Roßgarten (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''


== Allgemeine Informationen ==
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Deutsches Reich]] > [[Ostpreußen]] > [[Regierungsbezirk Königsberg]] > [[Stadtkreis Königsberg]] > {{PAGENAME}}
Roßgarten (auch Alter Roßgarten, Neue Huben oder Neun Huben) war ein Stadtteil von Königsberg.
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Der Roßgarten schloss sich direkt nördlich an die Burgfreiheit an und lag am östlichen Ufer des Schlossteiches innerhalb des Stadtwalles. Westlich der Neuen Sorge lag der ältere Vordere Roßgarten. Jenseits eines kleinen Flüsschens mit der Schwanenbrücke (westlich von Kalthof) schloss sich nach Norden hin der Hintere Roßgarten an. Im Norden lag der Oberteich. Nordöstlich des Roßgärter Tor lag die Pferderennbahn.
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Mit Roßgarten wurde eingezäuntes Weideland bezeichnet, dass nicht ausschließlich den Pferden vorbehalten war sondern auch anderem Vieh als Wiese diente.
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== Einleitung ==
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=== Wappen ===
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Hier: Beschreibung des Wappens
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=== Allgemeine Information ===
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) -->
Roßgarten (auch '''Alter Roßgarten''', '''Neue Huben''' oder '''Neun Huben''') war ein Stadtteil von [[Königsberg in Preußen|Königsberg]].
Der Roßgarten schloss sich direkt nördlich an die [[Burgfreiheit (Königsberg)|Burgfreiheit]] an und lag am östlichen Ufer des [[Schloßteich (Königsberg)|Schlossteiches]] innerhalb des Stadtwalles. Westlich der [[Neue Sorge (Königsberg)|Neuen Sorge]] lag der ältere '''Vordere Roßgarten'''. Jenseits eines kleinen Flüsschens mit der '''Schwanenbrücke''' (westlich von [[Kalthof (Königsberg)|Kalthof]]) schloss sich nach Norden hin der '''Hintere Roßgarten''' an. Im Norden lag der [[Oberteich-Terrassen (Königsberg)|Oberteich]]. Nordöstlich des '''Roßgärter Tor''' lag die '''Pferderennbahn'''.


== politische Einteilung/Zugehörigkeit.==
Mit Roßgarten wurde eingezäuntes Weideland bezeichnet, dass nicht ausschließlich den Pferden vorbehalten war sondern auch anderem Vieh als Wiese diente.
==Kirchen==
== Politische Einteilung ==
*Die Altroßgärter Kirche wurde 1651 im Barockstil begonnen und 1693 vollendet. Sie ist nicht erhalten.  
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*Das Fahrenheid-Stift wurde 1786 aus Ziegeln errichtet.
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== kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
*Die Altroßgärter Kirche wurde '''1651''' im Barockstil begonnen und 1693 vollendet. Sie ist nicht erhalten.
*Das Fahrenheid-Stift wurde '''1786''' aus Ziegeln errichtet.


== Kirchhöfe/Friedhöfe==
=== Evangelische Kirchen ===
=== Katholische Kirchen ===
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Geschichte ==
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
Der Roßgarten war eine zum Schloss gehörige '''Freiheit''', die '''1542''' konstituiert wurde und eine '''eigene Verfassung''' bekam. Ihr '''Gerichtssiegel''' von '''1576''' zeigte eine grüne Weide und für den Vorderen Roßgarten ein weißes Pferd, für den Hinteren Roßgarten einen schwarzen Stier. Beide Teile gehörten zur [[Löbenicht (Königsberg)|Löbenichtschen Gemeinde]]. Nach '''Henneberger''' war der Roßgarten bis '''1539''' bis auf einen Krug (Gastwirtschaft) unbebaut. '''1540''' war der Hintere Roßgarten nur mit einigen Schuppen bebaut, jedoch wurde hier ab dieser Zeit unter Herzog Albrecht planmäßig eine neue Vorstadt angelegt, die zunächst „Neue Huben“ hieß. Ein Grundstück nach dem anderen wurde an Hofbedienstete und freie Handwerker verschrieben. '''1550''' wanderten Weißgerber nach Königsberg ein, die eine feinere Art des Gerbens verstanden. Unter herzoglichem Protektorat siedelten sie sich am Abhang an, der vom Roßgarten zum Schlossteich lag, denn sie brauchten für ihre Walk- und Stampfmühlen viel Wasser. '''1556''' erhielt der Roßgarten eine Willkür.


==Geschichte ==
Der Roßgarten wurde besonders für die '''Holländer''' angelegt. Friesen waren zur Trockenlegung des Danziger Werders und der Urwälder südlich von Königsberg angeworben worden. Oft hatten sie die '''mennonitische Religion'''. Es kamen jedoch auch Reifschläger, Färber, Tuchmacher und andere Handwerker und brachten Techniken mit, die sonst in Ostpreußen bisher unbekannt waren. Das führte zu allerlei Streitigkeiten mit den eingesessenen Handwerkern. So wurden die Holländer bald als Ketzer verdächtigt und mussten sich vom Löbenichter Pfarrer '''1543''' examinieren lassen. Wer von der rechten Lehre abwich, wurde ausgewiesen; noch '''1550''' verbot der Herzog allen Bürgern, Holländer als Mieter aufzunehmen, außer sie waren als rechtgläubig legitimiert.
Der Roßgarten war eine zum Schloss gehörige Freiheit, die 1542 konstituiert wurde und eine eigene Verfassung bekam. Ihr Gerichtssiegel von 1576 zeigte eine grüne Weide und für den Vorderen Roßgarten ein weißes Pferd, für den Hinteren Roßgarten einen schwarzen Stier. Beide Teile gehörten zur Löbenichtschen Gemeinde. Nach Henneberger war der Roßgarten bis 1539 bis auf einen Krug (Gastwirtschaft) unbebaut. 1540 war der Hintere Roßgarten nur mit einigen Schuppen bebaut, jedoch wurde hier ab dieser Zeit unter Herzog Albrecht planmäßig eine neue Vorstadt angelegt, die zunächst „Neue Huben“ hieß. Ein Grundstück nach dem anderen wurde an Hofbedienstete und freie Handwerker verschrieben. 1550 wanderten Weißgerber nach Königsberg ein, die eine feinere Art des Gerbens verstanden. Unter herzoglichem Protektorat siedelten sie sich am Abhang an, der vom Roßgarten zum Schlossteich lag, denn sie brauchten für ihre Walk- und Stampfmühlen viel Wasser. 1556 erhielt der Roßgarten eine Willkür.


Der Roßgarten wurde besonders für die Holländer angelegt. Friesen waren zur Trockenlegung des Danziger Werders und der Urwälder südlich von Königsberg angeworben worden. Oft hatten sie die mennonitische Religion. Es kamen jedoch auch Reifschläger, Färber, Tuchmacher und andere Handwerker und brachten Techniken mit, die sonst in Ostpreußen bisher unbekannt waren. Das führte zu allerlei Streitigkeiten mit den eingesessenen Handwerkern. So wurden die Holländer bald als Ketzer verdächtigt und mussten sich vom Löbenichter Pfarrer 1543 examinieren lassen. Wer von der rechten Lehre abwich, wurde ausgewiesen; noch 1550 verbot der Herzog allen Bürgern, Holländer als Mieter aufzunehmen, außer sie waren als rechtgläubig legitimiert.
Um '''1800''' war der Roßgarten ein bevorzugtes Wohngebiet mit auffallend breiten Häusern. Allerdings lebten auch sehr viele [[Die Kuren|kurisch-lettisch]] sprechende Menschen hier.  


Um 1800 war der Roßgarten ein bevorzugtes Wohngebiet mit auffallend breiten Häusern. Allerdings lebten auch sehr viele kurisch-lettisch sprechende Menschen hier. „Die größten und ansehnlichsten Häuser auf dem Roßgarten sind: ein königliches Gebäude, welches der Chef des hier in Garnison liegenden Dragoner=Regiments bewohnt, das Haus Sr. Excellenz des Landhofmeister des Grafen von Lehndorf, des Herrn Commerzienrath von Weiß, der Wulfschen Erben, des Herrn Bankodirector Krüger, das von Korfsche, von Buddenbrocksche und Criminalrath Stägmannsche Haus.“[1] Auf dem Roßgarten waren um 1800 mehrere Infanterie- und Grenadierregimenter stationiert. Später wurde die Stadthalle gebaut, es gab das Gewerkschaftshaus, die Kommandantur, das Krankenhaus der Barmherzigkeit, das Städtische Krankenhaus, eine Volksschule, den Stadthof und das Fahrenheid-Stift.
„Die größten und ansehnlichsten Häuser auf dem Roßgarten sind:  
*ein königliches Gebäude, welches der Chef des hier in Garnison liegenden Dragoner=Regiments bewohnt,  
*das Haus Sr. Excellenz des Landhofmeister des Grafen von Lehndorf,  
*des Herrn Commerzienrath von Weiß,  
*der Wulfschen Erben,  
*des Herrn Bankodirector Krüger,  
*das von Korfsche,  
*von Buddenbrocksche und Criminalrath Stägmannsche Haus.“  


Auf dem Roßgarten waren um '''1800''' mehrere Infanterie- und Grenadierregimenter stationiert. Später wurden gebaut:
*die Stadthalle
*das Gewerkschaftshaus,
*die Kommandantur,
*das Krankenhaus der Barmherzigkeit,
*das Städtische Krankenhaus,
*eine Volksschule,
*der Stadthof
*das Fahrenheid-Stift.
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
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== Vereine==
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== Zufallsfunde ==
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== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:55 Uhr


Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Roßgarten (Königsberg)

Königsberg 1809
Provinz Ostpreußen 1910

Einleitung

Allgemeine Information

Roßgarten (auch Alter Roßgarten, Neue Huben oder Neun Huben) war ein Stadtteil von Königsberg. Der Roßgarten schloss sich direkt nördlich an die Burgfreiheit an und lag am östlichen Ufer des Schlossteiches innerhalb des Stadtwalles. Westlich der Neuen Sorge lag der ältere Vordere Roßgarten. Jenseits eines kleinen Flüsschens mit der Schwanenbrücke (westlich von Kalthof) schloss sich nach Norden hin der Hintere Roßgarten an. Im Norden lag der Oberteich. Nordöstlich des Roßgärter Tor lag die Pferderennbahn.

Mit Roßgarten wurde eingezäuntes Weideland bezeichnet, dass nicht ausschließlich den Pferden vorbehalten war sondern auch anderem Vieh als Wiese diente.

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

  • Die Altroßgärter Kirche wurde 1651 im Barockstil begonnen und 1693 vollendet. Sie ist nicht erhalten.
  • Das Fahrenheid-Stift wurde 1786 aus Ziegeln errichtet.

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Der Roßgarten war eine zum Schloss gehörige Freiheit, die 1542 konstituiert wurde und eine eigene Verfassung bekam. Ihr Gerichtssiegel von 1576 zeigte eine grüne Weide und für den Vorderen Roßgarten ein weißes Pferd, für den Hinteren Roßgarten einen schwarzen Stier. Beide Teile gehörten zur Löbenichtschen Gemeinde. Nach Henneberger war der Roßgarten bis 1539 bis auf einen Krug (Gastwirtschaft) unbebaut. 1540 war der Hintere Roßgarten nur mit einigen Schuppen bebaut, jedoch wurde hier ab dieser Zeit unter Herzog Albrecht planmäßig eine neue Vorstadt angelegt, die zunächst „Neue Huben“ hieß. Ein Grundstück nach dem anderen wurde an Hofbedienstete und freie Handwerker verschrieben. 1550 wanderten Weißgerber nach Königsberg ein, die eine feinere Art des Gerbens verstanden. Unter herzoglichem Protektorat siedelten sie sich am Abhang an, der vom Roßgarten zum Schlossteich lag, denn sie brauchten für ihre Walk- und Stampfmühlen viel Wasser. 1556 erhielt der Roßgarten eine Willkür.

Der Roßgarten wurde besonders für die Holländer angelegt. Friesen waren zur Trockenlegung des Danziger Werders und der Urwälder südlich von Königsberg angeworben worden. Oft hatten sie die mennonitische Religion. Es kamen jedoch auch Reifschläger, Färber, Tuchmacher und andere Handwerker und brachten Techniken mit, die sonst in Ostpreußen bisher unbekannt waren. Das führte zu allerlei Streitigkeiten mit den eingesessenen Handwerkern. So wurden die Holländer bald als Ketzer verdächtigt und mussten sich vom Löbenichter Pfarrer 1543 examinieren lassen. Wer von der rechten Lehre abwich, wurde ausgewiesen; noch 1550 verbot der Herzog allen Bürgern, Holländer als Mieter aufzunehmen, außer sie waren als rechtgläubig legitimiert.

Um 1800 war der Roßgarten ein bevorzugtes Wohngebiet mit auffallend breiten Häusern. Allerdings lebten auch sehr viele kurisch-lettisch sprechende Menschen hier.

„Die größten und ansehnlichsten Häuser auf dem Roßgarten sind:

  • ein königliches Gebäude, welches der Chef des hier in Garnison liegenden Dragoner=Regiments bewohnt,
  • das Haus Sr. Excellenz des Landhofmeister des Grafen von Lehndorf,
  • des Herrn Commerzienrath von Weiß,
  • der Wulfschen Erben,
  • des Herrn Bankodirector Krüger,
  • das von Korfsche,
  • von Buddenbrocksche und Criminalrath Stägmannsche Haus.“

Auf dem Roßgarten waren um 1800 mehrere Infanterie- und Grenadierregimenter stationiert. Später wurden gebaut:

  • die Stadthalle
  • das Gewerkschaftshaus,
  • die Kommandantur,
  • das Krankenhaus der Barmherzigkeit,
  • das Städtische Krankenhaus,
  • eine Volksschule,
  • der Stadthof
  • das Fahrenheid-Stift.

Genealogische und historische Quellen

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Bibliografie

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>adm_172889</gov>