Haus Weersche

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Coesfeld > Rosendahl > Darfeld (Rosendahl) > Haus Weersche

Auf der Weersche, Haus Weersche, Kloster Klein Burlo: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Einleitung

Die Weere, ein Allod

(G)ozelin (Godfried, Godschalk) Were, Vater Linvichins, Vogt u. Schulte (villicus) zu Asbeck (Legden) verkauft 1090 das „allodium de Were“ an den Bf. v. Münster und war verheiratet mit Alheid ( Ww. 1137). Dies Allod schenkte der Bischof dem Überwasserkloster zu Münster. Zeugen des Vertrages waren u. a. Hiso de Lecdene, Godescalcus de Lon, Odelricus et Walthardus de Darenuelde, Maza (Mezo) de Were, Theodericus de Bilribechi etc, pp.

Die Weersche, eine gemeine Mark

Die frühen Siedler oder "Wehrvester" hatten wohl anfänglich neben ihrer Sohlstätte Landanteile (Appertinenzien) in einer Größe von einer Hufe, welche eine Familie in der Mehrfelderwirtschaft alleine bewirtschaften konnte. Eine Hufe nannte man auch ein „echtes, ungeteiltes oder heiles Erbe (echtes, ungedeeltes of geheeles Erf(e)). Der einzelnen Siedelstätte eines "Wehrfesters" klebte regelmäßig ein rechtskräftig gesichertes Nutzrecht ("were") an der gemeinen Mark eines Grundverbandes an. Dieser Nutzanspruch, als ideeller Anteil am lokalen gemeintschaftlichen Wald- und Markenbesitz einer Siedlergemeinschaft, wurde in "War" (Weer) oder "Schar" (genossenschaftliche Markenordnung) beziffert.

Name

Unter Weer, Wehr, Wehre oder altfriesisch "were" verstand man im Mittelalter ein „Dominium", eine Herrschaft; einem Herrenhof ... Land, Ländereien“; oder unter mittelniederdeutsch "were" allgemeiner „Besitz; Land; Hausstätte; Wehr“, wie es sich hier auch wiederfindet. Siehe auch Wehrvester.

Adelsname

  • 09.07.1369 Johann de Wersch, Kanoniker zu St. Martini

Wasserburg

Der Bereich der mittelalterlichen Burganlage des Hauses Weersche zeichnet sich 2012 noch durch die erhaltenen Gräften deutlich ab.

Brände

Im Dreißigjährigen Krieg ist die Burg nach mündlicher Überlieferung abgebrannt.

Eigenbehörige

  • 1497 Brunstening zu Haus Weersche gehörig
  • Hof Hakenfortt (Kakenfort) im Kspl. Darfeld
  • Hof Newhauß im Kspl. Horstmar

Wechsel von Eigenbehörigen

22.11.1582 Heidenreich Valcke zu Wersch und Ehefrau Nella von Raesfeld überlässt der Äbtissin Anna Kerckering zu St. Ägidii die Eigenhörige Elsken zue Werle, Tochter des Ehepaars Johann und Engelen vom Erbe Werlemann im Ksp. Wullen, und empfängt dafür Gesen Elpermans, Tochter des Ehepaars Hinrich und Else vom Erbe Elpermans im Ksp. Darfeld. Siegelank. d. Ausstellers.

Darfeld, Bschft. Netter

  • 27.3.1568 Hermann Valcke tor Weersche, Ksp. Oisterwick gelobt Bertold Bisschopinck zu Telgte schadlos zu halten für seine Bürgschaft bei der Verschreibung einer Rente von 7 1/2 Gulden für Anna, Witwe des + Mattheus Impens. Er verunterpfändet die drei Höfe Sengenhorst, Hackenforde u. Brinckhuyß, Kspl. Darfeld, Bsch. Netter
  • 28.09.1580 stellt Heinrich Valke zur Werse [Weersche] Brinckhofs- und Häckenforts- Erbe im Kirchspiele Darfeld, Bauerschaft Nette zum Unterpfande.

Rentmeister

  • 06.04.1694 Franz Michael Gigandet, Rentmeister des Hauses Wersch

Weersche

"Auf der Weersche" wurde das Ödland genannt, das sich zwischen Schöppingen-Heven und Asbeck und nördlich von Osterwick bis hin zur Düstermühle/Gemen erstreckte. Dort lag auch die sogenannte Gemeinheit oder Allmende bis zu ihrer Aufteilung.

Die Weerscher Mark wurde bereits im elften Jahrhundert im Heberegister des Klosters Werden erwähnt.

  • 1351 Den Hof „Lütke Wersch“ im Kirchspiel Darfeld vermachte der Burgmann Stryck dem Mutterkloster Groß-Burlo, sodass auf dem Grund dieses Gutes das Kloster Klein-Burlo in der Bauerschaft Geitendorf errichtet werden konnte.
  • Um 1380 kam das "curtim ton groten Weyrsch" oder Haus Weersche, an die Familie Keppel, über welche es an die Familie Valke kam.
  • 1839/43 erfolgte der Teilungsrezeß der Weersche und des Stroenfeldes, im Kirchspiel Schöppingen

Bauerschaft Weersch

02.05.1497 Hinrick Valke, seine Frau Gertrudt und ihrer beider Kinder Johan, Bernt und Alheyt haben dem Michael Hardenacke, Vikar des Allerheiligenaltars in der St. Lambertikirche zu Coesfeldt, und seinen Amtsnachfolgern, für 90 gute oberländische, goldene, rheinische Gulden eine jährliche Rente von 5 derselben Gulden, zahlbar jeweils am 1. Mai (up meygdach), aus ihren Gütern Brunsterinck und Speckinck, beide belegen im Kirchspiel Darfeldt in der Bauerschaft Weersch, und aus ihren sämtlichen sonstigen Gütern verkauft. Für diese Rente hat sich Godeke van Munster verbürgt, zu dessen Schadloshaltung sich die Hauptschuldner verpflichten. Siegelankündigung des Hinrick Valke.

Familie Keppel

"Henricus de Keppele, tehet Grumminchof, titulo ministerialis, item curtem Weersch (curtim ton groten Weyrsch), domum Brinkhus, titulo", war also von Bischof Potho von Münster (1379-1381) mit dem Haupthof "Große Weersch" und dem Hof Brinkhus in der Bauerschaft Weersch belehnt worden.

  • Heinrich von Keppel (Burgmann zu Nienborg)oo Hilburg N. (1377), Kinder:
    • Jutte von Keppel (1377)
    • Hilborg von Keppel (1377) (oo Henrich Hake zu Wulfsberg)
    • Wibbeke (=Walburga) von Keppel (1377) (oo Bernd Valke zu Rockel)

Familie Valke

  • Bernhard Valke (1349-1398) zu Rheine, Laer u. Rockel oo Erbtocher Wibbeke von Keppel (1377), Kinder:
    • Henrich Valke
    • Wibbeke Valke
    • Hilborg Valke
    • Jutte Valke

Erbsohn Heinrich

  • Henrich Valke (1388-1436) zu Falkenhof, Bernhards Sohn, (1419, 1426 mit dem Hof Weersch und Brinkhus in der Bauerschafr Wersch im Kspl. Darfeld belehnt), Kinder:
    • Heidenreich Valke(1413-1453)
    • Bernhard Valke(1406-1447)
    • Hermann (1411-1454)

Erbsohn Heidenreich

  • Heidenreich Valke (1413-1453) zu Weersche oo GreteN, Kinder:
    • Hermann Valke

Heberegister Stift St. Mauritz

Friemersheim betreffend:

  • 1446 wurde Hinrich (Heidenreich) Valcke mit dem Hof Friemersheim belehnt, indem er für die pünktliche Zahlung der Jahresgabe von 6 schweren rhein. Gulden sein Erbe u. Gut Brinkhus im Kspl. Darfeld zum Pfand setzte.
  • 1460 wurde Hermann Valcke, sel. Heidenreichs Sohn, mit Tilmanns Gut ton Wynckelhues Bschft. Bliersheim, Kspl. Friemersheim belehnt. Da er noch minderj. war traten für ihn seine Mutter Grete (Heidenreichs Wwe.) u. sein Vetter Domherr Joh. Valcke als Vormund ein). Er wurde 1470 großjährig.
  • 28.08.1504 wurde nach Schulzengutsrecht Hermann Valcke Hermann Valcke, sel. Hynrickes Sohn mit dem Hof von Probst Herm. v. Düngelen belehnt.
  • 10.12.1534 wurde Hermann Valcke thor Werssche, Hynricks Sohn belehnt

Familien zur Wersch

  • 28.07.1511 Heydenryck Valcken in der Weersch (1483 - 1511, +1538) oo Agnes von Völkering
  • 27.3.1568 Hermann Valcke tor Weersche
  • 28.09.1580 Heinrich Valke zur Werse [Weersche]
  • 1582 Heidenreich Valcke zu Wersch und Ehefrau Nella von Raesfeld
  • 1581/1597 Heinr. (Heidenreich) Valcke zu Wersch, Gograf zu Hastehausen
  • 1597 Der Münstersche Domkanoniker Werner van Bechus gestattet, dass Hinrik Valke die aus seinen Höfen tor Wersch und to Everwininch im Kirchspiel Osterwick ihm (dem Aussteller) verkauften Renten wieder erwerben darf innerhalb 6 Jahren.
  • 1590 Belehnung des Heinrich Porttener, Bürger in Borken, durch Heidenrich Valcke zur Weersche, Gograf zu Hastehausen, mit dem Zehnten aus dem Vehove zu Gemen und Hupinghove zu Gemen.
  • 09.08.1598 Ernst von Westerholt zur Weersche 1608/1616 (1625 als Droste zu Bocholt genannt) oo Ehefrau Christina Valcke (Erbtochter, +1608)
  • 21.12.1624 Heidenreich von Westerholt zur Wersch, Gograf zu Hastehausen
  • 1665 Verkauf der Lehnsherrschaft über den Zehnten aus dem Vehove und Uppinghove zu Gemen durch Heidenreich von Westerholt zu Wersch und seine Frau Catharina von Ascheberg an Dr. med. Albert Heyer
  • 1681 Propst, Dechant und alle Kapitularen zu St. Mauritz belehnen Dietr. Herm. v. Westerholt zur Wersch mit dem Hof Winkelsheim zu Bleersum in der Grafschaft Mörs, wie 1654 März 20 der verstorbene Ernst Heidenr. v. Westerholt ihn erworben hat.
    • 1692 Wilhelmina Catharina Elisabeth geb. von Westerholt zur Weersche, Ehefrau des Johann Dietrich von Althaus zum Aldenhaus, Herzhaus und Sintmaring
    • Elisabeth Wilhelmine von Büren, verheiratete Frau von Westerholt zu Weersche (+ 1728)
    • 1727 Karoline Elisabeth Anna Christina von Westerholt, vom Haus Weersche, Amtsfräulein des Stifts Asbeck

Verkauf

  • 1774 Anschlag über das zur Versteigerung kommende hochadelige Haus Weersche (gedruckt)
    • Später soll hier der Wohnsitz der Förster des Grafen Droste zu Vischering gewesen sein.

Besitzer

  • 2012 Das dort noch stehende Haus ist Alterssitz der Familie Wernsmann.

Archiv

  • Haus Weersche (Osterwick), Erbdroste von Droste zu Vischering; Archiv Droste zu Vischering, Rosendahl-Darfeld
  • Haus Darfeld (mit Hengelborg, Holtwick und Bestand Haus Weersche) (Dar.B.VI)
    • Darin: Schatzungen des Kirchspiels Darfeld ab 1636; Häuser Weersche und Hengelborg. (Findbuch 18. Jhdt., Findkartei)