Braunsberg (Ostpreußen)

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Disambiguation notice Braunsberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Braunsberg.
Frisches Haff um 1925

Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Braunsberg


Einleitung

Braunsberg, etwa 7 Kilometer oberhalb der Passargemündung liegt im prußischen Stammesgebiet Warmia (später Ermland). Die Ordensritter erbauten an Stelle von Bruseberge eine Burg.

Braunsberg gehörte der Hanse an. Hier befand sich der Stapelplatz für alle ermländischen Produkte: Getreide, Flachs, Leinwand.


Name

Der Name ist eine Verformung von Brusebergue und bedeutet Preußenlager. Der uralte Handelsweg, die Bernsteinstraße, überquerte den Fluß Passarge bei dem Ort Brusebergue.

  • Vielfach wird der Name Braunsberg vom Geschlecht der Brunonen von Brunsberg abgeleitet. Dagegen spricht, dass die neuen Siedler nicht aus Mähren kamen, der Heimat Brunos von Olmütz sondern aus Lübeck, Lüneburg, Osnabrück, Quedlingburg, Kleve, Göttingen usw. Denn in der Braunsberger Gegend wurde Plattdeutsch (Käslauisch) gesprochen.

Redensart

  • "In Braunsberg is de Maund sau grauß" als Anspielung auf den käslauischen Dialekt ("In Braunsberg ist der Mond so groß.")

Wappen

Wappen Braunsberg

Das Wappen zeigt in Silber auf grünem Boden einen grünen Lorbeerbaum, neben dessen Stamm rechts ein geflügelter zweifüßiger Drache, links ein roter Hirsch stehen. Beide Tiere sind golden bewehrt und einander zugewendet. (Diese Tiere sollen nach christlicher Symbolik das Heidentum und die nach Gott verlangende Seele verkörpern).


Allgemeine Information

Einwohner:

1939. 18.876




Öffentliche Gebäude:

  • Ermländisches Museum
  • Historischer Verein für das Ermland, der abwechselnd in Braunsberg und Frauenburg tagte


Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Kirchen

Im Schwedischen Krieg wurde Braunsberg von Gustav Adolf eingenommen. Viele kirchliche Gegenstände wurden nach Schweden verschleppt.

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

  • Mit dem Bau der altstädtischen Kirche St. Katharina wurde 1343 begonnen, sie ist die einzige ermländische Hallenkirche mit Chor.
  • Katholische Pfarrkirche, die dem Frauenburger Dom ebenbürtig galt.
  • Kathrinchen, das Mutterhaus der Katharinerinnen, gegründet von Regina Prothmann

Geschichte

  • Braunsberg, nahe am Ausfluss der Passarge ins Frische Haff, vermittelte schon in Vorordenszeiten den Ein- und Ausfuhrhandel über See. Bei Groß Tromp wurde in einem Grab ein reicher Fund römischer Goldmünzen gemacht. Ein großer Stein in der Passarge bei Grunenberg wurde bis in jüngste Zeit als Opferstein bezeichnet. Bei der Schreit führte eine Furt durch die Passarge, die von Einheimischen als "Cucke oder Cuckumbrasch" benannt wurde ("unterirdische" Durchfahrt).
  • 1240 wurde die Burg vom Orden erbaut, kam aber blad in bischöflichen Besitz.
  • In der Friedensurkunde vom 7. Februar 1249 wird den sich unterwerfenden Ermländern die Verpflichtung auferlegt, in ihrem Gebiet besondere Kirchen zu bauen, darunter eine in Brusebergue.
  • 1254 wird die vom ermländischen Bischof Anselm gegründete Stadt von den warmischen Prußen unter Glappo in Asche gelegt.
  • Oberhalb der alten Stätte erbauten lübische Siedler eine neue Stadt.
  • Braunsberg gehört neben Elbing und Frauenburg zu den Städten, in denen nicht das Recht der Stadt Kulm galt (kulmer oder kölmer) sonder das Recht der Stadt Lübeck (lübisch).
  • Ihr verlieh der Bischof Heinrich I. Fleming aus Lübeck 1284 eine Handfeste (Altstadt) nach lübischem Recht.
  • 1340 war Braunsberg Residenz des Bischofs von Ermland. Hier zog später das Lehrerseminar ein.
  • Bischof Hermann von Prag legte 1340 auf dem rechten Passargeufer die Neustadt an, die ebenfalls lübisches Recht erhielt. Sie bildete bis 1772 eine eigene Stadt.
  • 1565 Kardinal Hosius gründet ein Jesuitenkolleg, aus dem die Universität "Lyzeum Hosianum" hervorging, welche ein reiches Skulpturenkabinett besaß.
  • Schwedenkrieg (1630–1635), Einnahme durch Gustav Adolf.
  • Karl XII. von Schweden (1682-1718) eroberte die Stadt und legte ihr harte Lasten auf.
  • Bis 1772 hatte Braunsberg die Rechte einer freien Reichststadt.
  • Wegen seiner günstigen Verkehrslage entwickelte sich Braunsberg zu einer ansehnlichen Mittelstadt
  • 1939 hatte die Stadt 21.142 Einwohner
  • Braunsberg wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört.


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Staatsarchiv Allenstein

Bibliotheken

Verschiedenes

Persönlichkeiten

  • Regina Prothmann (1552-1613), Braunsberger Bürgertochter, Gründerin des einzigen in Ostpreußen entstandenen weiblichen Ordens der Kongregation der heiligen Katharina von Alexandria. Es war kein Ordensleben in Klausur vorgeschrieben, was für damalige Zeiten ungewöhnlich war. Die Katharinerinnen widmeten sich der tätigen Nächstenliebe in Schulen, Krankenhäusern, Altersheimen und sozialen Einrichtungen.


Karten

  • Stadtplan siehe: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Ostpreußen, Karten und Pläne von Allenburg bis Zinten, 2002,
    Verlagshaus Würzburg, GmbH & Co. KG, Würzburg, Rautenberg im Verlagshaus Würzburg,
    ISBN 3-8003-3050-4, siehe Städteatlas Ostpreußen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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Städte und Gemeinden im Landkreis Braunsberg (Regierungsbezirk Königsberg) Stand 1.1.1945

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BRAERGJO94VJ</gov>