Wolfterode

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Wappen der Gemeinde Meißner

W o l f t e r o d e

Ortsteil der Gemeinde Meißner
Werra-Meißner-Kreis, H e s s e n
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Blick zur Kirche von Wolfterode, Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis, Heesen


Hierarchie
> Meißner > Wolfterode


Blick auf Wolfterode, Werra-Meißner-Kreis

Einleitung

Unterdorf in Wolfterode

Das kleine Dorf Wolfterode ist bereits 820 Jahre alt. Vom 18. Juni bis zum 25. Juni 1995 wurde mit einem großen Dorffest das 800jährige Bestehen der Gemeinde gefeiert. Wolfterode ist seit 1974 der nördlichste und kleinste Ortsteil der Gemeinde Meißner im Werra-Meißner-Kreis in Hessen. Das Dorf liegt im östlichen Vorland des Hohen Meißners am Zusammenfluss von Hollenbach und Ziegenbach.

Allgemeine Informationen

  • Wolfterode ist heute ein Ortsteil der Verbandsgemeinde Meißner.
  • Die Gemeindeverwaltung ist in Abterode.

Die Gemeinde Meißner entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform 1971 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Orte Abterode, Alberode, Germerode, Vockerode, Weidenhausen und Wellingerode. Das Dorf Wolfterode kam 1974 hinzu.

Politische Einteilung

Verwaltungsbezirk:
  • 1821: Kreis Eschwege
  • 1848: Bezirk Eschwege
  • 1851: Kreis Eschwege
  • 1974: Werra-Meißner-Kreis

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Dorfkirche in Wolfterode

Evangelische Kirche

Der Bau einer Kirche in Wolfterode hat wahrscheinlich um das Jahr 1330 begonnen. Urkundlich wird die Kirche erstmalig im Jahre 1334 erwähnt.
Die Christengemeinde wird sich in den Jahrzehnten zuvor in den Häusern versammelt haben oder zum Gottesdienst in die „Mutterkirche“ nach Frankershausen gegangen sein. Hier gab es bereits seit 1277 eine christliche Gemeinde und eine Kirche. Seit Einführung des Christentums in Wolfterode pflegten die Christen immer die Gemeinschaft mit Frankershausen.

Es wird berichtet, dass die Kirche von Wolfterode bei, zu und vor dem Ort lag. Es kann deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass das Dorf nur bis zum Anger gebaut war und die Kirche über dem Dorf „thronte“. Die nach dem Jahre 1334 fertiggestellte Kirche erhielt den Namen „Marienkirche“.
Einer späteren Überlieferung nach auch „Kirche der Heiligen Jungfrau“ genannt.

Das Kirchenschiff der heutigen Kirche stammt wahrscheinlich noch aus der Bauzeit um 1330/34 und ist aus Feldsteinen erbaut. Rund 100 Jahre später sind in der Kirche Vränderungen vorgenommen worden. Wesentliche Neuerung und Erweiterung erhielt die Kirche erst im Jahre 1515. Die Ostseite der alten Kirche wurde geöffnet und ein dreiseitig geschlossener Chorraum wurde angebaut und darüber ein Glockenturm errichtet. Der gotische Baustil ist nict zu übersehen, denn die vier Fenster, das Kreuzgewölbe und der große Triumphbogen geben darüber Auskunft.

Katholische Kirche

Wolfterode gehört zur katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua in Abterode.

Icon Literatur.jpg Geschichte

Ersterwähnung: 1195
Historische Namensformen:

  • Wolffhartrodt (1195)
  • Wolfharterode (1253)
  • Wolharterod (1277)
  • Wolferrode (um 1300)
  • Wolfirterode (1378):* Wulfterode (1527)
  • Wolffterode (1493)

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Das Dorf gehörte dem Kloster Germerode.
  • Nach der Reformation zur Vogtei Germerode.

Gericht: Dem Kloster Germerode wurde 1277 durch
den Grafen von Bilstein die volle Gerichtsbarkeit bestätigt.

Mühle in Wolfterode, ca. 1910
Ständchenspielen vor der Mühle in Wolfterode, Kirmes 1937
Dorfstraße in Wolfterode

Zum ersten Mal wurde Wolfterode in 1195 erwähnt. Am 20.12.1195 nimmt Papst Coelestin III. das Kloster Kloster Germerode mit seinen Besitzungen, u.a. die Höfe "Wolfharterodt" in seinen Schutz. Von diesem Kloster ging sicher auch die Gründung Wolfterodes aus, denn im 12. Jahrhundert, der Zeit der großen Rodungen ließen sich die Klöster neue Siedlungen sehr angelegen sein, teils um Wälder in Äcker und Wiesen zu verwandeln, teils um sich selber untertänige Arbeitskräfte zu verschaffen und so die Macht der Kirche zu fördern. Da das Kloster um 1145 entstand, können die Höfe "Wolfharterodt" erst zwischen 1145 und 1195 gegründet worden sein. Die ersten Häuser lagen wohl ohne Zweifel im Unterdorf oder Unterland. Hier hatte man den Bach, an dem sich eine Mühle anlegen ließ.

Beim Unterdorf führte die Sälzerstreße von Sooden her nach Waldkappel und Rotenburg als brauchbare Fahrstraßee vorbei. Die ersten Anfänge könnten wir wohl in den Berghöfen und dem Teichweghof suchen, die beide heute noch große Acker- und Wiesenfläche um das Haus haben. Der Teichweghof mag derjenige sein, den die Bilsteiner selbst bewirtschafteten und von dem sie laut Erklärung von 1253 der Kirche zu Germerode jährlich einen Malter Roggen freiwillig lieferten. Dieser Teichweghof in der Nähe des Mühlsteins könnte einer der Höfe "Wolfharterodt" der Bilsteiner gewesen sein. Der andere war der jetzige Schafhof.

Zunächst wurde das untere Dorf bis fast zum Anger gebaut. Darüber stand dann die Kirche (1334 erstmals erwähnt. Man stellte die Häuser dahin, wo gerade Platz war. Einige stehen mit der Breitseite, einige mit der Giebelseite zur Straße. Erst viel später, von 1300 ab, wurde das Oberdorf (Oberland) angelegt, Um diese Zeit wird Wolfterode ausdrücklich Dorf genannt. Im Oberdorf wurden die Grundstücke vor der Bebauung vermessen. Daher stehen die Häuser wie ausgerichtet. Die Wirtschaftsgebäude bilden mit dem Wohnhaus einen rechten Winkel und die dritte Seite des Hofes wird in der Regel vom Nachbarhaus begrenzt. So reihte sich ein Haus nach dem anderen um die Kirche herum.

Die Lehnsherrschaft über den ganzen Ort hatte das Kloster Germerode sich bald anzueignen verstanden. Den Schenkungen der Bilsteiner folgte eine solche von Ritter Johannes von Hundelshausen. Er spendete auf dem Sterbebett eine Hufe Land mit der Bitte, dass ihn die Klosterfrauen in den Himmel beten möchten, Durch Hergabe von Kapitalien an die von Wykirsa (Vorbesitzer des Dörnbergschen Gutes) verschaffte sich das Kloster bedeutende Naturalgefälle. [1]

Bewohner.png Bewohner

Wolfterode Einwohner.png

Letzter Kirmeszug in Wolfterode mit Kirmesburschen, 1953

Alte Ansichten

Dreschen mit der Dampf-Lokomobile bei Eduard Reuss
in Wolfterode, um 1934
Dorfschule in Wolfterode, 1837 errichtet, 1970 geschlossen
Wohnhaus Hofsommer im Jahr 1932 mit der Poststelle,
im Vordergrund die erste Holzschneidemaschine des Schreinermeisters Karl Barth

Der Mühlstein bei Wolfterode

Die Wolfterode Halbhöhle mit Blick nach Südosten, Oktober 2006

Dicht am östlichen Ortsrand von Wolfterode liegt der so genannte Mühlstein. Seine Gestalt hat man mit einem Frosch verglichen, der seinen Rücken dem Dorf zukehrt und nach Nordosten schaut. In der Tat erhebt sich der Mühlstein recht sanft von der Dorfseite her und bricht gegen Nordosten in einer Steilwand ab, welche fast die Form einer Konzertmuschel hat und gegen Regen und Wind Schutz bietet. Solche Felsdächer werden Abris genannt und dienten oft den vorgeschichtlichen Bewohnern als Unterschlupf.

Betrachten wir zunächst die geologischen Verhältnisse. Der Fels besteht aus Plattendolomit und gehört damit dem oberen Zechstein an. Als kahler Kegel ragt er fast 20 Meter aus dem Acker- und Grasland der Umgebung empor. Der Mühlstein reiht sich in eine Anzahl von Kuppen ein, welche die Umgebung prägen und den Übergang vom Zechstein des Meißnervorlandes zu den vom Buntsandstein geprägten Fußflächen des Meißners. Die Landschaft ist ferner durch unterirdische Auslaugung (Subrosion) gekennzeichnet, die sich aber um Wolfterode herum nicht in Erdfällen, sondern nur in flachen Senken äußert. Eine solche Senke befindet sich östlich des Mühlsteins und war in früheren Zeiten durch einen Teich ausgefüllt, der aber im 18. Jahrhundert schon verlandet und in eine Wiese umgewandelt war.

Vom Boden der Halbhöhle auf der nordöstlichen Seite bis zum Scheitel des Mühlsteins sind es rund zehn Meter. Die Halbhöhle ist 14,5 Meter breit und bis zu 6,7 Meter tief, wobei der untere Teil am tiefsten in den Berg hineinragt. Der Blick geht gegen Nordosten, in Richtung auf die aufgehende Sonne zur Zeit der Sommersonnenwende. Die Lage der Halbhöhle, offen gegen Nordosten zur aufgehenden Sonne, könnte eine Bedeutung für unsere vorchristlichen Vorfahren gehabt haben. Geringe Funde von vorgeschichtlicher Keramik belegen die Anwesenheit von Menschen an diesem Ort, eine wissenschaftliche Grabung fand noch nicht statt. Die muschelförmige Halbhöhle zeigt auf Menschen mit entsprechender Sensibilität übrigens eine besondere Wirkung, die vielleicht in der Form begründet ist. [2]

Landschsftsbild und Karte

Blick von der Kalbe auf dieDörfer des östlichen Meißner-Vorlandes
Übersichtskarte der Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis, Hessen

Verschiedenes

Weblinks

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WOLODE_W3441</gov>

Quellen, Einzelnachweise

  1. Auzug aus der Festschrift zum 800jähigen Juniläum des Dorfes Wolfterode, 26.06.1995.
  2. Karl Kollmann, Frau Holle und das Meißnervorland, hrsg. von der istorischen Gesellschaft des Werralandes, Eschwege 2012.