Rathshof (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Januar 2016, 20:10 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Königsberg in Preußen
Wappen der Stadt Königsberg

R a t h s h o f

Stadtteil von Königsberg
O s t p r e u ß e n
________________________________________________________

Panorama von Königsberg nach einem alten Stich, Ostpreußen
< Königsberg


Hierarchie


Brücke über die Eisenbahn in Rathshof


Einleitung

Königsberger Stadtteil Rathshof [1]

Rathshof (auch Ratshof, vor dem 20. Jahrhundert auch Rathshubenhof, russ. Ратсхоф) war ein westlich gelegener Stadtteil von Königsberg. Er lag südwestlich von Amalienau und östlich von Juditten (heute Mendelejewo) und Lawsken.
Große Industriebetriebe in Rathshof waren die am Pregel gelegene Walzmühle und die Waggonfabrik Steinfurt.

Allgemeine Informationen

Der Ort war auch unter dem Namen Altstädtischer Ratshof bekannt, um ihn vom Kneiphöfischen Ratshof in der Nähe von Rosenau im Süden von Königsberg zu unterscheiden.

Politische Einteilung, Zugehörigkeit

  • Zu Ordenszeiten hieß die Ortschaft Propsthof und gehörte der Königsberger Altstadt, westlich der sie lag.
  • 1905 wurde ein Teil des Ortes nach Königsberg eingemeindet und entwickelte sich rasch zu einem Villenvorort mit Grünanlagen um den Hammerteich und den beliebten Hammerkrug.
  • Heute gehört Rathshof zum Tsentralny District von Kaliningrad,

Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit

Christuskirche im Königsberger Stadtteil Rathshof

Evangelische Kirche

Die zu Königsberg gehörende Gartenstadt Rathshof entwickelte sich ab 1907.
Die Gottesdienste fanden zunächst in einem Gemeindehaus neben dem Pfarrhaus statt.
1932 plante man den Bau der Christuskirche, der 1936/37 in der Wiebestraße (ул.Радищева) realisiert wurde.
Der Architekt war Prof. Kurt Frick, Leiter der Kunstakademie in Königsberg. Die Kirche wurde am 31. Oktober 1937 eingeweiht. Es ist die letzte Kirche, die vor dem Zusammenbruch in Königsberg errichtet worden ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche im Stil des sozialistischen Klassizismus umgebaut, und sie diente als Kulturpalast der Arbeiter der Waggonfabrik (zuvor Steinfurt). 2010 wurde das Gotteshaus der russisch-orthodoxen Gemeinde übereignet.

Katholische Kirche

Rathshof gehörte zur römisch-katholischen Kirchengemeinde von St. Adalbert am Sternplatz in Amalienau.

Geschichte

  • Der Gutshof Propsthof wurde vom Deutschen Orden gegründet. Das Datum ist nicht bekannt.
  • 1533 verkaufte die Altstädtische Kirche den Propsthof an den altstädtischen Ratsherren Bernhard Betner. In der Folgezeit war der Gutshof unter dem Namen Ratshubenhof bekannt, dann Ratshof. Es ist nicht bekannt, ob die Umbenennung zu Ehren des Ratsherren Betner erfolgte oder Bezug auf den Rat der altstädtischen Gemeinde nahm.
  • Um 1800 war dieser Stadtteil ein kleines Dorf mit nur von sechs Feuerstellen (Haushalten) und dem "Hammerkrug", der nach einem an dieser Stelle gestandenen Eisenhammer benannt war.
  • Rathshof wurde 1905 nach Königsberg eingemeindet und entwickelte sich rasch zu einem Villenvorort.
  • 1806 wurde das Anwesen vom Gerichtsvollzieher Wendland Kaporn, erworben, der es mit Land aus dem nahe gelegenen Wald Wilky erweiterte und damit bis 1817 das großes Anwesen Ratshof schuf.
  • Von 1843-83 war Rathshof im Besitz der Familie Batocki.
  • Im Jahre 1849 kaufte Hofrat Tortilowicz von Batocki-Friebe den Gasthof Hammerkrug.
  • Am Ende des 19. Jahrhunderts wandelte der Allgemeine-Wohnungs-Bauverein, ein privates Entwicklungsunternehmen, den Ratshof in eine Gartenstadt um, nach dem Vorbild der Gartenstadt-Bewegung.
  • 1916 zog die Kunstakademie Königsberg von Neue Sorge nach Ratshof um. [2]

Waggonfabrik Steinfurt

Heutige Situation

Quellen, Einzelnachweise

  1. Auf dem Foto sieht man die Arndtstraße, die von der Lawsker Allee (oben) nach Süden zum Holsteiner Damm am nördlichen Ufer des Pregels führte. Das große Gebäude links unten an der Einmündung der Arndtstraße in den Holsteiner Damm, ist die Walzmühle. Der Komplex rechts von der Arndtstraße ist die Waggonfabrik Steinfurt. Links von den beiden Brückenbögen im Verlauf der Arndtstraße befindet sich der Haltepunkt Ratshof an der Eisenbahnlinie Königsberg-Pillau.
  2. Albinus, Robert (1985). Lexikon der Stadt Königsberg Pr. und Umgebung, Leer: Verlag Gerhard Rautenberg

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002. ISBN 3-88189-441-1.
  • Ludwig von Baczko: Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Königsberg. Königsberg 1804
  • Fritz Gause: Königsberg in Preußen. Rautenberg, Leer 1987

Bibliografie

Karten

Königsberg 1809
Rathshof auf dem MTB 1288 Königsberg West (Stand 1937)

Weblinks

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RATHOFKO04FR</gov>