Liebstadt (Ostpreußen)
Liebstadt ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Liebstadt (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Kreis Mohrungen > Liebstadt (Ostpreußen)
Einleitung
Liebstadt liegt an der Liebe, einem Nebenfluss der Passarge im prußischen Stammesgebiet Pomesanien an der Grenze zu Pogesanien. Der Ortsname bezieht sich auf den Fluss Liebe, der prußisch Milde hieß.
Name
Die Übersetzung von prußisch Milde zu deutsch Liebe ist eine Fehldeutung, denn der prußische Name bezieht sich auf Sumpfpflanzen.
- prußisch "meldas" = Sumpfgras
- "meldris" = Binse
vgl. dazu
- litauisch "melda, meldas" = Schilf, Sumpfbinse, Teichbinse, Pferdebinse
- lettisch "meldi, meldri" = Binsen
Urkundliche Erwähnungen (Fluss):
- 1296 gerichte czum flisse Mildige, Mildie
- 1314 Mildio, mildie, Mildeyn, Mildyge
- 1315 do dy Myldye invlusset in dye Serye (Passarge)
- 1336 von dem vlisse Myldenvlis
- 1398 Milde
- um 1700 Milde
- 1926 Liebe
Urkundliche Erwähnungen (Stadt):
- 1315 que a Seria (Passarge) ducit in Liebenstadt
- 1323 zcur Libenstad
- 1350 czur Lybenstadt
- ab 1450 meist Liebstadt
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber auf grünem Boden einen stehenden, goldbewehrten roten Hirsch.
Allgemeine Information
Einwohner
1939. 2.742
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 1314 erstmals erwähnt, 68 Hufen groß, etwa 90 Bürgerstellen.
- 1323 ist eine Pfarrstelle belegt
- Vor 1354 entstand eine Ordensburg in der Nordwestecke der Stadt.
- 1414 Opfer der Flammen
- 1490 Erneuerung der Handfeste
- 1659 erneut Opfer der Flammen
- 1733 wird Trescho, der Lehrer Herders, geboren, später Diakonus in Mohrungen.
- 1759 Liebstadt wird von den Russen besetzt.
- 1762 Rußland und Preußen schließen noch während des Siebenjährigen Krieges, am 5.5.1762, den Friedensvertrag von St. Petersburg. Die Russen geben ohne Entschädigung die besetzten bzw. annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Liebstadt wieder preußisch.
- 1807 muss Liebstadt schwer unter den Franzosen leiden.
- 20.01.1866: Aus dem Landkreis Allenstein wurden 83 Thlr 19 Sgr und 7 Pf für den Bau einer katholischen Kirche in Liebstadt gesammelt.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
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Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Persönlichkeiten
Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 178.
Johann Friedrich List 1747 bis 1759.
Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. in: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., 1922, Heft 4. (Die Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
Arndt, Referendar, zum Adeligen Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Liebstadt 31.8./11.9.1761.
Bertram, Kreiskalkulator in Mohrungen, zum Kreissteuereinnehmer in den Ämtern Pr. Holland, Liebstadt und Mohrungen 17./28.8.1761.
Bredenberg, Martin Christian, Billetschreiber, zum Ratsverwandten und Billetier in Liebstadt 28.8./8.9.1761.
Feege, gewesener Prediger in Philippi, zum Diakonadjunkt in Liebstadt, 15./25.3.1762.
Peckock, Johann Martin, Richter und Stadtschreiber in Bischofswerder, zum Richter und Stadtschreiber in Liebstadt 4./15.8.1758.
Pohl, Kantor in Liebstadt, zum Diakon in Soldau 21.10./...
Schultz, Amtsmeier, zum Akzisevisitator in Liebstadt 3./14.8.1761.
Springer, Christian, Wirtschaftschreiber, zum Amtmann in Liebstadt 19./30.5.1761.
- Treschus, geb. 1733, gest. 1804 in Mohrungen, Lehrer von Herder und Diakonus in Mohrungen
Archive und Bibliotheken
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Bibliotheken
Verschiedenes
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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