Amalienau (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Bot: Text im Abschnitt Familienprivat-/Zufallsfunde bzw. Forscherkontakte durch Vorlage ersetzen) |
||
(53 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Bild: | {{Familienforschung Königsberg in Preußen}} | ||
[[ | {| width="100%" style="background:#B22222; border:solid 1px #B22222;color:white;" cellspacing="0" cellpadding="0" | ||
|-valign="top" | |||
| | |||
|<div style="margin:4px;">[[Bild: Königsberg Wappen4.jpg|99999x160 px|Wappen der Stadt Königsberg]]</div> | |||
| style="padding:20px" | <div style="font-variant:small-caps;font-size:240%"><br>A m a l i e n a u</div><br /> | |||
Stadtteil von '''Königsberg'''<br>'''O s t p r e u ß e n'''<br>________________________________________________________ | |||
|[[Image: Königsberg Kirchen.jpg|99999x172 px|Panorama von Königsberg nach einem alten Stich, Ostpreußen]] | |||
|} | |||
:[[Königsberg in Preußen|< Königsberg]] | |||
<br> | |||
<!-- <br style="clear:both;" /> --> | |||
::'''Hierarchie''' | |||
::* [[Portal:Regionale Forschung|<u>Regional</u>]] > [[Russische Föderation]] > [[Kaliningrader Oblast]] > {{PAGENAME}} | |||
::* [[Portal:Regionale Forschung|<u>Regional</u>]] > [[Deutsches Reich]] > [[Ostpreußen]] > [[Regierungsbezirk Königsberg]] > [[Stadtkreis Königsberg]] > {{PAGENAME}} | |||
<br> | |||
{| | |||
| | |||
::::__TOC__ | |||
| | |||
:[[Image: Königsberg Krausschule Amalienau.jpg|thumb|540 px|<Center>Krausschule in '''Amalienau'''</Center>]] | |||
|} | |||
<br> | |||
== Einleitung == | |||
[[Image: Königsberg Lawsker Allee.jpg|thumb|430 px|<Center>Villa in der Lawsker Allee im Königsberger Stadtteil '''Amalienau'''</Center>]] | |||
'''Amalienau''' ist der Name eines ehemaligen Stadtteiles von [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] und wurde westlich von [[Neuroßgarten (Königsberg)|Neuroßgarten]], südlich von [[Rathshof (Königsberg)|Ratshof]] und südwestlich von [[Mittelhufen (Königsberg)|Mittelhufen]] begrenzt. Das Villenviertel im Westen war für seine idyllische Schönheit berühmt. | |||
<!-- | |||
=== Wappen === | |||
[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]] | |||
Hier: Beschreibung des Wappens | |||
--> | |||
== Allgemeine Informationen == | == Allgemeine Informationen == | ||
''' | <!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) --> | ||
In '''Amalienau''' befanden sich verschiedene Freizeiteinrichtungen. So waren hier das Hammerbad und die Zwillingsteiche mit dem Café ''„Alte Hammerschmiede“'' zu finden. Außerdem war '''Amalienau''' Heimat der Königsberger Kunstakademie. Auch der Sportplatz von Prussia-Samland Königsberg lag hier an der Steffeckstraße. Zudem gab es eine Taubstummenanstalt, die Pädagogische Akademie und den I. Luisenfriedhof mit Katholischem Friedhof. Westlich der Fürstenschlucht lag der Neue Israel Begräbnishof. | |||
== Politische Einteilung, Zugehöriggkeit == | |||
Im Jahre 1898 gründeten die Architekten und Baubeamten Friedrich Heitmann und Joseph Kretschmann die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft. Durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand 1901 der Villenvorort '''Amalienau''', der 1905 nach [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] eingemeindet wurde. Mit [[Maraunenhof (Königsberg)|Maraunenhof]] löste '''Amalienau''' den [[Tragheim (Königsberg)|Tragheim]] als bevorzugtes Wohnviertel Königsbergs ab. | |||
<!-- | |||
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;" | |||
|---- bgcolor="#FFFFFF" | |||
<center> | |||
[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]] | |||
</center> | |||
|} | |||
--> | |||
== Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit == | |||
[[Image: Königsberg Königin-Luise-Gedächtniskirche2.jpg|thumb|430 px|<Center>'''Königin-Luise-Gedächtniskirche'''</Center>]] | |||
=== Evangelische Kirchen === | |||
[[Image: Königsberg jüd Friedhof Amalienau.jpg|thumb|430 px|<Center>Jüdischer Friedhof in '''Amalienau''' <ref>Der neue Israelische Begräbnishof in Amalienau befand sich westlich der Fürstenschlucht.<br>Die jüdische Gemeinde in Königsberg war nach der Berliner und der Breslauer die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.<br>Durch die Auswanderung in der Zeit des Nationalsozialismus sank die jüdische Bevölkerung auf 3.200 im Jahre 1933 und auf 2.100 im Jahre 1938.<br>Nach dem 9. November 1938 konnten noch 500 Gemeindemitglieder die Stadt Königsberg verlassen.</ref></Center>]] | |||
'''Königin-Luise-Gedächtniskirche'''<br> | |||
Die Kirche wurde zu Ehren der preußischen Königin Luise errichtet. Sie war damit das erste Gotteshaus außerhalb des Königsberger Wallrings und die erste Kirche von mehreren, die aus Anlass des 200-jährigen Bestehens des Königreichs Preußen errichtet wurde. Die Gemeinde kam aus den Villenvororten [[Hufen (Königsberg)|Hufen]] und '''Amalienau'''. Stifter waren Kommerzienrat Louis Großkopf, seine Frau Helene, geb. Winkler und weitere Spender. Die Planung der neoromanischen Kirche lag in den Händen des Architekten Friedrich Heitmann. Gebaut wurde das Gotteshaus von 1899 bis 1901. Am 9. September 1901 wurde die Kirche in Gegenwart des Kaiserpaares feierlich eingeweiht. | |||
Das Luisen-Gemeindehaus war für die gerade im Entstehen begriffenen Villenvororte [[Hufen (Königsberg)|Hufen]] und '''Amalienau''' zuständig.<br>Die Gemeinde der Luisenkirche wurde von wohlhabenden Bürgern reichlich mit Spenden bedacht. | |||
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt. Die Ruine stand lange Zeit ohne Beachtung. In den 1960er Jahren wurde ihr Abriss vorgesehen, doch der Architekt Juri Waganow konnte diesen verhindern, indem er ein Projekt entwickelte, das den Umbau der Kirche zu einem Puppentheater vorsah. Im Innern zog man 1968 bis 1970 an Stelle der Emporen eine Zwischendecke ein, um einen Theaterraum mit Bühne für Puppenspiele zu schaffen. Der Umbau wurde 1976 fertiggestellt. | |||
'''Adalbertkirche'''<br> | |||
Die [[Königsberg in Preußen/Kirchen#Zur Heiligen Familie, Lutherkirche und Adalbertkirche|Adalbertkapelle]] im Königsberger Stadtteil '''Amalienau''' wurde 1904 nach Plänen des Architekten Friedrich Heitmann errichtet. 1932 wurde sie durch einen Erweiterungsbau zur Kirche St. Adalbert ausgebaut. Das Patrozinium erinnert an den hl. Adalbert von Prag, Glaubensbote bei den Prußen und Märtyrer am Frischen Haff. | |||
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche leichtere Kriegsschäden. Danach wurde der Erweiterungsbau abgerissen und in dem verbliebenen Altbau der Kapelle eine Fabrikationsanlage eingerichtet. Seit 1975 ist das Innere in drei Geschosse aufgeteilt. Im Chor und im schlanken Turm befindet sich eine Ionosphäre-Forschungsanstalt. | |||
=== | === Neue evangelische Kirche === | ||
Für die evangelischen Christen der Stadt Kaliningrad wurde die neue luth. Kirche „Christi Auferstehung“ gebaut.<br>Sie steht am Mira-Prospekt Nr.101 am Westufer der Zwillingsteiche. Weiter nördlich liegt der idyllische Hamerteich. | |||
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | |||
== Kirchhöfe/Friedhöfe== | === Kirchhöfe/Friedhöfe=== | ||
*I. Luisenfriedhof | *I. Luisenfriedhof | ||
*Katholischer Friedhof | *Katholischer Friedhof | ||
*Neuer Israel Begräbnishof (westlich der Fürstenschlucht) | *Neuer Israel Begräbnishof (westlich der Fürstenschlucht) | ||
==Geschichte == | == Geschichte == | ||
Noch '''1802''' gab es hier lediglich Wiesen, die erst nach und nach städtebaulich erschlossen wurden. Amalienau wurde '''1905''' nach Königsberg eingemeindet und durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand hier ein Villenvorort, der zusammen mit Maraunenhof den Tragheim als bevorzugtes Wohnviertel ablöste. | [[Image: Königsberg Schloss Amalienau.jpg|thumb|430 px|<Center>'''Schloss Amalienau''' in Königsberg</Center>]] | ||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | |||
'''Schloss Amalienau''' gehörte zum Gut „Klein Amalienau“, das die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft 1898 zum Bau der Villenkolonie Amalienau erworben hatte. Noch '''1802''' gab es hier lediglich Wiesen, die erst nach und nach städtebaulich erschlossen wurden. | |||
'''Anton Douglas''' (1817 - 1883), Gutsbesitzer von Amalienau, Erbpächter von Neue Bleiche und Eigentümer von Waldgarten bei Metgethen, war Nachkomme einer schottischen Familie, die im 17. Jahrhundert nach [[Ostpreußen]] eingewandert war. | |||
Der Kaufmann und Königsberger Stadtverordnete '''Carl Douglas''' (1774 - 1845) erwarb 1811 zusammen mit vier anderen Pächtern die Hoheitsrechte an der Küste von [[Danzig]] bis [[Nimmersatt]], der Nordsitze des Memellandes, zur Gewinnung von Bernstein, das Douglas bis zur Freigabe des Strandes 1837 allein nutzte. | |||
'''Amalienau''' wurde '''1905''' nach [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] eingemeindet und durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand hier ein Villenvorort, der zusammen mit [[Maraunenhof (Königsberg)|Maraunenhof]] den [[Tragheim (Königsberg)|Tragheim]] als bevorzugtes Wohnviertel ablöste. | |||
In '''Amalienau''' befanden sich verschiedene öffentliche Eiteinrichtungen: | |||
*das Hammerbad | *das Hammerbad | ||
*der Zwillingssee | *der Zwillingssee | ||
Zeile 27: | Zeile 89: | ||
*eine Taubstummenanstalt | *eine Taubstummenanstalt | ||
*die Pädagogische Akademie | *die Pädagogische Akademie | ||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | |||
<!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | |||
<!-- === Historische Gesellschaften === --> | |||
<!-- == Genealogische und historische Quellen == --> | |||
<!-- === Genealogische Quellen === --> | |||
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, --> | |||
<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung, --> | |||
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw. --> | |||
<!-- mit geeigneten Überschriften einfügen. --> | |||
<!-- === Historische Quellen === --> | |||
== Ansichten == | |||
{| | |||
| | |||
[[Image: Königsberg ev Kirche.jpg|thumb|350 px|<Center>Neue evangelische Kirche in '''Amalienau'''</Center>]] | |||
| | |||
[[Image: Königsberg Hammerteich.jpg|thumb|350 px|<Center>Hammerteich in '''Amalienau'''</Center>]] | |||
| | |||
[[Image: Königsberg Kulturhaus der Fischer.jpg|thumb|350 px|<Center>Kulturhaus der Fischer in '''Amalienau'''</Center>]] | |||
|} | |||
== Quellen, Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
== Archive | <!-- === Genealogische Bibliografie === --> | ||
<!-- === Historische Bibliografie === --> | |||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | |||
<!-- ==== In der Digitalen Bibliothek ==== --> | |||
<!-- *{{Grübels 1892|}} --> | |||
<!-- *{{Neumanns 1894|}} --> | |||
<!-- *{{Ritters 1895|1|}}--> | |||
<!-- == Archive und Bibliotheken == --> | |||
<!-- === Archive === --> | |||
<!-- === Bibliotheken === --> | |||
<!-- == Verschiedenes == --> | |||
== | == Karten == | ||
{| | |||
| | |||
[[Bild: Königsberg1809.jpg|thumb|570 px|<Center>'''Königsberg''' 1809</Center>]] | |||
| | |||
[[Image: MTB 1288 Königsberg West 1937.jpg|thumb|530 px|<Center>'''Amalienau''' auf dem MTB 1288 Königsberg West <small> (Stand 1937) </small></Center>]] | |||
<!-- [[Bild:ProvinzOstpreußen1910-Königsberg.jpg|thumb|500px|Provinz Ostpreußen 1910]] --> | |||
|} | |||
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | |||
<!-- === Berufsgenealogen === --> | |||
<!-- === Heimat- und Volkskunde === --> | |||
<!-- === Auswanderungen === --> | |||
<!-- === LDS/FHC === --> | |||
{{Vorlage:Navigationsleiste_Stadtteile_von_Königsberg}} | |||
== | == Bibliografie == | ||
== | *{{LitDB-Volltextsuche|Ortsname}} | ||
== | == Weblinks == | ||
== | <!-- === Offizielle Webseiten === --> | ||
<!-- === Genealogische Webseiten === --> | |||
<!-- === Weitere Webseiten === --> | |||
<!-- * [http://www.bildarchiv-ostpreussen.de/cgi-bin/bildarchiv/suche/show_foto.cgi?lang=deutsch&id=54122&showmenu=1&bildinfos=1 Schloß Amalienau gehörte zum Gut "Klein Amalienau"], auf bildarchiv-ostpreussen.de --> | |||
<!-- ==Zufallsfunde== --> | |||
<!-- | |||
{{Einleitung Zufallsfunde}} | |||
--> | |||
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] --> | |||
<!-- ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== --> | |||
<!-- | |||
{{Einleitung Forscherkontakte}} | |||
--> | |||
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] --> | |||
<!--{{FOKO|GOV-ID|Ortsname}}--> | |||
== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis == | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ||
<gov>AMANAUKO04FR</gov> | <gov>AMANAUKO04FR</gov> | ||
[[Kategorie:Provinz Ostpreußen]] | [[Kategorie:Provinz Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | [[Kategorie:Ort in Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Stadtteil von Königsberg in Preußen]] | [[Kategorie:Stadtteil von Königsberg in Preußen]] | ||
[[Kategorie:Ort im Kreis Königsberg in Preußen]] | |||
[[Kategorie: Königsberg in Preußen]] |
Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 06:52 Uhr
A m a l i e n a u Stadtteil von Königsberg |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Amalienau (Königsberg)
- Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Amalienau (Königsberg)
- Hierarchie
|
|
Einleitung
Amalienau ist der Name eines ehemaligen Stadtteiles von Königsberg und wurde westlich von Neuroßgarten, südlich von Ratshof und südwestlich von Mittelhufen begrenzt. Das Villenviertel im Westen war für seine idyllische Schönheit berühmt.
Allgemeine Informationen
In Amalienau befanden sich verschiedene Freizeiteinrichtungen. So waren hier das Hammerbad und die Zwillingsteiche mit dem Café „Alte Hammerschmiede“ zu finden. Außerdem war Amalienau Heimat der Königsberger Kunstakademie. Auch der Sportplatz von Prussia-Samland Königsberg lag hier an der Steffeckstraße. Zudem gab es eine Taubstummenanstalt, die Pädagogische Akademie und den I. Luisenfriedhof mit Katholischem Friedhof. Westlich der Fürstenschlucht lag der Neue Israel Begräbnishof.
Politische Einteilung, Zugehöriggkeit
Im Jahre 1898 gründeten die Architekten und Baubeamten Friedrich Heitmann und Joseph Kretschmann die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft. Durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand 1901 der Villenvorort Amalienau, der 1905 nach Königsberg eingemeindet wurde. Mit Maraunenhof löste Amalienau den Tragheim als bevorzugtes Wohnviertel Königsbergs ab.
Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Königin-Luise-Gedächtniskirche
Die Kirche wurde zu Ehren der preußischen Königin Luise errichtet. Sie war damit das erste Gotteshaus außerhalb des Königsberger Wallrings und die erste Kirche von mehreren, die aus Anlass des 200-jährigen Bestehens des Königreichs Preußen errichtet wurde. Die Gemeinde kam aus den Villenvororten Hufen und Amalienau. Stifter waren Kommerzienrat Louis Großkopf, seine Frau Helene, geb. Winkler und weitere Spender. Die Planung der neoromanischen Kirche lag in den Händen des Architekten Friedrich Heitmann. Gebaut wurde das Gotteshaus von 1899 bis 1901. Am 9. September 1901 wurde die Kirche in Gegenwart des Kaiserpaares feierlich eingeweiht.
Das Luisen-Gemeindehaus war für die gerade im Entstehen begriffenen Villenvororte Hufen und Amalienau zuständig.
Die Gemeinde der Luisenkirche wurde von wohlhabenden Bürgern reichlich mit Spenden bedacht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt. Die Ruine stand lange Zeit ohne Beachtung. In den 1960er Jahren wurde ihr Abriss vorgesehen, doch der Architekt Juri Waganow konnte diesen verhindern, indem er ein Projekt entwickelte, das den Umbau der Kirche zu einem Puppentheater vorsah. Im Innern zog man 1968 bis 1970 an Stelle der Emporen eine Zwischendecke ein, um einen Theaterraum mit Bühne für Puppenspiele zu schaffen. Der Umbau wurde 1976 fertiggestellt.
Adalbertkirche
Die Adalbertkapelle im Königsberger Stadtteil Amalienau wurde 1904 nach Plänen des Architekten Friedrich Heitmann errichtet. 1932 wurde sie durch einen Erweiterungsbau zur Kirche St. Adalbert ausgebaut. Das Patrozinium erinnert an den hl. Adalbert von Prag, Glaubensbote bei den Prußen und Märtyrer am Frischen Haff.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche leichtere Kriegsschäden. Danach wurde der Erweiterungsbau abgerissen und in dem verbliebenen Altbau der Kapelle eine Fabrikationsanlage eingerichtet. Seit 1975 ist das Innere in drei Geschosse aufgeteilt. Im Chor und im schlanken Turm befindet sich eine Ionosphäre-Forschungsanstalt.
Neue evangelische Kirche
Für die evangelischen Christen der Stadt Kaliningrad wurde die neue luth. Kirche „Christi Auferstehung“ gebaut.
Sie steht am Mira-Prospekt Nr.101 am Westufer der Zwillingsteiche. Weiter nördlich liegt der idyllische Hamerteich.
Kirchhöfe/Friedhöfe
- I. Luisenfriedhof
- Katholischer Friedhof
- Neuer Israel Begräbnishof (westlich der Fürstenschlucht)
Geschichte
Schloss Amalienau gehörte zum Gut „Klein Amalienau“, das die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft 1898 zum Bau der Villenkolonie Amalienau erworben hatte. Noch 1802 gab es hier lediglich Wiesen, die erst nach und nach städtebaulich erschlossen wurden.
Anton Douglas (1817 - 1883), Gutsbesitzer von Amalienau, Erbpächter von Neue Bleiche und Eigentümer von Waldgarten bei Metgethen, war Nachkomme einer schottischen Familie, die im 17. Jahrhundert nach Ostpreußen eingewandert war.
Der Kaufmann und Königsberger Stadtverordnete Carl Douglas (1774 - 1845) erwarb 1811 zusammen mit vier anderen Pächtern die Hoheitsrechte an der Küste von Danzig bis Nimmersatt, der Nordsitze des Memellandes, zur Gewinnung von Bernstein, das Douglas bis zur Freigabe des Strandes 1837 allein nutzte.
Amalienau wurde 1905 nach Königsberg eingemeindet und durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand hier ein Villenvorort, der zusammen mit Maraunenhof den Tragheim als bevorzugtes Wohnviertel ablöste.
In Amalienau befanden sich verschiedene öffentliche Eiteinrichtungen:
- das Hammerbad
- der Zwillingssee
- die Königsberger Kunstakademie
- der Sportplatz von Prussia-Samland (Steffeckstraße)
- eine Taubstummenanstalt
- die Pädagogische Akademie
Ansichten
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Der neue Israelische Begräbnishof in Amalienau befand sich westlich der Fürstenschlucht.
Die jüdische Gemeinde in Königsberg war nach der Berliner und der Breslauer die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.
Durch die Auswanderung in der Zeit des Nationalsozialismus sank die jüdische Bevölkerung auf 3.200 im Jahre 1933 und auf 2.100 im Jahre 1938.
Nach dem 9. November 1938 konnten noch 500 Gemeindemitglieder die Stadt Königsberg verlassen.
Karten
Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)
Altroßgarten | Altstadt | Amalienau | Burgfreiheit | Contienen | Devau | Haberberg | Juditten | Kalthof | Kneiphof | Kohlhof | Kosse | Laak | Lauth | Lawsken | Liep | Lomse | Luisenwahl | Löbenicht | Maraunenhof | Mittelhufen | Mühlenhof | Nasser Garten | Neue Sorge | Neuroßgarten | Oberhaberberg | Oberteich-Terrassen | Paradeplatz | Ponarth | Pregelwiesen | Quednau | Rathshof | Rosenau | Roßgarten | Sackheim | Schloßteich | Seligenfeld | Steindamm | Tannenwalde | Tragheim | Twangste | Vorderhufen | Weidendamm | |
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>AMANAUKO04FR</gov>