Passarge (Fluss)

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Der Passarge-Fluss, Karte um 1925


Verlauf

Der 145 Kilometer lange Fluss entspringt auf dem Preußischen Landrücken nördlich von Hohenstein bei dem Dorf Grieslienen und mündet, nachdem er sich mit der Walsch vereinigt hat, unterhalb von Braunsberg in das Frische Haff. Die letzten 9 km von Braunsberg an ist sie schiffbar.

Name

Passarge (Fluss) auch Seria (Fluss).[1]

  • 1251 que der Seria
  • 1252 Passerie
  • 1267 fluvii dicti Seria
  • 1279 circa Sergiam aquam
  • 1327 zcu dem wasser Serie
  • 1341 fluvii dicti Passeria
  • 1374 ad fluuium Passeriam; alias Seriam; vlyse Passeria adir Seria genannt
  • 1507 Passerge
  • um 1790 Passarge

Der Name leitet sich ab aus

  • prußisch "pa" = bei und
  • indogermanisch "ser-, sor-" = fließen, strömen

Geschichte

Das Frische Haff mit Zuflüssen und dem Drausensee, Caspar Henneberger 1587

"Die Passarge ist der Hauptfluß des Ermlandes. Ihre Quellen liegen zwischen Alle- und Drewenzquellen bei dem Dorfe Grieslienen nahe am [[Großer Plautziger See|Großen Plautziger See], und zwar in einer Höhe von 188 m. In einem engen, meist von steilen Abhängen eingeschlossenen Tale fließt sie nach Nordwesten. Zuerst durchschneidet sie den Sarongsee, dann den Langguter und den Eissingsee. Im Sarongsee vereinigt sich mit ihr der aus dem Mispelsee bei Hohenstein kommende Amelingfluß. Durch den Gilbingfluß erhält sie die Abwässer des inselgeschmückten Wulping- oder Thomsdorfer Sees.

Die an Liebstadt vorbeigehende Liebe führt ihr bei Sporthenen Wasser aus dem Narien-, Wuchsing- und Mildensee zu. Bald nachdem sie die Liebe aufgenommen hat, verläßt sie das Hügelland. Auch jetzt sind ihre Ufer ziemlich steilwandig. Stellenweise ist das Tal von großer landschaftlicher Schönheit. Zu nennen wäre besonders der Bullengrund in der Grafschaft Lauck und der Weiße Berg bei Schalmey. Bei Braunsberg wird sie für kleinere Fahrzeuge schiffbar. Etwa 7 km unterhalb dieser Stadt ergießt sie sich nach einem 171 km langen Laufezwischen den Dörfern Alt und Neu Passarge in das Frische Haff." [2]


  • Kuke/ Cucke (1251), Chucunbrasth/ Cuckumbrasch/ Cucenbrast (1254) war ein Furt in der Passarge bei Borchertsdorf Kreis Frauenburg, "desz Teufels durchfahrt".
  • Braunsberg, nahe am Ausfluss der Passarge ins Frische Haff, vermittelte schon in Vorordenszeiten den Ein- und Ausfuhrhandel über See. Bei Gr. Tromp wurde in einem Grab ein reicher Fund römischer Goldmünzen gemacht.

Einzelnachweise

  1. Aus der Karte PRUZIAE VETERIS TABULA in Watterich, Dr. I. M.,"Die Gründung des deutschen Ordensstaates in Preußen", Leipzig 1857
  2. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978,S. 136