheimer Kirche''' wurde 1632 errichtet und mehrmals umgebaut. Sie ist nicht erhalten. | *Die '''Tragheimer Kirche''' wurde 1632 errichtet und mehrmals umgebaut. Sie ist nicht erhalten. | ||
*Das '''Tragheim-Gemeindehaus''' | *Das '''Tragheim-Gemeindehaus''' | ||
*Die '''Baptistenkirche''' am oberen Schloßteich | *Die '''Baptistenkirche''' am oberen Schloßteich | ||
=== Evangelische Kirchen === | |||
== | === Katholische Kirchen === | ||
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | |||
== Kirchhöfe/Friedhöfe== | === Kirchhöfe/Friedhöfe === | ||
*Israelitischer Begräbnisplatz | *Israelitischer Begräbnisplatz | ||
*Polnischer Kirchhof | *Polnischer Kirchhof | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | |||
Der Tragheim wurde '''1322''' im [[Löbenicht (Königsberg)|Löbenichtschen Privilegium]] erwähnt. Das Dorf gehörte bis '''1632''' zur löbenichtschen Gemeinde. Man kann sicher davon ausgehen, dass es als '''Freiheit''' betrachtet wurde, denn Markgraf Albert Friedrich gab dem Dorf '''1577''' ein '''Wappen''' mit einem braunen Hirschkopf zwischen zwei grünen Tannenbäumen im blauen Schilde zum Wappen. Zunächst wurde in den vorderen, mittleren und hintern Tragheim eingeteilt. Die Einwohner gehörten zur Löbenichtschen Kirche und wurden auf dem '''Polnischen Kirchhof''' beerdigt. Auf dem Tragheim gab es etliche Häuser, die frei von allen Abgaben waren, die die kleine Gerichtsbarkeit hatten und die unzünftige Handwerkern das Wohnen ermöglichten. Es gab etliche Stiftungen vornehmer Bürger und Bürgerinnen zugunsten der Versorgung (vornehmer) Witwen und Waisen. '''1539''' brannte der Tragheim ab, nachdem in den '''litauischen Badestuben''' ein Feuer ausgebrochen war. '''1703''' erlaubte der König im Geiste der Toleranz den Königsberger Juden die Anlage eines Friedhofs auf der Freiheit Tragheim. Anfang des 20. Jahrhunderts residierte hier die Konservative Partei mit der '''"Ostpreußischen Zeitung"'''. Diese war gleichzeitig Herausgeber des '''"Königsberger Anzeiger"''', der '''"Georgine"''', des '''"Blatt der Landwirtschaftskammer"''' und einer Reihe weiterer kleiner Zeitungen. Nach der Entstehung der Villenkolonien [[Maraunenhof (Königsberg)|Maraunenhof]] und [[Amalienau (Königsberg)|Amalienau]] verlor der Tragheim seine Stellung als bevorzugte Wohnlage. | Der Tragheim wurde '''1322''' im [[Löbenicht (Königsberg)|Löbenichtschen Privilegium]] erwähnt. Das Dorf gehörte bis '''1632''' zur löbenichtschen Gemeinde. Man kann sicher davon ausgehen, dass es als '''Freiheit''' betrachtet wurde, denn Markgraf Albert Friedrich gab dem Dorf '''1577''' ein '''Wappen''' mit einem braunen Hirschkopf zwischen zwei grünen Tannenbäumen im blauen Schilde zum Wappen. Zunächst wurde in den vorderen, mittleren und hintern Tragheim eingeteilt. Die Einwohner gehörten zur Löbenichtschen Kirche und wurden auf dem '''Polnischen Kirchhof''' beerdigt. Auf dem Tragheim gab es etliche Häuser, die frei von allen Abgaben waren, die die kleine Gerichtsbarkeit hatten und die unzünftige Handwerkern das Wohnen ermöglichten. Es gab etliche Stiftungen vornehmer Bürger und Bürgerinnen zugunsten der Versorgung (vornehmer) Witwen und Waisen. '''1539''' brannte der Tragheim ab, nachdem in den '''litauischen Badestuben''' ein Feuer ausgebrochen war. '''1703''' erlaubte der König im Geiste der Toleranz den Königsberger Juden die Anlage eines Friedhofs auf der Freiheit Tragheim. Anfang des 20. Jahrhunderts residierte hier die Konservative Partei mit der '''"Ostpreußischen Zeitung"'''. Diese war gleichzeitig Herausgeber des '''"Königsberger Anzeiger"''', der '''"Georgine"''', des '''"Blatt der Landwirtschaftskammer"''' und einer Reihe weiterer kleiner Zeitungen. Nach der Entstehung der Villenkolonien [[Maraunenhof (Königsberg)|Maraunenhof]] und [[Amalienau (Königsberg)|Amalienau]] verlor der Tragheim seine Stellung als bevorzugte Wohnlage. | ||
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*das Parkhotel | *das Parkhotel | ||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | |||
<!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | |||
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=== Genealogische Quellen === | |||
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<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung, --> | |||
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw. --> | |||
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<!-- === Historische Quellen === --> | |||
== Bibliografie == | |||
*{{LitDB-Volltextsuche|Ortsname}} | |||
=== Genealogische Bibliografie === | |||
=== Historische Bibliografie === | |||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | |||
==== In der Digitalen Bibliothek ==== | |||
<!-- *{{Grübels 1892|}} --> | |||
<!-- *{{Neumanns 1894|}} --> | |||
<!-- *{{Ritters 1895|1|}}--> | |||
== Genealogische | == Archive und Bibliotheken == | ||
=== Archive === | |||
=== Bibliotheken === | |||
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== Weblinks == | |||
=== Offizielle Webseiten === | |||
=== Genealogische Webseiten === | |||
<!-- === Weitere Webseiten === --> | |||
==Zufallsfunde== | |||
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== | ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | ||
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* [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] | |||
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== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis == | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 10:35 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Tragheim (Königsberg)
Einleitung
Allgemeine Information
Tragheim war ein nordwestlich vom Schloss gelegener Stadtteil von Königsberg und galt als das vornehme "Geheimratsviertel" Königsbergs.
Name
Der Name ist prußisch von "trakas": Lichtung im Wald, Schneise, Gehau, Holzschlag im Walde, hochgelegene trockene Wiese mit vereinzeltem Gesträuch und "caymis, kaimas": Dorf abzuleiten.
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
- Die Grundsteinlegung der Steindammer Kirche St. Nikolai erfolgte 1256. Im 16. bis 18 Jahrhundert wurde die Kirche vor allem von evangelischen Polen und Litauern genutzt. Nur kurz, während des Siebenjährigen Krieges, wurde sie zwischen 1760 und 1762 als orthodoxe Kirche genutzt. Eine Glocke wurde auf dem Hamburger Glockenfriedhof erhalten und läutet heute im Verdener Dom. Gegossen 1714 in der Königsberger Glockengießerei Dornmann. Sie ist nicht erhalten.
- Die Tragheimer Kirche wurde 1632 errichtet und mehrmals umgebaut. Sie ist nicht erhalten.
- Das Tragheim-Gemeindehaus
- Die Baptistenkirche am oberen Schloßteich
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Kirchhöfe/Friedhöfe
- Israelitischer Begräbnisplatz
- Polnischer Kirchhof
Geschichte
Der Tragheim wurde 1322 im Löbenichtschen Privilegium erwähnt. Das Dorf gehörte bis 1632 zur löbenichtschen Gemeinde. Man kann sicher davon ausgehen, dass es als Freiheit betrachtet wurde, denn Markgraf Albert Friedrich gab dem Dorf 1577 ein Wappen mit einem braunen Hirschkopf zwischen zwei grünen Tannenbäumen im blauen Schilde zum Wappen. Zunächst wurde in den vorderen, mittleren und hintern Tragheim eingeteilt. Die Einwohner gehörten zur Löbenichtschen Kirche und wurden auf dem Polnischen Kirchhof beerdigt. Auf dem Tragheim gab es etliche Häuser, die frei von allen Abgaben waren, die die kleine Gerichtsbarkeit hatten und die unzünftige Handwerkern das Wohnen ermöglichten. Es gab etliche Stiftungen vornehmer Bürger und Bürgerinnen zugunsten der Versorgung (vornehmer) Witwen und Waisen. 1539 brannte der Tragheim ab, nachdem in den litauischen Badestuben ein Feuer ausgebrochen war. 1703 erlaubte der König im Geiste der Toleranz den Königsberger Juden die Anlage eines Friedhofs auf der Freiheit Tragheim. Anfang des 20. Jahrhunderts residierte hier die Konservative Partei mit der "Ostpreußischen Zeitung". Diese war gleichzeitig Herausgeber des "Königsberger Anzeiger", der "Georgine", des "Blatt der Landwirtschaftskammer" und einer Reihe weiterer kleiner Zeitungen. Nach der Entstehung der Villenkolonien Maraunenhof und Amalienau verlor der Tragheim seine Stellung als bevorzugte Wohnlage.
Auf dem Tragheim befanden sich:
- das Regierungsgebäude,
- die Universität Albertina,
- die Palästra Albertina und etliche Universitätsinstitute,
- die Universitätsbibliothek,
- das Stadttheater,
- die Handelshochschule,
- das Ober-Lyzeum,
- Turnhalle und Sportplatz,
- eine Volksschule,
- eine Kinderschule,
- ein Feuerwehrhaus,
- der Israelitische Begräbnisplatz,
- das Finanzamt
- der Königsgarten, der eigentlich zur Burgfreiheit gehörte
Zum Schlossteiche hin, in den besten Lagen, befanden sich:
- das Alte Schützenhaus,
- die Immanuel-Loge,
- die Loge Totenkopf und Phönix,
- die Drei-Kronen-Loge
- das Parkhotel
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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