Verkehrswege (Westfalen)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Wirtschaft > Verkehr > Verkehrswege (Westfalen)

Unterwegs auf Poststraßen:
Postillione oder Postknechte vor einer Poststation

Kanal- Wege- und Brückenbau, Wegegeldkasse

Der schlechte Zustand der Straßen in den verschiedenen Ländern Westfalens schon vor 1802 beeinträchtigte Handel und Gewerbe stark. Durch unterschiedliche Radabstände der unterschiedlicher Fuhrwerken waren tiefeingefahrene Wagengeleise entstanden, die das Regenwasser nicht ablaufen ließen. Aus anfänglichen Pfützen entwickelten sich unübersichtliche Schlaglöcher mit steinigen Holperstellen für die benutzten ungefederten Wagen.

Bemühungen regionaler übergeordneter Stellen in den Ländern, regionale Verbindungswege zwischen den Kirchspielen und den Postwegen in einem erträglichen Zustand zu versetzen, scheiterten an der Gleichgültigkeit der lokal Zuständigen Amtsträger oder belehnten.

Mögliche und tatsächliche Schäden an den Fuhrwerken (Radbrüche) führten zu unnötigen Verzögerungen. Hinzu kamen für Reisende und Lasten Gebühren für Zölle, Brücken- und Wegegelder, was die Kosten in die Höhe trieb.

Im 18. Jahrhundert forderte der Siebenjähriger Krieg im Vest Recklinghausen (1756-1763), dem Kurfürstentum Köln und im Fürstbistum Paderborn auch zu erheblichen Schäden an Wegen und Brücken, welche teilweise erst nach Generationen beseitigt waren.

Verkehrswege im Postwesen

Im HRR wurde die Post auf besonderen Postwegen benutzt, welche unter dem besonderen Schutz des Reiches standen. Das Fürstbistum Münster wurde von unterschiedlichen Postbetreibern im Boten- und Fuhrpostwesen tangiert. Seit 1815, nach Napoleon, beförderte wieder die preußische Post Briefe und Pakete aus Münster, seit 1871 die Deutsche Reichspost, die bis 1945 bestand:

Beispiel: Verkehrswege und Brücken in Ämtern

Stichpunkte zu den Regionen

Herzogtum Westfalen

  • 1769 – 1835 Generalakte Wegebau im Herzogtum Westfalen

Grafschaft Mark

  • Der schlechte Zustand der Wege in der Grafschaft Mark wurde von privater und amtlicher Seite in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts häufig beklagt. Vom Ausbau eines befestigten Straßennetzes versprach man sich eine Steigerung des Binnen- und Transithandels, eine Verbesserung der Kohle- und Salztransportmöglichkeiten sowie überhaupt "neues Leben und Munterkeit" in bislang abgelegenen Landesteilen

Fürstentum Minden

  • 1800-1810 Kommission für die Entschädigung für die zum Wegbau in Anspruch genommenen Gründe; Taxation der entbehrlich gewordenen alten Wege (alter Postweg)
  • 1800 – 1802 Anlegung der Chaussee von Herford nach Bielefeld

Fürstbistum Paderborn

Fürstentum Lippe

  • 1792-1838 Fürstentum Lippe, Rentenkammer: Wegegeld-Erhebung von der Hiddeser Chaussee und von der Heiligenkirchener Chaussee (ab 1800)
  • 1795-1808 Dienstleistungen zum Bau und zur Unterhaltung der Straße (Chaussee) nach Meinberg

Fürstbistum Münster

  • 18. Jahrhundert Postschiff: Von Münster aus ging das Postschiff des Kurfürstlichen Oberpostamtes zu Münster für den Post- und Personentransport seit 1733 über den Max-Clemens-Kanal bis Clemenshafen, später bis Maxhafen und wieder zurück.
  • 18. Jhdt. Durchstiche zur Begradigungen des Lippelaufs zur Berbesserung der Lippeschiffahrt bei Flaesheim und Lippramsdorf.

Grafschaft Rietberg

  • 1663-1807 Postsachen und Wegebau

Herrschaft Büren

Johanniterorden

1800: Verlauf der Chaussee von Herford nach Minden über Kommendengrundstücke.

Haus Herringhausen

  • 1678 - 1818 Unterhaltung der Post- und Landstraße nach Soest, hier Reparaturen des Hellinghauser Post-Dammes bei Lippstadt, insb. Verlegung der Trasse über eine Schorlemersche Wiese, weil der Postweg unpassierbar ist.

Literatur

  • Wacker, Reinhold: Das Verkehrswesen im Rheinland vom 15. Jahrhundert bis 1794. (Verlag: Porta Alba, 2008) ISBN 978-3-933701-32-9