Topographie Holstein 1841/A-H/287

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Topographie Holstein 1841
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Ortschaft, aus welcher an das Hamburger Domcapitel jährlich 5 Scheffel Rocken geliefert werden mußten.
Hedwigenkoog
ein octroirter Koog in Norderdithmarschen, welcher an die Kirchspiele Wesselburen und Büsum gränzt; Ksp. Wesselburen. - Dieser Koog ward in dem Jahre 1696 von dem Geheimenrath Johann Ludw. v. Pincier, dem Baron Pincier v. Königstein und dem Geh. Rath v. Wedderkop westlich vom Wahrdammerkoog, dessen Außenland auf Meiers Charte Nordeckhallig genannt wird, eingedeicht und erhielt den Namen nach der regierenden Herzogin Hedwig Sophia. Nach der Eindeichung litt er von den Wasserfluthen in den Jahren 1717, 1720 und 1756 bedeutend; in dem erstgenannten Jahre wurden 28 Häuser weggespült, 11 Häuser beschädigt und nur 4 blieben übrig; der Deich wurde aber im Jahre 1718 wieder hergestellt und kostete 30,000 Reichsthaler.svg; auch in der Sturmfluth im Februar 1825 litt der Koog ebenfalls großen Schaden. Die Anzahl der zersreut liegenden Höfe beträgt 17; es sind hier 2 kleinere Landstellen und einige Stellen ohne Land (34 Häuser). Die größten Höfe heißen Oster-, Wester-, Süder- und Norderhof. Einzelne Häuser am Seedeiche heißen Purnurre und Hirtenstall (Hadstall); an der Nordseite des Kooges ist eine große achteckige Windmühle. - Der Koog steht nicht unter Dithmarsischer Jurisdiction und hat seinen eigenen Inspector, den die Interessenten wählen. - Die Privilegien der Einwohner des Koogs vom 17. Aug. 1696 sind folgende: 1. das Vorland gehört ihnen eigenthümlich. 2. Nach Ablauf von 18 Freijahren entrichten sie für jeden Demath Eiderstädtischer Landmaaße, nach Abzug der Wege, Gräben ec., 1/2 Reichsthaler.svg grob Cour., dahingegen waren sie von jeder andern Last und Abgabe zu ewigen Zeiten befreit. 3. Sie hatten das Recht ihr Eigenthum zu verkaufen und ohne Abzug des zehnten Schillings nach jedem beliebigen Orte zu ziehen. 4. Das Recht eine eigene Administration der Polizei und der Justiz einzurichten und einen Inspector zu wählen; doch war den Einwohnern in Sachen über 400 Reichsthaler.svg die Appellation an das Obergericht zugestanden. 5. Die Strandgerechtigkeit nach Abzug des dritten Theiles an die Regierung; freie Jagd und Fischerei innerhalb und außerhalb des Deiches. 6. Die Gewerbefreiheit. 7. Die Freiheit sich zu einer nahe gelegenen Kirche zu halten, bis sie sich selbst eine bauen würden, da ihnen alsdann das Patronatrecht zustehen solle. - Schule (70 K.). Hier ist ein Armenhaus. - Zahl der Einwohner: 338, worunter 1 Krüger, 1 Höker, 1 Schmied, 1 Tischler, 1 Zimmermann und 1 Schuster. - Die Größe des Koogs beträgt 2190 Demat, 1 Saat, wovon 2019 Demat, 4 Saat schatzpflichtige Pflugländereien sind, welche gleich 1971 Ton. gerechnet werden. - In der Gegend des Mitteldeiches und zum Theil auch mitten im Kooge findet sich ein ziemlich schwerer Marschboden, wogegen nach den Seiten des Seedeichs hin der Boden aus einer mehr oder weniger sandigten, aber doch recht fruchtbaren Erde besteht. - Der Außendeich des Hedwigenkoogs erstreckt sich in einer Länge bis an den Süderdeicher-Außendeich, hat ein Areal von etwa 200 Morgen und gehört den Koogs-Interessenten. Die Watten vor diesem Außendeiche führen besondere Namen: Hedwigenkoogs-Hinnerk, Isern-Hinnerk, Blauort, Kleinblauort u. s. w.
Heede
Dorf in der Grafschaft Rantzau, 1/4 M. südöstlich von Barmstedt, in der Ueberauergilde, Kspv. und Ksp. Barmstedt; bildet mit den einzelnen Stellen Schöttenhorn, Riehloh, Lohrbek und Grasmoor eine Vogtei und enthält 4 Vollh., 1 23/24 H., 1 29/48 H., 1 7/12 H., 5 Halbh., 1 Viertelh., 4 Achtelh., 1 5/48 H., 4 Sechszehntelh., 25 Vierundzwanzigstelh., 2 Achtundvierzigstelh.,