Telgte

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Telgte:, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Warendorf > Telgte

Lokalisierung der Stadt Telgte innerhalb des Kreis Warendorf
Die Wallfahrtskapelle

Einleitung

Kirchengründung

Auf einem Haupthofe des Domes gründete der hl. Liudger eine Kirche in Telgte zum hl. Sylvester. 1249 wurde die Pfarre, 1169-1173 schon genannt, der Dompropstei einverleibt. Die Kirche übernahm ihr jetziges Patrozinium des hl. Klemens von einer mit ihr verbundenen, 1425 erwähnten Klemenskapelle. 1522 begann man mit dem Bau der neuen Pfarrkirche, die man mit dem Turm 1868 erweiterte. Seit 1927 ist sie Propsteikirche.

  • Für das hochverehrte Gnadenbild baute Fürstbischof Christoph Bernhard 1654-1657 eine Kapelle.
  • Das Patrozinium einer um 1505 errichteten Kapelle beim Siechenhaus auf der Hülle nahm das St. Rochushospital um 1850 wieder auf.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Name

„Telgeth" 9. Jhd., „Telgoht" Ende des 11 Jhds. „uilla Telgit" 1137, „villa Telgot" 1144, „Telgeth" 1151, „Teleet" 1154, „Telgeth" 1238, „Telgith" 1245, „Teleet" 1284, 1769 "Telligte". Telgte (erstmalig 1621, ab 1750 zunehmend üblich).

Geografische Lage

Telgte in der Westfälischen. Tieflandsbucht liegt 11 km östlich von Münster in 45-50 m Höhe auf dem linken flachen Ufer der Ems im landschaftlichen Übergang vom sandigen, waldreichen Ostmünsterland zum frachtbareren, mit Streu- und Einzelhofsiedlungen übersäten inneren Münsterland,

Ursprung der Ortschaft

Ende des 11. Jhdts. hatte Kloster Überwasser in Münster hier Besitz. 1151 bestätigte der Münsterische Bischof Werner, daß dieses Kloster ein „Telgeth ulteriorem aque ripam iuxta molendinum" besaß; in einer Urkunde von 1137 bekundete Bischof Werner, daß der Villicus Wulfhard bei Telgte an der Ems einen Ort mit einem Teil seines Eigengutes, auf das eine Mühle gebaut werden könnte, und auch von früher gewesen sei, dem KIoster Überwasser geschenkt hat.

Stadtgründung

Nach einer Urkunde von 1238 hatte der Münsterische Bischof Ludolf auf dem Grunde seines Hofes Telgte eine Burg gebaut. „Damit aber um diese Burg die Ausbildung des bisherigen Dorfes Telgte zu einer Stadt ermöglicht werde, verteilte er die Äcker seines Hofes unter die dort wohnenden Ministerialen der Kirche von Münster und unter die Bürger nach Weichbildsrecht, gegen eine jährliche Abgabe von 2 Maltern Mischkorn für jeden Morgen

Dabei bestimmte der Bischof ferner, daß die Ministerialen und Bürger von jedem Hausplatz, den sie im Bereich der zu bildenden Stadt vom Hofesgrund des Bischofs erwerben würden, jährlich 3 Hühner und 4 Eier zu entrichten hätten (Wortgeld).

Zugleich bewilligte der Archidiakon und. damalige Pfarrer von Telgte mit Zustimmung des Bischofs und Domkapitels und nach Anordnung des Dompropstes, daß die Ministerialen und Bürger auch vom Pfarrkirchengrunde gegen dieselbe Abgabe, die dem Bischof zu leisten war, Hausstätten erwerben könnten.

Hiernach hat die Stadt Telgte teils auf bischöflichem Hofesgrund, teils auf dem Pfarrkirchengrund sich erhoben." (Tibus, S. 489; Westfälisches Urkundenbuch III. Nr. 349). Telgte erhielt in dieser Urkunde dasselbe Recht, „quod opidis nostris Alen et Bekehem est indultum" (wie Ahlen und Beckum). Telgte galt später als (Minder-)Stadt.

Seit 1841 wurde Telgte als Titularstadt nach der preußischen Landgemeindeordnung verwaltet.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Um 1955 gewachsene, planmäßig vergrößerte Siedlung mit rundem Grundriß, an der Ostseite ein Segment als Emsinsel abgeschnitten. Gitterförmiges Straßennetz mit Straßengabel (2 Hauptstraßen). Marktplatz rechteckig, an Hauptstraße.

Wall, Graben und Mauern; verstärkt in den Jahren 1588,1606 und 1647/48, Mauern abgebrochen 1767, Gräben aufgefüllt 1792. Münstertor (hieß bis etwa 1650 Diekpforte), Steintor und Emstor, mit Türmen, bis Anfang 19. Jh. Burgplatz im Nordosten der Stadt.

Historische Gebäude

Alte Emsmühle 1137 zuerst erwähnt. Pfarrkirche erbaut auf der bischöflichen curtis mitten in der Stadt, 1249 vorhanden, Patrone Clemens und Silvester (1300), abgebrannt um 1500. Neubau der Clemenspropsteikirche auf dem Burgplatz 1522, got., Verlängerung um 1 Joch und Neubau des Turms 1865. Daneben Clemenskapelle, erwähnt 1424-50, nicht mehr vorhanden 1571 Wallfahrtskapelle Beatae Mariae Virginis mit bekanntem Gnadenbild, das zuerst 1455 erwähnt wird, Renaissance, achteckig, erbaut 1654-57, Umbau 1854. Altes Rathaus 1787, jetziges 1907. 3 Burghöfe 1955 noch vorhanden. Terminei der Minoriten nachweisbar 1376-1511, 1955 Dekanatssitz. Leprosenhaus zuerst erwähnt 1415, aufgehoben Ende 18. Jh.; dabei St.-Rochus-Kapelle erbaut 1505; auf diesem Platz St.-Rochus-Hospital gegr. 1844. Altes städt. Armenhaus zuerst erwähnt 1436, Neues Armenhaus 1598, Armenhauskapelle 1441, abgebrochen 1812. Burg auf dem Haupthof gegr. kurz vor 1238. Neue Burg, sog. Florenzburg am Emsufer, erbaut durch Bischof Florenz von Münster (1346-79); nicht mehr vorhanden.

Brände

Brände 1393, um 1500, 1749.

Bevölkerung

Einwohnerzahlen vor 1800

1498:504 Kommunikanten, 1662:1915 E., 1749: 1725 E.

Einwohnerzahlen ab 1818

1818: 1760 Einw., 1828: 1995 Einw., 1843: 2123 Einw., 1858: 2081 Einw., 1871: 2166 Einw., 1885: 2271 Einw., 1895: 2437 Einw., 1905: 2679 Einw., 1925: 3242 Einw.,1933: 3356 Einw., 1939: 3664 Einw., 1946: 4456 Einw., 1950: 4634 Einw., 1953: 4280 Einw. (davon etwa 455 Evakuierte, 311 Vertriebene).

Seuchen

Pest 1595, 1599, 1667. Rote Ruhr 1794/95 (56 Tote), 1811/12 (78 Tote).

Kirchenbücher

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Personenstandsregister von Telgte:

  • Kirchenbuchkopien katholisch Geburten (1808-1845)
  • Kirchenbuchkopien katholisch Heiraten, Tote (1808-1871)
  • Kirchenbuchkopien katholisch Sterbelisten 1827-1832

Bevölkerungsverzeichnisse / Bürgerrecht

  • Telgte, 1959 Landkreis Münster (1238), Bürgermatrikel im ältesten Telgter Stadtbuch („Stadt Telgte. Verzeichnis der ersten Bürger daselbst") 1350-1400, 1420-1432, 1441-1465, 1471-1473, 1613-1614, 1616-1618 (Staatsarchiv Münster, Depositum des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Münster, Hs. Nr. 52).
    • Veröffentlichung: Prinz, Joseph: Die Bürgerlisten des ältesten Telgter Stadtbuches. Textwiedergabe 40 S. Sonderdruck (Telgte 1938) zum „Heimatbuch Telgte". Telgte 1938 (Hansen).
    • Klocke, Friedrich von, Die ältesten Bürgerlisten der Stadt Telgte. In: „Der Deutsche Herold", Heft 44 (1913), S. 46-47.
    • Prinz, Joseph Das älteste Telgter Stadtbuch und seine Bürgermatrikel. In: Heimatbuch der Stadt Telgte. Telgte 1938 (Hansen), S. 163-171.Bürgerbuch 1755-1808 (Stadtarchiv Telgte).
    • Wibbelt, Johannes: Das Telgter Bürgerbuch von 1755 bis 1808. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd. III (1940/41), S. 102-111.
    • Wibbelt, Johannes Die Zusammensetzung der Bürgerschaft von Telgte nach ihrer Herkunft. In: Münsterischer Anzeiger Nr. 526 (Ausg. v. 22. 5. 1934).

Zivilstandsregister

Status Animarum

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Telgte gliedert sich in die Münsterländischen Mundarten ein. Kennzeichen: jou 'euch', bauen 'bauen', sin '(ich) bin'. Telgte hat den Spitznamen „Guotts-Telgte“ als alter Marienwallfahrtsort.

Wirtschaft

Maße und Gewichte

Stadt Telgter Maß

  • 1840 Geltungsgebiet: Stadt und Kirchspiel Telgte.
    • Benennung: Stadt Telgter Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spind gleich 3 Becher.
      • Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an dem auf dem Rathause zu Telgte aufbewahrten kupfernen Urmaß des Scheffels.
        • Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.372,007 oder abgerundet 1.372 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 24,55 Liter.
    • Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten

Gewerbe

Entwicklung vorwiegend Ackerbürgerstädtchen mit altem Pferdemarkt, um 1845 vier Kram- und Viehmärkte genannt. Anfang des 16. Jh. Zünfte von Bedeutung; bei ihrer Aufhebung 1809 gab es 8 Gilden. Seit alters Töpferei, Laborporzellan (Siruptöpfe für Apotheken) und Fayencenherstellung (vorübergehend auch Porzellannufaktur) 1760 bis 1. Hälfte 19. Jh. (um 1845 noch Fayencefabrik genannt), Leinenweberei 17.-19. Jh., Tuch- und Strumpfweberei Ende 18.-19. Jh.. Alte Holzschnitzerei (Krippen usw.) lebte im 19. Jh. wieder auf. Daneben traten im 19. Jh. kleinere Industrieunternehmungen, von denen bis 1955 bestanden: Bettfedemfabrik (1830), Stuhlfabrik (1895), Deutschlands größte Mühlsteinfabrik (1900). Weberei (1928), Schloß- und Baubeschlagfabrik (1032).

Verkehr

Telgte ist alter Emsübergang; hier gabelt sich der mittelalterliche Handelsweg von Holland (bzw, Niederrhein) nach Münster; älterer Zweig nach Warendorf-Hameln, jüngerer Zweig nach Osnabrück-Bremen, 1955 entsprechend Bundesstraße Münster-Telgte-Osnabrück und Telgte-Warendorf-Paderborn. Nebenbahn Münster-Telgte-Warendorf-Lippstadt (1887).

Umgebungsbedeutung

Telgte war 1955 einer der für das Streusiedlungsgebiet des Münsterlandes so bezeichnenden kleinen Mittelpunkte von vorwiegend ländlichem Gepräge.

Verwaltung

Der Rat

Bürgermeister und Rat 1483. Burgmannen, Bürgermeister, Rat und Gemeinheit 16. Jh. Wahl der 10 Ratsmitglieder durch die Gilden.

Gericht

Stadtgericht: Richter und Schöffen mit niederer Gerichtsbarkeit. Daneben das fürstbischöfliche Gogericht als Obergericht.

Verbände

Telgte war landtagsfähige Stadt im Amt Wolbeck (historisch) des Stiftes Münster. Mitglied der Vereinigung der Stände von 1370, 1446, 1466, 1519 und Mitglied der Hanse unter dem Vorort Münster.

Lagerbuch Amt Wolbeck (historisch) 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen in der Stadt und im Kirchspiel Telligte

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung

Googericht Telligte, Amt Wolbeck

Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Stadt
Telligte
Bürgerhäuser
1. Viertel
fürstlich
. 3 . 10 16 16 23 68 15 7/16 } 84 } } }
Stadt
Telligte
Bürgerhäuser
2. Viertel
fürstlich
. 3 . 9 14 16 22 64 14 3/8 } 76 } } }
Stadt
Telligte
Bürgerhäuser
3. Viertel
fürstlich
. . . 3 5 10 20 38 5 1(4 } 22 } } }
Stadt
Telligte
Bürgerhäuser
4. Viertel
fürstlich
. 3 . 3 7 24 60 97 13 } 62 } } }
Stadt
Telligte
Bürgerhäuser
5. Viertel
fürstlich
. . . 1 2 31 59 83 7 5/16 }18 16 }61 }16 }.
Stadt
Telligte
Adel. Haus
v. Winkes
1 . . . . . . 1 1 . 12 1 1 1
Stadt
Telligte
Adel. Haus
v. Schmising
1 . . . . . . 1 1 . 12 1 1 1
Stadt
Telligte
Adel. Haus
v. Bevernförde
zu Werries
1 . . . . . . 1 1 . 12 1 1 1
Summa Stadt
Telligte
3 9 . 26 44 87 184 353 58 3/8 18 296 61 16 .
Kirchspiel
Telligte
Bauerschaft
Berbell
Thumcapittel
. . . 12 . 6 . 19 6 7/8 52 96 74 14 .
Kirchspiel
Telligte
Bauerschaft
Berbell
Freye darin
. . . . . 1 . .. .. . . . . .
Kirchspiel
Telligte
Rastrupper
Bauerschaft
Thumcapittel
. . 1 16 . 9 18 55 12 5/8 76 140 120 14 .
Kirchspiel
Telligte
Rastrupper
Bauerschaft
Freye darin
. . . . . 11 . .. .. . . . . .
Kirchspiel
Telligte
Schwinhorster
Bauerschaft
Thumcapittel
. . . 11 . 1 6 22 6 ½ 26 88 40 25 6
Kirchspiel
Telligte
Schwinhorster
Bauerschaft
Freye darin
. . . . . 4 . .. .. . . . . .
Kirchspiel
Telligte
Vechtrupper
Bauerschaft
Thumcapittel
. . . 14 . 8 19 43 9 7/16 30 112 72 1 6
Kirchspiel
Telligte
Vechtrupper
Bauerschaft
Freye darin
. . . . . 2 . .. .. . . . . .
Kirchspiel
Telligte
Verther
Bauerschaft
Thumcapittel
. . . 11 . 7 6 28 7 ¼ 20 88 49 21 .
Kirchspiel
Telligte
Verther
Bauerschaft
Freye darin
. . . . . 4 . .. .. . . . . .
Kirchspiel
Telligte
Adel. Haus
Loene
v. Schmising
1 . . . . . . 1 1 . 12 . . .
Summa Kirchspiel
Telligte
1 . 1 64 . 53 49 168 43 11/16 204 536 357 20 .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Landesherrschaft

Veränderungen, Stadtteile

  • 1808 Mairie Telgte unter Einschluß der Kirchspiele Telgte, Westbevern und Einen.
  • 1816 Amt mit Stadt und Kirchspiel (1968 vereint) Telgte und Kirchspiel Westbevern.
  • 1975 zur Stadt zusammengeschlossen; die Stadt Telgte ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Telgte.

Verwaltungseinbindung

Kriegerische Ereignisse

1450 wurde Telgte in die Wirren im Bistum, 1532 in die Wiedertäuferunruhen hineingezogen. 1563 durch braunschweigische Truppen, 1591 durch den Grafen von Eberstein gebrandschatzt; 1600 Holländer, 1623 Christian von Braunschweig in der Stadt. Kontributionen und Sehatzungen im weiteren 30jährigen und im 7jährigen Krieg.

Landtage

Anfang 16. Jh. häufig Landtage des Amtes Wolbeck in Telgte

Kriegswesen

Wehrhoheit

Wehrhoheit der Stadt. Verteidigung durch die Zünfte, Ende 18. Jh. auch durch bischöfliche Soldaten. Wehrpflicht der Zunftmitglieder.

Siegel, Wappen, Fahne

Siegel von 1255 bis um 1580: junge Eiche (Telge) mit Früchten; dann (1600) nur mit Blättern; 1955 mit Eicheln und Blättern. Wappen 1955 : In Silber ein junger grüner Eichbaum (Telge = Eichenpflänzling) mit 2 goldenen Eicheln auf Rasen.

Telgte-Wappen.png Beschreibung 1975:

Das Wappen stellt auf weißem (silbernen) Grund auf einem grünen Rasenstück einen jungen, grünen Eichenbaum mit zwei grünen Eicheln dar. Es wurde im Jahre 1975 von dem münsterischen Heraldiker Mallek entworfen und in einer Sitzung des Rates der Stadt Telgte am 13. November 1975 beschlossen.


Quelle: Stadtverwaltung Telgte

Finanzwesen

Münzwesen

Die Stadt schlug 1620 Stücke zu 4 und 3 Pfg. in Blei. Eine beabsichtigte Prägung 1623 scheint nicht zur Ausführung gekommen zu sein.

Steuern

Vom Rat festgesetzte, vom Stadtkämmerer (Ratsmitglied) eingezogene Schatzung, Wein-, Bier-, Branntweinakzise, Waagegeld.

Zoll

Torzoll, Wegegeld, Floßgeld.

Stadtgebiet

1858 und 1895: 29 ha, 1951: 190 ha. Eingemeindung 1904: Teile des Kirchspiels Telgte in die Stadt Telgte (165 ha, etwa 100 Einwohner.).

Kirchenwesen

Bistümer seit dem Mittelalter

  • Bistum Münster.

Aktuelle Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Reformation

Um 1532 Anhänger der Wiedertäufer in Telgte, seitdem aber immer kath. Bevölkerung.

Bekenntnisse

1871: 6 Evangelische, 1895: 39 Ev., 1925: 71 Ev., 1946: 330 Ev„ 92% Kath.

Juden

Erster Jude in Telgte 1570. Der Judenlandtag des Stiftes Münster tagte im 18. Jh. mehrfach in Telgte. Juden im 18. und 19. Jh. immer vorhanden. 1895: 39 Juden.

Katholische Kirchen

  • 1249 wurde die Pfarre Telgte der Dompropstei zu Münster inkorporiert (WUB. III. Nr. 433); Conradus plebanus de Telget 1284
  • Die Dompropstei zu Münster erhielt über die 1249 ihr inkorporierte Pfarrkirche die Patronatsrechte, 1955 Dekanat Telgte. Nach 1790 Zuzug zahlreicher französischer Priester.
St. Clemens (Telgte)

Kardinal-von-Galen-Platz 1
48291 Telgte

Kreisdekanat: Warendorf
Dekanat: Warendorf

St. Johannes (Telgte)

Einener Str. 3
48291 Telgte

Kreisdekanat: Warendorf
Dekanat: Warendorf

Evangelische Kirchen

Wohlfahrtspflege

  • Leprosenhaus („Hülle") erwähnt 1415, aufgehoben Ende 18. Jh., Altes städt. Armenhaus 1436, Neues Armenhaus 1598 erwähnt. Hausarmenpflege durch den Rat. Armenhaus um 1845 vorhanden, Spinnschule für arme Kinder um 1830-70. St.-Rochus-Hospital gegr. 1844 als Krankenhaus, 1955 Irrenanstalt. Krankenhaus Maria-Frieden 1946. Altersheim des Landkreises Maria-Rast, für Flüchtlinge. Kanalisation im Laufe längerer Zeit angelegt.
  • Elektrizität durch die VEW Dortmund. Wasserwerk 1953:

Frühes Gesundheitswesen

Ärzte

  • 1813 Johan Anton Brüning, Arzt
  • 1813 L. Engelhard, Wundarzt u. Geburtshelfer
  • 1813 Caspar Wilp, Wundarzt

Apotheke

  • Alte Apotheke, Privileg für Dr. med. Joh. Heinr. Brefeld (1769-1810), 1804 Anstellung eines Provisors
  • 1813 Wwe. des Apothekers Johann Brefeld, Apotheker

Bildungswesen

Schulmeister 1309. Volksschule alt. Städt. Realschule und Realprogymnasium, aufgehoben vor 1940. Private Höhere Mädchenschule, aufgehoben vor 1940.

Quellen der Stadtgeschichte

  • Weskamp, in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Münster (1897)
  • Hovestadt, A., Geschichtliche Nachrichten über Telgte, Münster, 1920.
  • Engelmeier, Heimatbuch Telgte. (1938)
  • Reinermann, Die Wallfahrt nach Telgte bis zum 200jährigen Jubelfest (1854)
  • Molkenbur, Das Gnadenbild in Telgte (1926).
  • Peus, B. Telgte, in: Frankfurter Münzztg. (1930), S. 300.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Totenzettel

GEDBAS


Historische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Quellen zur Geschichte des Kirchspiels Telgte. Darin enthalten:
    • Einwohner-Verzeichnis 1663,
    • Status animarum 1749/50.
  • Wibbelt, Johannes: Das Telgter Bürgerbuch von 1755-1808. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 3, Heft 2 (1940/41), S. 102-111.
  • Wibbelt, Johannes: Das Gildebuch des Bächeramtes in Telgte (1674-1808). In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 3, Heft 3 (1940/41), S. 160-172.

Periodika

  • Marienbote : Sonntagsblatt für katholische Volk : Kirchenblatt für das Dekanat Telgte, weitere Titel: Sonntagsblatt für die Pfarrgemeinden Telgte, Westbevern, Einen und das Rektorat Brock-Westbevern, Sonntagsblatt für die Pfarrgemeinden Telgte, Westbevern, Everswinkel, Ostbevern, Milte, Einen und das Rektorat Brock-Westbevern, 1918 - 1935 (mit Lücken), Digitalisat
  • Wochenblatt : weltliche Beilage zum Marienboten : Anzeiger für die Aemter Telgte, Wolbeck, Everswinkel und Ostbevern, 1921 - 1922, Digitalisat

Bibliografie-Suche

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Heimat- und Volkskunde

  • Heimatverein Telgte von 1900 e.V
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Werner Hasse
      • Kolpingweg 4, 48291 Telgte
  • Westbeverner Krink e.V.
    • Kontakt: Reinhold Hobeling
      • Lütken Heide 42, 48291 Telgte - Westbevern

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Weitere Webseiten

Der englische Begriff Commons bezeichnet Gemeingut.

Icon images.svg Commons-Kategorie: Telgte – Bilder, Videos und Audiodateien

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Wappen_Kreis_Warendorf.png Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf (Regierungsbezirk Münster)

Ahlen (Kreis Warendorf) | Beckum (Kreis Warendorf) | Beelen | Drensteinfurt | Ennigerloh | Everswinkel | Oelde | Ostbevern | Sassenberg | Sendenhorst | Telgte | Wadersloh | Warendorf |


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>TELGTEJO31VX</gov>