Altstadt (Königsberg in Preußen)
A l t s t a d t Stadtteil von Königsberg |
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Einleitung
Altstadt war ein Stadtteil von Königsberg in Preußen.
Angelegt 1286 an Stelle der Prußensiedlung Twangste, Erweiterung vor 1375.
Allgemeine Informationen
- Die Altstadt war eine der drei Königsberger Städte. Zunächst hatte allein dieser Stadtteil den Namen Königsberg
und wurde erst dann Altstadt genannt, als die Neustadt Löbenicht hinzukam. - Heute befinden sich im Bereich der vormaligen Altstadt teilweise der Leninprospekt (früher Steindamm), der sogenannte Zentralplatz (ehemaliger Standort des Schlosses), der Moskau-Prospekt, eine vierspurige Schnellstraße, und ausgedehnte Grünanlagen entlang des Pregelufers.
Politische Einteilung, Zugehörigkeit
- Die Altstadt bildete von 1255 bis 1701 mit der dort befindlichen Burg Königsberg die Residenz des Ordensstaates und des späteren Herzogtum Preußen. Daher waren Verwaltungseinrichtungen schon immer prägend für diese Stadt.
- Zur Altstadt gehörten im Jahr 1785 die Vorstädte Steindamm, Neuroßgarten, Laak nebst der Lastadie, Lomse nebst dem Weidendamm, das Königliche Schloss, Tragheim und ein Teil der Burgfreiheit.
Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Die Altstädtische Kirche St. Nikolaus wurde dem Patron der Seefahrer geweiht. Nach der Reformation wurde sie den in der Stadt lebenden Polen als Gotteshaus überlassen.
- Das dem Heiligen Geist gewidmete Domkapitel (Alter Dom) in der Nachbarschaft wurde später in den Kneiphof verlegt.
Als Filialkirchen der „Altstädtischen Pfarrkirche“ werden 1785 angegeben:
- „Polnisch-lutherische Kirche“
- „Neue Roßgärtsche Kirche“
1820 werden die zur Altstadt gehörigen Kirchen aufgezählt:
- „Königliche Schloßkirche“,
- „Evangelische Pfarrkirche in der Altstadt“,
- „Evangelisch Polnische“ (Steindammer Kirche),
- „Neue Roßgärtsche“,
- „Tragheimer“,
- „Betsaal der evangelischen Brüder“
- „Kirche der Mennoniten“.
Katholische Kirche
Die katholischen Bürger der Altstadt besuchten vorwiegend die Heilige Messe in der Propsteikirche in der Katholischen Kirchenstraße.
Geschichte
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- 1255 begann der Bau des Königsberger Schloss während der Eroberung des Samland durch den Deutschen Orden.
- 1262 wurde die Stadt vom Prußenführer Nalube aus Quednau überfallen und niedergebrannt.
- Nachdem Nalube besiegt war, wurde die Stadt 1264 wiedererbaut. Wegen ihrer bequemen Lage, durch Mauern und Türme geschützt, wurde die Stadt von deutschen Handwerkern und Kaufleuten besiedelt und von seewärts kommenden Schiffen besucht.
- 1286 erhielt die Altstadt ihr erstes Privileg durch den Landmeister Conrad von Tierberg. Dieser älteste Stadtteil hieß zunächst nur Königsberg und wurde erst dann Altstadt genannt, als die Neustadt (Löbenicht) um 1300 entstanden war.
- Der Steindamm ist neben dem Schloss der älteste bebaute Teil der Altstadt. Die Eigenmacht der Altstadt stieg nach der verlorenen Schlacht von Tannenberg des Ordens, und hin und wieder brach auch Gesetzlosigkeit aus, so als 1414 einige Bürger im Löbenicht Häuser abbrachen, angeblich, weil sie zu nah an der Stadtmauer standen. Schließlich musste der Hochmeister Küchmeister von Sternberg zustimmen, zwei Mitglieder der Altstadt in den Landesrat aufzunehmen.
- 1359 - 1370 wurde eine Mauer rund um die Altstadt gebaut.
- 1445 erhielten die Altstädter die Erlaubnis zum Bau der Hohen Brücke, damit sie nicht immer über den Kneiphof mussten.
- Berühmt waren die Handwerkerfeste der Altstadt, die in barocker Pracht abgehalten wurden: das Schifferstechen, der Beiltanz der Zimmerleute, der Schwertertanz der Messerschmiede, die großen Striezel der Bäcker und die lange Wurst der Fleischer, die 1502 nur 52 Ellen lang war aber 1601 die unglaubliche Länge von 1005 Ellen maß. Die 885 Pfund schwere Wurst wurde von 103 Gesellen in Festtagskleidung auf den Schultern transportiert. Daraufhin backten die Bäcker beim nächsten Dreikönigstag einen fünf Ellen hohen Striezel aus 12 Scheffeln Weizenmehl und zwei Pfund Anis. Der 1. Mai war der Festtag der Brauer und Mälzer, die mit ihren Frauen vom Kneiphöf´schen Gemeingarten durch alle drei Städte bis nach Maraunenhof zogen und dabei allerhand ausgelassene Scherze trieben.
- Am Himmelfahrtstag wurde im Schlosshof das Schmeckbierfest gehalten, das 1619 zum letzten Mal gefeiert wurde. Zum Jahrmarkt führten die Fleischer einen mit bunten Bändern geschmückten Ochsen durch die Stadt, um den dann im altstädtischen Gemeingarten gewürfelt wurde. Dieses Fest hat sich bis 1766 gehalten. Über die Fastnachtszeit klagte die Geistlichkeit über das ärgerliche und heidnische Wesen, denn nicht allein dieselbige Zeit viel Geldes dem leidigen Satan zu ehren fressen, sauffen, spielen, Mummereien, mit singen umb die Worst, dadurch allerlei lose Gesindlein Geld zu sauffen samlet, und anderen Leichtfertigkeiten, nicht ohne schmerzen frommer und fleißiger Meister unnützlich verthan wird, sondern auch unser Christentumb gewehret und Gottes name bei den Widersachern, Calvinisten und Widerteuffern verlestert wird. Kleiderordnungen legten 1595 und 1606 bis ins kleinste fest, was jeder zu tragen habe, andere Verordnungen legten den Aufwand fest, der zu Hochzeiten, Leichenfeiern und anderen Festen getrieben werden durfte und wie lange sie dauern durften.
- 1639 konnten die Königsberg zum ersten Mal einen Elefanten sehen.
Gotisches Haus
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Königsberger Schloss
Geschichte des Schlosses
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Altstädtische Langgasse, früher und heute
Moskau-Prospekt und Haus der Räte
Der Moskau-Prospekt (russ. Moskowski prospekt / Московский проспект) ist der Beginn einer vierspurigen Schnellstraße, die in den 1980er Jahren erbaut wurde, um Kaliningrad direkt mit Moskau zu verbinden. Realisiert wurde die Fernverbindung jedoch nur von Kaliningrad bis Gwardeisk. Der Moskau-Prospekt ist die West-Ost-Achse Kaliningrads, während der Leninski prospekt die Nord-Süd-Achse darstellt.
Die Straße führt aus der Kaliningrader Innenstadt in der Nähe des Park pobedy (Siegespark) bis an die östliche Kaliningrader Stadtgrenze zum Straßenkreuz mit dem Kaliningrader Stadtring, wo sich die Föderalstraße A 229 in Richtung Osten anschließt. Der Moskowski prospekt ist etwa sechs Kilometer lang und wird sowohl vom Straßenabschnitt des Leninski prospekt, der über die Dominsel zum ploschtschad Zentralnaja (ehemals Kaiser-Wilhelm-Platz) führt (sog. Erste Kaliningrader Hochstraße), als auch von der Zweiten Kaliningrader Hochstraße, überbrückt.
Das Haus der Sowjets (russ. Дом Советов, Dom Sowjetow; deutsch auch Haus der Räte oder Rätehaus) ist ein markantes Gebäude in Kaliningrad (früher Königsberg) in Russland. Das in den 1970er Jahren erbaute, aber nicht fertiggestellte Hochhaus befindet sich südöstlich des heutigen Stadtzentrums im Bereich der früheren Königsberger Altstadt an der Stelle des ehemaligen Burggrabens. Ursprünglich sollten die Stadt- und die Oblastverwaltung, d. h. die Räte (Sowjets) in dieses Gebäude einziehen.
In den 1990er Jahren wurden mehrmals Investoren für das Gebäude gesucht, die darin ein Geschäftszentrum eröffnen sollten. Pläne, das Haus bis zum Stadtjubiläum im Juli 2005 zumindest äußerlich herzurichten und mit Fenstern zu versehen, wurden nur teilweise umgesetzt. Offiziell ist weiterhin beabsichtigt, die Bauruine zu einem Verwaltungs- und Geschäftszentrum auszubauen, ohne dass konkret feststeht, wann und in welcher Form dies erfolgen soll.
Daneben existieren allerdings auch Abrisspläne.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Verschiedenes
Fotoalbum
Karten
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Weblinks
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Quellen, Einzelnachweise
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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