Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

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Disambiguation notice Neustadt ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Neustadt.


Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Regierungsbezirk Mittelfranken > Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Lokalisierung des Kreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim innerhalb des Bundeslandes Bayern


Einleitung

Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim liegt im Nordwesten des Regierungsbezirks Mittelfranken in Bayern.

Wappen


Wappen Kreis Neustadt an der Aisch in Bayern.png

Das Wappen des Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim repräsentiert die früheren Territorien die den Hauptanteil des Landkreises ausmachen. Der Schwarz-Silber-gevierte rotbezungte Brackenkopf steht für das Gebiet der früheren Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth, der halbe Reichsadler repräsentiert das Gebiet der früheren Reichsstadt Windsheim und der Silber-Blaue Schildfuß steht für das mediatisierte frühere Fürstentum Schwarzenberg.

Allgemeine Information

Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim ist heute flächenmäßig der zweitgrößte in Mittelfranken.

Verwaltungssitz:   Neustadt an der Aisch
Fläche: (qkm) 1.267,4
Einwohner: (31.12.2003) 99.768
Bevölkerungsdichte: 79 Einw./km²



Politische Einteilung

Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim entstand im Jahre 1972 im Rahmen der bayerischen Kreisgebietsreform. Damals wurden dem Landkreis Neustadt an der Aisch Teile der Altlandkreise Scheinfeld und Uffenheim zugeordnet.


Städte


Gemeinden und Marktgemeinden

Baudenbach Hagenbüchach Münchsteinach
Burghaslach Hemmersheim Neuhof an der Zenn
Dachsbach Illesheim Oberickelsheim
Diespeck Ipsheim Obernzenn
Dietersheim Langenfeld Oberscheinfeld
Emskirchen Markt Bibart Simmershofen
Ergersheim Markt Erlbach Sugenheim
Gallmersgarten     Markt Ippesheim Trautskirchen
Gerhardshofen Markt Nordheim Uehlfeld
Gollhofen Markt Taschendorf     Weigenheim
Gutenstetten Marktbergel Wilhelmsdorf


Verwaltungsgemeinschaften

  • Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim
  • Verwaltungsgemeinschaft Diespeck
  • Verwaltungsgemeinschaft Emskirchen
  • Verwaltungsgemeinschaft Neuhof an der Zenn
  • Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld
  • Verwaltungsgemeinschaft Uehlfeld
  • Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim


Struktur vor 1972/78

Der heutige Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in seiner jetzigen Form entstand erst im Jahr 1972/78 im Rahmen der damaligen bayerischen Landkreis- und Gemeindereform. In dieser Zeit wurde der damalige Alt-Landkreis Neustadt an der Aisch mit den damals existierenden Alt-Landkreisen Scheinfeld und Uffenheim zusammengelegt und erhielt seinen heutigen Namen.
Die bis damals existierenden 185 selbständigen Gemeinden wurden zu 38 neuen vergrößerten Gemeinden zusammengelegt, davon schlossen sich 31 in insgesamt 7 Verwaltungsgemeinschaften zusammen.


Kirchliche Einteilung

Historisch bedingt ist die Bevölkerung des Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim überwiegend protestantisch. Die Mehrheit der Bevölkerung ist seit 1527/28 und der Reformation (1517-1555) evangelisch-lutherisch.

Evangelisch-Lutherisch

Das Gebiet des Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim teilt sich auf mehrere Kirchenkreise der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern auf.

Kirchenkreis Nürnberg
Dekanat Neustadt an der Aisch    Kirchengemeinden, Karte und Ortslisten   
Kirchenkreis Ansbach-Würzburg
Dekanat Bad Windsheim Landkarte, Pfarreien
Dekanat Uffenheim Homepage, siehe Gemeinden; Karte




Römisch-Katholisch



Religion der Bevölkerung (1987)

Religion der Bevölkerung (1987) Bevölkerung    Römisch
Katholisch
    
Evangelische
 
(**)
Jüdisch   weitere
Religionen
Keine   
Total % % % % %
Bayern 10.902.643 67 24 0,05 4 5
Mittelfranken 1.521.484 36 54 0,04 5 6
Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim   85.686 21 75 0,01 1 2


(**) inkl. Freikirchen

(Data: 1987, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Genesis online)



Geschichte

Das Gebiet des heutigen Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim kam erst zwischen 1803-1810 zu Bayern. Davor bestand das Gebiet Jahrhunderte lang aus verschiedensten eigenständigen Staaten, freien Reichsstädten und kirchlichen und weltlichen Besitztümern (Kleinstaaterei).
Im Jahre 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss verloren bereits einige der kleineren selbständigen Staaten, sowie Reichsstädte (durch die Mediatisierung) und kirchliche Besitztümer (nach der Säkularisation) ihre Eigenständigkeit und wurden Teil des Kurfürstentum Bayerns.

Große Teile des heutigen Landkreisgebietes gehörten jedoch in der Vergangenheit zu den zwei selbständigen fränkischen Markgrafschaften: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach und teilweise zur Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth (der sogenannte unterhalb Gebürgs-Teils). Diese waren von 1792-1806/10 Provinzen von Preußen, bevor sie letztendlich 1806/10 Teil des Königreich Bayerns wurden.


Relevant für Familienforscher:

  • Nach dem 30-jährigen Krieg waren Landschaft, Städte und Dörfer völlig verwüstet oder komplett zerstört, die Kirchen ausgeraubt. In manchen Gebieten war mehr als 50 % der Bevölkerung ausgestorben, die Felder wurden nicht mehr bestellt, viele Höfe standen leer, weil die Besitzer nicht mehr lebten.
  • In den folgenden Jahrzehnten füllten sich die durch Krieg und Pest entvölkerten Landstriche erst langsam wieder. Mit Menschen aus Gegenden, die vom Krieg verschont geblieben waren. Und mit Menschen, die anderswo aus religiösen Gründen ihrer Heimat verwiesen wurden. Vor allem die protestantischen Territorialherren wie die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth nahmen Exulanten (protestantische Glaubensflüchtlinge) aus österreich auf (siehe hier: Franken Literatur, Exulanten). In den protestantischen Kirchenbücher dieser Zeit findet man häufig hinter dem Namen der Zusatz aus dem Ländlein ob der Enns oder aus Österreich.
  • Nach 1685 und der Aufhebung des Edikt von Nantes (Edikt von Nantes), kamen französische Protestanten Hugenotten und bevölkerten die verwüsteten Gebiete.
  • Die jeweiligen Territorialherren in Franken versuchten ihre Gebiete wieder zu bevölkern und neue Untertanen zu gewinnen und neben österreichischen Protestanten und französischen Hugenotten erlaubten sie auch Juden die Ansiedlung innerhalb ihrer Gebiete (z.B. Burghaslach, Sugenheim, Scheinfeld). Diese standen durch Niederlassungsverbote und immer wieder aufflammende Verfolgungen unter einem besonderen existentiellen Druck. Die Dankbarkeit dieser Minderheit für das Recht sich in einem Ort ansiedeln zu dürfen ließen sich die Grundherren meist teuer bezahlen.
  • Nach dem 2. WK (nach 1945) ließen sich in diesem Landkreis viele katholische Sudetendeutschen nieder. Nach dem Ende des 2. WK wurden sie (wie Millionen anderer Menschen aus Osteuropa) aus ihren jahrhundertelangen Heimatgebieten (z.B. Böhmen, Mähren, Schlesien) vertrieben. Der Freistaat Bayern nahmen eine sehr grosse Anzahl von ihnen auf, gewährte ihnen Schutz und betrachtet sie heute als vierten bayerischen Stamm siehe Bayern, Heimat- und Volkskunde, Der vierte Stamm. Nach 1945 machte in einigen Gebieten des Landkreise die Zahl der neu angesiedelten Sudetendeutschen fast 50 % der ansässigen Bevölkerung aus.



Historische Vorgängerstaaten

Vor 1803/06/10 gehörte das Gebiet des heutigen Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim zu den verschiedensten herrschenden weltlichen und kirchlichen Einheiten, z.B. in 1792 zu:

  • die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach
  • die Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth
  • Hochstift Bamberg
  • Hochstift Eichstätt
  • Hochstift Würzburg
  • der Deutsche Orden
  • Kloster Ebrach
  • Fürstentum Schwarzenberg
  • Grafschaft Castell
  • Reichsfreie Ritterschaft
  • freie Reichsstadt Nürnberg
  • freie Reichsstadt Windsheim
  • freie Reichssstadt Rothenburg



Genealogische und historische Gesellschaften

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Genealogische und historische Urkunden

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