Nikolaiken

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Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Sensburg > Nikolaiken

Lötzen (Giżycko)Rhein (Ryn)Rastenburg (Kętrzyn)Drengfurth (Srokowo)Barten (Barciany)Nikolaiken (Mikołajki)Angerburg (Węgorzewo)Mierunsken (Mieruniszki)Marggrabowa (Treuburg)Lyck (Ełk)Johannisburg (Pisz)Kruglanken (Kruklanki)
Nikolaiken (mitte) auf der Karte Süd-Ostpreußen um 1936 Durch Anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Einleitung

Wappen Nikolaiken
Das Wappen erinnert an die Sage
vom Stinthengst.
Der Schild ist geviert:
1 und 4 Silber, 2 Rot, 3 Blau,
das Ganze wird überdeckt von
einem goldengekrönten natürlichen
Stint, der am Unterkiefer mit einer
vom linken Obereck ausgehenden,
langen goldenen Kette gefesselt ist.

Allgemeine Information

Nikolaiken war eine Stadt im Landkreis Sensburg.
Zur Stadtgemeinde Nikolaiken gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze [1] :
Karlshof | Lucknainerbude | Bahnhof Nikolaiken | Oberförstereigehöft Nikolaiken |
Schönberg | Waldesruh | Forsthaus Nikolaiken | Forsthaus Spirding
Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Mikołajki. [2]


Name

Der Ortsname geht auf den Patron der Kirche zurück.

Politische Einteilung

Ab 1945

  • Es gibt zwei Verwaltungseinheiten in Nikolaiken :
  1. die selbstständige Stadt Nikolaiken (polnsch: miasto Mikołajki)
  2. Die Stadt- und Landgemeinde Nikolaiken (gmina miejsko-wiejska Mikołajki) im Landkreis Sensburg (polnisch: Powiat mrągowski)
    in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).
Wappen Mikołajki.jpg

Verwaltung

Standesamt Nikolaiken

  • Nikolaiken gehörte zum Standesamt Nikolaiken.
  • Das Standesamt Nikolaiken wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand bis 1945.
  • Zum Standesamt Nikolaiken gehörten folgende Orte : Nikolaiken, und .... [4] [1]
  • Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Nikolaiken

Einwohnerzahlen

1867 [5] 1885 [6] 1905 [7] 1910 [8] 1933 [9] 1939 [9]
-

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Kirche Nikolaiken

Evangelische Kirchen

Evangelisches Kirchspiel Nikolaiken

Die ev. Kirche in Nikolaiken (um 2008)
Schulorte
Kirche
  • 1522 war schon eine Kirche in Nikolaiken.
  • 1840 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, welche im November 1842 eingeweiht wurde.
    Die Kirche war königlichen Patronats. [10]

Kirche

  • 1842 Einweihung von St. Nikolai
Aussenansicht der ev. Kirche,
Innenansicht der ev. Kirche

Katholische Kirchen

  • 1870 wurde Nikolaiken durch die Gründungs-Urkunde in das Kirchspiels Sensburg eingepfarrt.
  • 6.9.1870, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, No.37, Verordnung No.523
Einrichtungsurkunde der katholischen Pfarre zu Sensburg
Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 8.Juni c. die staatliche Anerkennung zur Errichtung einer katholischen Pfarre in Sensburg
zu ertheilen geruht, dieß wird auf die von sämtlichen Selbständigen zur neuen Kirche in Sensburg gehörigen Katholiken vollzogene Anerkennungs-Verhandlung
vom 20.October d.J zur öffentlichen Kenntniß gebracht, in dem wir zugleich die Einrichtungs-Urkunde und die Stol-Gebühren-Tare vom 30.Juli c. nachstehend
publizieren.
Königliche Regierung, Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen.
523: Philippus, durch Gottes Erbarmung und des hl. Apostolischen Stuhls Gnade, Bischof von Ermland.
Mittelst bischöflicher Anordnung vom 10.Januar 1861 sind mit Zustimmung der Königlichen Regierung zu Gumbinnen vom 18.dess. Mts. (Gumbinner Reg. Amtsblatt
pro 1861 S.S.47 und 48) die katholischen Bewohner eines Theils des landräthlichen Kreises Sensburg zu der Kirche in Heiliglinde, Kreis Rastenburg, gastweise einge-
pfarrt worden. Seit dieser Zeit aber ist in Sensburg eine katholische Kirche gebaut, und haben sich dort überhaupt die katholisch kirchlichen Verhältnisse soweit befest-
igt und ausgebildet, daß mit Errichtung einer eigenen katholischen Pfarrei mit dem Wohnsitze des Pfarres in Sensburg werden kann. Nachdem die Interessenten dem
ihnen vorgelegten Entwurfe der Errichtungs-Urkunde in allen Stücken ihre Zustimmung und Anerkennung ausgesprochen, haben Sr.Majestät der König durch Allerhöch-
sten Erlaß vom 8.Juni 1870 der beabsichtigten Errichtung der katholischen Pfarrei Sensburg die staatliche Anerkennung ertheilt. Demnach wird über Circumscription
und Verfassung dieses neuen Pfarrsprengels hiermit Folgendes verordnet.
§1. Von den im Jahre 1861 zu der Kirche in Heiligelinde gastweíse eingepfarrten Ortschaften werden unter Aufhebung des bisherigen Verhältnisse die nachbenannten
mit sämmtlichen dazu gehörigen Abbauten, Ausbauten, Vorwerken c.c. hiermit zu der katholischen Kirche in Sensburg eingepfarrt.
a. Im Bereich des evang. Kirchspiels Sehesten:
1. die Güter Groß Bosem und Kl. Bosem, 2. Dorf Giesöwen, 3. Dorf Kerstinowen, 4. Dorf Kleinsruh, 5.Dorf Pfaffendorf, 6. Dorf Reuschendorf, 7. Dorf und Gut Sehesten
mit Wymisth, 8. Dorf Weißenburg
b. Im evangelischen Kirchspiel Sensburg:
9. Dorf Gonswen, 10. Alt Muntowen und Neu Muntowen, 11. Polschendorf, 12. Stadt Sensburg mit sämmtlichen Abbauten c.c., 13. Güter Klein Stamm (Langheim und
Weitzdorf), 14. Gut Sternwalde, 15. Gut Stobbenforst.
Im evangelischen Kirchspiel Sorquitten:
16.Gut Bothau, 17. Dorf Lasken, 18. Gut Pustnick und Dorf Pustnick, 19.Waldhaus Schellongowken, 20. Dorf Sonntag, 21. Dorf Gr. Stamm und Vorwerk Gr. Stamm.
§2. Demselben Kirchspiel Sensburg werden außerdem noch die katholischen Bewohner nachbenannten Ortschaften (gleichfalls mit Einschluß aller dazu gehörigen
Abbauten, Vorwerke c.c.) zugetheilt.
I. Im Kreise Sensburg
a. Im evangelischen Kirchspiel Aweyden:
1. Marktflecken Aweyden, 2. Dorf Brödinen und Gut Brödienen, 3. Dorf Collogienen, 4. Dorf Czierspienten, 5.Gut Glashütte, 6. Dorf Gollingen, 7. Dorf Guttenwalde,
8. Dorf Hünefeld, 9. Kleinbrück, 10. Dorf Kleinort und Försterei Kleinort, 11. Gut Krummenort, 12. Dorf Langendorf, 13. Dorf Mlinisken, 14. Neu-Ort 15. Dorf Peitschendorf,
16. Dorf Peitschendorfswerder, 17. Gut Sdrojowen, 18. Dorf Zatzkowen und Gut Zatzkowen.
b. Im evangelischen Kirchspiel Nikolaiken:
19. Dorf und Gut Baranowen, 20. Mühle Doschen und Zimowen, 21. Dorf Eichelswalde, 22. Dorf Fassen, 23. Gut Grabnick, 24. Gut Heidebruch, 25. Etabl. Jeziorken,
26. Dorf Inulzen, 27. Dorf Klonn, 28. Dorf Kutzen, 29. Dorf Lindendorf, 30. Dorf Lissuhnen, 31. Dorf Lubjewen, 32.Groß Maitz und Klein Maitz, 33. Dorf Neuwalde,
34. Gut Nowinnen, 35 Stadt Nikolaiken, 36. Etab. Prawdowen, 37. Dorf Schaden, 38. Gut Schnittken, 39. Dorf Selbongen, 40. Vollmarstein, 41. Gut Wessolowen,
42. Dorf Zudnochen
c. Im evang. Kirchspiel Ribben:
43. Dorf Borowen, 44. Dorf Gaynen, 45. Dorf Glognau, 46. Maradker Wolka, 47. Bienken, 48. Gut und Mühle Pillaken, 49. Dorf Schön Ruttkowen
d. Im evangl. Kirchspiel Sensburg:
50. Dörfer Alt-, Kl.- und Neu Bagnowen, 51.Bagnower Grunau, 52. Bagnower Wolka, 53. Vorwerk Bieberstein, 54. Dorf Carwen, 55. Dorf Grabowen mit Neu Grabowen
Krzossowen, Freinoven, 56. Dorf Jacobsdorf, 57. Dorf Klossöwen mit Neu-K., 58. Dorf Krummendorf mit Neu Krummendorf, 59. Dorf Mertensdorf, 60. Dorf Poremben,
61. Dorf Gr. und Kl. Poremblischken, 62. Dörfer Alt Proberg und Neu Proberg mit Probergswerder und Ober Proberg, 63. Dorf Sawadden mit Klein Sawadden, 64. Dorf Sniodowen,
65. Dorf Wierzbau, 66. Dorf Zerwanken
e. Im evangelischen Kirchspiel Sorquitten:
67. Gut Heinrichshöfen mit Rodowen, 68. Gut Janowen, 69. Gr. und Kl. Joachimsthal, 70. Vorwerk Neblisch, 71. Vorwerk Saluck und Chabrim
II. Im Kreise Lötzen (Kirchspiel Rhein):
72. Dorf Gneist, 73. Gut Glombowen, 74. Dörfer Groß Jauer und Klein Jauer, 75. Dorf Krzysahnen, 76. Dorf Mnierßejewen, 77. Dörfer Groß Notisten und Klein Notisten
mit Nieder Notisten, 78. Stadt Rhein, 79. Dorf Salza, 80. Dorf Slabowen 81. Dorf Ußranken, 82. Dorf Weydicken, 83. Dorf Zondern
§3. Hinsichts der Wahl des Pfarres und der der Kirchenverwaltung .......
Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [11]

Katholisches Kirchspiel Sensburg

Die kath. Kirche in Sensburg (2007)
Kirche
  • Die Kirche St. Adalbert entstand 1860/61 im neugotischen Stil.

Geschichte

Prußische Stammesgebiete

Nikolaiken liegt im prußischen Stammesgebiet Galindien und wird das "ostpreußische Venedig" genannt. Der Ort entstand aus den beiden Fischerdörfern Niklasdorf und Koslau, die über eine Holzbrücke verbunden waren. Unter dieser Brücke hauste der Stinthengst.

Ordensstaat bis 1525

  • 1698 sollen Kurfürst Friedrich III. und König August II. von Polen bei einer Jagd 400 Elche erlegt haben.

Herzogtum Preußen (1525 -1701)

  • 1726 erhielt der Ort die Stadtrechte.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Feldmarschall Graf Fermor und Feldmarschall Graf Stepan Fjodorowitsch Apraxin in Ostpreußen ein.
  • Zarin Elisabeth I. (Jelisaweta Petrowna Romanowa) erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt mit 104.000 Mann und 425 Kanonen kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Nikolaiken wird wieder preußisch.

Königreich Preußen (1701 - 1918)

  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Nikolaiken im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Nikolaiken ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
    Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
    östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
    Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962
  • Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
  • Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
  • Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen
Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
  • Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement
    und Littauischen Cammer-Departement von 1785
Friedrich Goldbeck, Königsberg und Leipzig 1875,
Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Karten

Heimat- und Volkskunde

  • Legende vom Stinthengst
Heute ist der Stinthengst aus Plastik
Zu heidnischer Zeit lebte ein großer Fisch im Nikolaiker See, der den Fischern die Netze zerstörte und Boote kentern ließ. Als die Netze mit Eisen verstärkt werden konnten, gelang es den Fischern in vereinter Aktion, den Fisch zu fangen. Dieser hatte jedoch eine Krone auf dem Haupt und bat mit menschlicher Stimme, ihn wieder ins Wasser zu lassen. Er würde es ihnen mit reicher Beute lohnen. Die Fischer aber waren gewitzt. Sie ließen ihn zwar ins Wasser, banden ihn jedoch mit einer Kette an den Kai, damit er ihnen nie wieder Schaden zufügen könne. Seit dem führt Nikolaiken im Stadtwappen einen riesigen Stinthengst.
  • Berühmt ist der Ort durch die geräucherten Nikolaiker Maränen, ein wohlschmeckender Lachsfisch (Felchen), dessen Laich man im erfolgreich Bodensee ausgesetzt und weitergezüchtet hat.


Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

  • Gisevius, Martin, student jur., zum Richter und Stadtschreiber in Nikolaiken 6./17.4.1780.
  • Gusevius, Stadtschreiber in Nikolaiken, zum Richter und Stadtschreiber in Domnau 4./15.9.1760.
  • Meden, Georg Christian, Student, zum Richter und Stadtschreiber in Nikolaiken 27.3./7.4.1761 [aus Ortelsburg].

Fotos von heute

Nikolaiken 2010 (Bild: T. Thöniß, 2010)


Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungsche Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
05.10.1912 Ergriffener Sittlichkeitsverbrecher Der 40jährige Arbeiter Theophil Salotarow, der, wie berichtet, an einem 7 ½ jährigen Kinde ein schweres Sittlichkeitsverbrechen verübt hatte, ist in der Nacht zu Freitag ergriffen worden. Nachdem er sich seit acht Tagen im Walde aufgehalten hatte, kam er in die Wohnung seiner Ehefrau nach Prawdowen, wo er von Gendarmeriewachtmeister Seegatz festgenommen wurde.[13]
11.10.1912 Ein vermeintlicher Spion Wie schlimm es einem ergeht, der sich nicht genügend legitimieren kann, erfuhr gestern ein Geistlicher aus Schlesien. Anläßlich einer Reise nahm er in N. die Sehenswürdigkeiten – u.a. auch die Befestigungen- in Augenschein. Das Gebaren des Fremden erregte Mißtrauen und bald nahm auch der Fortwächter die Verfolgung des Mannes auf, um ihn als vermeintlichen Spion dem Polizeigefängnis zuzuführen. Erst nachdem drahtliche Erkundigungen über die Persönlichkeit des Pfarrers eingezogen waren, wurde auf freien Fuß gesetzt.[14]
17.10.1912 Katholischer Religionsunterricht Der Pfarrer Großmann aus Sensburg ist bei der königlichen Regierung in Allenstein dahingehend vorstellig geworden, daß für die katholischen Schulkinder, deren Zahl beständig steigt, ein besonderer Religionsunterricht eingerichtet wird, zu dessen Erteilung mangels einer anderen Lehrkraft sich Kaplan Braunisch aus Sensburg bereit erklärt hat. Sie städtischen Körperschaften haben bereits hierzu Stellung genommen und bei der Regierung eine Beihilfe von 500 Mk. beantragt. Die katholischen Kinder der Gemeinde Talten sind nach hier gastweise eingeschult.[15]
18.10.1912 Landwirtschaftlicher Verein Zwei wichtige Angelegenheiten wurden gestern in einer zahlreich besuchten Sitzung des Landwirtschaftlichen Vereins verhandelt. Der Vorsitzende, Gutsbesitzer Langenheim in Schönberg, berichtete, daß er an zuständiger Stelle wegen Erhörung der Grundstückstaxen durch die Landschaft den veränderten Zeitverhältnissen gemäß vorstellig geworden sei und auch Erfolge erzielt habe, und daß er für die Einführung zweistelliger Hypotheken durch öffentliche Institute, ähnlich wie die Bauernbank in Westpreußen, gewirkt habe. Der Verein billigte mit Dank diese Bemühungen des Vorsitzenden. Dann aber wurde die Frage der Fleischteuerung und Fleischversorgung im Anschluß an einen Vortrag des Viehinstruktors Stakemann sehr lebhaft besprochen. Eine Fleischnot, so wurde durch statistische Zahlen festgestellt, existiere nicht, wohl aber eine bedauerliche Fleischteuerung. Der Landwirtschaft liege nichts an hohen Preisen, sonder sie wolle mittlere, aber nicht schwankende Preise haben. Zum Beweise dafür wollen die vereinigten Landwirtschaftskammern Deutschlands der Regierung für die großen Städte drei Jahre hindurch 500 000 Schweine zum mäßigen Preise von 45 Mark pro Zentner zur Verfügung stellen. Die deutsche Landwirtschaft wolle damit beweisen, daß sie keine Schuld an der bedauerlichen Erhöhung der Fleischpreise trage und für die Interessen der Konsumenten volles Verständnis habe, sie dürfe aber auch verlangen, daß den gesteigerten Lohnverhältnissen entsprechend ihr angemessene Preise für ihre Produkte bewilligt werden. Eine Resolution, die den Mitgliedern die Förderung der Bestrebungen der Landwirtschaftskammern zur Bekämpfung der Fleischteuerung angelegentlich empfahl, wurde einstimmig angenommen und sofort von den anwesenden Besitzern 500 Schweine zum Preise von 45 Mark für den Zentner unserer Landwirtschaftskammer für drei Jahre zur Verfügung gestellt.[16]
13.10.1912 Von den Stadtverordneten Unter dem Vorsitz des Zimmermeisters Fehlhaber fand heute Nachmittag eine öffentliche Stadtverordnetensitzung statt, in der der Zollinspektor a. D. Rittersdorff in sein Amt als Ratmann eingeführt wurde. Zum Kreistagsabgeordneten wurde Bürgermeister Brebull widergewählt. Die an der königlichen Regierung Allenstein angeregte Anstellung eines Schularztes wurde abgelehnt. Für die Veteranenspende bewillgite die Versammlung 50 Mark.[17]
13.10.1912 Besitzwechsel Gutsbesitzer Tomaschewski hat sein 800 Morgen großes Gut Dlugigrund für 190 000 Mk. an Gutsbesitzer Merwald verkauft. T. kaufte vor mehreren Jahren das Gut für 83 000 Mk.[18]
13.10.1912 Unglück Beim Spielen wurde der zehnjährige Schüler Golonska von einem Mitschüler mit einem spitzen Säbel in den Kopf gestochen, so daß der Schwerverletzte hoffnungslos darniederliegt.[19]


Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Auf Seite Landkreis Sensburg findet sich eine Übersicht aller Zufallsfunde im Landkreis Sensburg.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>NIKKENKO03ST</gov>

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.138-142
  2. http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Mi%C5%82akowo&level=miejsc&wojewodztwo=398&powiat=6388&gmina=7609&miejscowosc=&advanced=true
  3. http://www.bip.mikolajki.pl/uchwaly/2012/31_10_2012-1.pdf
  4. Amtsblatt 1874 , Reg.-Bezirk Gumbinnen, S.485 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.322
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.366-377
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.274-285
  8. Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
  9. 9,0 9,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
  10. 10,0 10,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.347-348
  11. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, Nr.37, Verordnung Nr.523, S.232 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  12. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen Band I: Provinz Ostpreußen,Berlin 1931
  13. Verfasser: ai. (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 05.10.1912, Abend-Ausgabe 469, S. 2, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  14. Verfasser: ko. (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 11.10.1912, Nr. 479, Abend-Ausgabe, S. 10, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  15. Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 20.10.1912, Ausgabe 494 2. Blatt, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  16. Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 20.10.1912, Ausgabe 494 2. Blatt, S. 6, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  17. Verfasser: ko.(unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 13.10.1912, Ausgabe 482, Morgen-Ausgabe, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  18. Verfasser: ai (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  19. Verfasser: ai (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz


Städte und Gemeinden im Landkreis Sensburg (Regierungsbezirk Allenstein) (Stand 1.1.1945)

Städte: Nikolaiken | Sensburg

Gemeinden:

Allmoyen | Altensiedel (Siemanowen) | Alt Gehland | Althöfen (Alt Bagnowen) | Altkelbunken (Alt Kelbonken) | Aweyden | Babenten (Babienten) | Balz (Sawadden) | Borkenau (Neu Bagnowen) | Brödienen |
Bruchwalde (Klein Bagnowen) | Buchenhagen | Bussen (Bosemb) | Bubrowko | Charlotten | Cruttinnen | Cruttinnerofen | Dietrichswalde | Dommelhof (Diebowen) |
Eckertsdorf | Eichelswalde | Eichhöhe (Kotzargen) | Eichmedien | Eisenack (Zatzkowen) | Erlenau (Olschewen) | Fasten (Fasczen) | Fedorwalde-Peterhain | Gansen (Gonswen) | Ganthen |
Giesenau (Giesewen) | Glashütte | Glognau | Gollingen | Grabenhof (Grabowen) | Groß Stamm | Groß Steinfelde | Grünbruch (Lubjewen) | Grunau | Gurkeln | Guttenwalde |
Hammerbruch (Alt Rudowken) | Heinrichsdorf (Janowen) | Hermannsruh (Glodowen) | Hirschen (Sgonn) | Choszewen A (Hohensee) | Hoverbeck (Baranowen) | Immenhagen (Mniodunsken) |
Isnothen | Jägerswalde | Jakobsdorf | Julienhöfen (Wosnitzen) | Kaddig (Krawno) | Karwen | Kersten (Kerstinowen) | Kleinort | Klein Stamm | Koslau | Kranzhausen (Sysdroywolla) | Krummendorf |
Langanken | Langenbrück | Langendorf | Lasken | Lindendorf | Lissuhnen | Lockwinnen (Wiersbau) | Lucknainen | Macharren | Maradtken | Mertinsdorf | Moythienen | Muntau (Muntowen) |
Neberg | Neu Gehland | Neukelbunken (Neu Kelbonken) | Nickelshorst (Galkowen-Nikolaihorst) | Niedersee (Rudczanny) | Peitschendorf | Pfaffendorf | Polommen | Prausken (Borowen) |
Preußenort | Preußenthal | Proberg | Prußhöfen (Burschewen) | Pustnick | Rechenberg (Kossewen) | Rehfelde | Reuschendorf | Ribben | Rosoggen | Rotenfelde (Czerwanken) | Rudwangen |
Salpia | Salpkeim | Schaden | Schlößchen | Schmidtsdorf (Schimonken) | Schniedau (Schnidowen) | Schnittken | Schönfeld (Schönfeld-Schwignainen) | Seehesten | Selbongen |
Siebenhöfen (Zudnochen) | Sixdroi (Sysdroyofen) | Sonntag | Sorquitten | Spirding | Stangenwalde (Polschendorf) | Steinhof | Surmau (Surmowen) | Talhausen (Scziersbowen) | Talten |
Tiefendorf (Bagnowenwolka) | Ukta | Wachau (Budzisken) | Wahrendorf (Prawdowen) | Warpuhnen | Weißenburg (Ostpr.) | Wigrinnen | Zollernhöhe

Gutsbezirke:

Johannisburger Heide | Spirding See


Orte in der Stadtgemeinde Nikolaiken ( Landkreis Sensburg ) Stand 1931

Orte:

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Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Allenstein (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreis: Allenstein

Landkreise: Allenstein | Johannisburg | Lötzen | Lyck | Neidenburg | Ortelsburg | Osterode | Rößel | Sensburg