Altroßgarten (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Januar 2016, 09:07 Uhr
Altroßgarten Stadtteil von Königsberg |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Altroßgarten (Königsberg)
- Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Altroßgarten (Königsberg)
- Hierarchie
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Einleitung
Allgemeine Informationen
Altroßgarten (Königsberg) ist ein Stadtteil von Königsberg. Der Roßgarten schloss sich direkt nördlich an die Burgfreiheit an und lag am östlichen Ufer des Schlossteiches innerhalb des Stadtwalles. Westlich der Neuen Sorge lag der ältere Vordere Roßgarten. Jenseits eines kleinen Flüsschens mit der Schwanenbrücke (westlich von Kalthof) schloss sich nach Norden hin der Hintere Roßgarten an. Im Norden lag der Oberteich. Nordöstlich des Roßgärter Tor lag die Pferderennbahn.
Name
Mit Roßgarten wurde eingezäuntes Weideland bezeichnet, dass nicht ausschließlich den Pferden vorbehalten war sondern auch anderem Vieh als Wiese diente.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Die Altroßgärter Kirche wurde 1651 im Barockstil begonnen und 1693 vollendet. Sie ist nicht erhalten.
"Die erste kleine 1623 errichtete Kirche mußte bald erweitert werden durch einen rechteckigen dreischiffigen Ziegelbau, zwischen 1651 und 1683 erbaut, mit vorgelegtem quadratischem Westturm, der 1693 vollendet wurde. 1932 wurde die Kirche restauriert. Die gewölbte Holzdecke des Innenraums wird von acht Holzpfeilern getragen. In die Seitenschiffe sind Emporen eingezogen. Der 1677 eingeweihte Altar hat im Hauptgeschoß ein Ölgemälde, das Christus in Gethsemane darstellt. Die reich verzierte Kanzel, von einem Engel getragen, stammt von 1666. Das Schnitzwerk an der Taufkammer, an den Beichtstühlen und an der Orgelempore steht den Werken Isaac Rigas nahe. Die Orgel von 1747 ist ein Werk Casparinis. Die Kirche hat drei Glocken, davon eine aus dem Jahre 1694." [1]
- Das Fahrenheid-Stift wurde 1786 aus Ziegeln errichtet.
Katholische Kirchen
Geschichte
Der Roßgarten war eine zum Schloss gehörige Freiheit, die 1542 konstituiert wurde und eine eigene Verfassung bekam. Ihr Gerichtssiegel von 1576 zeigte eine grüne Weide und für den Vorderen Roßgarten ein weißes Pferd, für den Hinteren Roßgarten einen schwarzen Stier. Beide Teile gehörten zur Löbenichtschen Gemeinde. Nach Henneberger war der Roßgarten bis 1539 bis auf einen Krug (Gastwirtschaft) unbebaut. 1540 war der Hintere Roßgarten nur mit einigen Schuppen bebaut, jedoch wurde hier ab dieser Zeit unter Herzog Albrecht planmäßig eine neue Vorstadt angelegt, die zunächst „Neue Huben“ hieß. Ein Grundstück nach dem anderen wurde an Hofbedienstete und freie Handwerker verschrieben. 1550 wanderten Weißgerber nach Königsberg ein, die eine feinere Art des Gerbens verstanden. Unter herzoglichem Protektorat siedelten sie sich am Abhang an, der vom Roßgarten zum Schlossteich lag, denn sie brauchten für ihre Walk- und Stampfmühlen viel Wasser. 1556 erhielt der Roßgarten eine Willkür.
Der Roßgarten wurde besonders für die Holländer angelegt. Friesen waren zur Trockenlegung des Danziger Werders und der Urwälder südlich von Königsberg angeworben worden. Oft hatten sie die mennonitische Religion. Es kamen jedoch auch Reifschläger, Färber, Tuchmacher und andere Handwerker und brachten Techniken mit, die sonst in Ostpreußen bisher unbekannt waren. Das führte zu allerlei Streitigkeiten mit den eingesessenen Handwerkern. So wurden die Holländer bald als Ketzer verdächtigt und mussten sich vom Löbenichter Pfarrer 1543 examinieren lassen. Wer von der rechten Lehre abwich, wurde ausgewiesen; noch 1550 verbot der Herzog allen Bürgern, Holländer als Mieter aufzunehmen, außer sie waren als rechtgläubig legitimiert.
Um 1800 war der Roßgarten ein bevorzugtes Wohngebiet mit auffallend breiten Häusern. Allerdings lebten auch sehr viele kurisch-lettisch sprechende Menschen hier. „Die größten und ansehnlichsten Häuser auf dem Roßgarten sind: ein königliches Gebäude, welches der Chef des hier in Garnison liegenden Dragoner=Regiments bewohnt, das Haus Sr. Excellenz des Landhofmeister des Grafen von Lehndorf, des Herrn Commerzienrath von Weiß, der Wulfschen Erben, des Herrn Bankodirector Krüger, das von Korfsche, von Buddenbrocksche und Criminalrath Stägmannsche Haus.“ Auf dem Roßgarten waren um 1800 mehrere Infanterie- und Grenadierregimenter stationiert.
Später wurden gebaut:
- die Stadthalle gebaut,
- das Gewerkschaftshaus,
- die Kommandantur,
- das Krankenhaus der Barmherzigkeit,
- das Städtische Krankenhaus,
- eine Volksschule,
- der Stadthof,
- das Fahrenheid-Stift
Heutige Situation
Genealogische und historische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S. 45 Bd.II