Oer-Erkenschwick
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen> Oer-Erkenschwick
Einleitung
Oer-Erkenschwick
Die Stadt Oer-Erkenschwick führt ihren Namen von zwei Örtlichkeiten her, die schon sehr früh in geschichtlichen Quellen erwähnt sind.
Erkenschwick
In Schatzzetteln und Lagerbüchern wird der Ort jeweils in Groß- und Klein-Erkenschwick unterschieden, dessen Bewohner bis zum ausgehenden 19. Jh. überwiegend Bauern und Kötter waren.
Name
„villa Erkinswich“ 1193, „Erkeneswic“ 12. Jhdt., „Herkenswic“ ca. 1250.
Kloster Flaesheim
1193 bekundet der Kölner Erzbischof Bruno III. dass ungenannte Ministerialen dem Kloster Flaesheim, nach Empfang von 30 Mark, ihr Allod in Erkenschwick üübertragen haben.
Kloster Werden
Urkundlich werden im Heberegister der Abtei Werden um 1150 zwei Unterhöfe des Oberhofes Helderinghausen (er lag vor dem Viehtor der Stadt Recklinghausen) in Erkenschwick (Erkeneswic, 1193 Erkinswich) genannt. Diese verblieben der Abtei Werden bis zu deren Aufhebung 1803.
Oer
Name
“Ora“ 1160, „Ure“ 1204, „parrochia Hure“ 1278, „Ore“ 1281.
Oerer Mark
1160 bestimmte Graf Otto von Ravensberg die Nutzungsrechte des Stioftes Flaesheim in der Oerer Mark, hier war eine Dingstätte für das Markengericht.
Weitere Markenberechtigung
Oerer Höfe waren weiter markenberechtigt in der Suderwicher, Diller, Meckinghover, Hochlarer, Lenkeler und Hülsberger Mark.
Oberhof Oer
1204 übertrug das Kölner Domkapitel dem Gottfried von Oer und dessen Erben und dessen Erben die Villikation des Hofes Oer, die sich aus mehreren Einzelhöfen zusammensetzte. Dieser Oberhof war zugleich mit dem halben Reichshof Körne in den Besitz des Kölner Domkapitels gelangt. Heidenreich von Oer kauft 1389 den Hof Oer für 1.300 Goldgulden.
Adelssitz von Oer
Für sich und seine Familie (Gattin Neysa von Wickede und die Söhne Heidenreich und Heinrich) ließ Heidenreich von Oer 1384 die Horneburg zum Wohnsitz ausbauen und befestigen. Sein Sohn Heinrich (1382,1428) unterlag dem Erzbischof von Köln in einem Streit um die hohe Gerichtsbarkeit und verlor 1418 nach mehrmonatiger Belagerung die Horneburg. Sie waren Drosten von Ravensberg. Nach dem Tode Heinrichs 1422, führte sein Neffe den Kampf gegen das Erzstift aussichtslos weiter, so daß schließlich Heidenreich von Oer, der junge, ein Bruder Heinrichs, 1431 für sich und seine Familie (Kinder Ludolph, Sander, Bernhard -zu Kakesbeck-, Dietrich und Elsken) auf sämtliche im Vest Recklinghausen gelegenen Güter verzichtete. Die Familie von Oer führte außerhalb des Vestes den Kampf weiter. 1436 fiel das letzte Bollwerk der Herren von Oer, die Rauschenburg. Während der Soester Fehde wurde Dietrich von Oer, ein Neffe Heinrichs, als er einen Angriff auf das Vest übernahm, gefangengenommen und mußte 1458 bei seiner Freilassung schwören, sich aller Feindschaft gegenüber dem Vest und dem Erzbischof zu enthalten. Von seiner Stammburg war 1576 nur noch eine Ruine übrig, ihre Stätten seit etwa 1970 durch Grabungen ermittelt.
Vogteigericht Recklinghausen
Nach dem Sturz der Herren von Oer galt für die Höfe des Oberhofes Oer und die ihnen angeschlossenen Bauern des Oberhofes Körne das Vogteigericht in Recklinghausen als erstinstanzliches Hofgericht.
Verpfändung des Oberhofes
Das Kölner Domkapitel blieb nur kurze Zeit im Besitz des Oberhofes Oer, 1446 wurde er in die Verpfändung des Vestes miteingeschlossen, seine Einkünfte aber blieben dem Domkapitel belassen. 1576, mit der Einlösung des Vestes, fiel der Oberhof an das Domkapitel zurück.
Eigene Hofgerichtsbarkeit
1613 erhielten die Oerer Hofbauern eine eigene Hofgerichtsbarkeit. Während vier Generationen lag das Amt des Verwalters und Hofsrichters bei der Familie von Schaumburg. Nachfolger des letzten Schaumburgers wurde Doktor jur. Uphoff, der ihn seit 1691 bereits als Jurist unterstützte.
Bauernbefreiung
1803 wurden dem Herzog von Arenberg neben dem Vest Recklinghausen auch die Höfe Oer und Körne zugesprochen. 1804 ließ der Herzog die herkömmlichen Hofgerichte, u. a. auch Oer, auflösen. 1808 wurden die Oerschen Hofshörigen von den persönlichen Verpflichtungen befreit, die sich aus dem Abhängigkeitsverhältnis zum Hof Oer ergeben hatten. 1811 wurde durch Erlaß des französisch-bergischen Dekrets das Hofwesen endgültig aufgelöst, 1815 durch Preußen sanktioniert.
Brände
1676 vernichtete eine Feuersbrunst das gesamte Dorf und die Kirche. Nach nahezu 300jähriger Herrschaft des Domkapitels wurden
Landesherrschaft
OerErkenschwick lag im Gebiet des kurkölnischen Vestes Recklinghausen und unterstand als Landgemeinde (Kirchspiel) dem kurfürstlichen Statthalter bis 1803; kam dann an den Herzog von Arenberg 1803-11, der die alte Verwaltung bestehen ließ; wurde 1811 mit dem Großhzt. Berg vereinigt.
1811 fiel das Kirchspiel Oer an die Bürgermeisterei Recklinghausen, die Bauerschaft Erkenschwick an die von Datteln. 1837-1926 ist Oer eine selbständige Gemeinde im Amt Recklinghausen, Erkenschwick dagegen ein Teil von Recklinghausen-Land.
1926 wurde die Großgemeinde Oer-Erkenschwick aus dem Dorfe Oer mit den Bauerschaf ten Alt-Oer, Siepen und einem Teil Sinsens, der Bauerschaft Erkenschwick, einem Teil der Bauerschaft Essel sowie der Dattelner Bauerschaft Rapen gebildet. Damit wurde der Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung Rechnung getragen, die mit der Inbetriebnahme der Zeche Ewald Fortsetzung in Erkenschwick im Jahre 1901 eingesetzt hatte. Von 1926 bis 1964 Zugehörigkeit dieser Großgemeinde zum Amt Datteln. Land Nordrhein-Westfalen 1946.
Stadtrecht
- 1953 Verleihung der Stadtrechte.
Wappen
Märkte
Vor 1900
- am Tag nach Peter und Paul Fohlenauftrieb, auch Schweine- und Krammarkt.
- Bartholomäus –Kirmes mit Schaf- und Schweinemarkt
Bevölkerung
Bevölkerungsverzeichnisse
Personenstandsdaten
- Im Personenstandsarchiv Detmold, Bestand Recklinghausen - Oer (M), Laufzeit: kath GHT: 1815-1874, kath G (1808-1814, 1829,1850,1865), kath H (1808-1829, 1851-1861), kath T (1808-1812,1850)
- Webrecherche: Beständeübersicht nur dieses Archivs durchsuchen [1]
- Zivilstandsregister: siehe Recklinghausen
Mormonendaten
Katholische Kirche Oer:
- Heiratsregister 1854-1875, Batchnummer M95810-2
Kirchenarchive
- Generalvikariat im Bistumsarchiv Münster: von St. Petrus und Paulus Oer beginnt um 1486.
- Lokales Pfarrarchiv: Das Pfarrarchiv von St. Petrus und Paulus Oer liegt in der Pfarre. Die Kirchenbücher von St. Petrus und Paulus Oer liegen in der Pfarrei. Laufzeiten: Taufen 1672 - heute, Heiraten 1672 - heute und Tote 1672 - heute.
- Generalvikariat im EBA-Köln: Im Historischen Archiv des Erzbistums Köln finden sich Dispense in den Akten des Generalvikariats, beginnend weit vor 1700.
Zivilstandsregister
- Als Kirchenbuch in der Pfarrei Sankt Peter und Paul Oer-Erkenschwick : Taufen 1809 – 1811, Heiraten 1809 - 1811 ; Tote 1809 - 1811.
- Online-Suche im Web-OPAC der Diözesanbibliothek Münster (auch Kirchenbücher u. Personenstandsregister) unter Menue / Indexsuche > Wort oder Phrase "Oer", Start > klick, (gewünschten Ort > klick (danach gleiches Verfahren mit „Erkenschwick“) [2]
Kirchenbuchabschriften
- Taufen 1671-1875. Heiraten 1737-1875. Sterbefälle 1689-1877. Bearbeitet von: Stephan Nickel, Fasanenweg 8, 45701 Herten, e-Mail: stephan.nickel@cityweb.de
Kirchenwesen
Im Jahre 1278 wird die Kirche zu Oer als Pfarrkirche erwähnt, ebenfalls im selben Jahrhundert im liber valoris, der die damals zur Erzdiözese Köln gehörenden Pfarren aufzählt.
Archive und Bibliotheken
Archive
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Bibliografie
Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.
Vestische Zeitschrift seit 1891
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder, so z.B.:
Vestischer Kalender seit 1923
Seit 1923 besteht diese Reihe von populären heimat- und personengeschichtlichen Beiträgen aus der Region und ihren Lokalitäten. Bilder, Gedichte, Geschichten und Beiträge zeichnen ein interessantes Bild von Land und Leuten des vestischen Raumes.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop | bis 1921: Osterfeld |