Galbrasten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Galbrasten''' (ab 1938 Dreifurt, russ. Liwenskoje, lit. Galbrasčiai) war das größte Dorf des Kirchspiels [[Wedereitischken]].<br>Die Ortschaft war alleine auf dem Nordufer der [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszupe]] gelegen, während alle andern Dörfer des Kirchspielsbereiches<br>auf dem Südufer der [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszupe]] und weiter südlich gelegen waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Dreifurt auch die älteste<br>Ansiedlung in diesem Bereich gewesen. Das Dorf liegt 18 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt [[Ragnit]]<br>und 13 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt [[Lasdehnen|Krasnosnamensk]] ([[Lasdehnen]], 1938 bis 1946 Haselberg).<br>Eine Bahnanbindung besteht nicht.
'''Galbrasten''' (ab 1938 Dreifurt, russ. Liwenskoje, lit. Galbrasčiai) war das größte Dorf des Kirchspiels [[Wedereitischken]].<br>Die Ortschaft war alleine auf dem Nordufer der [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszupe]] gelegen, während alle andern Dörfer des Kirchspielsbereiches<br>auf dem Südufer der [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszupe]] und weiter südlich gelegen waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Dreifurt auch die älteste<br>Ansiedlung in diesem Bereich gewesen. Das Dorf liegt 18 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt [[Ragnit]]<br>und 13 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt [[Lasdehnen|Krasnosnamensk]] ([[Lasdehnen]], 1938 bis 1946 Haselberg).<br>Eine Bahnanbindung besteht nicht.


==Name==
===Name===
'''{{PAGENAME}}''', [[Galibrast]] (1514)<ref> Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997</ref>, [[Dreifurt]] (1938), [[Livenskoe]], Ostpreußen.
====Andere Namen und Schreibweisen====
'''{{PAGENAME}}''', [[Galibrast]] (1514)<ref> Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997</ref>, [[Dreifurt]] (1938), [[Livenskoe]], Ostpreußen.<br>
1848 [[Gallbrasten]], [[Kragelischken]]<ref>Taufen Wischwill</ref><br>
russischer Name '''Liwenskoje''' / Ливенское<br>
litauischer Name '''Galbrasčiai'''
 
====Namensdeutung====
Der Name weist auf eine Furt im Grenzgebiet.
Der Name weist auf eine Furt im Grenzgebiet.


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* '''"brastan, brasta, braste, balkombrastan"''' = Furt, eine seichte Stelle zum Durchwaten in einem Fluss
* '''"brastan, brasta, braste, balkombrastan"''' = Furt, eine seichte Stelle zum Durchwaten in einem Fluss


* russischer Name '''Liwenskoje''' / Ливенское


* litauischer Name '''Galbrasčiai'''
<!--=== Wappen ===[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
<!--=== Wappen ===[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
Hier: Beschreibung des Wappens  
Hier: Beschreibung des Wappens  
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== Politische Einteilung / Zugehörigkeit.==
== Politische Einteilung / Zugehörigkeit.==
:'''Galbrasten''' gehörte zum [[Amt Althof Ragnit|Amt Ragnit]]
:'''Galbrasten''' gehörte bis 1922 zum [[Kreis Ragnit]], danach zum [[Kreis Tilsit-Ragnit|Landkreis Tilsit-Ragnit]] im Regierungsbezirk [[Gumbinnen]]. <ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Wedereitischken/Sandkirchen</ref>
:'''Galbrasten''' gehörte bis 1922 zum [[Kreis Ragnit]], danach zum [[Kreis Tilsit-Ragnit|Landkreis Tilsit-Ragnit]] im Regierungsbezirk [[Gumbinnen]]. <ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Wedereitischken/Sandkirchen</ref>
:* Heute gehört '''Galbrasten''' zur Landgemeinde Klein Kackschen (Alexejewskoje), deren Verwaltungssitz Wedereitischken (Timofejewo) ist. Die Gemeinde gehört zum Rajon [[Lasdehnen]] (Krasnosnamensk).<br>Die Ortsstelle Neu Krauleidschen ist verlassen.
:* Heute gehört '''Galbrasten''' zur Landgemeinde Klein Kackschen (Alexejewskoje), deren Verwaltungssitz Wedereitischken (Timofejewo) ist. Die Gemeinde gehört zum Rajon [[Lasdehnen]] (Krasnosnamensk).<br>Die Ortsstelle Neu Krauleidschen ist verlassen.
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== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
Galbrasten (Dreifurt) und war vor 1945 aufgrund seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung<br>in das Kirchspiel der Kirche [[Wedereitischken]] (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Sandkirchen,<br>heute russisch: Timofejewo) eingepfarrt.  
 
[[Galbrasten]] gehörte zum Kirchspiel [[Wischwill]]-
Später kam Galbrasten zum Kirchspiel [[Wedereitischken]] (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Sandkirchen, heute russisch: Timofejewo).  
<!-- === Katholische Kirche === -->
<!-- === Katholische Kirche === -->
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!-- == Standesamt == -->


== Geschichte ==
== Standesamt ==
{{PAGENAME}} gehörte '''1888'''  zum Standesamt [[Galbrasten]].
 
== [[Bild: Icon Literatur.jpg|50 px]] Geschichte ==  
[[Image: MTB 1099 Budwethen 1934.jpg|thumb|600 px|<Center>'''Galbrasten''' auf dem Messtischblatt 1099 Budwethen <small>(Stand 1934)</small></Center>]]
[[Image: MTB 1099 Budwethen 1934.jpg|thumb|600 px|<Center>'''Galbrasten''' auf dem Messtischblatt 1099 Budwethen <small>(Stand 1934)</small></Center>]]
:Im Laufe des 19. Jahrhunderts scheint die volle Erschließung und Besiedlung der<br>Gemarkung '''Galbrasten''' sehr schnell vonstatten gegangen zu sein, da bereits im<br>Jahre 1900, also in etwa 80 Jahren, sowohl der Fläche, der Bebauung als auch der Einwohnerzahl nach, der Stand erreicht war, wie er im Zeitpunkt der Vertreibung<br>bestanden hat.<br>Mit etwa 770 ha, 108 bebauten Grundstücken und 541 Einwohnern im Jahre 1939<br>war Dreifurt die größte Gemeinde des Kirchspiels [[Wedereitischken]].
:Im Laufe des 19. Jahrhunderts scheint die volle Erschließung und Besiedlung der<br>Gemarkung '''Galbrasten''' sehr schnell vonstatten gegangen zu sein, da bereits im<br>Jahre 1900, also in etwa 80 Jahren, sowohl der Fläche, der Bebauung als auch der Einwohnerzahl nach, der Stand erreicht war, wie er im Zeitpunkt der Vertreibung<br>bestanden hat.<br>Mit etwa 770 ha, 108 bebauten Grundstücken und 541 Einwohnern im Jahre 1939<br>war Dreifurt die größte Gemeinde des Kirchspiels [[Wedereitischken]].
   
   
:'''Amtsbezirk Galbrasten''' (1874–1909)<br>Zwischen 1874 und 1909 bestand der selbständige [[Amtsbezirk]] Galbrasten,<br>zu dem vier Gemeinden gehörten <ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Galbrasten/Wedereitischken/Sandkirchen</ref>
:'''Amtsbezirk Galbrasten''' (1874–1909)<br>Zwischen 1874 und 1909 bestand der selbständige [[Amtsbezirk]] Galbrasten,<br>zu dem vier Gemeinden gehörten <ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Galbrasten/Wedereitischken/Sandkirchen</ref>
:*Heute hat '''Galbrasten''' 93 Einwohner (Stand: 14. Okt. 2010).
 
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::*Heute hat '''Galbrasten''' 93 Einwohner (Stand: 14. Okt. 2010).
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
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== Angaben zum Dorf ==
== Angaben zum Dorf ==
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=== Dr.-Rosenkrantz-Brücke ===
=== Dr.-Rosenkrantz-Brücke ===
[[Image: Wederetischken Brücke.JPG|thumb|380 px|<Center>Dr.-Rosenkrantz-Brücke über die Szeszuppe im Norden von '''Wedereitischken'''</Center>]]
[[Image: Wederetischken Brücke.JPG|thumb|380 px|<Center>Dr.-Rosenkrantz-Brücke über die Szeszuppe im Norden von '''Wedereitischken'''</Center>]]
'''Galbrasten''' war vor allem durch seine Brücke über die [[Szeszuppe (Fluss)|Scheschuppe]] bei [[Wedereitischken]] (1938 bis 1946: Sandkirchen, jetzt: Timofejewo) in Richtung bedeutend. Sie wurde im Jahre 1923 aus Holz errichtet, musste jedoch jedes Jahr im Herbst wieder abgebaut werden, weil sie sonst bei Hochwasser sowie Eisgang im Frühjahr in Gefahr geriet. Im Sommer 1926 brach sie bei Instandsetzungsmaßnahmen aus ungeklärten Gründen zusammen. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Die Kreisregierung sah sich veranlasst, nunmehr eine solide Betonbrücke zu bauen. Sie wurde 1928 eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Dr.-Rosenkrantz-Brücke. Auf ihren Grundpfeilern ruht noch die heutige Brücke.
'''Galbrasten''' war vor allem durch seine Brücke über die [[Szeszuppe (Fluss)|Scheschuppe]] in Richtung [[Wedereitischken]] (1938 bis 1946: Sandkirchen, jetzt: Timofejewo) bedeutend. Sie wurde im Jahre 1923 aus Holz errichtet, musste jedoch jedes Jahr im Herbst wieder abgebaut werden, weil sie sonst bei Hochwasser sowie Eisgang im Frühjahr in Gefahr geriet. Im Sommer 1926 brach sie bei Instandsetzungsmaßnahmen aus ungeklärten Gründen zusammen. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Die Kreisregierung sah sich veranlasst, nunmehr eine solide Betonbrücke zu bauen. Sie wurde 1928 eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Dr.-Rosenkrantz-Brücke. Auf ihren Grundpfeilern ruht noch die heutige Brücke.
 
Durch '''Galbrasten''' führten zwei Hauptwege, von denen jeweils Nebenwege zu den abseitigen Siedlungshäufungen führten. Der eine Hauptweg von der Chaussee [[Giewerlauken|Hirschflur]] - [[Trappönen|Trappen]] verlief etwa 1 km durch den Trappener Forst vom Westen nach Osten durch die Länge der Ortschaft über Schacken nach [[Lasdehnen|Haselberg]]. Der andere Hauptweg führte von der Dr.-Rosenkrantzbrücke und der Chaussee nach [[Wedereitischken|Sandkirchen]] in nördlicher Richtung durch die Mitte des Ortes und durch den Trappöner Forst nach [[Trappönen|Trappen]]. Alle Wege waren einfache Landwege, wobei selbst die Hauptwege nur an wasserreichen Abschnitten Abflußgräben hatten. Die vom Westteil und der Ortsmitte von den Hauptwegen durch den Forst nach [[Trappönen|Trappen]] führenden Wege waren öffentliche Wege, die jedoch von der Forstverwaltung unterhalten wurden und zu sogenannten Kies-Chausseen, bedingt befestigten Straßen, ausgebaut waren.
 
== [[Bild: Bewohner.png|50 px]] Bewohner ==
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=== Salzburger Exulanten===
[https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=512291'''Ecker''', Nikolaus] Gericht Taxenbach, Salzburg, (geb. Gericht Saalfelden (Salzburg) - Uslau), Galbrasten, Kirchspiel Wischwill<br>


Durch '''Galbrasten''' führten zwei Hauptwege, von denen jeweils Nebenwege zu den abseitigen Siedlungshäufungen führten. Der eine Hauptweg von der Chaussee Hirschflur - Trappen verlief etwa 1 km durch den Trappener Forst vom Westen nach Osten durch die Länge der Ortschaft über Schacken nach Haselberg. Der andere Hauptweg führte von der Dr.-Rosenkrantzbrücke und der Chaussee nach Sandkirchen in nördlicher Richtung durch die Mitte des Ortes und durch den Trappener Forst nach Trappen. Alle Wege waren einfache Landwege, wobei selbst die Hauptwege nur an wasserreichen Abschnitten Abflußgräben hatten. Die vom Westteil und der Ortsmitte von den Hauptwegen durch den Forst nach Trappen führenden Wege waren öffentliche Wege, die jedoch von der Forstverwaltung unterhalten wurden und zu sogenannten Kies-Chausseen, bedingt befestigten Straßen, ausgebaut waren.
===Ortsfamilienbuch Memelland===
 
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Folgende Familien bzw. Personen lebten in Galbrasten oder stehen mit diesem Ort in Verbindung:
{{Bewohner Memelland}}
 
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== Heutige Situation ==
== Heutige Situation ==
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:[[Image: Galbrasten Szeszuppe.JPG|thumb|480 px|<Center>[[Szeszuppe (Fluss)|Szeszuppe]] bei '''Galbrasten''', Kreis Tilsit-Ragnit</Center>]]
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:[[Image:Galbrasten Brücke4.jpg|thumb|490 px|<Center>Brücke über die [[Szeszuppe (Fluss)|Szeszuppe]] bei '''Galbrasten''', Kreis Tilsit-Ragnit</Center>]]
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<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
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* Adolf Brachmann
* Adolf Brachmann


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=== Fotoalbum ===
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=== Karten ===
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[[Bild:Witzleben_Kreis_Ragnit.jpg|thumb|left|500px| Kreis Ragnit mit Kirchspielgrenzen 1844 © Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)]]
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::[[Bild: Hirschflur MTB2.jpg|thumb|380 px| '''Galbrasten, Wedereitischken'''  und Umgebung,<br>Ausschniit aus dem Meßtischblatt [[Groß Lenkeningken]], <small>Stand nach 1938</small>]]
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::[[Bild: Landkreis Tilsit-Ragnit.jpg|thumb|left|540 px|<center>Der Landkreis '''Tilsit-Ragnit'''</center>]]
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<!-- [[Bild:Prussenkarte.jpg|thumb|left|460 px|Prußische Stammesgebiete]] -->
<!-- [[Bild: Nadrauen.jpg|thumb|500 px|Siehe oben rechts von Ragnit auf der Ostpreußenkarte um 1925]] -->
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<!-- [[Bild:Witzleben_Kreis_Ragnit.jpg|thumb|left|500px| Kreis Ragnit mit Kirchspielgrenzen 1844 © Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)]] -->
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<!-- === Weitere Internetseiten === -->
<!-- === Weitere Internetseiten === -->


==Zufallsfunde==
<!-- ==Zufallsfunde== -->
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
<gov>DREURTKO15DA</gov>
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=== Einzelnachweise ===
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[[Kategorie:Provinz Ostpreußen]]
[[Kategorie:Provinz Ostpreußen]]
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Ragnit]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Tilsit-Ragnit]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Tilsit-Ragnit]]
[[Kategorie:Tilsit-Ragnit]]
[[Kategorie:Tilsit-Ragnit]]
[[Kategorie:Ort im Kirchspiel Wischwill]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:39 Uhr

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Wappen der Stadt Ragnit

G a l b r a s t e n

Bauerndorf an der Szeszuppe
Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen
__________________________________________________________

Brücke über die Szeszuppe bei Galbrasten, Kreis Tilsit-Ragnit


Hierarchie


Ortsschild von Galbrasten (Liwenskoje), Kreis-Tilsit-Ragnit


Einleitung

Ehemalige Dorfschule in Galbrasten, Kreis-Tilsit-Ragnit

Galbrasten (ab 1938 Dreifurt, russ. Liwenskoje, lit. Galbrasčiai) war das größte Dorf des Kirchspiels Wedereitischken.
Die Ortschaft war alleine auf dem Nordufer der Szeszupe gelegen, während alle andern Dörfer des Kirchspielsbereiches
auf dem Südufer der Szeszupe und weiter südlich gelegen waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Dreifurt auch die älteste
Ansiedlung in diesem Bereich gewesen. Das Dorf liegt 18 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Ragnit
und 13 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg).
Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Name

Andere Namen und Schreibweisen

Galbrasten, Galibrast (1514)[1], Dreifurt (1938), Livenskoe, Ostpreußen.
1848 Gallbrasten, Kragelischken[2]
russischer Name Liwenskoje / Ливенское
litauischer Name Galbrasčiai

Namensdeutung

Der Name weist auf eine Furt im Grenzgebiet.

  • prußisch "galas" = Grenzgebiet, Ende, Rand
  • "brastan, brasta, braste, balkombrastan" = Furt, eine seichte Stelle zum Durchwaten in einem Fluss


Allgemeine Informationen

Wirtschaftsgebäude in Galbrasten

Die Besiedlung der Gemeinde ab der Ordenszeit ist zumindest Überwiegend durch litauische Einwanderer erfolgt. Darauf deuteten nicht nur die vielen Familiennamen litauischer Herkunft hin, sondern auch die Tatsache, dass die Bewohner diesem Dorfes bis Mitte des 19. Jahrhunderts die litauische Sprache als Umgangssprache ständig gebraucht haben. Als weiteres Merkmal litauischer Herkunft sind die bis zuletzt gebräuchlichen Flurbezeichnungen.

Politische Einteilung / Zugehörigkeit.

Galbrasten gehörte zum Amt Ragnit
Galbrasten gehörte bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen. [3]
  • Heute gehört Galbrasten zur Landgemeinde Klein Kackschen (Alexejewskoje), deren Verwaltungssitz Wedereitischken (Timofejewo) ist. Die Gemeinde gehört zum Rajon Lasdehnen (Krasnosnamensk).
    Die Ortsstelle Neu Krauleidschen ist verlassen.

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Galbrasten gehörte zum Kirchspiel Wischwill- Später kam Galbrasten zum Kirchspiel Wedereitischken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Sandkirchen, heute russisch: Timofejewo).

Standesamt

Galbrasten gehörte 1888 zum Standesamt Galbrasten.

Icon Literatur.jpg Geschichte

Galbrasten auf dem Messtischblatt 1099 Budwethen (Stand 1934)
Im Laufe des 19. Jahrhunderts scheint die volle Erschließung und Besiedlung der
Gemarkung Galbrasten sehr schnell vonstatten gegangen zu sein, da bereits im
Jahre 1900, also in etwa 80 Jahren, sowohl der Fläche, der Bebauung als auch der Einwohnerzahl nach, der Stand erreicht war, wie er im Zeitpunkt der Vertreibung
bestanden hat.
Mit etwa 770 ha, 108 bebauten Grundstücken und 541 Einwohnern im Jahre 1939
war Dreifurt die größte Gemeinde des Kirchspiels Wedereitischken.
Amtsbezirk Galbrasten (1874–1909)
Zwischen 1874 und 1909 bestand der selbständige Amtsbezirk Galbrasten,
zu dem vier Gemeinden gehörten [4]
Name Änderungsname
1938 bis 1946
Russischer Name
Alt Krauleidszen
1936–38: Aklt Krauleidschen
Hohenflur (Ostpr.) Chworostjanka
Aszen
1936–46: Aschen
Chworostjanka
Galbrasten Dreifurt Liwenskoje
Giewerlauken Hirschflur Nikolskoje
  • Heute hat Galbrasten 93 Einwohner (Stand: 14. Okt. 2010).


Angaben zum Dorf

Als gewerbliches Unternehmen von überörtlicher Bedeutung bestand das Bauunternehmen Julius Urmoneit.
Dieser erfahrene Fachmann genoss ein besonderes Vertrauen kommunaler und staatlicher Behörden und
erhielt daher viele Aufträge an öffentlichen Bauten in der näheren und weiteren Umgebung (Förstereien,
Schulen, Zoll- und Polizeistationen).
In der Gastwirtschaft und Kolonialwarenhandlung Wilhelm Mohr und in der Kolonialwarenhandlung Hermann
Sambals deckte die Einwohnerschaft ihren Bedarf an Handelswaren. Etwa 25 % der Einwohnerschaft
gehörten zu der Gruppe der unselbständigen Erwerbstätigen. Diese hatten meist feste Arbeitsplätze als
Ziegeleiarbeiter an den umliegenden Ziegeleien (Altenkirch u. Trappen), im Baugewerbe und als ständige
Waldarbeiter in den beiden Förstereien (Fuchswinke] und Torfhaus).
Die ledigen männlichen und weiblichen Arbeitnehmer waren noch zu einem kleineren Teil in der
Landwirtschaft als landwirtschaftliche Arbeiter tätig. Bei den großen Holzeinschlägen in den Wintermonaten
fanden auch die Arbeiter in der Staatsforst Beschäftigung, die in den Sommermonaten anderweitiger
Beschäftigungen nachgingen.
Als staatliche Einrichtungen befanden sich im Gemeindebereich die zwei Förstereien „Fuchswinkel“
und „Torfhaus“, die jedoch politisch zur Gemeinde gehörten.
Kolonialwaren-Handlung Herman Sambals in Galbrasten
Dorfschule in Galbrasten
Kriegerdenkmal in Galbrasten
Kriegerdenkmal in Galbrasten

Dr.-Rosenkrantz-Brücke

Dr.-Rosenkrantz-Brücke über die Szeszuppe im Norden von Wedereitischken

Galbrasten war vor allem durch seine Brücke über die Scheschuppe in Richtung Wedereitischken (1938 bis 1946: Sandkirchen, jetzt: Timofejewo) bedeutend. Sie wurde im Jahre 1923 aus Holz errichtet, musste jedoch jedes Jahr im Herbst wieder abgebaut werden, weil sie sonst bei Hochwasser sowie Eisgang im Frühjahr in Gefahr geriet. Im Sommer 1926 brach sie bei Instandsetzungsmaßnahmen aus ungeklärten Gründen zusammen. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Die Kreisregierung sah sich veranlasst, nunmehr eine solide Betonbrücke zu bauen. Sie wurde 1928 eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Dr.-Rosenkrantz-Brücke. Auf ihren Grundpfeilern ruht noch die heutige Brücke.

Durch Galbrasten führten zwei Hauptwege, von denen jeweils Nebenwege zu den abseitigen Siedlungshäufungen führten. Der eine Hauptweg von der Chaussee Hirschflur - Trappen verlief etwa 1 km durch den Trappener Forst vom Westen nach Osten durch die Länge der Ortschaft über Schacken nach Haselberg. Der andere Hauptweg führte von der Dr.-Rosenkrantzbrücke und der Chaussee nach Sandkirchen in nördlicher Richtung durch die Mitte des Ortes und durch den Trappöner Forst nach Trappen. Alle Wege waren einfache Landwege, wobei selbst die Hauptwege nur an wasserreichen Abschnitten Abflußgräben hatten. Die vom Westteil und der Ortsmitte von den Hauptwegen durch den Forst nach Trappen führenden Wege waren öffentliche Wege, die jedoch von der Forstverwaltung unterhalten wurden und zu sogenannten Kies-Chausseen, bedingt befestigten Straßen, ausgebaut waren.

Bewohner.png Bewohner


Galbrasten Brief.jpg



Salzburger Exulanten

Ecker, Nikolaus Gericht Taxenbach, Salzburg, (geb. Gericht Saalfelden (Salzburg) - Uslau), Galbrasten, Kirchspiel Wischwill

Ortsfamilienbuch Memelland

Folgende Familien bzw. Personen lebten in Galbrasten oder stehen mit diesem Ort in Verbindung: Bewohner



Heutige Situation

Szeszuppe bei Galbrasten, Kreis Tilsit-Ragnit
Brücke über die Szeszuppe bei Galbrasten, Kreis Tilsit-Ragnit

Verschiedenes

Bewohner um 1736

Halberstädter, Pommern, Märker und andere Deutsche

  • Adolf Brachmann

Fotoalbum

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Karten

Galbrasten, Wedereitischken und Umgebung,
Ausschniit aus dem Meßtischblatt Groß Lenkeningken, Stand nach 1938
Der Landkreis Tilsit-Ragnit


Internetlinks

http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Galbrasten&action=edit&section=12 Gemeinde Dreifurt (Galbrasten), von Walter Broszeit


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>DREURTKO15DA</gov> <gov>object_1043458</gov>


Einzelnachweise

  1. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997
  2. Taufen Wischwill
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wedereitischken/Sandkirchen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Galbrasten/Wedereitischken/Sandkirchen