Abterode: Unterschied zwischen den Versionen
Kenan2 (Diskussion • Beiträge) |
Kenan2 (Diskussion • Beiträge) |
||
Zeile 138: | Zeile 138: | ||
Unweit der Kirchenruine am nördlichen Ortsrand erhebt sich der „'''Todstein'''", ein bizarrer Dolomitfels. Wegen seiner charakteristischen Form, die durch Verwitterung entstand, wird er im Volksmund auch „der Bär" genannt. Zwei bis drei Kilometer südlich von Abterode bildet der '''Mönchhof''' eine vermutlich frühmittelalterliche Befestigungs- und Siedlungsanlage von rautenförmigen Grundriss mit Wall und Graben. | Unweit der Kirchenruine am nördlichen Ortsrand erhebt sich der „'''Todstein'''", ein bizarrer Dolomitfels. Wegen seiner charakteristischen Form, die durch Verwitterung entstand, wird er im Volksmund auch „der Bär" genannt. Zwei bis drei Kilometer südlich von Abterode bildet der '''Mönchhof''' eine vermutlich frühmittelalterliche Befestigungs- und Siedlungsanlage von rautenförmigen Grundriss mit Wall und Graben. | ||
== [[Bild: Bewohner.png|50 px]] Bewohner == | |||
:::::::::::::::::'''O r t s a n s i c h t e n''' | :::::::::::::::::'''O r t s a n s i c h t e n''' |
Version vom 4. Juni 2015, 08:35 Uhr
...Alberode... ...Germerode... ...Schwalbenthal... ..Vockerode.. ...Weidenhausen.. ..Wellingerode.. ..Wolfterode.. ...B e r k a t a l... ...Meißner...
- Hierarchie
> Meißner > Abterode
|
|
Einleitung
Abterode ist das zweitgrößte Dorf „auf dem Hain". So wird die hügelige Landschaft zwischen dem Werragraben und dem Meißner genannt. In den stattlichen Dörfern herrscht der Fachwerkbau vor, meist fränkisch-thüringischer Art. Abterode war bis ins 20. Jahrhundert Sitz eines Amtsgerichtes, Nachfolgerin des ehemaligen „Gerichtes Bilstein". Durch Abterode fließt der Kupferbach, der vor dem Höllental in die Berka mündet.
Die Entfernung bis zur Kreisstadt Eschwege beträgt 9 km.
Sehenswürdigkeiten in Abterode
- Ehemaliges Amtsgericht
- Bär (Steingebilde)
- Besucherbergwerk Grube Gustav
- Freizeitanlage mit einer Kneipp-Wassertretanlage
und einem Mehrzwegsportfeld
Politische Einteilung
|
Die Gemeinde Meißner entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform 1971 durch den Zusammenschluss |
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die evangelische Pfarrkirche
Die evangelische Pfarrkirche von Abterode ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude. Die Kirche der 1077 gegründeten Benediktinerabtei war eine dreischiffige Säulenbasilika zu sechs Arkaden. Sie wurde abgebrochen und von 1867 bis 1868 durch die heutige Kirche ersetzt. Das Gebäude ist ein historisierender Bau in klassizistischer Tradition. Die Raumwirkung ist gut.
Die Kirche wurde in den frühen 1960er Jahren umfassend saniert und erstrahlt in neuer Farbigkeit. [1]
Die sogen. Totenkirche
Am östlichen Ortsausgang liegt auf einer kleinen Bodenerhebung die Ruine der alten Pfarrkirche von Abterode. Der rechteckige gewölbte Chor wurde im 14. bis 15. Jh. errichtet, das einschiffige Langhaus und der Westturm stammen von 1523. Das Turmerdgeschoss ist tonnengewölbt. Der breite gotische Rechteckchor von zwei Jochen mit Kreuzrippengewölben auf Konsolen ist durch eine Baunaht vom Schiff getrennt. Ursprünglich waren im Schiff nur schartenartige Öffnungen. Die Wanddurchbrüche für die beiden Maßwerkfenster wurden 1523 gebrochen. Die burgartig erhöhte und isolierte Lage und die Scharten am Langhaus kennzeichnen den Bau als ehemalige Wehranlage.
- 1544 Die Glocke der Abteroder Kirche wird nach Vockerode verkauft.
- 1798 Laut einer Aktennotiz ist der Turm vom Einsturz bedroht.
- 1801 findet die letzte Predigt von Pfarrer Weber statt.
- 1814 wird das Inventar der Kirche durch den Ortsvorstand verkauft.
- 1822 liegt ein Bericht über eine Turmreparatur vor.
- 1824 soll die Kirche abgerissen werden.
- 1835 Gefährdung durch Dacheinsturz.
- 1841 Abbruch des Daches.
- 1847 Einsturz des Turmaufsatzes.
- 1849 Abbruch von Resten des Turmaufsatzes.
- Auf dem Kirchhof befinden sich zahlreiche Grabsteine aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. [2]
Katholische Kirche
- Die katholische Kirchengemeinde St. Antonius Abterode gehört zum Pastoralverbund „St. Gabriel" Werra-Meißner im Dekanat Eschwege-Hersfeld.
Jüdische Glaubensgemeinschaft
Zur Geschichte der Synagoge
Bereits im 17. Jahrhundert dürfte in Abterode ein Betsaal vorhanden gewesen sein. Danach bestand eine erste Synagoge. Aus dem Jahr 1729 wird von der Einweihung einer neuen Thorarolle berichtet, die mit einer üblichen Prozession vom Haus des Stifters zur Synagoge durchgeführt wurde. Nach einem Bericht von 1791 war die Synagoge damals im Gebäude Hinterweg 7. Das heute hier stehende breit gelagerte Fachwerkhaus weist einen für die Synagogenräume der Region typischen quadratischen Grundriss auf.
Das bis heute erhaltene Synagogengebäude wurde um 1830 erbaut (nach älteren Angaben um 1870/71). Es steht inmitten des Ortes an einer Kreuzung mehrerer Straßen. Bei diesem Bau handelt es sich um einen zweigeschossigen Massivbau in Quadermauerwerk aus rotem Sandstein mit einem Walmdach. Der Bau wurde vollkommen symmetrisch gestaltet, in dem sich jeweils die gegenüberliegenden Seiten gleichen. Die Nord- und Südseite sind durch Eck- und Mittellisenen auf zwei, die Ost- und Westseite durch zwei Mittellisenen auf drei Felder unterteilt. Der Zugang ist von Westen her (Vorderweg 1) durch ein großes Rundbogen-Eingangsportal in der Mittelachse. Gegenüber, in der mittleren Fläche des Erdgeschosses an der Ostseite, findet sich ein schmales Hufeisenbogen-Portal. 1929 wurde in der Synagoge eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Abterode angebracht.
Novemberpogrom 1938
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge im Inneren völlig demoliert. Das Gebäude selbst wurde nur leicht beschädigt. Nach den vorliegenden Berichten wurde die Synagoge bereits am Abend des 8. November 1938 demoliert. An diesem Abend brannte keine Straßenbeleuchtung im Dorf, die Polizei befand sich weit entfernt außerhalb des Ortes. Menschen aus anderen Orten der Umgebung waren in großer Zahl nach Abterode gekommen und die Bürgermeister nahmen an einer Sitzung in Eschwege teil. Die organisierte Menge demolierte die Synagoge. und die Wohnungen der jüdischen Einwohner, die auch misshandelt wurden. Während dieser Ereignisse befand sich die SA und ihre Leitung zu einer Besprechung in der Gastwirtschaft von Zimmermann, um über die kurzfristig geplanten Aktionen zum reichsweiten Novemberpogrom zu beraten. Die Abteröder Juden wurden verhaftet und nach Eschwege transportiert. 1944 kaufte der Spar- und Darlehnskassenverein das Gebäude und verwendete es als Lagerraum.
Die jüdische Schule
An Einrichtungen der jüdischen Gemeinde bestanden in Abterode eine Synagoge, eine Israelitische Elementarschule (im Gebäude Steinweg 47, Hinterhaus), eine Mikwe (hinter dem Haus Am Sand 3, abgebrochen) sowie ein eigener Friedhof. Die öffentliche Israelitische Elementarschule (bzw. Staatliche Israelitische Volksschule) hatte im 19. Jahrhundert einen hervorragenden Ruf in der weiteren Umgebung, der vor allem durch den seit 1. Januar 1842 hier wirkenden jüdischen Lehrer B. Westheim begründet wurde. Vor der Gründung dieser Schule 1840 gab es eine traditionelle jüdische Schule, an der zuletzt die Lehrer Levi Oppenheim und Aron Freudenberg unterrichteten.
1933 lebten noch 80 jüdische Personen in Abterode (9,4 % von 850 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen (überwiegend nach Kassel und Frankfurt am Main) beziehungsweise ausgewandert (6 nach Palästina, 10 in die USA, 7 nach Holland, 3 nach Afrika). Die jüdischen Geschäfte wurden zum größten Teil bereits 1935 geschlossen. Bis 1941 sind offenbar alle jüdischen Personen von Abterode verzogen.
Die Synagoge nach 1945
Nach 1945 wurde das Synagogengebäude als Lagerraum für Futtermittel verwendet. Zur Verwendung als Lager wurden eine Rampe und ein Vordach im Westen angebaut. Ein kleiner moderner Neubau der Raiffeisenbank wurde an der Nordseite angebaut. Anlässlich der 900-Jahrfeier von Abterode im Jahr 1976 wurde die Synagoge im Außenbereich renoviert. Die Nutzung der ehemaligen Synagoge als Lager wurde Anfang der 1990er Jahre eingestellt, die Räumlichkeiten wurden insgesamt zu einer Bankstelle umgebaut. Hierzu war der Einbau einer Zwischendecke notwendig. Im Zusammenhang mit dem Umbau erfolgte eine Renovierung des gesamten Gebäudes, bei der das Landesamt für Denkmalpflege mit integriert war. Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten der Wand- und Deckenmalereien sind noch nicht abgeschlossen
(Stand dieser Information vom März 2007). [4]
Wandmalereien
In der ehemaligen Synagoge in Abterode sind alte Wandmalereien entdeckt worden. Die sollen nun möglichst bald restauriert werden.
Fast schon majestätisch erhebt sich das Gebäude in Abterode, in dem seit vier Jahren das Tegut-Lädchen untergebracht ist. Durch seinen quadratischen Grundriss und den Sandstein sieht es ganz anders aus als die übrigen Häuser in dem Ortsteil der Gemeinde Meißner. Man lässt den Blick zweimal dorthin schweifen, fährt man daran vorbei.
Zwar noch in ferner, aber in Zukunft sollen die Bürger des Werra-Meißner-Kreises ihren Blick auch hineinwerfen können. Denn das Gebäude ist geschichtsträchtig, wurde um 1830 als Synagoge für die jüdische Gemeinde erbaut. Davon zeugen im Obergeschoss filigrane Verzierungen an den Wänden und viele kleine Davidsterne unter der Decke, die jetzt restauriert werden sollen - wenn es nach den Wünschen von Matthäus Mihm von der Stellenwert GmbH und Dekan Martin Arnold geht. Beide haben die Wandmalereien vor gut vier Jahren entdeckt, als das Tegut-Lädchen in das alte Gemäuer einzog und haben seitdem den Wunsch, den Raum für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Wir möchten den Ort gerne würdigen“, sagt Mihm. Bislang sei das eher eine fixe Idee gewesen, jetzt wollen sich die beiden aber intensiv damit beschäftigen, wie man das Vorhaben umsetzen könne.
Die jüdische Gemeinde in Abterode galt als die größte dörfliche im nordhessischen Raum, zu Spitzenzeiten gehörten ihr laut Mihm 250 Personen an. Davon zeugt auch der jüdische Friedhof, der etwas versteckt am Waldrand liegt und mit 494 Grabstellen als der größte im Werra-Meißner-Kreis gilt. Belegt wurde er bereits Ende des 17. Jahrhunderts, die Synagoge, die im charakteristischen quadratischen Stil erbaut worden ist, kam erst später: Sie soll um 1830 erbaut worden sein, ältere Quellen sprechen von 1870/71. Beim Novemberpogrom 1938 wurde sie im Inneren vollständig zerstört.
1944 wurde das Gebäude dann von dem Spar- und Darlehensverein gekauft und als Lagerraum genutzt. Erst 1990 wurde diese Art der Nutzung eingestellt, als sie zu einer Bank umgebaut wurde.
„Jetzt dient zumindest das Obergeschoss teilweise wieder als Lager“, sagt Mihm, „das Lädchen bewahrt dort einige Sachen auf.“ Das soll auch so bleiben, wenn irgendwann einmal der restliche Raum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Von Constanze Wüstefeld
Geschichte des Dorfes Abterode
Der Ursprung des Ortes geht wahrscheinlich auf den Abt Ruthard von Fulda zurück, der um 1076 im Meißnervorland eine Abtei „Abbetesrode" gründete. Die Kirche war dem heiligen Vincentius und dem heiligen Bonifatius geweiht. Um diese Kirche herum entwickelte sich im Laufe der Zeit eine ringförmige Ansiedlung. Der Propstei, die über beträchtlichen Landbesitz verfügte, war jedoch keine lange Blütezeit beschieden. Die als Vögte eingesetzten Grafen von Bilstein bedrängten das Kloster mehr, als dass sie es schützten. Auch die Gründung des Prämonstratenserklosters Germerode wirkte sich nachteilig aus. Die Propstei wurde schließlich dem örtlichen Pfarrer unterstellt. So besteht noch heute ein großer Teil der Abteröder Flur aus Pfarreiland. Im Jahre 1527 wurde die Reformation im Kirchspiel Abterode durchgeführt, die Propstei folgte erst 1541. Als erster Pfarrer und Propst wurde Burkart Waldis (1490-1556) berufen, der als Dichter bekannt wurde und literarische Bedeutung erlangte.
Von wirtschaftlicher Bedeutung für die Bewohner Abterodes war in früherer Zeit der Kupferschiefer- und später der Schwerspatbergbau im Bilsteiner Revier, worauf noch die Namen Kupferbach und „die Bergfreiheit" hinweisen. Hier wohnten einmal die Bergleute. Der Fuhrhandel spielte hier im Gegensatz zu den anderen Dörfern rund um den Meißner eine weniger bedeutende Rolle. Von der Bedeutung der bergbaulichen Aktivität auf Kupferschiefer im Höllental zeugen die dort befindliche Schmelzhütte sowie die Bergfreiheit in Abterode. Die ehemalige Grube Gustav wird heute als Besucherbergwerk genutzt.
Unweit der Kirchenruine am nördlichen Ortsrand erhebt sich der „Todstein", ein bizarrer Dolomitfels. Wegen seiner charakteristischen Form, die durch Verwitterung entstand, wird er im Volksmund auch „der Bär" genannt. Zwei bis drei Kilometer südlich von Abterode bildet der Mönchhof eine vermutlich frühmittelalterliche Befestigungs- und Siedlungsanlage von rautenförmigen Grundriss mit Wall und Graben.
Bewohner
- O r t s a n s i c h t e n
Die Dammühle
Die Dammühle steht nördlich am Weg zum Höllental. Hier war zugleich die Posthalterei mit einer Pferdewechselstation. Auf dem Foto (unten links) sieht man rechts ein Gespann auf dem Weg zum Feld. Hinten steht eine Postkutsche. Das Farbfoto (unten rechts) wurde am 5. Juli 2013 aufgenommen.
Vor längerer Zeit wurde die Dammühle von Rudolf Schülbe erworben. Er ist der Sohn des Schwalbenthaler Gastwirts Martin Schülbe. Mit seiner Frau Christa versorgt Rudolf Schülbe zehn Pferde, die im Stallgebäude neben der Dammühle stehen. Der 80jährige Rudolf Schülbe kann viel von den Schwalbenthaler Zeiten erzählen. Er erinnert sich noch gut daran, dass Lehrer Theodor Waldmann aus Weißenbach mit dem Geigenkasten unterm Arm und Laurent Ermert aus Bransrode zu Fuß nach Schwalbenthal kamen, um mit seinem Vater, dem Gastwirt Martin Schülbe, zu musizieren. Das Mühlengebäude und die Stallungen und Scheunen sind sorgfältig renoviert und der Kupferbach plätschert nach wie vor am Haus vorbei. In dem alten Fachwerkhaus leben drei Generationen unter einem Dach, was heute nicht mehr so odt vorkommt.
Das Höllental
Das Höllental befindet sich zwischen den Gemeinden Abterode und Frankershausen im hessischen Werra-Meißner-Kreis. Mit einer Gesamtlänge von etwa 10 km schlängelt sich das Höllental, begleitet von dem Fluss Berka, durch eine pflanzenreiche und bergige Landschaft zwischen Frankershausen und Albungen im östlichen Meißnervorland. Das Tal bildet den südöstlichen Abschluss des Soodener Berglandes. Das Höllental mit seinen engen Schluchten und steilen Felsen ist durch die Landesstraße L 3242 gut zu erreichen. Der Name leitet sich wahrscheinlich nicht von Hölle, sondern von „Frau Holle" ab.
Kurz vor dem Höllental befindet sich an der abzweigenden Landstraße zur Dammühle das Besucherbergwerk Grube Gustav. Zur Infrastruktur zählen zahlreiche Wanderwege sowie die Bewirtungseinrichtungen im Waldgasthaus „Frau Holle“. Über dem Höllental erhebt sich die Burg Bilstein. Dort befindet sich das 3 ha große Naturschutzgebiet Bilstein im Höllental. Der Iberg (von Eiben) am südlichen Rand des Tals ist 288 m hoch. Unterhalb des Ibergs stand bis zu ihrem Abriss im August 1967 die Höllenmühle, deren Name zweifellos auch mit „Frau Holle" in Verbindung zu bringen ist. Ein Wanderweg führt vom Bilstein zur Ruine Schnepfenburg.
Im Osten trifft das Höllental auf die vielbefahrene Bundestraße 27, die teilweise als dreispurige Schnellstraße ausgebaut ist. Hinter den Bahngleisen steht der "Gasthof zum Heiligenstein, daneben eine ehem. Marmeladen-Fabrik, nach 1928 Kesselschmiede. Im Jahre 1919 erwarb Wilhelm Lückert die Gastwirtschaft. Der vorhandene Saal stammt aus dem Jahr 1904. Schöner Blick vom Lokal zur Burg Fürstenstein bei Albungen.
Grube Gustav
Der Bergbau im Meißnervorland hat eine ca. 500 Jahre alte Geschichte. Die älteste Urkunde, in der bergbauliche Aktivitäten nachgewiesen sind, stammt aus dem Jahr 1499. Seit dieser Zeit haben bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts viele Menschen aus der Umgebung von Abterode vom Kupferschiefer-Bergbau gelebt.
In der „Grube Gustav“ am Rande des Höllentals können die Besucher noch heute einen leicht zugänglichen und gut erhaltenen Abbaustollen erleben, in dem vor Jahrhunderten Kupferschiefer von Hand, das heißt, mit Schlägel und Eisen, abgebaut wurde. Reste von einem ca. 250 Jahre alten Stollen, in dem damals nach Kobalt gesucht wurde, sind im Originalzustand gut erhalten. Wir Menschen aus dem hochtechnisiertem Zeitalter halten es fast nicht für möglich, dass auch diese Grubenbaue von Hand in den Berg geschlagen worden sind.
In den Jahren zwischen 1928 und 1967 wurde in der „Grube Gustav“ Schwerspat abgebaut. Dabei sind natürlich moderne Abbaumethoden, wie zum Beispiel Bohr- und Sprengtechnik, angewendet worden. Insgesamt kann man im Besucherbergwerk die geschichtliche und technische Entwicklung des heimischen Bergbaues über ca. 500 Jahre verfolgen. Für jung und alt wird hier die Bergbaugeschichte des Meißnervorlandes erlebbar.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
|
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Georg Dehio; Bearbeitet von Markus Backes: Hessen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Band II, Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1966, S. 1.
- ↑ Magnus Backes, Hans Feldtkeller, Kunstreiseführer Hessen, Gondrom, Stuttgart-Zürich 1962
- ↑ Steinweg 47, Hinterhaus
- ↑ © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum.