Prußen

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Prußische Stammesgebiete

Die Prußen waren ein westbaltisches Volk, das weitgehend im deutschen Volk aufgegangen ist. Sie waren auch unter den Bezeichnungen Altpreußen, Prussen, Pruzzen oder Pruteni bekannt, wobei die Schreibweise Pruzzen aus dem Mittelalter stammt, als das geschwänzte s, das wie das nach unten geschwungene altdeutsche z aussieht, für das stimmlose ss stand und später in lateinischen Buchstaben als zz dargestellt wurde.

Eigenname

Der Eigenname Prūsai wird mit einem langen „u“ gesprochen. Bei der Deutung sind sich die Linguisten nicht einig: "prūta/ prūota" (Verstand, Klugheit), "prūsna" (Angesicht), "prūsas" (hoch gewachsen), "prūsiskai" (klug, verständig), altindisch "purusah" (Mensch, Mann).

Geografie

Das Siedlungsbegiet der Prußen lag mindestens zwischen der Weichsel und der Minge, die von Norden kommend bei Heydekrug in das Delta der Memel mündet. Nach Meinung von etlichen Linguisten reichte das baltische Sprachgebiet vor Ankunft der Slawen auch weiter in den Westen, nämlich westlich der Weichsel bis an die Persante, wenn nicht sogar bis an die Elbe. Die südliche Grenze bildeten Drewenz, Ossa und Narew. Die östliche Grenze ist nicht genau auszumachen, liegt jedoch weit im heutigen Litauen und im heutigen Weißrussland.

Stammesgebiete

Geschichte

Wandfries Dom zu Gnesen

Besetzungen durch den Deutschen Orden

Historische Grenzverläufe zwischen den Deutschen und Livländischen Orden

Memelland

Im Memelland wurde nur der südliche schalauische Teil vom Deutschen Orden erobert. Der nördliche Teil mit den kurischen Landschaften wurde von den Schwertbrüdern des Livländischen Ordens eingenommen und von Riga aus verwaltet. Die Stadt Memel wurde bereits 1252 gegründet, während der Deutsche Orden erst 1288 Schalauen erobern konnte. 1298 siedelte das Memeler Domkapitel nach Windau/ Lettland um. 1328 trat der Landmeister von Livland die Memelburg mit der Umgebung an den Deutschordens-Hochmeister als Landesherrn von Preußen ab, weil die Memelburg von Livland aus unmöglich zu verteidigen war. Als Sprachgrenze zwischen den Kuren und den Prußen gilt der Fluss Minge. Um 1253 verlief die Grenze zwischen dem Deutschen und dem Livländischen Orden von der Windenburger Ecke in nordöstliche Richtung bis zum linken Quellfluss der Windau in Zemaitien, wobei zu beachten ist, dass diese Grenze eher theoretischer Natur war, weil sie durch unwegsames urwaldähnliches Gelände führte. Die Zemaiten waren die hartnäckigsten und gefürchtetsten Feinde der Orden, und so konnten sie zwischen 1388 und 1410 ihr Gebiet bis an die Ostsee bei Polangen ausdehnen und einen knapp 20 km langen Küstenstreifen besetzt halten. Die Verbindung zwischen den beiden Orden wurde auf dem Landweg nachhaltig unterbrochen.

Unterwerfung

“Ein heidnischer Pruß“: Krieger mit Wurfkeulen im Gürtel und Schlagkeule; an den Füßen die Pareisgen, die Birkenbastsandalen, die im Sumpf nicht steckenblieben.

Der Orden übernahm weitgehend prußische Burgen, die aus Holz, Erde und Steinen erbaut waren. Jedoch errichtete er auch Burgen aus gebrannten Ziegeln, bei denen Kriegsgefangene und prußische Bauern Frondienste leisteten. Diese Burgen waren meist für 2000 Mann ausreichend und fassten einen Versorgungsvorrat, der für eine zweijährige Belagerung vorgesehen war. Die militärische und organisatorische Überlegenheit der Ritter veranlasste die prußischen Häuptlinge zu Verhandlungen, zumal die Keule, ihre traditionelle Waffe, sich als unterlegen erwiesen hatte und sie es im Gegensatz zu den Zemaiten (Samogiten/ Samaiten) und Litauern nicht verstanden hatten, sich unter einem König zu einigen. Besonders erfolgreich verhandelten solche Häuptlinge, die man mit Versprechungen (u.a. dem, dass niemand zur Taufe gezwungen werden solle) geködert hatte. Deutsche und polnische Geistliche waren bestrebt, das Christentum zu verbreiten, außerdem schickte man etliche prußische Knaben nach Deutschland, insbesondere nach Magdeburg, damit sie dort in christlicher Lehre und deutscher Sprache unterrichtet wurden. Von diesen liefen jedoch etliche in den Befreiungskämpfen wieder zu ihren Landsleuten über.

Im Schutz der errichteten Burgen siedelten sich in den Vorburgen (sogenannten Lischken) Handwerker, Gewerbetreibende und Bauern an, so dass diese rasch zu Städten heranwuchsen. Später wurden in die Stadtordnungen diskriminierende Punkte aufgenommen, wonach Prußen, Polen, Litauern und Juden das Wohnen in den Städten nicht erlaubt war, so dass in Städten nur noch Deutsche siedelten. Auf dem flachen Land durften zunächst auch Prussen ihren angestammten Besitz behalten, später wurde dies von der Taufe abhängig gemacht.

Die Eroberungen wurde unter dem Vorwand der Christianisierung betrieben: "... sollte der Orden die Mühe des Krieges auf sich nehmen, den Einmarsch ins Prußenland und dessen Eroberung – ad integriendum et optinendum terram Pruszie - , Gott zu Ehren und zum Lob - ad honorem et gloriam veri Die -, das heißt mit dem Ziel, die Heiden zur Taufe zu zwingen." In der Regel wurde den besiegten Stämmen die Forderung zur Annahme der Taufe überbracht. Kamen diese der Forderung nicht nach, so wurde sie teilweise unter Folter und Bedrohung mit dem Tode, teilweise auch durch öffentliches Köpfen einiger Leute erzwungen, so dass es die Übrigen angesichts dieser Fakten vorzogen, der Forderung zur Taufe schleunigst nachzukommen. Es hat andererseits viele freiwillig Bekehrte gegeben, doch bestand für die Neubekehrten stets die Gefahr vor der zügellosen Begehrlichkeit der christlichen Nachbarfürsten. Zudem wurden sie durch die Auflage abgeschreckt, dass ihr Eigentum in den Besitz der Kirche gehe, wenn keine männlichen Nachfolger vorhanden sind. Die Quellenlage bezüglich der angerichteten Gräuel der Ordensritter ist schwach, werden doch bis heute die Archive des Ritterordens geschlossen gehalten. Peter von Dusburg zieht es vor, die Taten des Ordens zu beschönigen, dafür aber die Übeltaten der Prußen hervorzuheben. So berichtet er über die Not der neuen Kolonisten aus Deutschland, die der Orden herbeigelockt hatte um seine Position zu stärken, dass sie ihre Felder nur im Schutze der Dunkelheit bestellen und dann trotzdem nicht sicher sein konnten, dass ihre Ernte nicht gestohlen oder vernichtet wurde. Die Not der Prußen, denen ihre Äcker und damit ihre Lebensgrundlage entzogen wurde, sieht er nicht: "Mehrere andere Burgen bauten Edle und Lehnsleute, welche von Deutschland her mit ihrem Haus, ihrer Familie und Verwandtschaft zur Unterstützung des genannten Landes gekommen waren, deren Namen Gott allein weiss ... Und sie tödteten elendiglich alle alten Christen, welche aus Deutschland zur Unterstützung des Landes Preussen gekommen waren, und schleppten die Frauen und Kinder in ewige Gefangenschaft." Lediglich bei Simon Grunau finden sich Passagen, die auf die Gewalt der Ordensleute weisen: "Von kindertaufen zum andern mahll. Auch wardtt geboten bei hundertt mark busse, das die eltern, so ihre kinder hetten lassen von den ketzern taufen, die sollte man auf eine neues taufen, den man wuste, das die ketzer von der taufe nichts gehalten" ... "Sie wurden auch gekresemett (Chrisam), und die mutter, welche noch im leben waren, musten zur kirchen gehen und thun ihr gebur, ob es ihnen gleichs nichtt gefiel.

Hochmeister Sigfried von Feuchtwangen erließ 1307 etliche diskriminierende Gesetze: "Wer Preussisch Gesinde hält/ soll verpflichtet seyn/ daß er sein Gesinde dazu halte/ daß ein ieglicher alle Sontage seine Beichte soll dem Priester thun/ und sollen zu der Kirchen gehen/ und sollen mit niemand Preussische Sprache reden/ bei Straffe drei guter Marck." "Wir setzen und gebiethen/ daß in Städten und Vorstädten/ in Teutschen Dörffern/ Höfen/ Krügen/ und Kindelbieren/ kein Preuß zu einem Regiment soll gesetzet werden/ und soll auch nicht Bier schencken/ weder Fraue noch Mann/ sondern sie sollen die wüsten Erbe/ wüste Huben reumen und bewohnen/ und die wüsten Aecker bauen/ bei verlust z. guten Marcken." "So ein Dienstbothe entlieffe seiner Herrschafft/ so mag man demselben nachreisen/ und ihn mit einem Ohr annaglen/ wo er ihn überkömbt". "Niemand soll aufnehmen und beherbergen verlauffene Bauern/ und Verlauffen Gesinde in seinem Hause/ bei Straffe dreissig guter Marck". "Kein Gärtner soll über zwey Pferde halten/ ohne Verlaub der Herrschafft/ bei Verlust seiner Pferde".

Erst mit der Friedensurkunde von 1249 erhielten die Prußen überhaupt Rechte: freies Erwerbsrecht, weit gehendes Erbrecht, bedingtes Veräußerungsrecht über Mobilien, Verkaufsrecht von Immobilien (jedoch mit Stellung einer dem Wert entsprechende Kaution, damit sie nicht zu den Ordensfeinden überliefen. Der Orden hatte jedoch stets Vorkaufsrecht), das Recht frei und selbständig vor weltlichen und geistlichen Gerichten die Sachen zu führen, Sprösslinge edler Geschlechter konnten in den Ritterstand aufsteigen, Pflicht, den Zehnten aus den Scheuern an den Orden zu zahlen, Pflicht an allen Kriegsreisen teilzunehmen, Bewaffnung je nach Verhältnissen. Alle Rechte gingen jedoch verloren, sobald jemand zum Heidentum abfiel. Rechte, Besitz und Privilegien blieben also mit Wohlverhalten, Taufe und Christentum verknüpft. Volkssagen aus West- und Ostpreußen bieten ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Quellenmaterial. Hier wird vom Fällen heiliger Bäume, vom Töten heiliger Schlangen und vom Schänden heiliger Haine berichtet, Taten, zu denen oft die Einheimischen herangezogen wurden. Auch wird erzählt, dass diese auf das Brechen des Tabu mit Schlaganfällen ("ein schiefs Maul"), Herzinfarkten ("tot umfielen") und Krankheiten ("vom Lager nicht aufstanden") reagierten. Motivationen für die prußischen Aufstände war neben all diesen Zwängen und Freveln die Enttäuschung über nicht eingehaltene Versprechen der Ordensritter, gepaart mit günstigen politischen Konstellationen.

Freiheitkämpfe

Fahne der Prußen. Oben (von links) die Götter Patolos, Perkunos, Potrimpos

Im Laufe des 13. Jahrhunderts gelang es dem Deutschen Ritterorden durch steten Zufluss an neuen Kräften nach langen Auseinandersetzungen, die Prußen zu unterwerfen und zu christianisieren. In den von Prußen bewohnten Dörfern wurden meist bekehrte Prußenhäuptlinge als Verwalter eingesetzt, die beim eigenen Volk höchst unbeliebt waren, zumal sie die unterjochten Bauern mit Waffengewalt zu Frondiensten zusammentrieben. Diese Ausbeutung zusammen mit nicht eingehaltenen Versprechen (besonders in Glaubensdingen) steigerte die Empörung der Prußen. Peter von Dusburg und Simon Grunau schildern Verbrechen der Ordensritter, die sie aus Wut über das zähe Festhalten der Prußen an ihren Göttern und ihren Heiligtümern begingen. Dies war Anlass für die Prußenaufstände, die bald mit verheerender Wucht durch das vom Orden besetzte Land gingen. Der pommersche Fürst Swantopolk kam den Prußen zu Hilfe, möglicherweise nicht ganz uneigennützig, hatte er doch gesehen, dass der Orden sich nicht mit der Versklavung der Prußen begnügt hatte sondern dabei war, einen mächtigen Staat zu errichten. Ihn traf dann auch folgerichtig der Bannstrahl des Papstes. Danach galt er als vogelfrei.

Inzwischen hatten die Prußen fast ihr gesamtes Gebiet zurückerobert, sogar einige Ordensburgen eingenommen. Nur die Burgen Elbing, Balga, Thorn, Kulm, Rhedin trotzten den Angriffen. Der Herzog von Masovien half dem Orden, so dass dieser das Kulmer Land wiedergewinnen konnte. 1243 rief Innozenz IV. zum Kreuzzug gegen die Prußen auf. Svantepolk wurde 1244 zu Friedensverhandlungen gezwungen, den Vertrag unterzeichnete er jedoch erst, nachdem der Orden die Zusicherung gegeben hatte, den Krieg nicht fortzusetzen und von der Unterdrückung der Prußen abzulassen. Der Orden hielt auch diese Versprechen nicht ein, so dass Svantepolk im Jahr 1245 den aufständischen Prußen zu Hilfe eilte und die Ritter vertrieb. Dem Orden blieben nur die Burgen Balga, Elbing, Kulm und Thorn.

Während Prußen und Pommern sich im jahrelangen Kampf erschöpft hatten, rekrutierte der Orden ständig neue Ritter, die meist nur ein Jahr, selten zwei, unter Waffen standen. So ließ man sich im Jahr 1249 auf Friedensverhandlungen ein. In Christburg wurde in 18 Punkten die gegenseitigen Rechte und Pflichten festgelegt, wobei sich diejenigen für die Prußen nicht wesentlich von denen der Deutschen unterschieden. Trotzdem legten die Prußen ihre Waffen nicht ab, hatten sich die Versprechen des Ordens zu oft als brüchig erwiesen. Wegen der Unwegsamkeit des Gebietes konnte von einer Beherrschung durch die Ordensritter nicht die Rede sein, schon gar nicht von einer kontinuierlichen Eintreibung von Abgaben.

1250 endete ein Versuch, die Natanger zu unterwerfen, mit der Niederlage des Ordens. Nach Grunau kamen dabei 54 Ritter und 1500 Waffenträger ums Leben. Die noch nicht eroberten Galinder wollten ihrer Unterjochung zuvorkommen und wandten sich an die Herzöge von Kujawien und Masowien. Der Orden war damit nicht einverstanden und führte 1253 mit Hilfe frisch eingetroffener Kreuzritter einen Kriegszug gegen die Barter und Galinder. Da die meisten Bewohnen geflüchtet waren, blieben größere Kampfhandlungen aus.

Inzwischen bereitete der Orden mit aller Macht die Eroberung des Samlandes vor. Poppo von Osterna, seit 1254 Landmeister, erhielt Hilfe von Ottokar von Böhmen, Rittern aus Sachsen, Thüringen, Meißen, Brandenburg und vom Rhein. Nach Grunau sollen es 60 000 Mann gewesen sein, was wohl zu hoch gegriffen sein dürfte. Ebenso unterstützten der Markgraf von Brandenburg, die Bischöfe von Kulm, Ermland und Ölnitz sowie Rudolf von Habsburg das Unternehmen. Vor dieser Übermacht ergaben sich die Samländer und ließen sich taufen. Der schwache Widerstand der Samländer lässt sich wohl auch dadurch begründen, dass sich bedingt durch jahrhundertelangen Überseehandel eine besitzende Schicht herausgebildet hatte und denen der Komtur Burkhart von Hornhausen ihr Eigentum verbürgte. Nicht selten wurden ihnen noch 15 bis 25 Familien aus dem Volk zugewiesen und ihnen zu Gehorsam verpflichtet. Die Edlen zahlten im Gegensatz zu den untergebenen Familien keine Abgaben. 1255 erbauten die Ordensritter zur Sicherung ihrer Eroberung die Burg Königsberg anstelle der Prußenburg Twangste (Tuvangste).

1256 erhoben sich die Natanger erneut, ein Jahr später kam es zum ersten Aufstand im Samland. Auch in den nächsten Jahren versuchten es prußische Abordnungen (mit Hinweis auf ihnen gegebene Versprechen) in Verhandlungen mit dem Orden die Verringerung der Abgaben und Frondienste zu erreichen. 1261 ließ der Ordensvogt Walrod Mirabilis eine solche Abordnung im Versammlungshaus einschließen und das Haus verbrennen. Daraufhin brach in sechs Landschaften ein allgemeiner Aufstand aus. Dusburg und Grunau berichten, dass an der Spitze jene junge Prußen standen, die die Ritter auf deutschen Schulen ausgebildet hatten und die sich in der Kampfführung des Ordens bestens auskannten. Dies waren Auctuno aus Pogesanien, Synko aus Pomesanien, Glappo aus Warmien, Dyvane Clekine "der Bär" aus Barten, Herkus Monte (Erkus Mants) aus Natangen und Richard Glande aus dem Samland.

Der Orden konnte wieder nur seine großen Burgen halten, bis ein neues Heer unter Heinrich zu Rechenberg herangeführt wurde. Dies traf jedoch kaum auf Widerstand, da die Prußen sich in ihre Verhaue in den Wäldern zurückgezogen hatten. Erst bei Pokarben in Natangen überfielen die Prußen unter Hercus Monte die Kreuzfahrer und bereiteten ihnen eine empfindliche Niederlage. Ein zweites Ordensheer wurde 1263 von den Samländern unter Richard Glande aufgerieben. Die Burgen Heilsberg, Braunsberg konnten genommen werden, während Königsberg, Kreuzburg und Bartenstein in Ordenshand blieben. Mit Hilfe der Livländer und abtrünniger Prußenhäuptlinge (sogenannte Withinge, die mit bevorrechtigten Orten - sogenannten Vitten - belohnt wurden) eroberte der Orden 1264 das Samland zurück.

Barta, Natangen, Teile Warmiens, Pogesanien und Pomesanien wurde von Prußen beherrscht. Unter Hercus Monte wurde mit Hilfe von Belagerungsmaschinen die letzten Burgen genommen, zuerst Kreuzburg, dann Bartenstein. Bei Löbau erlitt der Orden eine weitere Niederlage. In einer Kreuzzugspredigt von Papst Urban IV. heißt es: "Nicht ohne Tränen haben wir gehört, wie für des Glaubens Sache, die bisher in jenen Landen unter so unendlichen Mühen und Bedrängnissen gefördert wurde, jüngst fast 1000 Ordensbrüder durch die grausame Hand der Ungläubigen erschlagen worden sind." 1265 erschien dann ein weiteres Ordensheer, das wegen des milden Winters jedoch kaum etwas ausrichten konnte, da die ostpreußischen Sümpfe von Fremden nur bei Frost betreten werden konnten. Die Ritter begnügten sich mit der Erbauung der Burgen Tapiau und Brandenburg am Frischen Haff und zogen dann wieder ab.

Svantepolk verstarb 1266, und sein Sohn Mestwin setzte die Politik seines Vaters fort, indem er die Weichselschifffahrt blockierte und dem Orden die Versorgung abschnitt. In dieser Zeit stürmten die Barter unter Clekine Christburg und die Pomesanier unter Synko Marienwerder. Die Verteidigung fand hauptsächlich in den westlichen Stammesgebieten statt. Von Süden kamen die Sudauer unter Skomand zu Hilfe. Sie eroberten Löbau, belagerten Kulm und Thorn, zerstörten die Festungen Starkenberg und Wartenberg. Die Burg Rhedin wurde immer wieder erobert und vom Orden mit Hilfe der Masovier zurückgewonnen. 1271 rückte Clekine bis Schönburg vor, starb jedoch ohne die Burg erstürmt zu haben. Clemens IV. rief zu einem neuen Kreuzzug auf, danach 1272 Gregor X.. Diesmal wurde das Ordensheer durch einen starken Winter begünstigt. Glappo fiel, Hercus Monte geriet in die Hände der Ritter und wurde ermordet. Glande war gefallen ebenso wie Synko. Nur Auctumo kämpfte weiter. Die herbeieilenden Sudauer wurden zurückgedrängt. Dreizehn Jahre hatte der letzte große Freiheitskampf gedauert, nun aber ihrer Führer beraubt, gaben die Prußen ihren Widerstand auf und ergaben sich.

Lediglich die drei Nordstämme der Nadrauer, Schalauer und Sudauer waren unbesiegt. 1276 wurden die Nadrauer mit Hilfe neuer Kreuzritter unterworfen, doch viele Einwohner flohen ins benachbarte Litauen. 1277 rückten die Ritter in Schalauen ein, stießen jedoch kaum auf Widerstand. Um die Stammesbande zu zerreißen, wurden die Schalauer umgesiedelt. Der Zug 1278 gegen die Sudauer, die häufig Unterstützung durch die Litauer erhielten, endete mit einer Niederlage, erst 1283 konnte dieser Stamm besiegt und Skomand zu Taufe bewegt werden. Als Belohnung erhielt er das Gut Stegnio, später Steegen. Auch die Sudauer wurden bewusst zersiedelt, u.a. nach Schalauen und ins Samland (Sudauischer Winkel). Die letzten unbezwungenen Sudauer zogen mit ihrem Häuptling Skurdo nach Litauen und kehrten nicht wieder. Nach 53 Jahren war das gesamte Prußenland unterworfen. Dass die Eroberer sich keinesfalls sicher fühlten, beweisen weitere Errichtungen von Burgen und Befestigungsanlagen.

Angebliche Ausrottung

Während der prußischen Aufstände kam in Folge von Kriegshandlungen und Umsiedlungen eine große Anzahl von Prußen ums Leben, manche Forscher sprechen von 20 bis 50 % der Bevölkerung. Die noch im 19. und frühen 20. Jahrhunderts vertretene These, wonach bis zu 80 % der Prußen umgekommen seien, gilt mittlerweile als nicht mehr haltbar. Autoren, die von der Ermordung von bis zu 50 % der prußischen Bevölkerungsgruppe ausgehen, übersehen dabei, dass viele Prußen, die sich der Christianisierung widersetzten, ins damals noch heidnische Litauen geflohen sind und später als "Litauer" zurückgekehrt und angesiedelt wurden. Später wurde der Zustrom deutscher Ritter, aber auch von Bauern und Bürgern aus aller Herren Länder gefördert. Die heidnische Kultur der Prußen wurde von der christlichen Kirche unterdrückt. Dennoch konnten die Prußen noch bis etwa 1700 ihre ethnische Identität bewahren.

Die Landessprache wurde das Plattdeutsch (Niederdeutsch), das später vom Hochdeutschen abgelöst wurde. Inoffiziell, d.h. zu Hause, redete die einheimische Bevölkerung mehrsprachig (in Quellen des 16. Jahrhunderts wird von einem "Sprachgewirr", insbesondere im Memelland gesprochen). Im Süden sprach man eine Mischsprache aus masovischen, polnischen, litauischen, prußischen und plattdeutschen Wörtern, im Norden eine aus prußischen, kurisch-lettischen, žemaitischen, litauischen und plattdeutschen.

Ein Kinderreim Ende des 19. Jahrhunderts:

  • "Willi, Willi lop nach Haus, grum perkunji bus litaus" (Willi, Willi, lauf nach Haus, es grollt Gewitter, es gibt gleich Regen)

Heutige Relikte der prußischen Sprache finden sich vor allem im Memelland und in polonisierten Ortsnamen im ehemaligen Ostpreußen und in niederpreußischen und hochpreußischen Dialekten. So findet sich im östlichen Masuren die Ortschaft Skomanten am gleichnamigen See weist auf den letzten Sudauerfürsten Skomand hin, der 1283 seinen Kampf gegen den Deutschen Orden aufgab. Am Ostufer des Skoment-Sees wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Wallanlage untersucht.

Religion

Prußische Götter Patolos, Perkunos und Potrimpos

Frühzeit

Die Religion der Prußen ist eine Naturreligion. Der Ordenschronist Peter von Dusburg berichtet: "Und weil sie Gott nicht kannten, so kam es, dass sie irrtümlich alle Kreatur als Gott verehrten, nämlich die Sonne, den Mond und die Sterne, Vögel und Vierfüßler bis auf die Kröte. Sie hatten auch heilige Haine, Felder und Gewässer, so dass sie darin Holz zu hauen, Äcker zu bestellen und Fische zu fangen nicht wagten."

In der älteren weiblichen Religionsschicht werden besonders die Sonnengöttin Saule, ihre Tochter, die Erdgöttin Semine und die Schicksalsgöttin Laima verehrt. Aus dieser Zeit stammen die Sonnenwendfeste. Die Erdgöttin wird durch erdnahe Tiere wie Schlange und Kröte dargestellt. Bei Familienfeiern ging der Semina (zärtlich Seminele genannt) zu Ehren der erste Schnaps stets auf die Erde. In der späteren indogermanischen männlichen Religionsschicht steht an höchster Stelle der faktisch unanrufbare Deiwus (lit. Diēvas, lett. Deivs, nehrg-kur. Dievs, lateinisch Deus). Die darunter stehenden Götter Patolos, Perkunos, Potrimpos galten demnach im Volk als die höchsten Götter. In der heidnischen Religion gab es weder Teufel noch Hölle. Im Zuge der Christianisierung wurde dem Sterbegott Patolos die polnische Bezeichnung Pikollos (Teufel) gegeben. Perkunos wird als Ziegenbock dargestellt. Ihm zu Ehren wurden in heiligen Hainen und Wäldern an mistelbewachsenen Eichen ewige Feuer unterhalten.

In der Naturreligion glaubt man nicht an Seelenwanderung. Man nimmt zwei Seelen an: Die Wele (lit. Vele) ist ein ätherisches Schattenwesen, das zu den Göttern emporsteigt, die Dusin (lit. Siela) ist der Teil der Seele, der in der Nähe der Grabstelle bleibt und somit den Kontakt zu den Hinterbliebenen aufrechterhält. Deshalb wurden Friedhöfe stets auf Hügeln angelegt, damit die Wele leichter zu den Göttern aufsteigen konnte. Damit die Dusin nicht verletzt wurde, durften Bäume und Sträucher auf Friedhöfen nicht beschnitten werden. Tisch und Bank dienten bei besonderen Mahlzeiten, die mit den Toten eingenommen wurden, der Gemütlichkeit. Als später die Friedhofspflicht eingeführt wurde, geschah es nicht selten, dass Leichen heimlich ausgegraben und oben auf dem Hügel bestattet wurden. Die Einzäunung der Seelen auf dem Friedhof war ein unerträglicher Gedanke. Auch bei "Schreikindern" schob man diese Eigenart auf die ungewollte Taufe, so dass diese in komplizierten Ritualen wieder abgewaschen wurde.

Ordenszeit

Hochzeitsfeier 1565
Landesordnung des Herzogtums Preußen 1577 zur Bocksheiligung

Zu Ordenszeiten wurde die frühe Taufe der Neugeborenen geboten und bei Nichtbefolgen mit Bestrafungen geahndet. Das hatte zur Folge, dass dies häufig zum Tod des Säuglings und der Wöchnerin führte, zumal die weiten Wege während des Winters besonders beschwerlich waren. In der Endphase des Ritterordens fanden zur Belustigung des westlichen Adels die sogenannten Litauerfahrten oder Litauenreisen ins nördliche Ostpreußen und ins Memelland ([[1]]) statt: "Der österreichische Herzog Albrecht begibt sich 1377 mit 150 Mannen auf eine Preußenfahrt, waffengerüstet zu Pferd und zu Schiff. Auch der Hochmeister und seine Amtsleute verproviantieren sich, weder Silber noch Gold sparend, auf drei Wochen zu Ehren des Gastes. Das Heer zog durch das Niemandsland über Insterburg an die Scheschupe. Dort erblickten sie vier Brücken geschlagen. Die Schiffer trafen ein, die Ruderer scheuten keine Mühe. Von mittags bis abends waren an 30 000 Mann mit 610 Schiffen anwesend. Drei Pferde und ein Knecht ertranken. Dieses Heer brachte seinen Gast nach Szameiten. Eine Hochzeit fand dort statt; die Gäste kamen uneingeladen. Ein Tanz wurde mit den Heiden getreten, dass ihrer 60 tot blieben. Das Dorf wurde vom Feuer rot und die Lüfte brannten. Ich hätte nicht Bräutigam sein wollen. Was ihnen weh tat, tat uns wohl. Das Land war voll von Menschen und Gut, den Christen - ein Gewinn, den Heiden - ein Verderb, wenn man es mit der Waage des Krieges misst. Eine Lust was das! Die Heiden ließen auch nachts nicht ab mit scharfer Wehr, stachen, schlugen und schossen; sie schrien mit lauter Stimme wie die wilden Tiere. Sie erstachen Leute, schossen Pferde ab und flüchteten dann in die Moore. So trieben sie es die ganze Nacht. Als Morgen wurde, brach das Heer auf, zündete alles an, dass die Lüfte brannten. Man sah da sehr viele Frauen mit 2 Kindern an den Leib gebunden, eins vorne, eins hinten, auf einem Pferde; sie kamen ohne Sporen barfuß geritten. Die Heiden litten große Not. Man fing ihrer viele ein, band ihnen die Hände zusammen und führte sie wie die Jagdhunde" (übersetzt, aus dem Reisegedicht "Von Herzog Albrechts Ritterschaft" des Herolds Peter von Suchenwirt).

Preußenzeit

Selbst Jahrhunderte später hatte sich das noch derart tief in das Volksgedächtnis eingegraben, dass man sich 1840 in den Provinzialblättern Gedanken macht, wie die auffällig hohe Säuglingssterblichkeit einzudämmen sei. So schildert ein Gutsbesitzer "Es findet nämlich auf dem platten Land ziemlich allgemein der Gebrauch statt, daß nicht allein die jungen Kinder, in einem Alter von 5 bis 6 Tagen, zu jeder Jahreszeit nach den, oft meilenweit entfernt liegenden, Kirchen zur Taufe gebracht werden; sondern die Mütter halten auch gleichzeitig ihren Kirchgang, um nicht noch länger ihren häuslichen Geschäften sich entziehen zu dürfen; denn die Leute sind der Meinung, es sei strafbar, in dieser Zeit unter ihrem Dache hervor zu treten, bevor sie in der Kirche gewesen sind". Gleichzeitig wirft er der Geistlichkeit vor "der Herr Pfarrer nimmt es übel, wenn wir die Kinder, welche in der Woche geboren werden, nicht den nächsten Sonntag taufen lassen, weil er, falls das Kind vor der Taufe stirbt, des Taufgeldes verlustig geht". Er schildert einen Vorfall mit einem Vater, dessen Kind "wie er sich ausdrückte, zum Sterben sei" derart erschrocken geweint habe, weil der Gutsherr eine Kutschfahrt zur Taufe bei derart schlechtem Wetter schlichtweg abgelehnt hatte. Der Vater befürchtete, dass das Kind der ewigen Seligkeit nicht werde teilhaftig sein und nicht auf dem Friedhof beerdigt werden könne. Er gab erst nach, als der Gutsherr ihm versichtert hatte, das Kind auf seinem eigenen Familien-Begräbnis beizusetzen. Das Kind sei übrigens gesund geworden und konnte acht Tage später getauft werden. Ein Prediger Krause aus Nibudschen nimmt dazu Stellung "Als der deutsche Ritterorden die Eingeborenen unsers Vaterlandes unterjochte und im Jahre 1249 den ersten Friedensvergleich schloß, da mußten die Neubekehrten versprechen, das geborene Kind sogleich, oder doch innerhalb 8 Tagen, in die Kirche zur Taufe zu bringen. Er zitiert weiterhin aus dem Insterburgschen General-Rezeß von 1638, wonach die Bevölkerung dazu geneigt habe, die Kinder recht lange ungetauft zu lassen und ihnen daher auferlegt wurde, die Kinder innerhalb zwei oder drei Tagen taufen zu lassen ("bei ein Floren polnischer Strafe"). Prediger Krause sagt weiterhin, dass eine in 600 Jahren gewachsene Gewohnheit wohl hundert Jahre brauchen werden um nicht mehr Gewohnheit zu sein und erklärt die Seelenlage der Einheimischen so: "Man hegt die Ansicht, ein ungetauftes Kind könne durch kleine böse Geister, welche man Barstukai nennt, geraubt oder vertauscht werden, indem sie statt eines frommen Kindes, einen Balg in die Wiege legen können. Darum wird, solange das Kind ungetauft ist, in der Nähe der Wiege die Nacht hindurch eine Lampe gebrannt. Diese aber braucht Oel und der Arme hat es nicht im Überfluß, er geht damit so sparsam um, daß er im Winter um 4 Uhr Nachmittags, wenn es dunkel geworden ist, auf sein Lager steigt, um nur nicht Oel brennen zu dürfen. Um dieses Oel, besonders in langen Nächten, zu ersparen, darum eilt man mit der Taufe und läßt sie recht oft am Tage nach der Geburt vollziehen, weil man dadurch aller Sorge wegen böser Geister überhoben zu sein meint."

Musik

Huttanz der Prußen, nur von Männer getanzt

"Viele Melodien drehen sich nach dem alten griechischen Tonsatz, wie in den Windungen der Melodien der Dzuken und des Užnemunis (Hintermemelgebietes). In Preußisch-Litauen werden äolische, mixolydische, frygische, hypoäolische, dorische und hypofrygische Melodien angetroffen, besonders viel in gemischtem Tonsatz: ein Teil in einem Tonsatz, der andere in einem anderen. Es gibt Melodien in melodisch minorisch gammischem Tonsatz. Ebenso werden Melodien angetroffen, die man wie in Žemaiten mit einer Zweitstimme singen kann, aber es gibt auch Melodien rein monodischer (einstimmiger) Art, denen mit einer Zweitstimme nicht mehr zuzustimmen geht." Die prußischen Lieder sind im Vergleich mit den litauischen viel archaischer, wozu viel die Reformation beigetragen hat. Es wurde das Singen von Psalmen und Chorälen gelehrt, deren Melodien und Formen völlig anders waren. Die Menschen wurden angehalten, selbst zu Hause das Singen ihrer Volkslieder zu unterlassen, so dass diese in den Untergrund gedrängt wurden und sich nicht im üblichen Gruppengesang weiterentwickeln konnten. Die pentatonischen Lieder der Landbevölkerung weisen sich durch charakteristische Quartensprünge aus, während die Sprünge der Fischerlieder auch Quinten, Sexten und Oktaven nach oben beinhalten und so das Schaukeln der Schiffe nachahmen. Bei den Fischerliedern fehlen auch Synkopen und Tanzrhythmen. Typisch für prußische Lieder sind auch chromatische Tonfolgen mit gut erkennbarer Modulation. Da die tief gläubige Bevölkerung angehalten wurde, in fremder Sprache zu beten und fremde Lieder zu singen, wurde ihre Religiosität nicht befriedigt. So wurden die "deutschen" Lieder in ihrem Sinne verschönert, und der Organist musste sich wohl oder übel der Gemeinde anpassen, wenn diese Töne in die Länge zog oder verkürzte oder gar mitten im Choral den Rhythmus wechselte. "Bei der Aufzeichnung und Abfassung in Noten geht das Schönste verloren, was nicht ausgedrückt werden kann. Gleich dem Vogelgesange entschlüpfen die plötzlichen Aufsteigungen, die schnellen Abfälle, die sanften Verschwebungen des Volksliedes jedem Versuch, sie festzuhalten und in Zeichen darzustellen." Die Rhythmenwechsel in den Singtanzliedern machen es zudem manchmal erforderlich, in den 5/4-Takt auszuweichen. Allgemein werden der 2/4-Takt und der 3/8-Takt bevorzugt, seltener der 6/8-Takt. Den meisten Liedern liegt eine Wehmut, eine Melancholie zugrunde. Das Verhältnis zwischen Moll und Dur beträgt etwa 6:1.

"Bei diesen Wachfeuern erschallen die langgezogenen wehmütigen Rund- und Chorgesänge der Dzimken; alsbald greift Einer zur Violine oder zum Dudelsack, die Anderen fassen sich bei den Händen und springen und tanzen im Kreise herum. Der Tanz ist oft ein Solo, oft ein mimisches Gegeneinander- und Umeinanderherumtanzen von Zweien, wobei das schnelle Sichumwerfen besonders interessirt. Der Oberkörper bewegt sich wenig, aber die Füße sind in kleinen zierlichen Wendungen und Sprüngen unerschöpflich. Die im Ganzen schwächliche Gestalt des Dzimken entwickelt im Tanz alle Schönheit, deren sie fähig ist. Die Violine spielt eine hopferartige Melodie, Tänzer und Zuschauer klatschen mit schallenden Händen den Takt, der eine oder andere bricht auch wohl in ein helles Juchzen aus." (Anm. "Dzimken" sind Flößer)...

Rautenkranztanz der Prußen, nur von Frauen getanzt
  • Szoka kiszkis, szoka lapė, szoka wisi žwėris (Tanzt der Hase, tanzt der Fuchs, tanzen alle Tiere)
  • ir tas briedis, il garietis, ir tas ne tylėju. (selbst das Elch, das langebeinte, mag im Forst nicht ruhen.)

"Die littauische Jugend übertrifft die deutsche in geschwinder Erlernung der schwersten Melodien; seien es weltliche oder geistliche, man kann ihren wohlklingenden taktfesten Gesang nicht ohne Bewegung hören. Wenn die Mädchen ihre theils erlernten, theils aus dem Steigreif gedichteten Liebeslieder und Liebesklagen singen, tönt ihre Stimme in einem weichen wollüstigen Schmelz, und derselbe Ausdruck lagert sich dann um Mund und Augen, so daß der Fremde, wenn er auch nicht ein Wort versteht, doch den Sinn erräth." (Anm. mit "littauisch" ist das nördliche Ostpreußen gemeint)

Instrumente wurden alle selbst hergestellt. Sie wuchsen quasi überall, man musste sie sich nur ein wenig herrichten. Sehr beliebt waren Saiteninstrumente wie Geige, Fiedel, Cello und die zitherähnliche Kantele oder Kankle. Diese hatte ursprünglich nur fünf Saiten, wurde aber später auch mit bis zu dreiundzwanzig Saiten bespannt. Sie gab es in verschiedenen Größen und wurden meist in D-Dur oder D-Moll gestimmt. Flöten gab es in jeder Größe, oft wurden sie unten mit einem Rinderhorn als Klangverstärker versehen. Eine besondere Flöte war die Trimiete, in der alphornlangen Version auch Trubas (prußisch trupas: Holzklotz, Baum) genannt. Diese wurden aus ganzen Bäumen hergestellt, die der Länge nach gespalten und ausgehöhlt wurden. Dann wurden sie mit Pech zusammengeleimt und mit Birkenrinde und Bändern umwickelt. Die kleinere aber trotzdem sehr laute Trimiete (prußisch triun-metas: Drittel-Maß) wurde von Hütejungen auf Waldweiden gebraucht und spielte meist Quart- und Sextintervalle. 1638 schreibt die Insterburger Kirchenvisitation: "Desgleichen läuft dabei auch das Unwesen, dass sie gemeiniglich über der Predigt aufgezogen kommen und mit Trummel und Pfeifen ein großes Getümmel machen, dadurch Pfarrer und Kirchenbesuch gestört werden. Darum wird solches unzeitiges Getrummel verboten und wenn sie es nicht lassen wollen, sollen ihnen durchstochen und zerschnitten und die Pfeifen zerschlagen, auch der Kirche 3 Mark Strafe erlegt werden."

Schrift der Prußen

Schrift der Prußen; "Gott Korche! Zürne mit den Verheerern, tue ihnen Böses"

Allgemein wird berichtet, die Prußen hätten keine Schrift gehabt. Diese Behauptung diente wohl der Unterstellung, man habe ein unkultiviertes barbarisches Volk bezwungen. Archäologische Funde weisen einen regen Handel mit Griechenland, Rom, kaukasischen Ländern, England und Skandinavien nach. Die Prußen hatten also Berührung mit Kulturen, in denen Schrift bekannt war. Simon Grunau schreibt von zwei Fahnen von je vier Ellen Länge und drei Ellen Breite. Die Kriegsfahne zeigt die drei Hauptgötter und weist eine Inschrift mit schwer zu übersetzenden Runenzeichen. Ähnliche Runen finden sich auf dem Runenstein zu Jelling/ (Dänemark). Es ist nicht auszuschließen, dass diese aus dem 5./6. Jahrhundert stammende Schrift von König Waidewut und seinem Bruder, dem Kriwe (Priester) Bruteno von Gotland mitgebracht wurde. Mit der Zeit kamen Zeichen hinzu, die archaisch griechischer Herkunft sein können. Die zweite Fahne zeigt den Wappenschild des Waidewut oder eines anderen Fürsten. Das Schild wird von zwei Blauschimmeln in aufrechter Springposition gehalten. Auf dem Schild selbst ist ein Bär in Menschengestalt mit geöffnetem Maul und herausgestreckter Zunge abgebildet. Nach Hartknoch soll sie auch eine Inschrift gehabt haben. Beide Fahnen wurden noch im 13. Jahrhundert benutzt. Die Inschrift der Kriegsfahne (von Simon Grunau 1326 aufgeschrieben) bedeutet "Gott Korche! Zürne mit den Verheerern, tue ihnen Böses".

Die Prußen übermittelten ihre Botschaften in Knotenschrift. Fäden und Schnüre in verschiedenen Farben und Stärken wurden an die "Kriwulen", die schlangenähnlichen Krummstäbe gehängt und drückten Nahrungsmittel, Gefahren, Materialien und anderes aus. Die Mengen wurden durch die Anzahl der Knoten dargestellt. Eingeritzte Runen zeigten Sender und Empfänger an. Andere Zeichen fanden sich auf Holzbrettchen, Tongegenständen, Häuten, Baumrinden, Stäbchen und Knochen.

Sprachdenkmäler

Bereits Simon Grunau schrieb 89 Wörter nieder, man beschuldigte ihn jedoch, sie nicht verstanden zu haben. Zur Zeit der Reformation wurde noch überall prußisch gesprochen. Seit dieser Zeit gab es ernsthafte Bestrebungen lutherischer Pastoren, dem Volk das Christentum näherzubringen, und 1545 wurde der Katechismus in prußischer Sprache herausgegeben. Problematisch waren die verschiedenen Dialekte. So heißt z.B. der Bär "clokis" (bartisch), "klokijs" (samländisch), tlokijs" (samländisch und zemaitisch), "tlakis" (sudauisch) und "meška" (schalauisch-nadrauisch). "Da die Sprache in viele Mundarten getheilt war, so hatte man den Einfall, aus allen Mundarten eine allgemeine zusammen zu setzen, welche allen gleich verständlich seyen sollte. Aber da sie im Gegentheil allen unverständlich war, so arbeitete man ihn noch in eben dem Jahr um, und legte dabey die Samländische Mundart als die bekannteste zum Grunde. " (J.S. Vater).

Das Vaterunser: Tāwas noūmans

Vaterunser nach Simon Grunau

  • Nossen Thewes, cur tu es Delbes,
  • Schwiz gesger thowes Wardes;
  • Penag mynys thowe Mystalstibe;
  • Toppes Pratres giriad Delbszisne, tade tymnes sennes Worsinny;
  • Dodi momines an nosse igdenas Magse;
  • Unde geitkas pamas numas musse Nozegun, cademas pametam nusson Pyrtainekans;
  • No wede numus panam Padomum;
  • Swalbadi mumes newusse Layne. Jesus. Amen.

Vaterunser nach Prätorius

  • Thewes nossen, cur tu es Debbes,
  • Schwisch gesger thowes Wardes;
  • Pena mynis thowe Wiswalstybe;
  • Toppes Patres gir iat Delbeszisne, tade tymnes senjnes Worsinny;
  • Annosse igdenas Mayse dodi mums szon Dien;
  • Pamutale mums musu Noschegun, kademas pametan nousson Pyktainekans;
  • No wede numus panam Paadomam;
  • Swalbadi numes ne wust Tayne.

Vaterunser in gemischter Mundart

  • Thawe nuson kas tu asse Angangon,
  • Swintits wirst twais Emmens;
  • Pergeis twais Laeims;
  • Twais Quaits audasseisin na Semmey, key Andangon;
  • Nusan deininan Geittin deis numons schindeinan;
  • Bha atwerpeis numans nuson Auschautins, kay mas atwerpimay nuson Auschautenikamans;
  • Bha ny wedais mans Enperbandan;
  • Sclait is rankeis mans assa Wargan. Amen

Im nördlichen Ostpreußen bildete sich durch die Flüchtlinge aus Samogitien und Litauen ein eigener Dialekt heraus, das sogenannte Preußisch-Litauisch. Der nadrauische Dialekt soll dem prußischen am nächsten sein.

Vaterunser im Insterburgischen Dialekt (nach Prediger Hennig)

  • Tewe musu, kurs essi Danguje,
  • Buk szwenczamas Wardas tawo,
  • Ateik tawo Karalijste;
  • Buk tawo Walle kaip Daguje, taip ir an Zemes;
  • Duna musu dieniszka duk mums ir sze Diena;
  • Atleisk mums musu Kaltes, kaip mes atoeidzjam sawo Kaltiems;
  • Ne wesk mus Pagundima;
  • Bet gelbek mus nu Pikto.

Vaterunser im nadrauischen Dialekt (nach Simon Prätorius)

  • Tiewe musu, kursa tu essi Debsissa,
  • Szwints tiest taws Wards;
  • Akeik mums twa Walstybe;
  • Tawas Praats buk kaip Debbesissa taibant wirszu Sjemes;
  • Musu dieniszka May e duk mums ir szen Dienan;
  • Atmesk mums musu Griekus, kaip mes pammetam musi Pardokonteimus;
  • Ne te wedde mus Baidykle;
  • Bet te passarge mus mi wissa Louna (Pikta)

Ostpreußenlied: Zemme tumsan medijan

(Übersetzung Günther Kraft-Skalwynas)

  • Zemme tumsan medijan (Land dunkler Wälder)
  • aiskun azzaran (klarer Seen)
  • diriu twaian laukan (ich sehe deiner Felder)
  • zwaigstans stebuklans (lichte Wunder)


  • Druzai burai guba (starke Bauern gehen)
  • pa kaikoplugei (hinterm Pferdepflug)
  • kirsha platuns zamjins (über breite Äcker)
  • glaudia pepalei (streichen Vögel)


  • Bhe stos juros shalka (Und die Meere rauschen)
  • stans grimans kisnan (die Lieder der Zeit)
  • Braidei stalle kirdia (Elche stehn lauschen)
  • stwi en praboutskan (dort in die Ewigkeit)


  • Deina wirst etskiuns (Tag wird aufstehen)
  • tit ir nous´tauta (so auch über unserem Land)
  • Pruse wirst atgubons (Prußenland wird aufgehen)
  • kaigi angsteina. (gleich morgens früh)

Erntegebet: Ozinek

(Gebet zum Fest des Endes der Ernte, Übersetzung O. Knafla)

  • Enimtei nusan swintinkan, (Nehmet unser Fest an)
  • bhe swintintlei stan mensan bhe stan geitin, (und heiligt dieses Fleisch und dieses Brot)
  • senku mes prawestilai (damit wir eure Heiligung)
  • jusan swintiniskan (begehen können)
  • sen wissans wertingiskamans. (mit allen Würden)


  • Shis portamai pra tien, (Dieses opfern wir für dich)
  • O, deiwan Zemniks. (Oh Gott Zemnik)
  • Bhe mes tebbei dinkarnai, (Und sagen dir Dank)
  • kai tu dasaei numans (dass du uns alles)
  • wissas tik laimiskai. (reichlich gegeben)


  • Mes tien prassimai, (Wir bitten dich)
  • kaigi tu seggilai talaisi (dass du auch hinfort)
  • en stan subban enteikusnan! (dies tun mögest)

("aze/ oze" = Ziege/ "ozena" = das Bocksfell: Zu besonderen Festen fand ein Ziegenopfer, eine "Bocksheiligung" [2] statt.)

Für einen Toten: Per ainan gallan

(Heinz-Georg Podehl)

  • Wēlē, wēlē, raudāis ni, (Seele, Seele, weine nicht)
  • īdeis bhe poūs empriki. (iß und trink dagegen)
  • Na tālai braukilonkei (auf dem weiten Reiseweg)
  • toūai alkinin postai. (manche hungrig werden)


  • Raugupatis dāst rankan (Raugupatis gibt die Hand)
  • kirša sālin raugan. (über Salz und Sauer)
  • Tīt medinna-dis pellins (So verjagt er jede Maus)
  • popekķū labbans geitins. (hütet gute Brote)


  • Dugnaijs mīlē blosans, (Dugnaijs liebt jedes Faß)
  • maigi kadēgisūgans, (drückt Wacholderbeeren)
  • šturglinna gaidigrūdan (und verrühret Weizenkorn)
  • per labban gailipiwan. (für ein gutes Weißbier)


  • Šes landos ir šin piwas, (Diese Speisen, dieses Bier)
  • stai teikū wēlīns klūkas. (machen Seelen klüger)
  • Wēlē, wēlē, raudāis ni, (Seele, Seele, weine nicht)
  • Deiwai parēit tūwaisi. (Götter kommen näher)

(Raugupatis: Gottheit für die Gärung, für das Brotzubereiten, "Brotvater" / Dugnaijs: Gottheit für das Bierzubereiten, "Fassgott")

Abzählverse: Augirbinnais pantei

(Übersetzung Heinz-Georg Podehl)

  • Tou bhe as, bhe as bhe tou, (Du und ich, und ich und du)
  • mes zaisimai nu spangan. (Wir spielen blinder Mann)
  • Ains estikkinna akkins, (Einer macht die Augen zu)
  • tou enlaipinnsi senstan. (und du fängst damit an)


  • As, tou, tans, tanna, tan, (Ich, du, er, sie, es,)
  • mes beigemai par snaigin (wir laufen durch den Schnee)
  • Tennei, jous wirstei gan, (Ihr, sie werden nass)
  • sen toulan aidan slapin. (mit Heissa und Juchhe)


  • Ains bhe dwai, tri bhe keturi (Eins und zwei, drei und vier)
  • sta wetro pipa par stabnowartin. (der Wind pfeift durch die Ofentür)
  • Bhe pienki bhe usi bhe setini, (Und fünf und sechs und sieben)
  • spankstes scurstia tarp stogei astouni. (die Funken zischen bis zum Dach)
  • Nu lekei-dei winna en akkodei, (Nun fliegen sie zum Schornstein raus)
  • bhe newini bhe dessempts: (und neun und zehn)
  • zaisma an wangai. (das Spiel ist aus)

Prußen Heute

Die baltischen Prußen wurden bereits unter dem Ritterorden und den deutschen Einwanderern zwangsweise assimiliert und konnten ihre eigene Kultur jahrhundertelang nur versteckt leben. Nach dem 2. Weltkrieg verloren sie ihre angestammte Heimat und reagieren immer noch sehr empfindlich, wenn ausgerechnet sie als „ewiggestrige Deutsche“ diffamiert werden, sie, die doch von den Deutschen unterdrückt und ihrer Kultur beraubt wurden. Und sie reagierten nach dem 2. Weltkrieg ebenso heftig ablehnend auf eine "Hergelaufene", eine mixkai (stammelnde Deutsche), eine ostelbische Gräfin, die sich aus deutscher Sicht zwar für eine Versöhnung zwischen den Staaten des Ostblocks und dem Westen einsetzte, jedoch aus prußischer Sicht "anderer Leute ihre Heimat verschachtert".

Um die prußische Geschichte, Kultur und Religion zu pflegen und in der Öffentlichkeit darzustellen, haben sich die in Deutschland lebenden Prußen in der 1980 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Tolkemita e.V.“ zusammengeschlossen. Der Name bedeutet „Makler, Übersetzer, Dolmetscher“. Alle Bestrebungen (wie z. B. Sinti und Roma) als eigene ethnische Minderheit anerkannt zu werden, sind bisher gescheitert. Dagegen wurden die in Litauen lebenden Prußen 2002 als selbständige ethnische Vereinigung anerkannt. Lettische, litauische und polnische Prußen betreiben im Internet ein Diskussionsforum in –teilweise rekonstruierter- prußischer Sprache. Seit einigen Jahren unterhält die Tolkemita in Potsdam im „Kutschstall“ ein eigenes Museum.

  • Museums-Galerie "Die ersten Preußen"
  • Am Neuen Markt 9d
  • 14467 Potsdam
  • Öffnungszeiten: Sa/ So 13-16 Uhr (November - März)/ Sa/ So 15-18 Uhr (April-Oktober)

Literatur

  • Brauer, Wilhelm Reinhold: Baltisch-Prussische Siedlungen westlich der Weichsel, Nicolaus-Copernicus-Verlag, Münster 1988
  • Buga, Kazimieras.: Die Vorgeschichte der aistischen Stämme, Leipzig 1924
  • Crome, Hans: Die Burgen der alten Preußen, Burg „Kadina“, 1926, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Ost- und Westpreußens 1926-1931, Tolkemita-Texte Dieburg
  • Crome, Hans: Längswälle in Ostpreußen, Königsberg 1937, Tolkemita-Texte Dieburg
  • Crome, Hans: Die Kriegsführung der alten Preußen, in Mitteilungen des Vereins für die Geschichte von Ost- und Westpreußen, Jahrgang 8 1934, Tolkemita-Texte Dieburg
  • Diehlmann, Hans Heinz: Die Türkensteuer im Herzugtum Preußen 1540, Band 1 Fischhausen- Schaaken- Neuhausen- Labiau, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1998
  • Diehlmann, Hans Heinz: Die Türkensteuer im Herzogtum Preußen 1540, Band 2, Memel – Tilsit, Hamburg 2006
  • Diehlmann, Hans Heinz: Erbhuldigungsakten des Herzogtums Preußen, 1.Teil 1525 bis 1642, Hamburg 1980
  • Dusburg, Peter von: Chronica Terre Prussie, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-00604-6
  • Eckert, Rainer, Bukevičiute, Elvire-Julia, Hinze, Friedhelm: Die baltischen Sprachen, eine Einführung, Langenscheidt 1994, 5. Auflage 1998
  • Engel, C.: Vorgeschichte der altpreußischen Stämme, Königsberg 1935
  • Gaerte, Wilhelm: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer, Königsberg 1929
  • Gaerte, W.: Das altpreußische Weiberfest, Tolkemita-Texte Dieburg
  • Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
  • Gerullis, Georg: Zur Sprache der Sudauer-Jadwinger, in Festschrift A. Bezzenberger, Göttingen 1927
  • Gimboth, Leo: Siedlungsgeographie Natangens zur Preußenzeit, Ungedr. Dissertation Königsberg 1923
  • Gimbutas, Marija: Die Balten, Herbig München 1983
  • Grunenberg, R.: Entwicklung der prußischen Bevölkerung bis 1939, in Tolkemita-Texte 62, Dieburg 2002
  • Jurkat, Klaus-Peter: Gedanken und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung in Ostpreußen, in Tolkemita-Texte 62, Dieburg 2002
  • Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
  • Kraft-Skalwynas, Günther: Grammatik der neuprussischen Sprache, Tolkemita, Dieburg 1989
  • Lenz, Siegfried: Heimatmuseum, Hoffmann und Campe 1978
  • Mannhardt, Wilhelm: Letto-Preussische Götterlehre, Lettisch-Literärische Gesellschaft, Riga 1936
  • Mortensen, Hans: Siedlungsgeografie des Samlandes. Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, Stuttgart 1923
  • Nesselmann, G.H.F.: Die Sprache der alten Preußen, Berlin 1845
  • Palmaitis, Letas: Prussian Reconstructions; based upon „The Etymological Dictionary of Prussian" by Vytautas Mažiulis (Mažiulis V. Prūsų kalbos etimologijos žodynas. Mokslas, Vilnius, I/ 1988, II/ 1993, III/ 1996, IV/ 1997)
  • Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993
  • Podehl, Heinz-Georg: Die prußischen Gedichte (m.Übersetzung), Dieburg 1984
  • Salemke, Gerhard: Lagepläne der Wallburganlagen von der ehemaligen Provinz Ostpreußen, Gütersloh 2005
  • Schlüter, Otto: Wald, Sumpf und Siedlungsland in Altpreußen vor der Ordenszeit, Halle 1921[3]
  • Schneidereit, A.: Die Prussen und der Deutsche Orden, dietz berlin
  • Spekke, A.: Die Baltischen Völker im ersten Jahrtausend der christlichen Ära, : Zur Vorgeschichte der Prußen, Tolkemita-Texte 54 Dieburg 1998
  • Tolkemita Waistsennei (Mitteilungen): Informationsschrift für Prußen und Prußenfreunde (Geschäftsstelle: Reinhard G. Grunenberg, Sybelstr. 44, 10629 Berlin)
  • Weber, Lotar: Preußen vor 500 Jahrem, Danzig 1878

Weblinks

  • [4] (Karte des Ausbreitungsgebietes baltischer Gewässernamen)
  • [5] (Baltische Stämme nach M. Gimbutas)
  • [6] (Baltische Stämme 13. Jh. nach K. Buga)
  • [7] (Prußische Stammesgebiete)
  • [8] (Bevölkerungsentwicklung)