Ottmarsbocholt (Senden)
Ottmarsbocholt : historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
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Zeitschiene vor 1803
Name
- 10. Jhdt. „Atmarasbokholte" ca. 1150 „Otmarsbukholte"; 12. Jhdt „Otmeresbuocholte"; 1188-1300 „Oetmaresbucholte";
Familienname
1251 „Hermannus de Otmersbocholte"
Grundherrschaft
- 10. Jhdt. hatte Kloster Werden in Ottmarsbocholt Besitz.
- 1271 übertrug der Münstersche Bischof Gerh. dem Kapitel des alten Doms den vom Edlen Konrad v. Velen resignierten Zehnten von einem Hof in 0ttmarsbocholt.
- Quellen der Früherwähnung: (Westf. Urkundsbuch III. Nr. 527, 897, Kötz. S. 78; 203; 264)
Kirchengründung (rk.)
Im Güterverzeichnis des Grafen Heinrich von Dale (1166-1188) wird auch die Kirche in 0ttmarsbocholt erwähnt: (Quelle: Philippi, Güterv. v. Dale, S. 388)
- Die Grafen von Dale, Besitzer des Haupthofes, gründeten in Ottmarsbocholt eine Eigenkirche. Die Pfarre dürfte gegen Ende des 11. Jahrh. von Ascheberg getrennt worden sein.
- Beim Neubau der Pfarrkirche zum hl. Urban 1889 blieb der alte Turm von 1481 erhalten.
- Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Besitz des Klosters Werden
- 06.03.1637: Hugo, Abt des freien Reichsstift Werden und Helmstedt (Helmonsteden) belehnt Johanßen Mensing, Lizentiat beider Rechte und fürstl. osnabrückischen Kanzler mit dem heimgefallenen Lehengut gen. Weppelinck im Kirchspiel Ottmarsbocholt. Es wurde vorher von Lucas Ledebur zu Bruchmühlen besessen. Zeugen: Henrich Hucker, Pastor zu Neukirchen (Newkirchen) und Conradt Hardemondt, Syndikus, Lehnsmänner des Stifts.
Besitz des Stiftes Essen
- 23.03.1600 : Anna von Dhaun", geb. Gräfin zu Falkenstein, Fräulein zu Oberstein und Broch, Pröpstin des Stifts Essen und Hofschultin des Oberhofs Suderwick, behandet den Henrich von Munster" zu Lindhövel mit einer freien unhuldigen Hand neben noch einer freien unbenannten Hand, die innerhalb der nächsten zwei Jahre zu nehmen ist, auf Lebenszeit mit drei Propsteigütern, nämlich
- 1. der Luchterhove", nun die Schomachers hove",
- 2. der Gralemans hove", die Peter Wenmars" in Gebrauch hatte und nun Johan Wennemars" besitzt, und
- 3. der Luchtenberges hove," die Johan Stuveken" bewohnt.
Die drei Höfe liegen im Stift Münster im Amt Werne und im Kirchspiel Ottmarsbocholt in der Kreuzbauerschaft und gehören zum Hof Suderwick. Der Behändigte hat von den Höfen die üblichen Abgaben zu entrichten und soll sie in dem Zustand wahren, wie er von + Arnolt von Münster" aufgezeichnet wurde. Sollte Henrich von Münster" sterben, sollen seine Erben eine Mark zahlen, da sie nicht huldig noch hörig sind. Die Güter fallen nach Henrichs" und des künftigen Handträgers Tod an die Propstei zurück, können aber erneut gewonnen werden. Die Pröpstin siegelt.
Einzelne Höfe
- Die im Kirchspiel Ottmarsbocholt, Kreises Lüdinghausen gelegene sogenannte Erlinghove, bestehend aus ohngefähr 44 Morgen Ackerland und 43 Morgen Holzgründen, welche ersteres von 2 Seiten unmittelbar begrenzen, wird am Sonnabend den 26. Oktober d. J. alternativ zur Erbpacht und zum Kauf, allenfalls auch zur Zeitpacht, ausgeboten werden.
- Kauf und Pachtlustige wollen sich am gedachten Tage des Morgens 10 Uhr, in der Behausung des an dieser Hove wohnenden Kötters Jütte einfinden, und wird noch bemerkt, daß die Hove sich vorzüglich zur Bildung eines neuen Colonats, so wie sie denn auch ursprünglich ein Colonat gewesen ist, eignet. - Die Bedingungen werden in Termino offen gelegt, doch können auch solche zuvor beim Unterzeichneten eingesehen werden.
- Werne, den 1 Oktober 1822. Der Domainen-Rentmeister Koch.
- Quelle: Beilage zu Nr. 81 des Rheinisch-Westfälischen Anzeigers (Hamm) vom 8. Oktober 1822.
- Werne, den 1 Oktober 1822. Der Domainen-Rentmeister Koch.
Hexenverfolgung
- 1629-1630 Prozeß gegen die Walboemsche in Ottmarsbocholt wegen Zauberei.
Lagerbuch Amt Werne (historisch) 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Ottmarsbockholt
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Einfache Schatzung
Amt Werne, Gericht Davensberg
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
Bauerschaft Dorf fürstlich |
. | 3 | 2 | 6 | 9 | 10 | 46 | 76 | 14 3/8 | . | 132 | 7 | 1 | 10 |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
Bauerschaft Dorfbauerschaft Gf. Plettenberg |
. | . | . | 10 | 5 | 2 | 26 | 43 | 8 1/8 | 40 | 100 | 30 | 27 | . |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
Bauerschaft Creutzbauerschaft Gf. Plettenberg |
. | . | . | 9 | 6 | 2 | 12 | 29 | 7 | 40 | 96 | 30 | 13 | 6 |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
Bauerschaft Oberbauerschaft Gf. Plettenberg |
. | . | . | 8 | 5 | 3 | 24 | 40 | 7 1/8 | 35 | 84 | 31 | 27 | . |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
freyes Haus Linthoff von Notz |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
Kirchspiel Ottmarsbockholt |
adel. Haus Walbaum von Droste |
1 | . | . | . | . | . | . | 1 | 1 | 3 | 12 | . | . | . |
Summa | Kirchspiel Ottmarsbockholt |
2 | 3 | 2 | 33 | 25 | 17 | 108 | 190 | 38 5/8 | 111 | 436 | 100 | 12 | 10 |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Fürstbistum Münster 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Zeitschiene nach 1802
Landesherren
- < 1802 Fürstbistum Münster , Amt Werne (historisch), Gericht Davensberg
- 1807 – 1813 durch den Frieden von Tilsit an das Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement, Kanton Lüdinghausen, Mairie Ottmarsbocholt
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein/Regierungskommission Münster
- 01.08.1816-1946 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Lüdinghausen, Amt Senden
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, ab 1976 Kreis Coesfeld
Bürgermeistereibezirk Ottmarsbocholt
- 1823 Umfang:Kirchspiel Ottmarsbocholt und Venne
- 1823 Bürgermeister: Hr. Christoph von Notz zu Ottmarsbocholt
- Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung In Münster 1923, Coppenrathsche Buchdruckerei.
- 1823 Bürgermeister: Hr. Christoph von Notz zu Ottmarsbocholt
- 1832/35 Bürgermeisterei Ottmarsbocholt 6.514 Einwohner, davon
- Ottmatsbocholt 1.451 Einwohner
- Beigeordneter: Schulz zu Ottmarsbocholt
- Quelle: Westfalenlexikon
Verwaltungseinbindung
- 1895 Ottmarsbocholt, Dorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Lüdinghausen
- Einrichtungen/Zuständigkeiten: Amtsgericht Lüdinghausen, Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner: 1.558
- Quelle: Hic Leones
Infrastruktur
1931 Amt Ottmarsbocholt, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster, Sitz Ottmarsbocholt
- Gemeinde Ottmarsbocholt : Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Vollmer, Ortsklasse D
- Einwohner: 1.632, Kath. 1.626, Ev. 6
- Gesamtfläche: 2.617 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschule 2, Krankenhaus (Kirchengemeinde ), Bestellungspostamt, Eisenbahnstation Davensberg 5 km, Polizei (kom.) 1, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassenebenstelle, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Elektrizitätsversorgung
- Politik, Gemeindevertretung 9 Sitze.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- 1975 Gemeinde Senden aus den Gemeinden Bösensell, Ottmarsbocholt, Senden und Venne.
- Die Gemeinde Senden ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Ottmarsbocholt.
Bevölkerungsverzeichnisse
Kirchenbücher
- Ottmarsbocholt, St. Urban, kath., 1639 - 1961, Digitalisate online bei Matricula
- Kirchenbuchliste St. Urban
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Personenstandsregister von Ottmarsbocholt:
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten (1822-1832)
- Kirchenbuchkopien katholisch Tote T (1810-1821)
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1832-1874
Zivilstandsregister
- Zivilstandsregister Ottmarsbocholt, St. Urban 1811 - 1814, Digitalisat bei Matricula
Status Animarum
- Ottmarsbocholt St. Urban: Status Animarum 1750, Original, Digitalisat bei Matricula
- Ottmarsbocholt St. Urban: Status Animarum 1750, Abschrift, Digitalisat bei Matricula
Literatur
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Lüdinghausen, S. 81.
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Ottmarsbocholt in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
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Historische Webseiten
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Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>OTTOLTJO31ST</gov>