Topographia Bavariae/057

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Topographia Bavariae
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Neuhausen/

EIn Fleck/ vnder der Pfleg Dachaw/ in ObernBäyern/ vnn auf die 1000.Schrit von Mönchen gelegen; allda ein feine Kirch/ in welcher der H. Wintirus begraben ligt/ der ein Eseltreiber gewesen/ aber mit der Zeit in Bäyern/ vnd sonderlich vnter der Bauerschafft/ das Evangelium von Christo gepredigt haben solle. Sihe Raderum, vol. I. Bavariae Sanctae, fol. 44.

Neumarckt.

LIegt in der Obern-Pfaltz/ in der Ebene fünff Meylen von Nürenberg/ und zwo von Altorff; nicht weit von Wolffstein/ an dem Wsser Sultz/ hat vor Zeiten/ sampt den Stätten Cham vnd Eger/ zu der Marggraffschafft Vochurg in Bäyern gehört, ist etwan auch Böheimb zugestanden; aber Anno 1266. im im Bäyrischen Krieg/ mit König Ottocaro in Böheimb/ an Bäyern kommen; wie in einer geschriebenen Verzeichnuß stehet/ wiewol glaublicher/ was andere sagen/ daß dieser Orth Hertzogs Conradini deß letzten in Schwaben gewesen/ vnnd nach seinem Todt an Bäyern gelangt seye/ den Kayer Albertus der Erste Anno 1300 oder 1301. als sich Churfürst Rudolff Pfaltzgraff an jhme vergriffen/ eingenommen/ ist hernach lange Zeit bey ChurPfaltz gewesen/ vnd hat Pfaltzgraff Friederich/ der Ander diß Nahmens/ ehe er Churfürst worden/ allhie Hoff gehalten/ dessen Gemahlin/ ein gebohrne Princessin auß Däunemarck/ Käyers Caroli Quinti Schwester Tochter/ auch da gestorben ist. Dann es in der Statt/ so schön/ lustig/ vnnd wol erbawt/ ein ansehnliches/ grosses Fürstliches Schloß hat. Es ist auch vor dem jetzigen Krieg ein fürnehme Schul/ der reformierten Religion/ allhie gewesen/ als/ wie gesagt/ diese Statt noch Heydelbergisch war. Jetzt ist alles allda Römisch Catholisch; vnnd ist von diesem solcher Orth auch der Augspurgischen Confession oder Lutherischen Religion / gewesen/ aber im Jahr 1592, das erstemal der Versuch/ solchen zu der Reformirten zu bringen/ gethan worden. Anno 1633. im Junio/ haben ihn die Schwedischen erobert/ vnnd folgendts ein ziembliche Zeit behalten/ biß denselben die Bäyrische wieder bekommen.

      Anno 1645. wurden die Wehren allhie gantz niedergerissen/ daß nur die Mawren stehen geblieben/ vnnd gienge die Bäyrische Besatzung/ so lange Zeit allhie gelegen/ wider die Frantzosen zu Felde. Anno acht vnd vierzig/ hat Newmarckt den Herrn General Leutenant von Königsmarckt eingelassen/ darauff dieser Orth wider fortifiziert worden. Es nahmen damaln die Schwedischen auch ein die Schlösser Sultzburg/ vnd obgedacht Haimburg/ nahend Newmarckt; Sultzburg besetzten sie; Haimburg ward gesprengt/ vnnd etliche Dörffer vmb Newmarckt abgebrandt. Deßgleichen bekamen die Königmärckische Hirschaw/ WaldSachsen/ Königsberg/ Kainßberg/ vnd Löwenstein/ (so di Franckfurtische HerbstRelation von diesem acht vnd vierzigsten Jahr drey Schlösser nahendt Eger gelegen/ nennet) sie übermeisterten auch Kemmat oder Kemnat/ vnd giengen ferners auff Kreusen. Anni 49. haben die Schweden Newmarckt wider abgetretten.

      Es solle sich in den alten Reichs-Registern vnnd Verzeichnussen/ befinden/ daß diese Statt Newmarckt/ von den Käysern vnnd Königen Confirmation jhrer Regalien vnnd Freyheiten/ sonderlich im Jahr ein tausendt fünffhundert vnd ein vnd zwantzig/ vom Käysern Carolo Quinto erlangt habe: Jetzt aber ist sie nicht mehr in der Matricul begriffen/ hat auch einigen ReichsAnschlag nicht.

       Es ist auch ein Newmarckt/ in Bäyern/ drey Meyl von Oetingen/ so Anno eintausendt sechshundert vnd acht vnd vierzig/ Nachts/ die Frantzosen vberstiegen/ vnd eingeäschert haben; so ein schöner beschlossener Marckt gewesen; das gegen über gelegene Closter Sanct Veit/ ist erhalten worden.