Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 3 (Strange)/E-Book

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 3 (Strange)
Autor(en):Joseph Strange
Titel:Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter
Untertitel:3. Heft
Verlag:J. M. Heberle (Heinrich Lempertz)
Druck:J. S. Steven in Cöln
Ort:Cöln
Jahr:1866
Umfang: VII, 96 Seiten
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Beiträge


zur


Genealogie der adligen Geschlechter


von


Joseph Strange.



Drittes Heft.







Cöln 1866.

Bei J. M. Heberle (Heinrich Lempertz).




Druck von J. S. Steven in Cöln.

Inhalts-Verzeichniss.



    Seite.
Die Herren Hurth von Schoeneck zu Ringsheim 1.
Ueber das Erbmarschall-Amt des Lands von Jülich 8.
Genealogie der Herren von Deynsburg, von Metternich zu Vettelhoven, und von Kintzweiler genannt Nagel 15.
Die Herren von Eller 29.
Die Herren von Hüls 34.
Die Herren von Velbrüggen 37.

Beilagen:

A. Urkunden betreffend die Herren zu Ringsheim, und die Herren von Birgel.  
  1. Das Kapitel St. Marien ad Gradus[GWR 1] in Cöln ernennt den Johann von Ketge zu Ringsheim zum Vogt zu Flammersheim im J. 1423 43.
  2. Revers des Klosters Reichstein, betreffend das Jahrgedächtniss der Ehegatten Richard Hurth von Schoeneck Ritter und Elisabeth von Burtscheid, v. J. 1380 44.
  3. Ehevertrag zwischen Johann Hurth von Schoeneck und Johanna von Birgel v. J. 1446 45.
    4. Gerhard Molterfass verkauft dem Erbmarschall Frambach von Birgel sein Theil Wasser bei Callerbend im J. 1439 49.
    5. Engelbrecht Nyt von Birgel Ritter Erbmarschall verpachtet dem Johann von Pier Pastor sein Gut zu Creutzau auf neunzig Jahre und einen Tag im J. 1472 50.
 
B. Urkunden zur Genealogie der Herren von Deynsburg.  
    1. Kaufbrief über ein Gut zu Lindweiler für Arnold von Roir v. J. 1328

53.

    2. Markgraf Wilhelm von Jülich befreit den Hof des Arnold von Roir zu Lindweiler von Abgaben und Diensten im J. 1345 53.
    3. Markgraf Wilhelm erklärt eine Mühle des Arnold von Roir als Zwangsmühle für die Dörfer Lindweiler und Rohr im J. 1348 54.
    4. Bescheinigung des Pastors zu Rohr, dass Teilgin von Deynsbur auf die von seiner Gattin selig fundirten 100 Mark zehn entrichtet[GWR 2] habe v. J. 1374 55.
    5. Ehevertrag zwischen Teilgin von Deynsbur und Eva von Irresheim, sodann zwischen Heinrich von Irresheim und Catharina von Deynsbur v. J. 1376 55.
    6. Herzog Reynart befreit das Jungfrauen-Gut zu Lindweiler von zwölf Gulden im J. 1396 57.
    7. Rutger von Ringsheim verkauft sein Erbe und Gut zu Lindweiler einem Scheffen zu Münstereifel im J. 1365 57.
    8. Kaufbrief über das Ringsheimer Gut[GWR 3] zu Lindweiler für Canonicus Teilgin von Deynsbur v. J. 1406 58.
    9. Peter von Studernheim überträgt seinem Schwager Welter von Atzenrath sein Haus zu Gerolstein im J. 1374 60.
  10. Erbtheilung der Gebrüder Arnold, Johann und Goedert von Deynsbur v. J. 1428 61.
  11. Ehevertrag zwischen Gerlach von Wunnenberg und Margaretha von Deynsburg v. J. 1474 65.
  12. Ehevertrag zwischen Bernhard von Deynsburg und Margaretha von Kesselstat v. J. 1485 68.
  13. Ehevertrag zwischen Johann von Kintzweiler genannt Nagel und Florentina von Ensseringen v. J. 1462 70.
  14. Wynmar von Golzheim verkauft dem Johann von Geylesheim aus seinem Hof zu Poll eine Erbrente von 25 Malter Roggen im J. 1370 72.
 
C. Urkunden betreffend die Herren von Eller.  
    1. Die Gebrüder Diederich und Arnold von Eller belehnen den Convent der Weissen Frauen zu Cöln mit dem Hofe Bruch bei Opladen und verpflichten denselben für sie und ihre Vorfahren Jahrgedächtenisse zu halten, im J. 1305 74.
    2. Erbtheilung zwischen Diederich von Eller dem Jüngern und Arnold von Eller seinem Bruder v. J. 1309 76.
    3. Vollmacht des Johann von Eller für seinen Bruder Heinrich, ihr Haus und Gut zu Eller dem Ritter Adolph Quad zu verkaufen und ihn bei dieser Handlung zu vertreten v. J. 1448 77.
    4. Erbbeuttung zwischen Heinrich von Eller und seinen Söhnen eines, und[GWR 4] Adolph Quad Ritter anderntheils v. J. 1448 78.
    5. Erbeuttung zwischen Burchard von Eller und Adolph Quad v. J. 1448 81.
    6. Irmgart von Kerpen Abtissin zu Gerresheim verkauft dem Ritter Adolph Quad eine auf dem Hause Eller haftende Erbrente von fünf Mark im J. 1453 84.
    7. Vertrag zwischen Maria Wittwe Rutgers von Eller und Goedert von Broichusen, betreffend den Forst bei Eller, v. J. 1454 86.
    8. Kaufbrief über zwei Kindtheile des Forstes bei Eller für Adolph Quad v. J. 1467 87.
    9. Herzog Gerart erlässt dem Ritter Adolph Quad den Zehenden von seinem Hofe bei Calcum, und erklärt seine Mühle auf der Düsselbach als Zwangs-Mühle für die ganze Honschaft Eller im J. 1459 89.
  10. Catharina von der Leyten Wittwe des Zeris von Calcum verpachtet ihre leibzüchtigen Güter zu Calcum dem Gerart von Bodlenberg im J. 1445. 92.
 
D. Zwei Urkunden betreffend die Herren von Velbrüggen.  
    1. Theilung zwischen den Gebrüdern Johann, Rutger und Bernhard von Aldenbrüggen genannt von Velmerckem v. J. 1447 93.
    2. Notarial-Instrument betreffend das Testament des Symon von Velbrüggen v. J. 1518 95.



ERRATA.

[GWR 5]




Seite 17. In der letzten Zeile lese man seiner statt siener.

Seite 18, 21[GWR 6]. Die Jahreszahl 1586 ist in 1556 zu berichtigen.



Die Herren Hurth von Schoeneck zu Ringsheim.




      Das adlige Geschlecht Hurth stammt nicht, wie Fahne behauptet, von dem Dorfe gleiches Namens bei Cöln; denn in diesem Falle würde sich dasselbe von Anfang an, von Hurth, genannt haben. Es trägt den Namen Hurth gleichsam von der Wiege an; und es schreibt sich Hurth von Schoeneck, wahrscheinlich weil es zu Schoenecken in der Eifel ein Lehen oder Allodial-Gut besass. Im fünfzehnten Jahrhundert gelangte es in den Besitz des Chur-Cölnischen Lehens Ringsheim.

      Dies Lehen besass zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts Ritter Reymar von Ringsheim. Von diesem erzählt die Geschichte einen ganz eigenen Fall, nämlich dass er das Schloss „ane wille des gestiftes“ dem Grafen Gerart von Jülich verkaufte. Wahrscheinlich liess er sich dazu bereden durch das Versprechen, dass er hinfort Gräflicher Vasall sein würde. Allein die Sache ging für ihn ganz schief. Der Zwiespalt, den diese Handlung zwischen Heinrich von Virnenburg Erzbischof von Cöln und dem Grafen Gerart zur Folge hatte, wurde unter Vermittelung von Schiedsfreunden im J. 1306 dahin beigelegt, dass das Schloss durch Vermählung einer Tochter des Grafen mit dem Sohne des Roprecht von Virnenburg, an diese übergehen solle, jedoch mit der Qualität eines Chur-Cölnischen Lehens („inde sal dat leyn sin des gestiftes van Kolne ewelichen“). Die zu Verlobenden waren aber noch jung von Jahren, und bevor noch ihr Ehebund geknüpft war, wurde im J. 1321 ein neuer Vertrag geschlossen, worin also stipulirt[GWR 7] ist, dass Erzbischof Heinrich dem Grafen von Virnenburg durch einen Brief beurkunde, dass er das Haus Ringsheim dem Ritter Reymar wieder zu übergeben bereit sei, falls der Graf von Jülich ihm, dem Erzbischof, gelobte, nie dahin zu trachten, dass das Haus sein Eigenthum werde, doch also, dass er, dem Grafen von Virnenburg zu Liebe, schon

im voraus die Erklärung abgebe, dass er dasselbe dem Ritter Reymar einräumen wolle. Dagegen solle dieser sich dem Erzbischofe verpflichten, das Lehen nie vom Erzstifte zu entfernen, und alles thun was sich von Rechte gebührt. — Nachdem der junge Graf Heinrich von Virnenburg sich mit Maria von Jülich vermählt hatte, ging derselbe im J. 1327 mit seinem Schwiegerherrn folgenden Vertrag ein. Heinrich und sein Vater Roprecht von Virnenburg verpflichten sich, dem Grafen Gerart von Jülich und dessen Söhnen Wilhelm und Godfried die Burg Ringsheim aus den Händen des Erzbischofs entweder bei dessen Lebzeiten oder wenigstens nach seinem Tode zu lösen; und zwar „in urber heren Reymbolz van Rymtzheim und sine eruen“, wogegen Graf Gerart und sein Sohn Wilhelm dem Grafen Heinrich einige tausend Mark oder den Hof Wehr überliefern sollen.[1] — Aus diesen ziemlich von einander abweichenden Verträgen ersieht man, dass Ritter Reymar nie wieder zu seinem Schloss gekommen. Graf Gerart besass dasselbe nicht so eigentümlich und unbestritten, dass er ihn zu seinem Vasallen hätte machen können; und als er es wieder dem Erzstift abgetreten hatte, mochte Erzbischof Heinrich wohl wenig geneigt sein, der freundschaftlichen Verwendung der Grafen von Virnenburg Gehör zu geben und den treulosen Ritter wieder in Gnaden aufzunehmen. — Bald nach dem letzten Vertrage ist Graf Gerart mit Tod abgegangen; sein Sohn Wilhelm hat sich mit dem Erzbischof vollständig ausgesöhnt, und also auch wohl jeglichem Gedanken an das Haus Ringsheim entsagt. Dieser dritte Vertrag erwähnt des Reymbolt von Ringsheim. Wir müssen denselben für den Sohn des Reymar[2] halten, und annehmen, dass er, wenn nicht vom Erzbischof Heinrich, doch sicherlich von dessen Nachfolger Walram wieder mit dem Schloss Ringsheim belehnt worden. Er hinterliess etwa zwei Söhne, Rutger und Johann von Ringsheim, die im J. 1365 ihre Besitzungen zu Lindweiler,

das sogenannte Ringsheimer Gut, verkauften. Rutger war mit Else von Holtzheim (Tochter des Ritters Heytgen von Holtzheim) verheirathet, mit der er einen Sohn Reymar hatte. Nach seinem Tod schritt Else zur zweiten Ehe mit Johann von Ketge, welcher Namens seines Stiefsohns mit Ringsheim belehnt ward. Beide, Reymar und Johann, gehen mit Tode ab, und des letzteren Bruder, Ritter Arnold von Ketge, wird als Vormünder des jungen Johann von Ketge mit der Burg belehnt. Wohl nicht lange nachher, im J. 1389, verlobte Frau Else ihren Sohn Johann mit Adelheid Tochter des Ritters Engelbrecht von Orsbeck, und übergab letzterem die Burg mit der Verpflichtung, für den Unterhalt ihrer unmündigen Kinder zu sorgen. Auch dieser wurde vom Erzbischof zu Behuf seines Eidams belehnt: wobei er sich verpflichtete, demselben die Burg nicht eher zu übergeben, bis er gebührende Lehenshuldigung geleistet habe. Diese zweifache Belehnung lässt sich kaum erklären; aber sie ist thatsächlich; der nächstfolgende Lehenbrief meldet indess, dass Ritter Arnold die Burg bis zur Grossjährigkeit seines Mündels besessen.[3] Dieser schreibt sich fortan Johann von Ketge genannt von Ringsheim, oder kurz Johann von Ringsheim. Derselbe genügte seiner Lehenspflicht im J. 1413, wo dann Erzbischof Friedrich ihn für den rechten Erben seines halbbürtigen Bruders Reymar erklärte und ihn für sich und seine Erben mit dem Schloss Ringsheim belehnte. Vom Stift St. Mariengraden in Cöln wurde er im J. 1423 zum Vogt zu Flamersheim, Palmersheim, Kircheim und Hockenbur, so wie auch über den Flamersheimer Wald ernannt. Er hinterlässt einen Sohn Johann von Ringsheim, der wahrscheinlich im J. 1444 zum Ritter geschlagen worden. Die erste Kunde von ihm erhalte ich 1450, wo er und seine Gattin Anna von Monreal dem Wilhelm von Kintzweiler Herrn zu Müddersheim, der sich für sie wegen einer Summe von 2300 Rheinischen Gulden bei Johann von Kintzweiler genannt Nagel verbürgt hatte, einen Schadlosbrief ausstellen. Diese und vielleicht noch andere Schulden mögen wohl Ursache gewesen sein, warum beide Ehegatten im J. 1455 mit Bewilligung des Erzbischofs Diederich das Haus Ringsheim mit allem seinem

Zubehör für 5500 Rheinische Gulden verkauften. Ankäufer waren Johann Hurth von Schoeneck und Anna von Brandscheid seine Gattin. Ich lasse jetzt eine Genealogie des Geschlechtes Hurth folgen.

A.

      Richard Hurth von Schoeneck Ritter war verheirathet mit Else von Burtscheid und ist gemäss mitgetheiltem Reversale des Klosters Reichstein vor 1380 gestorben. Seine Gattin schritt zur zweiten Ehe mit Heinrich Herrn zu Pirmont. Sein gleichnamiger Sohn

B.

      Richard Hurth von Schoeneck Ritter, den ich zuletzt im J. 1435 erwähnt finde, ist vielleicht der Vater des

C.

      Johann Hurth von Schoeneck, der wie bereits bemerkt mit Anna von Brandscheid verheirathet war, im J. 1455 auf Montag nach Palmtag das Schloss Ringsheim ankaufte, und mit demselben auf Donnerstag nach dem Sonntage Quasi modo geniti selbigen Jahrs belehnt wurde. Beide Ehegatten waren 1469 noch im Leben, wo sie ihrem Sohne Johann einen Theil des Schlosses Ringsheim, nämlich das Haus in der Vorburg bei der zweiten Pforten liegend mit Stallungen und Zubehör einräumten. Ihre Tochter Lysa heirathete nach Tod ihres ersten Gatten Johann Scheiffart von Merode, im J. 1452 den Ritter Goebel Herrn zu Elter und Sterpenich (s. Heft I. p. 58).

D.

      Johann Hurth von Schoeneck Herr zu Ringsheim heirathete im J. 1446 Johanna von Birgel (älteste Tochter des Engelbrecht Nyt von Birgel und der Adelheid von Gronsfeld): durch welche Heirath er in der Folge Herr zu Opey und Eschweiler und zugleich Erbmarschall des Lands von Jülich wurde. Seine Kinder sind folgende:

  1. Engelbrecht Hurth von Schoeneck Erbmarschall, Herr zu Esch und Beffort und Propst zu Arle. Er war verheirathet mit Margaretha von Orley (Erbtochter des Ritters Johann von Orley Herrn zu Beffort und der Maria von Bolant), und ist im J. 1518 ohne Leibeserben gestorben; man s. Heft I. p. 61.
  2. Richard Hurth von Schoeneck (E).
  3. Emmerich Hurth von Schoeneck Herr zu Eschweiler, ist ohne Leibeserben gestorben.
  4. Adelheid Hurth von Schoeneck heirathete im J. 1469 den Johann von Reuschenberg.
  5. Anna Hurth von Schoeneck war verheirathet mit Johann Quad Herrn zu Thomberg und Landscron, und scheint früh und kinderlos gestorben zu sein. Ihr Gatte schritt zur zweiten Ehe mit Catharina von Merode zu Bornheim.
  6. Margaretha Hurth von Schoeneck heirathete im J. 1487 den Salentin von Arendahl.
  7. Elisabeth Hurth von Schoeneck war verheirathet mit Gerard von Meroetgen. Ihre Tochter Margaretha von Meroetgen wurde die Gattin des Wilhelm von der Horst.
E.

      Richard Hurth von Schoeneck Herr zu Ringsheim und Opey. Schloss Ringsheim übertrug ihm sein Vater 1490. Im J. 1492 heirathete er Elisabeth Tochter Johanns von Kessel und Baitzen von Huyntzeler (Beatrix von Honseler), mit der er folgende Kinder hatte:

  1. Johann Hurth von Schoeneck Herr zu Eschweiler. Als er im J. 1517 Anna Tochter des Gerard von Palant zu Gladbach und der Hedwig von Hanxler heirathete, schenkte ihm sein Oheim Engelbrecht das Erbmarschall-Amt nebst den dazu gehörigen Gütern als Mitgift. Er hinterliess folgende Kinder:
    1. Carsilius Hurth von Schoeneck Herr zu Eschweiler, welcher das Erbmarschall-Amt seinem Oheim Emmerich verkaufte. Mit seiner Gattin Eva von Hetzingen hatte er keine Kinder.
    2. Cecilia Hurth von Schoeneck verheirathet mit Daem von Hetzingen. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne Adolph[4] und Emmerich von Hetzingen, und eine Tochter Barbara von Hetzingen, zuerst verheirathet mit Johann von der Lippe genannt Hoen, sodann mit Johann Gryn zu Nierstein[5].
  2. Richard Hurth von Schoeneck war, da er in dem Ehevertrag seines Bruders Emmerich v. J. 1533 nicht erwähnt ist, damals wohl schon mit Tod abgegangen.
  3. Wilhelm Hurth von Schoeneck Herr zu Ringsheim und Mitherr zu Opey. Dass er Herr zu Ringsheim gewesen, folgt daraus, weil sein mit Margaretha von Ketge erzeugter Sohn Wilhelm vom Erzbischof Adolph im J. 1554 mit dem Schloss Ringsheim belehnt wurde. Derselbe scheint aber bald nach dieser Belehnung gestorben zu sein.
  4. Emmerich Hurth von Schoeneck (F).
F.

      Emmerich Hurth von Schoeneck Herr zu Ringsheim und Opey, Erbmarschall. Mit Schloss Ringsheim wurde er 1555 vom Erzbischof Adolph und 1561 vom Erzbischof Johann Gebhard belehnt. Seit 1533 war er mit Anna Blanckart Tochter des Ludwig und der Johanna von Gymnich verheirathet, und hatte mit derselben fünf Kinder:

  1. Johann Hurth von Schoeneck (G).
  2. Emmerich Hurth von Schoeneck Herr zum Pesch heirathete 1590 Magdalena von Merode Tochter des Bernhard von Merode Freykammerkerrn und Herrn zu Rummen.
  3. Eva Hurth von Schoeneck heirathete 1565 Bernhard von Metternich zu Vettelhoven.
  4. Anna Hurth von Schoeneck heirathete 1577 Adam von Galen zu Muchhausen Pfaltzgravisch Zweybrückischen Rath und Oberamtmann zu Newcastell (Sohn des Adam von Galen und der Catharina von Anxstel).
  5. Engel Hurth von Schoeneck heirathete Otto Heinrich Landtschad von Steynach Pfaltzgravisch Zweybrückischen Frauenzimmer-Hoffmeyster und Amtmann zu Zweybrücken.
G.

      Johann Hurth von Schoeneck Erbmarschall und Herr zu Ringsheim, mit welchem Hause er 1574 vom Erzbischof Salentin belehnt ward. Er heirathete 1578 Maria Tochter des

Georg von der Leyen zu Saffig, und ist gegen 1585 mit Hinterlassung eines Sohnes Hans Georg gestorben. In der Theilung des Hurthischen Vermögens v. J. 1595 erhielt Maria von der Leyen Namens ihres Sohnes das Erbmarschall-Amt, das Hans Ringsheim, imgleichen die Güter und Gefälle zu Alfter, Roistorf und Lülsdorf, und endlich die Hurthischen Güter auf dem Hundsrücken; wogegen ihrem Schwager Emmerich Hurth von Schoeneck das Haus zum Pesch, die Güter zu Ossum, Elverich, Sintzig und Hemmerich, und ferner noch die Güter, Gefälle und Zehenden in der Eifel zugetheilt wurden.

H.

      Hans Georg Hurth von Schoeneck Erbmarschall, Herr zu Ringsheim, und Amtmann zu Düren und Nörvenich. Unverehelicht ist derselbe am 16. September 1615 an der Pest gestorben. Gleich nach seinem Tode liess Emund von Metternich für sich und zu Behuf des Emmerich Hurth von Schoeneck und seiner Miterben vom Schloss Ringsheim in herkömmlicher Weise Besitz ergreifen, und da auch Emmerich bald nachher, am 10. October, kinderlos starb, nahm er von neuem Possession. Allein Erzbischof Ferdinand betrachtete das Lehen als eröffnet, zog es ein, und administrirte es selbst bis zum J. 1636, wo der Obrist und General-Wachtmeister Johann Frh. von Beck gegen Erlegung von 8000 Rthlr. damit belehnt ward. Der Sohn desselben, Johann Georg Frh. von Beck, übertrug es dann im J. 1656 mit Lehensherrlichem Consens und gegen Rückerstattung der 8000 Rthlr. an Philipp Freiherrn von der Vorst-Lombeck Herrn zu Lüftelberg. — Nach Churfürstlicher Einziehung des Lehens entspann sich ein Prozess, in welchem es sich um die Frage handelte: Ist Ringsheim ein Mannlehen oder ein Kunckellehen? Emund von Metternich hat die Entscheidung dieser Frage nicht erlebt; denn auch er ist im J. 1617 der Pest erlegen. So gerieth denn der Prozess ins Stocken, bis späterhin sein Schwiegersohn Johann von Harff zu Dreyborn denselben wieder aufnahm. Seine nächsten Descendenten erlangten zwar am 14. December 1702 beim Reichshofrath zu Wien ein günstiges Urtheil; allein es währte noch bis zum 5. Juny 1708, ehe Werner Friedrich Anton Frh. von Harff in das Schloss immittirt[GWR 8] wurde. Es handelte sich nun zum Schluss noch um die Restitutio Perceptorum.


Ueber das Erbmarschall-Amt des Lands von Jülich.




      Der erste Erbmarschall ist bekanntlich Engelbrecht Nyt von Birgel. Wann ihm dies Amt verliehen worden, darüber liegt kein bestimmtes Zeugniss vor; wahrscheinlich aber bekleidete er dasselbe schon mehrere Jahre vor Ernennung des Grafen Wilhelm zum Markgrafen. Seine treuen Dienste belohnend gab der Markgraf ihm zur Besserung solchen Lehens im J. 1339 den Hof zu Callerbend (bei Niedeggen), den Adolph von Blydenstein besessen, mit dem Weingarten und allem was zu selbigem Hof gehörte, desgleichen die zwei Mühlen zu Drove, die Adolph gleichfalls gehabt, mit dem Gemahl und allen Rechten, sammt allem andern Gut und Erbe genannten Adolphs; ausgenommen das Burglehen zu Jacobwüllesheim („dat Sint Jacobs Wulueschem heist“), welches der Markgraf dem Arnold von Bolendorp verlieh. — Bei den Herren von Birgel ist das Erbmarschall-Amt bis gegen 1480 verblieben. Die Lehenträger dieses Amtes sind namentlich folgende:

Engelbrecht Nyt von Birgel bis etwa 1364.
Frambach von Birgel bis etwa 1390.[GWR 9]
Engelbrecht Nyt von Birgel bis etwa 1419.
Frambach von Birgel bis etwa 1439.
Engelbrecht Nyt von Birgel bis etwa 1480.

      Diese fünf Lehenträger ergeben sich aus Urkunden. Wer meine Angabe prüfen will, der beachte dass der Sohn oft schon bei Lebzeiten des Vaters den Titel Erbmarschall führt. — Der letzte Engelbrecht Nyt verheirathete im J. 1446 seine älteste Tochter Johanna von Birgel an Johann Hurth von Schoeneck, der nach seinem Tode das Schloss Eschweiler und das Erbmarschall-Amt nebst andern Gütern und Renten zur Mitgift erhalten sollte. Aber nach seinem Tode erhob sich sein Vetter Balduin von Birgel, und wollte das Erbmarschall- Amt für sich in Anspruch nehmen. Sein Streit mit Johann Hurth von Schoeneck kam an Herzog Wilhelm, welcher dann letzterem im J. 1481 folgende Zustellung machte: „Johan Hurt van schoneck So du ind de van Birgell vnss angelangt

hauen vnse Erffmarschalckampt beroerende, yeder van uch vermeynt dartzo gerechtigt syn seulde, setzen wir darumme dir Rechtdach, tgeen de van Birgele vurs. vur vnse Rede ind Heufftgericht zo Guylge In vnse Stat Guylge up den neisten dinxstach na dem sondaige letare zo Halffvasten neistkompt zo Dagetzyt Beheltlich doch vnss vnser gerechticheit wir zo demseluen vnsem Erffmarschalckampt hauen Darna wisse dich zo richten, des daiges In maissen vurs, zo warden Hain den van Birgele vurs. In gelichermaissen schreuen ind bescheiden doin Gegeuen zo Hamboich vp den donrestach na dem Hilligen Eschdaige Anno LXXXI.“ Was auf dem Rechtstage entschieden worden, ist mir nicht bekannt. Beide Theile verglichen sich am Ende, und Balduin von Birgel entsagte am 20. Januar 1483 allen Ansprüchen an das Erbamt zu Gunsten des Johann Hurth. Ich Balduin von Birgel (heisst es nämlich) thue hiermit kund, dass ich erblich aufgetragen, übertragen und erlassen habe für mich und meine Erben dem vesten Johann Hurth von Schoeneck Herrn zu Opey meinem lieben swager und seinen Erben, alle und jegliche Erbschafft und Gerechtigkeit, wie mir die von meinen Eltern wegen ankommen und erstorben ist und sein mag an dem Erbmarschall-Amt „dae der strenge Her Engelbrecht van Birgell Ritter Erffmarschalck des lants van Guylge myn lieue Neyue dem Got genaede affgestoruen is“ u. s. w. So war also Johann Hurth von Schoeneck der erste Erbmarschall seines Geschlechtes. Eine besondere Belehnung mit diesem Amte empfing erst sein Sohn Engelbrecht, nämlich im J. 1489. Der betreffende Lehenbrief lautet also: „Wir Wilhelm van Gots gnaden Hertzoug zo Guylge zo dem Berge Greue zo Rauensberg Her zo Heinsberg ind zo Lewenberg Doin kunt as vnse lieue Rat ind getrewe Her Engelbrecht Nyt van Birgel Ritter seelige vnse Erffmarschalck vns lands van Guylge was hiebeuor doitz haluen affgangen ind gein elige Kindere mansgeburt na gelaissen hatt ind ass vnse lieue getrewe Engelbrecht Hurte van Schoeneck Her zo Beeffort ind Eiss des genanten Heren Engelbrecht Nyt elster eliger dochter elige elste son is ind vermeint darumme der selue Engelbrecht eme dat vurs. vnse Erffmarschalckampt billig gebuiren sulde So bekennen wir offentlich mit diesem brieffe dat wir nu den obgemelten Engelbrecht

Hurten van Schoeneck zo vnsme Erffmarschalck des vurg. vns landts van Guylge genoemen vndtfangen ind In belent hain“ u. s. w. Eine neue Belehnung empfing Engelbrecht Hurth im J. 1512 von Herzog Johann. Im J. 1517 schenkte er seinem Neffen Johann Hurth von Schoeneck, weil er selbst keine Kinder hatte, das Erbmarschall-Amt nebst den dazu gehörigen Gütern als Mitgift zu seiner Heirath mit Anna von Palant, jedoch mit dem Beding, dass Johann und Anna solche Güter erst nach seinem tödlichen Abgang in Gebrauch nehmen sollten. Von Johann Hurth erbte das Marschallamt auf seinen Sohn Carsilius, welcher dasselbe im J. 1540 seinem Oheim Emmerich Hurth, dem er ein Bedeutendes schuldete, übertrug, und diesen Uebertrag im J. 1550 nochmal erneuerte. So ward nun Emmerich Hurth als nächster Agnat[GWR 10] weiland Engelbrechts Hurth im J. 1564 von Herzog Wilhelm mit dem Erbmarschall-Amt belehnt, aber mit der Bedingung, dass er die Güter dieses Amtes, so durch Scheid- und Theilung verkommen, durch gebührliche Erstattung wieder beibringen solle. Diese Güter befanden sich nämlich im Besitz der von Hetzingen; und indem Emmerich Hurth sie von ihnen zurückverlangte, entwickelte sich im J. 1568 zwischen ihm und Johann Gryn und den Vormündern der minderjährigen Adolph und Emmerich von Hetzingen ein Prozess, dessen Ende nicht Emmerich Hurth noch sein Sohn noch dessen Wittwe erlebte. Die von Hetzingen gaben nicht nur die Güter nicht heraus, sondern sie machten sogar Ansprüche auf das Erbmarschall-Amt; und noch im folgenden Jahrhundert (1634) erscheint Adolphs Sohn, Johann Werner von Hetzingen, als Prätendent[GWR 10] dieses Amtes. — Emmerichs Sohn, Johann Hurth ward im J. 1574 von Herzog Wilhelm mit dem Erbmarschall-Amt belehnt; und 1589 empfing Wilhelm von dem Bongart zu Nothhausen in Vollmacht der Maria von der Leyen zu Behuf ihres minderjährigen Sohnes Hans Georg Hurth die Belehnung.

      Das Geschlecht Hurth von Schoeneck ist im J. 1615 im Mannstamm erloschen. Das Erbmarschall-Amt fiel mit Bewilligung der Miterbgenahmen auf Emund von Metternich zu Vettelhoven, dessen Mutter Eva eine geborne Hurth von Schoeneck war. Auch dieser starb bald nachher, im J. 1617. Es meldeten sich jetzt verschiedene Prätendenten[GWR 10]; aber des

Herrn von Metternich Tochter Maria Catharina ward im Besitze des Amtes gehandhabt, und ihr Stiefvater Johann Bertram von Gertzen genannt Sintzig empfing Namens ihrer im J. 1622 von Herzog Wolfgang Wilhelm aufs neue das Lehen. Dieselbe vermählte sich 1630 mit Johann von Harff zu Dreyborn, welcher am 28. July 1634 mit dem Herrn von Gertzen einen Vertrag eingeht, worin er mit gutem Belieben, Wissen und Willen seiner Gattin und auf Genehmhaltung des Lehensherrn, demselben das Erbmarschall-Amt sammt darzu gehörigen Mühlen und Gefällen, welche die von Hetzingen zu Unrecht possidiren[GWR 10], und der Herr zu Sommersberg auf seine Kosten und Mühe einfordern solle, für sich und seine Erben überträgt; wohingegen der Herr zu Sommersberg und dessen Ehegemahlin Maria Elisabeth Print von Horrichem genannt von der Brohl an einer Summe von 6000 Goldgulden, die ihnen der Herr zu Dreyborn von wegen seiner Ehegemahlin vermöge eines vor diesem mit denselben getroffenen Vertrags annoch schuldet, die Halbscheid, nämlich 3000 Goldgulden, fallen und sinken lassen und Kraft dieses auf solche Hälfte hiermit bestergestalt quittiren. — Herzog Wolfgang Wilhelm ratificirte diesen Vertrag am 7. Sept. 1634, und belehnte Herrn von Gertzen mit dem Erbmarschall-Amt für sich und seine eheleibliche Mannserben, dergestalt dass, wann er keine männliche Leibserben nach sich im Leben verlassen würde, alsdann auch seine älteste Tochter und deren eheliche männliche Leibeserben in descendenti linea darin succediren sollen. — Sei es nun, dass Maria Catharina von Metternich mit dieser letztern Causel nicht bekannt gemacht, oder dass sie nachgehends anderes Sinnes geworden, kurz sie hat den Vertrag, der ihre Unterschrift entbehrt, umgestossen. Jedoch ward schon am 14. July 1635 zwischen beiden Theilen ein neuer Vertrag stipulirt[GWR 7], des Inhalts, dass das Erbamt bei Herrn von Gertzen und den mit seiner jetzigen mit unterschriebenen Ehegemahlin geziehlten männlichen Erben die Tage ihres Lebens verbleiben, darunter doch so den geistlichen Stand annehmen würden, nicht begriffen, sondern ausgeschlossen sein sollten; dass aber nach seiner männlichen Erben Tod, dieselben hinterlassen Erben oder nicht, wessen Standes die auch sein würden, das Erbamt auf den Herrn zu Dreyborn oder die mit seiner jetzigen mit unterschriebenen Ehegemahlin hinterlassenen

Erben wieder heimfallen solle, dergestalt doch, dass Herr von Harff oder seine Erben den Erben des Herrn von Gertzen bei Abtretung des Amtes die Summe von 3000 Goldgulden baar erlegen sollen. Dieser Contract ward am 15. October 1636 von Herzog Wolfgang Wilhelm genehmigt. Johann Bertram von Gertzen starb 1648; sein ältester Sohn Johann Reinhard folgte ihm 1659. Sogleich liess Johann von Harff durch Notar von dem ihm aus Erbgerechtsamkeit zuständigen Amte Besitz ergreifen, und kam unter dem 22. October bei dem Herzog mit einem Memorial cum petitione pro manutenentia ein. Gleichzeitig apprehendirte[GWR 10] aber auch Ferdinand von Palant zu Borschemich Namens seiner Schwäger Wilhelm Salentin und Johann Heinrich von Gertzen das Erbmarschall-Amt, und letzterer ward noch in selbigem Jahr damit belehnt. Am 7. April 1660 ist das Amt durch Herzogliches Decret sequestirt[GWR 10] worden; aber am 18. Juny 1667 ward in Sachen Johann Heinrichs von Gertzen an einem, gegen und wider Johanns von Harff zu Dreyborn andern, sodann Johann Werners von Hetzingen zu Eschweiler und nunmehr nach dessen Absterben Wilhelm Degenhards von Hompesch Jülichschen Erbjägermeisters drittentheils, der Bescheid, dass die 1660 erkannte Sequestration[GWR 10] aufzuheben, und genannter Herr von Gertzen bei apprehendirter[GWR 10] Possession besagten Erbmarschallamts und dessen wirklicher Vertretung, salvo petitorio, zu manuteniren[GWR 10] sei. So verblieb dieser Domherr bis zu seinem 1673 erfolgten Tod im Besitze des Erbamtes.

      Die Erbmarschallamts-Angelegenheit bildete fortan einen Theil einer weit bedeutendern Klage, worin es sich nämlich um die Herausgabe der von Johann Bertram von Gertzen ungebührlich vorenthaltenen Brohler Güter handelte. So lange dieser Prozess nicht entschieden war, durfte die Tochter desselben das Erbamt nicht, wie dies wirklich geschehen, an einen Fremden veräussern. Maria Catharina Ignatia Wittwe von Palant, für die eine gewisse Summe von Goldgulden wohl einen ungleich höhern Reitz und Werth haben mochte als der Titel Erbmarschallin, übertrug das Amt im J. 1685 dem Adolph Winand Frh. von Hochkirchen (Herrn zur Neuerburg, Geheimrath, Kämmerer, Jülich-Bergischen Hofraths-Präsident, Jülichschen Landhofmeister und Amtmann zu Wassenberg).

Wie die Sache vorliegt, lässt sich nicht anders urtheilen, als dass Herr von Hochkirchen das Erbmarschall-Amt nur kaufte, um es wieder zu verkaufen. Gegen Philipp Wilhelm Frh. von Harff zu Dreyborn, der ihm dasselbe wieder abkaufen solle, trat er zu Düsseldorf in einen Prozess, in welchem am 21. Juny 1687 folgendes Decret erlassen wurde: „In Sachen Frh. von Hochkirchen Klägern eins, wider Freih. von Harff Beklagten anderntheils, ist zu recht erkannt, dass Beklagter dem Kläger die diesfalls geforderte 3000 Goldgulden Capitalis neben dem Interesse von Zeit der gebetener Belehnung, auch diesfalls aufgegangene Prozess-Kosten zu erstatten schuldig.“ Allein Herr von Harff war zu solcher Auszahlung nur bedingungsweise geneigt, nämlich wenn die zum Erbamt gehörigen Mühlen und Gefälle, so wie sich Johann Bertram von Gertzen zu deren Beischaffung auf seine Kosten anheischig gemacht, mit überliefert und diese Ueberlieferung unentgeltlich geschehen würde. In diesem Sinne lautet auch das Urtheil, welches in dieser Angelegenheit am 13. December 1697 erfolgte, nämlich[GWR 11]: „In Sachen weyland Philipp Wilhelms von Harff zu Drimborn Appellanten wider Adolph Winand von Hochkirchen Appellaten ist der beyderseiths gethaner Beschluss hiemit von Amtswegen aufgehoben, darauff Licentiat Steinhausen die von seinem Principalen angegebene Cession dieser Acten weyland Mariae Catharinae Ignatiae von Syntzig in Originali oder beglaubter Form einzubringen, sodan, dass sich das Fürstlich Gülische Erbmarschallambt mit allen An-undt Zugehörungen in dem Standt, worin es zu Zeit des am 14. July 1635 darüber aufgerichteten Vergleichs gewesen oder damahlen seyn sollen, annoch befinde, von gedachtem seinem Principalen in solchem Standt dem Appellanten würcklich abzutreten, auch wan und wie offeriret worden, oder noch thuen könne oder wolle, anzuzeigen, undt der Gebühr zu erweisen, Zeit drey Monath pro termino von Ambtswegen angesetzt, mit dem Anhang, er thue solches also, oder nit, dass nichts destoweniger, auf ferner Anruffen, in der Sach ergehen solle was recht ist.“ Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass das Erbmarschall-Amt nicht in dem verlangten Zustande sich befand, und dass Herr von Hochkirchen, der unterdess gleichfalls vom Schauplatz des Lebens abgetreten, auch wohl wenig Neigung gehabt haben würde, dasselbe in

solchen Stand zu setzen. Den Prozess betreiben fortan seine Erben. Er hatte nämlich folgende Kinder:

  1. Philipp Bertram von Hochkirchen General blieb 1703 im Krieg und hinterliess keine Leibeserben.
  2. Adriana Catharina von Hochkirchen wurde die zweite Gattin des Christoph Alexander Frh. von Vehlen, den sie, wiewohl sie keine Kinder mit ihm hatte, zu ihrem Erben einsetzte. Von Herrn von Vehlen ist der Prozess auf den Gatten seiner Enkelin, nämlich auf Clemens August Frh. von Landsberg, übergegangen.
  3. Maria Elisabeth Catharina von Hochkirchen verheirathet mit Gerard Adolph Frh. von Mirbach Herrn zu Harff, Geheimrath, Kämmerer und Amtmann zu Randerath.
  4. Christina Sophia Barbara von Hochkirchen Dechantin im Stift zu[GWR 12] Neuss.
  5. Maria Francisca Theresia von Hochkirchen Stiftsdame zu Gerresheim.

      Es ist mir nicht bekannt, ob die Herren von Harff verurtheilt worden, den Erben von Hochkirchen die 3000 Goldgulden auszuzahlen. Von Rechtswegen konnten sie wenigstens nicht zu solcher Zahlung angehalten werden. Denn wenn der Vergleich, den Johann von Harff mit dem Herrn von Gertzen eingegangen, ihn keineswegs verpflichtete, nach Erlöschen des Gertzener Mannstammes das Erbmarschall-Amt mit den dazu gehörigen Appertinenzien[GWR 10] übernehmen zu müssen, so konnte er um so weniger gezwungen werden, dasselbe ohne jene Pertinenzien[GWR 10] zurückzunehmen. Wir haben oben gehört, dass Johann von Harff im J. 1659 durch Notar von dem Amte Besitz ergreifen liess. Er wurde dabei nicht gehandhabt, weil er die 3000 Goldgulden nicht erlegt hatte. Diese wollte er aber nicht erlegen, aus dem Grunde, weil er von wegen der Brohler Güter eine ungleich bedeutendere Gegenforderung machte, und weil überhaupt die Richtigkeit der Forderung von 6000 Goldgulden, die Herr von Gertzen an ihn zu haben behauptete, in Frage gestellt wurde. So lange diese Angelegenheit nicht ins Reine gebracht war, konnte die Wittwe von Palant nicht über das Erbmarschall-Amt verfügen. Und wenn sie dennoch gehandelt hat, so hat sie nach meiner Ansicht nicht das Amt, sondern nur die 3000 Goldgulden verhandelt. Werner Friedrich

Anton Frh. von Harff schreibt sich Erbmarschall. Ich weiss nicht, ob derselbe Belehnung empfangen hat; in der Genealogie glaubte ich ihm diesen Titel nicht entziehen zu dürfen. Sein Sohn Philipp Franz Frh. von Harff, welcher im J. 1766 um Belehnung anstand, hebt hervor, dass am 18. December 1760 die Sache zwar von neuem distribuirt[GWR 10] worden, selbige jedoch ad relationem et decisionem bisheran nicht gelanget, so dass ihm nicht zur Last gelegt werden könne, dass das Erbmarschallamt in so geraumer Zeit nicht relevirt[GWR 10] worden sei. So weit gehen meine Nachrichten über diesen Gegenstand.


Genealogie der Herren von Deynsburg, von Metternich zu Vettelhoven, und von Kintzweiler genannt Nagel.




I. Die Herren von Deynsburg.

      Die Herren von Deynsburg tragen ihren Namen von einem Dorfe, das früher mit allen Variationen, wie dies adlige Geschlecht selbst, geschrieben wurde, heutzutag aber Densborn heisst und in der Bürgermeisterei Mürlenbach im Kreise Prüm gelegen ist.

      Teilgin von Deynsbur genannt Gebuyr errichtete auf Nicolaus Tag im J. 1444 bei den Augustinern zu Hillesheim eine Fundation[GWR 10], worin diese Klosterherren folgende Verbindlichkeit übernehmen: „Ouermitz desen breif gelouen wir alle iair syn synre alderen ind frunde Jairgezyde zu doin mit vunff preisteren des neisten mayndags na sent Johans dage genant zu latine decollacionis na gewanheit vnsers ordens Ind vort alle mitwoches yn der wochen sullen wir yme eyn misse lesen vp vnser lieuer frauwen elter Ind han eme gegunt na syme leuen zu lygen vur vnser frauwen elter vurg. ind syn graff alle Jair zu veir froinfasten zu beluchten Ind sullen ouch vp syn graff gain mit dem wiwasser alzyt gain wanne die mysse yn vurg. maissen geschiet is.“ Teilgin lebte noch 1463, wo er zu seiner Fundation[GWR 10] noch diesen Zusatz machte, dass die Klosterherren „alle mytwochs Eyne kandeyll wassen kerze uff syn graff setzen vnd stellen sullen doyn“ so lange bis die Messe aus und alles

vollbracht sei. — Diesen Teilgin von Deynsbur können wir nicht als einen Stammherrn betrachten. Ich habe ihn nur vorangestellt, weil er isolirt steht, das heisst, weil ich ihn in der folgenden Genealogie nicht unterzubringen vermochte. In gleicher Lage befinde ich mich aber auch hinsichtlich einiger anderer Herren, die dem Teilgin um etwa hundert Jahre vorangehen. So bin ich nicht im Stande zu sagen, ob und in welchem verwandschaftlichen Verhältnisse Mathys von Deynsbur (1321–1342), Heinrich von Deynsbur Marschall und dessen wahrscheinlicher Sohn Johann von Deynsbur Marschall und Ritter (1361) mit dem stehen,[GWR 13] welchen ich als einen Stammherrn angesetzt habe. Indem ich nun noch bemerke, dass der Beiname Gebuyr allen folgenden Herren abgeht, beginne ich also:

A.

      Dederich von Deynsbur und Irmgard Eheleute, deren Jugend in die letzten Decennien des dreizehnten Jahrhunderts fallen mag, hinterlassen einen Sohn

B.

      Teilgin von Deynsbur, seines Geschlechtes der erste Herr zu Lindweiler. Sein Vorgänger ist Arnold von Roir, welcher dort vielleicht schon von seinen Eltern her begütert war. Im J. 1328 verkaufen ihm Balduin von Ober-Ehe und Friedrich sein Bruder, sodann die Gebrüder Balduin und Johann von Bewingen ihr Gut zu Lindweiler, welches Arnold, und sein Bruder Gobel von Roir vor ihm, von denselben in Pachtung gehabt hatten. Sechzehn Jahre später, 1344 trägt Arnold sein Haus und Hof zu Lindweiler dem Markgrafen Wilhelm von Jülich zu einem offenen Hause auf[6]: welcher Fürst dann im folgenden Jahr dies Lehen von allen Abgaben und Servituten[GWR 10] befreit. Ueberdies trägt Arnold eine Mühle bei Lindweiler vom Markgrafen zu Lehen, welche dieser im J. 1348 als eine Zwangsmühle für die beiden Dörfer Lindweiler und Rohr erklärt. — Arnold von Roir hatte mit seiner Gattin Christine von Linzenich nur eine Tochter Bela, die mit Johann von Ulpich verheirathet war, und nach Tod desselben mit Teilgin von Deynsbur zur zweiten Ehe schritt. Gemäss der

Bescheinigung des Pastors zu Rohr in den Beilagen, war Bela im J. 1374 bereits mit Tod abgegangen; ihr Gatte heirathete wieder 1376 Eva von Irresheim, deren Bruder Heinrich von Irresheim gleichzeitig mit seines nunmehrigen Schwagers Tochter Catharina von Deynsbur sich verehelichte. Ueber diesen zweifachen Ehebund besteht ein einziger ziemlich kurz gefasster Vertrag, den ich in den Beilagen mitgetheilt. — Ausser der genannten Catharina und vielleicht noch anderen Töchtern, hinterliess Teilgin von Deynsbur zwei Söhne:

  1. Arnold von Deynsbur (C).
  2. Teilgin von Deynsbur Canonicus zu Münstereifel. Durch Gütererwerb trug er mit zum Wohlstande seines Geschlechtes bei. Ich berühre nur seinen Besitz zu Lindweiler, der nach seinem Tode mit dem Rittersitz vereinigt wurde. Dort gehörte ihm das sogenannte Jungfrauen-Gut, das Herzog Reynart im J. 1396 von einem Canon von zwölf Gulden befreite. Späterhin brachte er das Ringsheimer Gut daselbst an sich. Im J. 1365 verkaufte nämlich Johann von Ringsheim Knape von Wapen sein Gut zu Lindweiler, so wie ihm das von seinem Vater anerstorben war, mit Haus und Hof und all seinem Zubehör, dem Arnold von Ketnich Knape von Wapen. In selbigem Jahre verkaufte Rutger von Ringsheim seinen Hof zu Lindweiler dem Wilhelm Philipps Munkarts Sohn Scheffen zu Münstereifel, von welchem derselbe jedoch bald nachher an den Hermann genannt Clinkart zu Lindweiler überging. Dieser verkaufte ihn schon wieder im J. 1400 dem Johann von Niedeggen genannt der lange Henken, und wenige Jahre darnach übertrugen Johanns Erben das Ringsheimer Gut dem Teilgin von Deynsbur. Es leidet wohl keinen Zweifel, dass das Erbe des Johann von Ringsheim in diesen Kauf mit inbegriffen ist; denn sonst würde sich dessen Kaufbrief nicht unter den Deynsburgischen Papieren vorfinden. Von den hierhin gehörigen Kaufakten habe ich zwei in den Beilagen mitgetheilt.
C.

      Arnold von Deynsbur, den wir der Kürze wegen Herr zu Lindweiler nennen wollen, der aber wie die Erbtheilung seiner[GWR 14]

Söhne zeigt, schon im Besitze eines grossen Vermögens ist. Der Vorname seiner Gattin ist Catharina, gemäss Kaufbrief v. J. 1399, worin Peter von Atzenrath mit Genehmigung des Lehensherrn Gerhard von Blanckenheim Herrn zu Castelburg sein Haus und Hof zu Gerolstein[7], so wie auch einige Güter zu Cröff den Eheleuten Arnold von Deynsbur und Catharina für 500 Goldgulden erblich verkauft. — Töchter scheinen dieselben nicht gehabt zu haben; ihre Söhne, die im J. 1428 zur Theilung der Hinterlassenschaften des Vaters und Oheims schreiten, sind folgende:

  1. Arnold von Deynsbur Herr zu Lindweiler (D).
  2. Johann von Deynsbur erhält in der Theilung unter andern das Burghaus zu Münstereifel. Da dies aber im J. 1455 wieder nach Lindweiler gehört, so hat Johann wohl mit seinem Bruder Arnold ein Abkommen getroffen. Er ist jener Johann von Deynsbur, welchem Elisabeth von der Brohl Wittwe von Vlatten im J. 1464 das Dorf Rohr verkaufte.
  3. Goedert von Deynsbur Herr zu Castelburg. Er, so wie auch sein Bruder Johann blieben ohne Leibeserben. Mit seinem Burghause ward im J. 1556[GWR 15] Johann von Deynsbur vom Grafen Diederich von Manderscheid Herrn zur Schleiden belehnt.
D.

      Arnold von Deynsbur Herr zu Lindweiler. Ich habe schon bemerkt, dass das Burghaus zu Münstereifel, vielleicht durch einen Vertrag mit seinem Bruder Johann, an ihn übergegangen. Neben demselben befand sich ein anderes Burghaus, „dat Gerartz van Bamme selige plach zu syn gnant Schapeels erue“, welches Gerarts Tochter Johanna ihrem Gatten dem Ritter Lepart von Hembach zugebracht hatte, und beide Eheleute im J. 1455 dem Arnold von Deynsbur verkauften. Aus den Herzoglichen Lehenbriefen über beide Burghäuser ersieht man, dass ersteres schon Arnold der Aeltere käuflich erworben hatte. — Arnold von Deynsbur war mit Else von Gymnich

Tochter des Rabode von Gymnich[8] verheirathet, mit der er fünf Kinder hatte:

  1. Bernhard von Deynsburg (E).
  2. Margaretha von Deynsburg heir. 1474 Gerlach von Wunnenberg. Ihren Ehevertrag habe ich in den Beilagen mitgetheilt.
  3. Else von Deynsburg heir. 1479 Wilhelm von Mirbach Sohn des Clais von Mirbach Amtmann zu Münstereifel, und der Margaretha.
  4. Catharina von Deynsburg heir. 1482 Richart Sohn des Dederich von Nechtersheim genannt Crummel und der Metza.
  5. Fia von Deynsburg heir. 1486 Wilhelm von Mirbach (Sohn des Heinrich von Mirbach, der ein Bruder des obigen Clais ist). Aus dieser Ehe stammen die drei Gebrüder Heinrich, Clais und Arnold von Mirbach.
E.

      Bernhard von Deynsburg Herr zu Lindweiler, heir. 1485 Margaretha älteste Tochter des Johann von Kesselstat und der Catharina vom Steine[9], mit welcher er einen Sohn hatte:

F.

      Goddart von Deynsburg Herr zu Lindweiler und Amtmann zu Hardt[10]. Derselbe heirathete 1514 Florentina oder Floyridina Tochter des Wilhelm von Kintzweiler genannt Nagel und hatte mit derselben eine Tochter Catharina und einen Sohn:

G.

      Johann von Deynsburg Herr zu Lindweiler, und Amtmann zu Hardt, Steinfeld und Virnenburg. Er heirathete 1541 Anna von Lutzenradt Tochter des Bertram von Lutzenradt Amtmann zu Blanckenberg und der Barbara Scheiffart von Merode zu Bornheim. Seine Ehe blieb kinderlos; er setzte die beiden Kinder seiner Schwester zu Erben ein. Er starb im J. 1561, und seine Gattin heirathete dann den Diederich von Eyll zur Heydeck Drost zu Moers[GWR 16]: aus welcher Ehe Gebhard von Eyll stammt.


II. Die Herren von Metternich.

A.

      Johann von Metternich zu Vettelhoven Sohn des Emont von Metternich zu Sommersberg und der Amelia Kolff zu Vettelhoven, heirathete 1541 die oben genannte Catharina Tochter des Goddart von Deynsburg, mit welcher er zwei Kinder hatte:

1. Bernhard von Metternich (B).
2. Amelia von Metternich, welche 1562 Anton Herrn zu Eltz Churfürstlich Trierischen Erb- und Hofmarschall, Amtmann zu Mayen und Monreal, Obristen, heirathete[11]. Sie starb kinderlos im J. 1577, nachdem sie zuvor ihren Gatten zum Erben eingesetzt hatte. Dieser schritt zur zweiten Ehe.
B.

      Bernhard von Metternich Herr zu Vettelhoven heirathete

1565 Eva Hurth von Schoeneck zu Ringsheim, und hinterliess zwei Kinder:

  1. Emund von Metternich (C).
  2. Elisabeth von Metternich, welche 1599 Diederich Landtschad von Steynach Herrn zu Uttingen (Sohn des Johann Ulrich Landtschad und der Walburga von Ratzenburg) heirathete.
C.

      Emund von Metternich Herr zu Vettelhoven heirathete 1609 Maria Elisabeth Tochter des Nicolaus Print von Horrichem genannt von der Brohl, und der Maria von der Horst zu Heimerzheim. Er starb 1617 und hinterliess eine Tochter Maria Catharina von Metternich, welche noch minderjährig den minderjährigen Johann von Harff Sohn und Erben zu Dreyborn im J. 1630 heirathete.


III. Die Herren von Kintzweiler genannt Nagel.

      Ob dies Geschlecht mit jenen Herren, die bis etwa 1437 mit der Burg zu Kintzweiler belehnt wurden, und deren Descendenten man hie und da und namentlich zu Müddersheim findet, ursprünglich verwandt ist: diese Frage kann ich weder bejahen noch verneinen. Ich war immer der Meinung, es seien zwei ganz verschiedene Geschlechter; aber Fahne will bemerkt haben, dass alle beide mit dem Löwen siegeln. Der erste bekannte Nayl oder Nagel ist

A.

      Johann von Kintzweiler genannt Nagel, verheirathet mit Margaretha von Aer. Dieselbe ist, wie es scheint, eine Tochter des Johann von Aer zu Münstereifel; sie brachte vielleicht ihrem Gatten ein dortiges Burglehen zu, zur Krone genannt, gelegen an der steinernen Brücke bei dem Markte[12], und ist dies wohl das Haus, dessen in dem Ehevertrag des Wilhelm von Kintzweiler Erwähnung geschieht. Beide Eheleute waren noch 1473 im Leben. Von ihren Kindern vermag ich nur Johann, Eva und Margaretha zu nennen. Eva von Kintzweiler heirathete im J. 1441 den Johann von Büllesheim zu Ahrweiler, und erhielt als Mitgift den Hof zu Stammeln (statt dessen

späterhin den Hof zu Poll). Aus dieser Ehe stammt Peter von Büllesheim zu Ahrweiler, dessen erste Gattin Adelheid, die zweite Margaretha war. Dass Johann von Büllesheim mit Guetgen von Gymnich zur zweiten Ehe geschritten, ist schon oben bemerkt.

B.

      Johann von Kintzweiler genannt Nagel der Junge heirathete sehr spät, nämlich erst im J. 1462, und zwar Florentina Tochter des Johann von Ensseringen selig und der Agnes von Bittburg. Johann bringt der Braut die Güter zu Cuchenheim zu, und diese erhält zur Mitgift 400 Goldgulden und den Antheil, den ihre Mutter an dem Schlosse Beiffels hat. Diese Eheleute hinterlassen zwei Töchter Klosterjungfrauen zu Schweinheim und zu Füssenich, und einen Sohn

C.

      Wilhelm von Kintzweiler genannt Nagel, welcher im J. 1492 Bela von Merode genannt von Kulsecke Wittwe Ludwigs von Metternich heirathete. Das Haus zu Cuchenheim, der Pescher Hof zu Mülheim halb wie der gelegen ist in dem Gericht zu Wichterich, die Vogtei zu Cuchenheim und das Haus zu Münstereifel sind die Güter, die er der Braut zubringt; wogegen diese ihm alle solche Güter zubringt, die sie leibzüchtig besitzt, welche nach ihrem beiderseitigen Tod an die beiden Kinder Ludwigs selig zurückfallen sollen, nämlich das Gut zu Rathsheim, das zu Gelsdorf, das auf der Brohl, das zu Heymersheym, den Zehenden zu Metternich, das Gut zu Blyterstorp, das zu Gyrmerstorp, das zu Fritzdorf, das zu Polch, das zu Gladbach und das zu Jeen (Jhn). Sodann ist in dem Ehevertrag bedingt: „Soe wanne die Kyndere Lodewychs selygen so groisz werden ind dat Harnesch an wyllen doyn So sall Naill syn schuldych zo geuen Icklygem kynde hundert gulden vur eynen Idern gulden tzwentzich wyspennynge als zo Colne genge ind geue Ist zo betzalen zo vollest zo synem Harnesch[13].

Florentina, die einzige Tochter und Erbin dieser Eheleute, wurde wie schon bemerkt, im J. 1514 die Gattin des Goddart von Deynsburg. — Ich schliesse diesen Abschnitt mit einigen Bemerkungen über Deynsburgische Güter.

Was die Herren von Kintzweiler in Cuchenheim durch Kauf erworben haben.

      Johann von Kluppelberg genannt Brunne, dessen Tochter Catharina mit Peter Gryn von Rodenbusch verheirathet war, verkaufte kurz vor seinem Tode im J. 1453 dem Johann von Kintzweiler, mit Lehenherrlichem Consens des Erzbischofs Diederich und des Johann von der Marck Herrn zu Arberg und zur

Neuerburg Vogt zu Haspegauw, sein Haus „boeuen in dem Dorpe zo Kuychenheym zo der Eyffelen wart in sent Niclais kirspell gelegen mit synre houerechten schuyren Stellen garden Bungarden landt Beynden Moelenstat wyngarden rechten Renten gulden pechten zynsen wasser weyden, mit alle syme zubehoere in nasse ind druge bynnen ind buyssen mit Inne ind vyszgelden.“ Vor dem Herrn von Kluppelberg hatte Peter von Büllesheim dies Haus besessen, gemäss Bescheinigung des Johann Rost Pastors zu Cuchenheim v. J. 1457, worin dieser dem Johann von Kintzweiler vergünstiget, das von Peter von Büllesheim in St. Nicolaus Kirche gestiftete Erbbegräbniss gleich seinem Vorgänger zu gebrauchen. Ein Jahr nachher, 1454 übertragen die Geschwister Kalthys von Hillesheim mit Consens der Lehenherren Gerart Herzogs zu Jülich und zu dem Berge, und Gerart von Loen Herrn zu Jülich, demselben Johann von Kintzweiler ihren Hof mit seinem Hofrecht „zu Kuychenheim mit synre husingen schuren stellen garden bongarden lande beende buschen buschrechten vort mit alle sinen Renten gulden peechten zynsen wasser weyden in dem dorpe ind velde bynnen ind buyssen in naisse ind drughe.“ Diese Geschwister von Hillesheim sind mit Namen: Joirgin Canonich zu Prüm, Daniel, Goidart, Emmerich, Peter und Catharina. Hierzu kommen noch Bruder und Schwager, die nicht an dem Hofe betheiligt sind und nur mit siegeln: Bruyn Kalthys von Hillesheim, und Johann Gylis verheirathet mit Bela Kalthys. — Ferner verkaufen die Eheleute Daniel Kalthys von Hillesheim und Catharina demselben Johann von Kintzweiler im J. 1461 ihre an die Herren von St. Cunibert in Cöln lehenrührige „erffvadye zo Kuychenheim myt alle yrre renten peechten zynsen Ind ouch myt der gantzer hallscheyt der kurmoeden so wie die nu zur zyt ouch myt dar zo gehoerich ys ind blyuen sall,“ jedoch mit dem Bedinge, dass sie diese Erbvogtey mit ihrem Zubehör zu jeder Zeit mit 125 Rheinischen Gulden wieder einlösen können: was indess nicht geschehen ist. Im Gegentheil bekennen sich dieselben Eheleute im J. 1467 dem Johann von Kintzweiler dem Jungen zu einer Schuld von vierzig Rheinischen Gulden, und verpfänden ihm zu seiner Sicherheit ihr Erbe und Gut „zo Kuchenheim an dem moyllendich thussen des seluen Johans van Kyntzwilre guede“ u. s. w. — Endlich verkaufen demselben Johann von Kintzweiler

im J. 1472 Conrad von Toenburgh genannt von Wurmps und Coene seine Hausfrau „Alsulchen tziene malder Rocgen erfliger Jeerliger Renten Cogenomer maissen As wir Jairs geldens hant zu Cogenom bynnen deme dorpe mit allen rechten in maissen as vnse vuralderen vur ind wir na bis herzo iairs upgeburt ind gehauen hant zo sent Remeiss missen wilche erffrente genant is der Bruchgen guet,“ und ein Herzogliches Lehen war. — Wilhelm von Kintzweiler scheint seinen Besitz zu Cuchenheim nicht vermehrt zu haben. Derselbe übertrug im J. 1515 sein Haus daselbst mit all seinem Zubehör, gegen eine Leibrente von 40 Malter Roggen und 50 Malter Hafer, seinem Schwiegersohn Goddart von Deynsburg. Von diesem bemerke ich dann noch zum Schluss, dass im J. 1531 „Johannes van Lyntzenych zertzit Regent der kirchen zo sent Nyclais bynnen Koichenheym vort Reynhart ind Woulter van Boulich Gebrueder Clais Mey ind Johan Zylle kirchenmompere zertzit Thewis Smytgen schoultis ind vort Peter Assenmecher, Peter Smyt, der alde Vaiss, Peter Thonis Merten van Esch, Reynart Artzener ind Johan Schomecher scheffen Ind gantze gemeyne Naberschaff zo Koichenheim“ zu Behuf ihrer Kirchen-Klocken dem Goddart von Deynsburg „Alsuche Tzwey summeren weiss ind druytzein pennynck Er Jerlichs In de vurs. kirche zo sent Nyclais zo gelden plach Ind dry albus Jerlichen schatz“ erblich verkaufen, und indem sie die darauf sprechenden Briefschaften abgeben, bewilligen sie ihm, seiner Gattin Florentina und ihren Erben zu den ewigen Tagen freien Stuhl und Begräbniss in der Kirche.

Der Hof zu Poll genannt das Gut von Blyenstein.

      Der Name Blyenstein, der in neuern Lehenbriefen sich in Bliesheim verändert hat, kommt zwar erst im J. 1415 vor, ist aber ohne Zweifel von älterem Datum. Es wäre möglich, dass weiland Adolph von Blydenstein, der etwa hundert Jahre vorher lebte, Besitzer des Hofs gewesen. Die erste Kunde von diesem Herzoglichen Lehen erhalten wir im J. 1370, wo Wynmar von Golzheim wohnhaft zu Poll den Eheleuten Johann von Gevlesheim und Adelheid eine Erbrente von 25 Malter Roggen verkauft, und denselben sein Haus und Hof zum Unterpfande setzt, mit dem besondern Bemerken, dass er Wynmar

Ihre Herzogliche Gnaden gebeten, wenn das Lehen fällig würde, den Johann von Geylesheim damit zu belehnen. Das Lehen ward fällig, aber nicht genannter Johann empfing die Belehnung, sondern der in dem Rentbrief erwähnte Johann von Seilstorp. Dieser besass den Hof bis etwa in das zweite Decennium des folgenden Jahrhunderts. Seine nachgelassene Wittwe Benynne von Nuwenhuysen verzichtete auf das Lehen zu Gunsten des Reynart Rost von Binsfeld, welcher dann im J. 1415 von Goedert von dem Bongart Ritter und Landdrost als Herzoglichem Statthalter damit belehnt ward. Der Herr von Binsfeld taufte das Gut von Blyenstein in „Reynartzhoff van Bynzuelt“ um und verkaufte es dann wieder im J. 1436 den Eheleuten Johann von Kintzweiler genannt Nagel und Margaretha. — Betreffend die Erbrente der 25 Malter Roggen, so kam diese späterhin in den Besitz des Ritters Johann Smeych von Liessingen und seiner Gattin Fya von Rede. Metza von Liessingen, die Tochter dieser Eheleute, brachte sie dann nebst andern Renten ihrem Bräutigam Roilman vom Geysbusch zu Bolheim als Mitgift zu, und nachdem dessen ältester Sohn Ritter Johann vom Geysbusch zu Bolheim längere Zeit im Genusse derselben gewesen, verkaufte er und seine Gattin Peitzgin sie im J. 1473 den oben genannten Eheleuten von Kintzweiler. So war Johann von Kintzweiler jetzt also im unbeschränkten Besitze des Gutes von Blyenstein. Dass er auf demselben, nachdem er Cuchenheim seinem Sohne abgetreten, seine noch übrigen Tage verlebt habe, möchte ich jedoch nicht annehmen; wahrscheinlich ist er zu Münstereifel gestorben. — Das Jahr 1487 giebt uns neue Kunde von diesem Gute; wir sehen, dass es an den Sohn der Eva von Kintzweiler, nämlich an Peter von Büllesheim Vogt zu Ahrweiler gekommen ist. Dieser und seine Gattin Margaretha geben dasselbe den Eheleuten Tiel von Poll und Fya in Erbpacht um 32 Malter Korn und 32 Malter Hafer Dürener Maassen, und drei Gänse. Der Vogt geht mit Tode ab, und seine Gattin, der Leibzucht sich begebend, überträgt es im J. 1521 dem Goddart von Deynsburg als rechtem Erben des Wilhelm von Kintzweiler, zu seinem Eigenthum. Nach dieser Cession findet sich aber, dass der vorhergehende Inhaber das Gut beschwert hatte, das heisst, er hatte dem Erbpächter aus dem Erbpacht eine Erbrente von eilf Malter Roggen und eilf

Malter Hafer verkauft, und dieselbe nicht wieder abgelöst, und da die Kinder und Erben des Tiel, nämlich Tiel und Metza, überdies noch wegen Bau und Reparaturen eine Forderung an Goddart von Deynsburg machten, so herrschten zwischen beiden Theilen lange Zeit Zwistigkeiten, die endlich im J. 1531 durch Vermittelung von Schiedsfreunden vor dem Herzoglichen Commissar Wilhelm von dem Bongart dahin geschlichtet wurden, dass Tielens Erben jährlichs nur 21 Malter Roggen und 21 Malter Hafer und drei Gänse Pacht zu liefern schuldig seien, bis Goddart die Erbrente mit 250 Goldgulden von ihnen abgelöst habe. Nach der Ablöse sollen die Erben noch sechs Jahre lang den Hof besitzen und jedes Jahr 32 Malter Roggen und 32 Malter Hafer und drei Gänse liefern; und wären die sechs Jahre um, dann solle Goddart ihnen nochmal 250 Goldgulden für Bau und Besserungen auszahlen. Diesem Spruche der Schiedsfreunde wird dann noch folgende Bemerkung beigefügt: „Vort ist myt verdragen ouermytz de gekoren frunde wat eyn Jeder partheie ausgegeuen hait Sall eyn Jeder quyt syn Dan dat veste gelaich zo Birckensdorff verzert ind alhie zo Hoinkirchen nu verzert wirt sal der veste Guedart van Deynsburg tzwin pennynck liden ind Theyllen erffen eynen.“ Goddart von Deynsburg ist obigem Spruche treulich nachgekommen, und so konnte er im J. 1538 wieder nach Belieben über sein Lehengut verfügen. Dasselbe vergrösserte er durch Hinzufügung mehrerer Allodial-Stücke, und verpachtete es mit Lehensherrlicher Bewilligung in genanntem Jahre Tielen von Poll, Stynen seiner Hausfrauen, und Metzen nachgelassener Wittib Heinrich Heytpers zu Dorweiler für einen jährlichen Pacht mit Namen 43 Malter Roggen und 43 Malter Hafer Dürener Massen, ein Vercken[GWR 10], drei Gänse und ein Lamm. Aber ich glaube schon im Voraus zu hören, wie die Leser an dieser Stelle sagen werden: Wir wissen jetzt genug vom Gut von Blyenstein. Drum schliesse ich mit der Bemerkung, dass zuletz Franz Ludwig Frh. von Harff zu Dreyborn mit diesem Gute belehnt wurde, nämlich im J. 1779.

Der Tondorfer Zehende.

      An dem Zehenden zu Tondorf, einem Lehen der Herren zu Prüm, waren Mehrere betheiligt; der grössere Theil desselben

kam indess vor und nach an die Herren von Deynsburg. So verkauften die Gebrüder Diederich und Gerlach von Wunnenberg ihren Antheil zu Tondorf und Buir im J. 1468 dem Arnold von Deynsburg, dessen Enkel Goddart von Deynsburg, gemäss Lehenbrief, im J. 1507 bereits den vierten Theil des Tondorfer Zehenden besass. Ferner besassen die Gebrüder Wilhelm und Diederich von Liessingen genannt Hacke wohnhaft zu Malberg, gemeinschaftlich mit denen von Bensenrade, zu Tondorf, Buir und Walgerath einen Zehenden an Speltz, Hafer, Rübsamen, Lämmern, Vercken, Hähnen, Flachs und Hanf, der mit hundert Malter Frucht, nämlich zwei Drittel Hafer und ein Drittel Speltz abgeführt ward. Daraus verkauften die beiden Brüder im J. 1538 dem Goddart von Deynsburg 25 Malter für 250 Goldgulden; und seinen noch übrigen Antheil im Betrage von zwölf und ein halb Malter übertrug Diederich von Liessingen und seine Gattin Eva von der Harttart demselben Goddart im J. 1550 für die Summe von 150 Goldgulden.

      Aus einem Tondorfer Weissthum, Kirchenangelegenheiten betreffend, entnehme ich noch folgende Notizen. Die Kirchengifft weisen die Scheffen den Herren zu Prüm an. Wird die Mutterkirche durch Ungewetter oder Brand untergängig oder zu einiger Zeit baufällig, dann soll ein zeitlicher Pastor den Chor und die Sakristei gemeinschaftlich mit dem Grafen zu Blanckenheim aufbauen und in nöthiger Reparation halten, doch der Pastor zwei, und der Graf ein Theil der Baukosten über sich nehmen. Der Besitzer des grossen Zehenden Johann von Deynsberg zu Lindweiler soll mit Zustand der Hacken das Schiff im Bau unterhalten, doch Deynsberg drei und die Hacken das vierte Theil der Kosten tragen. Wann aber der Kirchthurm baufällig sei, den sollen die Kirspelsleute im Bau halten, also dass die gemeinen Nachbaren zu Tondorf die eine, und die andere Halbscheid der Baukosten die von Frohngau, Holzmülheim, Buir, Hof Lingscheid und Walcherodt bestreiten, in welcher Halbscheid die Frohngauer so viel allein thun sollen, als die vier übrigen zusammen. Sodann erkennen die Scheffen dem Pastorei-Hof vier Melk-Kühe, ein Rind, fünf und zwanzig Schafe, drei Widder Zielviehes (darinnen soll der Graf zu Blanckenheim wegen seines Zehenden einen Widder halten),

vier Säue und einen „Beyren Zeilvehes“: die soll der Pastor dem Hirten vor die Portz[GWR 10] treiben und mit der gemeinen Herde weiden gehen lassen, und hutfrei[GWR 10] gehalten werden. — Was das Zielvieh betrifft, so findet man in vergangenen Jahrhunderten an vielen Orten, dass dies der Pastor unterhielt.




Die Herren von Eller.




      Das edle Geschlecht der Herren von Eller gehört mit zu den ältesten im Lande von dem Berge. Wie aus Fahne und Urkunden-Büchern zu ersehen ist, kommt ihr Name schon im zwölften Jahrhundert mehrfach vor. Aber an eine Genealogie derselben ist selbst im dreizehnten Jahrhundert nicht zu denken; und böte nicht die Geschichte der Düsseldorfer Stiftskirche einen sichern Anhaltspunkt dar, so würde sie auch noch im vierzehnten Jahrhundert unausführbar sein. Das Wort Genealogie nehme ich hier in einem beschränkteren Sinne, indem ich nur die Inhaber eines Hauses in ihrer wahren und wirklichen Reihenfolge[GWR 17], oder die Erbfolge von Vater auf Sohn, darunter verstehe. Durch Hülfe der auf jene Stiftskirche Bezug habenden Urkunden lassen sich denn die Herren des Hauses Eller, die gemeinschaftlich mit dem Herrn von dem Berge das Patronatsrecht an dieser Kirche besassen, während des vierzehnten Jahrhunderts mit ziemlicher Gewissheit constatiren. Als ungezweifelten Herrn zu Eller dürfen wir betrachten den

  1. Diederich von Eller Ritter, der nebst seinem ältesten gleichnamigen Sohne in Urkunde v. J. 1297 bei Lacomblet Bd. II. p. 575 als Zeuge vorkommt, und im J. 1305 in Gemeinschaft mit seinem Bruder Arnold von Eller den Convent der Weissen Frauen zu Cöln mit dem Hofe Bruch bei Opladen belehnt. Er und sein Sohn Diederich, der unterdess gleichfalls Ritter geworden, erscheinen dann in der vom Erzbischof Heinrich von Cöln im J. 1306 vollführten Stiftung der Düsseldorfer Collegiat-Kirche als Mitpatrone; man s. Lacomblet Bd. III. p. 28.
  2. Diederich von Eller Ritter der Jüngere. Er und sein Bruder Arnold von Eller Ritter theilen sich im J. 1309 unter Vermittelung ihres Vaters und anderer Schiedsfreunde in ihr Elterliches. Arnold erhält nebst verschiedenen Renten den Hof zu Strephele (Streppel), und Diederich das Haus Eller.
  3. Rutger von Eller Ritter. Als Herr zu Eller erscheint derselbe in einer von ihm und Peregrin von Deutz im J. 1341 in Angelegenheiten der Stadt und der Collegiatkirche zu Düsseldorf gesprochenen Scheidung; man s. Lacomblet Bd. III. p. 287. Der in derselben Urkunde vorkommende Mitpatron Ritter Diederich von Eller ist ohne allen Zweifel der vorhergehende, der also seinem ältesten Sohne Rutger das Haus Eller abgetreten; die beiden Zeugen Diederich und Heinrich von Eller nehme ich für Brüder des Rutger. Nach Tod des Vaters Diederich ist das Patronat ungewöhnlicher Weise nicht auf seinen ältesten Sohn, Rutger Herrn zu Eller, übergegangen, sondern auf den jüngsten, Ritter Heinrich von Eller, gemäss Urkunde v. J. 1349 bei Lacomblet Bd. III. p. 381: worin dessen Wittwe Cecilia als Mitpatronin einen Beschluss des Düsseldorfer Capitels genehmigt. Diesen Heinrich als vierten Herrn zu Eller zu betrachten, verbietet eine unter den Briefschaften dieses Hauses erhaltene Urkunde v. J. 1353: worin obiger Rutger noch eine Verpachtung vornimmt. Heinrich mag wohl kinderlos geblieben sein, und so ist denn das Patronat nach Tod der Cecilia wieder an das Haus Eller zurückgefallen. — Im J. 1377 kommt schon Rutgers gleichnamiger Sohn vor, nämlich
  4. Rutger von Eller Ritter der Jüngere, welcher im J. 1392 auf seine Betheiligung an dem Patronat zu Gunsten des Herzogs vom Berge gegen eine Erbrente verzichtet; man s. Lacomblet Bd. III. p. 847. Derselbe scheint bald nach 1415 gestorben zu sein. Mit seiner Gattin Catharina hatte er folgende sechs Kinder:
    1. Diederich von Eller.
    2. Heinrich von Eller.
    3. Rutger von Eller verheirathet mit Maria.
    4. Burchard von Eller verh. mit Mettel.
    5. Wilhelm von Eller verh. mit Agnes Tochter des Heinrich von Oeffte, mit welcher er zwei Söhne hatte: Wilhelm und Johann von Eller.
    6. Helwich oder Heylgart von Eller verh. mit Johann von Voulde.

          Diederich von Eller, der noch in obiger Urkunde v. J. 1392 genannt wird, mag wohl nicht lange nachher gestorben sein. Daher wurde denn Stammführer und Herr zu Eller der zweitgeborne

  5. Heinrich von Eller, welcher schon im J. 1408 vom Herzog Wilhelm mit dem Milenforster Gut zu Ensen und Langel, das vordem Conrad Sohn des Ritters Arnold von Eller zu Lehen getragen, belehnt ward. Derselbe hatte mit seiner Gattin Nesa drei Kinder: Heinrich, Johann und Margaretha. Die beiden Brüder theilten sich noch bei Lebzeiten des Vaters im J. 1447 in das elterliche Vermögen. Heinrich erhält das Gut Eller „myt den egen luden vnde myt den kurmodigen luden vnde myt den len luden ind dat mansgued de van dem Hogeboren vursten dem Hertzogen tzo dem Berge vnde tzo Gulchge rorende synt.“ Dem Johann wird das Gut zu Buntenbroch zugetheilt; jedoch solle er der Schwester Grete ihre Leibzucht, nämlich zehn Malter Roggen, davon zu entrichten verbunden sein. Ueberdies erhält er noch die Hafer-Gülden auf dem Rodenberge und im Dorf Eller, und das Gut Eelbroch.

      Aber im folgenden Jahr 1448 übertragen Heinrich von Eller der Alte und seine beiden Söhne Heinrich und Johann Haus und Hof zu Eller mit seinem Zubehör an Artland, Büschen, Benden, Kämpen, Holzgewälden, Wasser, Wiesen, Weiden, Zehenden, Zinsen, Pachten, Ingülden, Gerichten, Rechten und Herrlichkeiten — an Ailff Quad Ritter und Frau Metza seine eheliche Hausfrau, und erhalten sie dagegen ein Gut im Kirspel von Ratingen gelegen an der Heyden, genannt das Schymbers Gut, und überdies noch eine baare Summe von 2900 Kaufmanns Gulden. — Nach diesem Erbtausch hat Heinrich von Eller der Vater wohl das neue Gut bei Ratingen bezogen und dort seine letzten Tage verlebt; aber die Kaufmannsgulden mögen nach Braunschweig gewandert sein. Dort befanden sich nämlich um die Zeit des Verkaufs seine beiden Söhne Heinrich

und Johann, und kam jener mit Vollmacht und Siegel seines Bruders von Braunschweig nach Eller, um den Verkauf in ihrer beider Namen zu thätigen und den Kaufschilling in Empfang zu nehmen.

      Einen Monat später fand, wie aus den in den Beilagen mitgetheilten Erbbeuttungen zu ersehen, zwischen Heinrichs Bruder, nämlich Burchard von Eller und Adolph Quad gleichfalls ein Erbtausch statt, worin jener, mit Ausnahme eines Hofes zu Volmerswerth, sein gesammtes elterliches Erbe und Gut dem Herrn Quad überträgt[GWR 18], und von diesem dagegen einige Höfe in dortiger Gegend erhält.

      Nach diesen Erwerbungen wurde Adolph Quad noch in selbigem J. 1448 von Herzog Gerhard belehnt „mit dem Huysse zo Elner, dem Ryssholtzer marcke, da die angeit bis an die Roirss moelen by Vnterbach ind Bilker marcke, der vischereyen genant de Dusselbach an gaende zo Erckroede an der steyn brucken, vnd vort bis in den Ryn Ind vort mit den Wylt baenen, Wasser vlossen, Heirlicheiden, Rechten ind gerichten.“ In der Folge hat Adolph Quad seinen Besitzstand durch mancherlei Ankäufe noch um ein Bedeutendes vermehrt. Ich erwähne hier nur des bei Eller gelegenen Forstes, wovon ein grosser Theil zum Hause Eller gehört zu haben scheint. Nach Tod des Ritters Rutger von Eller theilten sich seine Söhne in dieses Erbe. Heinrichs Antheil muss in dem Erbtausch vom J. 1448 mit inbegriffen sein, wiewohl sich dies nicht mit klaren Worten aus dem Kaufbrief ergiebt. Burchard von Eller verkaufte sein Antheil im J. 1446 dem Peter Schryver Zölner zu Düsseldorf, welcher dasselbe dann späterhin an Adolph Quad übertrug. Rutger von Eller überliess das seinige im J. 1431 seinem Bruder Wilhelm, mit dem Vorbehalt des nöthigen Brandholzes und des Rechtes zur Zeit der Eicheln seine Schweine auf den Forst zu thun, wie aus dem mitgetheilten Vertrage v. J. 1454 erhellt. Dieses Kindtheil des Rutger, nebst seinem eigenen verkaufte Wilhelm von Eller im J. 1439 dem Goedert von Broichusen, jedoch auf Wiederlöse. Das betreffende Reversale oder Wiederkaufsbrief übertrugen Wilhelms Wittwe Agnes und ihre beiden Söhne Wilhelm und Johann von Eller im J. 1457 dem Adolph Quad, welcher dann kurz vor seinem Tod im J. 1467 die beiden Kindtheile des Forstes, laut mitgetheiltem

Kaufbrief, von der Wittwe des Goedert von Broichusen erblich an sich brachte. — Noch sei bemerkt, dass Wilhelm von Eller der Jüngere seine „Helffte van den wilden perden up dem Foirste by Elner gelegen So wie mich die an erstorffen ind an eruallen synt van dode mynre seilger moder“ im J. 1464 dem Adolph Quad, und die andere Hälfte, die ihm nach Tod seines Bruders Johann anerfallen war, im J. 1501 dem Coen von Eynenberg verkaufte.

      Adolph Quad war Amtmann zu Angermund[14], und stand als solcher und als getreuer Rath bei seinem Landesherrn in hoher Achtung. Herzog Gerhard, dem er durch Vorschuss eines bedeutenden Kapitals aus der Verlegenheit geholfen hatte, verpfändete ihm Schloss, Amt und Kellnerei von Angermund nebst seiner Honschaft von Eller, und bezeigte ihm späterhin, im J. 1459, für den geleisteten Dienst noch dadurch seine besondere Erkenntlichkeit, dass er dessen Mühle auf der Düsselbach als Zwangsmühle für die ganze Honschaft Eller erklärte, und demselben überdies noch den ihm von einem bei Calcum gelegenen Gut jährlichs fallenden Zehenden erliess. — Calcum betreffend, so war Adolph Quad in dortiger Gegend schon wenigstens seit 1444 begütert. In diesem Jahre kaufte er nämlich von Lutgardis von Bellinghoven Wittwe des Heinrich Romlian von Calcum genannt Leuchtmar, und Gerhard ihrem Sohne, den Hof genannt die Vogtei, nebst dem Hofe zu Zeppenheim[15], von denen dieser an das Gotteshaus zu Kaiserswerth, jener an das zu Gandersheim lehenrührig war. Gemäss einer Quitancie[GWR 10] der Abtissin Sophia zu Gandersheim v. J. 1456 hatte Adolph Quad von diesem Gotteshause überdies noch den „Vroennenhoeff“ (Frohnhof) zu Calcum in Pachtung. In den Beilagen habe ich eine Urkunde v. J. 1445 mitgetheilt, gemäss welcher Catharina von der Leyten Wittwe des Zeris von Calcum ihre dortigen leibzüchtigen Güter dem

Gerhard von Bodlenberg verpachtet: welche Güter er späterhin gleichfalls an sich gebracht zu haben scheint.

      Adolph Quad hatte mit seiner Gattin Metza (Tochter des Johann Zobbe von Elverfeld) nur eine Tochter Irmgard, welche im J. 1449 den Ritter Johann von Eynenberg nachmaligen Herrn zu Landscron und Dreyborn heirathete. Dieser ward nach Absterben seiner Schwiegereltern im J. 1471 mit dem Hause Eller belehnt. Von ihm ist dasselbe auf Coen von Eynenberg, dann auf Rabolt von Plettenberg, von diesem auf seinen Schwiegersohn Hermann Quad und dessen Sohn Bertram Quad übergegangen. Letzterer starb im J. 1599 unverehelicht. Als Haupterben desselben erscheinen die in der Genealogie Harff-Geilenkirchen sub E bezeichneten fünf Geschwister von Harff, und Franz Herr zu Eltz. Allein das Haus Eller ward als ein verfallenes Mannlehen vom Herzog Johann Wilhelm armata manu, mit achtzig Soldaten eingezogen, und von demselben in eigene Administration genommen, oder vielmehr vernachlässiget.[GWR 19] Denn unter ihm ward das Haus baufällig, und es stellten sich überhaupt alle Uebelstände ein, die unter einer schlechten Verwaltung zum Vorschein zu kommen pflegen. Nach Absterben seiner Miterben hat Johann von Harff mit Herzog Wolfgang Wilhelm ein Uebereinkommen getroffen, und ist dann im J. 1621 mit Eller belehnt worden. Von den Herren von Harff geht dies Haus in der Folge auf die Erben der Margaretha Theresia von Harff über; man s. Heft II. p. 42.




Die Herren von Hüls.




      Schon im dreizehnten Jahrhundert werden die Herren von Hüls vielfach genannt; aber man weiss nicht, sind es Inhaber der Herrschaft, oder nur Söhne von Hüls. So scheint es denn rathsam, die Genealogie erst da zu beginnen, wo der Herr zu Hüls mit Bestimmtheit zu erkennen ist.

  1. Walrave Herr zu Hüls Ritter hinterlässt einen gleichnamigen Sohn
  2. Walrave Herr zu Hüls Ritter, welcher im J. 1359 noch im Leben ist. Von ihm stammt
  3. Geldolff Herr zu Hüls, verheirathet mit Jutta. Sein Sohn und Nachfolger ist
  4. Friedrich Herr zu Hüls, welcher mit seiner ersten Gattin[16] folgende Kinder hatte:
    1. Geldolff Herr zu Hüls (V.).
    2. Johann von Hüls. Im J. 1422 ward ihm in brüderlicher Theilung das Haus Rath bei Uerdingen zugetheilt, in dessen wirklichen Besitz er jedoch erst nach Tod des Gotschalck von Rath[17] und seiner Hausfrau Irmgard treten solle. Er scheint keine Nachkommen hinterlassen zu haben.
    3. Friedrich von Hüls erhielt in derselben Theilung ein Gut zu Kempen.
    4. Heinrich von Hüls war wie es scheint geistlichen Standes.
    5. Lise von Hüls Klosterjungfrau zu Bedbur.

  5. Geldolff Herr zu Hüls heirathete im J. 1422 Catharina Tochter des Heinrich von Stammen und der Elisabeth, und hatte mit derselben folgende Kinder:
    1. Friedrich Herr zu Hüls Ritter (VI.).
    2. Heinrich von Hüls, welcher zwei Söhne Friedrich und Gotschalck von Hüls zu Rath hinterlässt. Ersterer hatte wieder einen Sohn Gotschalck, von welchem die beiden Brüder Bernhard und Johann von Hüls zu Rath stammen. Bernhards Tochter Margaretha von Hüls heirathete Lutger von Winckelhausen, der im J. 1595 mit Rath belehnt wurde.
    3. Jutta von Hüls verh. mit Johann von Hoemen Sohn zu Odenkirchen.

  6. Friedrich Herr zu Hüls Ritter heirathete im J. 1455 Eva von Harff, und nach deren Tod Johanna von Boedberg (Hermanns Tochter). Er starb 1474 und hinterliess aus letzterer Ehe zwei Söhne: Hermann von Hüls, und
  7. Friedrich Herr zu Hüls, welcher im J. 1488 Peter Tochter des Diederich Schenck von Niedeggen und der Adelheid von Buyren heirathete, und mit derselben zwei Söhne hatte, Diederich und Hermann, und eine Tochter Catharina, die mit Goedart Haes verheirathet, im J. 1565, wie ihre beiden Brüder vor ihr, ohne Leibeserben gestorben ist.

      Catharina Frau zu Hüls vermachte ihren Antheil an Haus und Herrlichkeit Hüls den Kindern des Johann von Harff zu Geilenkirchen, dessen Gattin Agnes von Hoensbroich mit ihr durch die oben genannte Johanna von Boedberg verwandt war. Sander von Boedberg, Grossvater der Johanna, heirathete nämlich im J. 1418 Adelheid Tochter des Clais Hoen, welcher der Grossvater jenes Clais Hoen ist, dessen Tochter Agnes im J. 1500 den Johann von Harff heirathete. Des letztern Tochter Agnes von Harff Dechantin[GWR 10] zu Münsterbilsen übertrug schon im J. 1565 was ihr von dieser Erbschaft ihrer „lieben Moenen“ in künftiger Theilung zufallen würde, ihrem Neffen Johann von Harff Amtmann zu Born: welcher dann die ganze Erbschaft an sich gebracht zu haben scheint. — Was die übrigen Erben der Herrschaft Hüls anbelangt, so bin ich nicht im Stande, sie sämmtlich namhaft zu machen, viel weniger noch ihre Berechtigung zu dieser Erbschaft nachzuweisen. Als Prätendenten[GWR 10] erscheinen die Gebrüder Johann und Friedrich von Hüls (vielleicht Söhne des sub VI. genannten Hermann); die Gebrüder Bernhard und Johann von Hüls zu Rath; dann die Erbgenahmen des Valein von Gelre Herrn zu Arçen, mit Namen Diederich von Gelre Herr zu Arçen, und Diederich Quad nebst seinen Brüdern und ihren Adhaerenten[GWR 10]; ferner Diederich von Palant Herr zu Breidenbent; und endlich finde ich, dass die Ehegatten Carl von Bronckhorst und Bathenberg, und Alverade von Flodorf im J. 1580 der nachgelassenen Wittwe Johanns Draick gewesenen Bürgermeisters zu Kempen und Rentmeisters des Hauses Hüls zwölf Malter Roggen und vier Malter Hafer aus ihren Erbrenten in der Herrlichkeit Hüls, wie sie dieselben nach Tod der Catharina Frauen zu Hüls erworben haben, verkaufen. Dieser Bathenbergische Antheil scheint in der Folge an Daem von Harff zu Dreyborn gekommen zu sein; denn es heisst in dortigen Briefschaften, dass dieser ein Bathenbergisches Neunzehntel der Herrschaft Hüls erkaufte. Die Herren von Harff zu Dreyborn haben im

Laufe der Zeit den grössern Theil derselben an sich gebracht. Elisabeth Catharina Gräfin zu Wied Wittwe des Johann Wilhelm Frh. von Palant verkaufte im J. 1654 ihren neunzehnten Theil dem Johann Frh. von Harff, und in den Jahren 1660–1665 übertrugen die Freiherren von Eynatten zur Neuerburg, Lindenberg und Wiedenau ihren Antheil eben demselben. Im J. 1756 erwarb Philipp Franz Frh. von Harff von den Gebrüdern Grafen von Leerodt zu Born einen halben neunzehnten Theil, und im J. 1759 von den Gebrüdern Grafen von Nesselrode und Reichenstein einen andern halben neunzehnten Theil der Herrlichkeit. Den zur Harff-Landscronischen Fundation gehörenden Theil mit gerechnet, besassen die Herren zu Dreyborn jetzt im Ganzen genommen eilf Neunzehntel der Herrschaft; 5 1/3 Neunzehntel hatten damals noch die Herren von Loen zu Rath, und 2 2/3 Neunzehntel die Herren von Bourtscheid zu Büllesheim.




Die Herren von Velbrüggen.




      Die Herren von Velbrüggen, von denen hier gewissermassen nur der Anfang einer Genealogie geboten wird, reichen so hoch hinauf, als sich die Herren von Velmerckem nachweisen lassen. Unter diesem Namen finde ich zuerst im J. 1357 Rutger von Velmerkeym Ritter und Johann von Velmerkeym, welche beide Gebrüder in den Gemarkungen[GWR 10] von Rosellen und Nievenheim ihre Güter hatten. Ein dritter Bruder ist Symon von Volmerken, der im J. 1373 bereits mit Tod abgegangen[18]. Derselbe hatte mit seiner Gattin Gertrud zwei Söhne, die in einer Urkunde v. J. 1385 sich also schreiben: Rutger und Johann von Aldenbrüggen genannt von Velmerckem. Nach diesem Namen ist anzunehmen, dass Symon schon den (im Kirspel von Rosellen gelegenen, an das Stift zu Neuss lehenrührigen) Hof Aldenbrüggen erworben hat. Der jüngere von

diesen Brüdern, Johann, hatte mit seiner Gattin Ida einen Sohn, Symon von Aldenbrüggen genannt von Velmerckem, welcher der Vater folgender Geschwister ist: Johann, Rutger, Bernhard, Ludolf[19], Ida und Beatrix Nonne im Kloster Gnadendahl. Die drei ersten Brüder schritten im J. 1447 zur Theilung, in welcher der älteste das Haus Velmerckem, die Höfe zu Norff und Aldenbrüggen, die Vogtei zu Nievenheim und das Hofgeding[GWR 10] zu Rosellen erhielt. Symon von Aldenbrüggen lebte nach dieser Theilung seiner Söhne noch eine Reihe von Jahren. Im ersten Hefte meiner Beiträge habe ich ihn den Erwerber des Hauses Velbrüggen genannt: bei welcher Annahme ich mich aber nicht auf besondere Documente stützte, sondern lediglich auf den im zweiten Hefte (p. 33) angedeuteten Ehevertrag v. J. 1455, worin er als Zeuge unter dem Namen Symon von Aldenbrüggen genannt von Velbrüggen vorkommt. Diese Ansicht ist um so unrichtiger, da es vor Symon ein Haus Velbrüggen gar nicht gegeben hat[20]. Entweder hat derselbe sein vielleicht baufällig gewordenes Haus Velmerckem restauriren lassen, und es dann in Velbrüggen umgetauft; oder er hat sich in der Nähe von Velmerckem ein ganz neues Schloss unter dem Namen Velbrüggen gebaut[21]: wornach dann jenes allmälig in Verfall gerathen, und endlich vom Erdboden ganz verschwunden ist. Sein ältester Sohn, der in Urkunde v. J. 1457 bei Lacomblet noch unter dem Namen Johann von Aldenbrüggen genannt von Velbrüggen vorkommt,

schreibt sich in der Folge kurz Johann von Velbrüggen. Derselbe ist nach 1481 gestorben. Mit seiner Gattin Elisabeth Spede[22] hatte er etwa drei Kinder:

  1. Symon von Aldenbrüggen genannt Velmerckem. So schreibt er sich in seinem Ehevertrage, den er im J. 1472 mit Sophia Tochter Engelbrechts von Brempt des Alten geschlossen.
  2. [GWR 20] Carl von Aldenbrüggen genannt Velmerckem, der zwei Söhne hinterlässt:
    1. Symon von Velbrüggen Herr zu Myrle[23], verheirathet mit Maria Myllincks.
    2. Carl von Velbrüggen verh. mit Elisabeth von Depenbroich.
  3. Guda von Aldenbrüggen verh. mit Lutger von Winckelhausen, mit welchem sie etwa drei Kinder hatte: Hermann[GWR 21], Lutger und Agnes von Winckelhausen.

      Symon der Aeltere, der sich in der Folge Symon von Aldenbrüggen genannt Velbrüggen, und in seinen spätern Jahren gewöhnlich Symon von Velbrüggen schreibt, hatte mit Sophia von Brempt keine Kinder. Statt sein Vermögen seinen nächsten Verwandten zukommen zu lassen, liess er sich, wie aus verschiedenen Umständen und namentlich aus dem mitgetheilten Notarial-Instrument hervorgeht, durch seine Gattin bestimmen, dasselbe dem Johann Quad Amtmann zu Erprath[24]

zu vermachen, mit der Verpflichtung, seinem Neffen Symon von Velbrüggen Herrn zu Myrle als ein Legat 400 Goldgulden auszuzahlen. Wenn nun auch Steffen Quad seinem Sohne Johann 2000 Goldgulden, die er wegen Velbrüggen und zu seinem Behuf ausgelegt hatte, in Rechnung brachte, und diesen Betrag ihm an seinem Kindtheil abzog, so war die Erbschaft für ihn doch immer noch eine sehr annehmbare. Er nahm von derselben nach Symons im J. 1520 erfolgtem Tode Besitz. Von ihm ging Velbrüggen auf seinen Sohn Steffen Quad über. Da dieser keine Leibeserben hatte, so vermachte er die leibzüchtige Nutzbarkeit und Gerechtigkeit des Hauses Velbrüggen seiner Gattin Margaretha von Eltz zu Dreyborn, das Eigenthumsrecht aber seinem Vetter Bertram Quad zu Eller, den er zugleich verpflichtete, alle Schulden, so er vor oder in seinem Ehestande gemacht, an sich zu nehmen. Nach Absterben der Nutzniesserin im J. 1580 trat Bertram Quad in den Besitz seiner Erbschaft, die ihn vielleicht mehrere hundert Reichsthaler theurer kam, als wenn er sie durch Kauf an sich gebracht hätte. Denn erstlich musste er die Schulden seines Vetters mit 3000 Rthlr bezahlen, und dann bietet das Jahr 1584 eine Quittung dar, welche schliessen lässt, dass das Testament des Steffen Quad gleich nach Tod seiner Gattin angegriffen worden. In dieser Quittung bekennen nämlich Christina Schmits und ihre Söhne Albert, Bertram und Arnold Quad[25], dass „Alss der Edler Bertram Quadt zu Eller in Krafft des anno. Achtzig ein d. 26. Septembris durch Churfürstliche Cölnische hochweise Hern Rhete zu Linne wegen des Hauss Velbrück und derer zwehen Hoff, der Burghoff und Norfferhoff gnant, und Ihren Adpertinentien uns viertzehn thausendt Reichsthlr In drei Terminen betzalen soll“ — dass

sie von genannter Summe den letzten Termin, wie auch 2000 Reichsthaler für Kalk und Stein und überdies noch 825 Cölnische Thaler für die Halbscheid der Benden bei Wevelckhoven erhalten haben. — Bertram Quad starb unverheirathet im J. 1599, und seine Erbgenahmen — eine ganze Legion, wovon die Ehegatten Wilhelm Quad zu Beeck und Catharina von Hatzfeld die ersten, und die Geschwister Johann, Niclas, Agnes und Margaretha von Harff die letzten[GWR 22] sind — verkauften im J. 1602 Velbrüggen mit allem Zubehör[GWR 23] ihrem Miterben Robert von Harff zu Geilenkirchen für 16000 Reichsthaler. — Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass Werner von Harff im J. 1642 mit Wilhelm Frh. von Aldenbrüggen genannt Velbrück Reichshofrath und Obristen wegen des Rittersitzes Velbrüggen in Unterhandlung stand. Ob nun dem Obristen der Kaufschilling ad 18000 Reichsthaler zu hoch war, oder wie sich die Sache verhalten mag: der Kauf kam nicht zu Stande.




Zusatz

betreffend die Herren von Velbrüggen zu Beffort. [GWR 24]




      Irmgart Tochter des Johann von Nechtersheim und der Anna von Orley zu Beffort hatte mit ihrem Gatten Bernhard von Aldenbrüggen genannt von Velbrüggen zwei Söhne: Bernhard und Reynart von Velbrüggen, die nach Absterben der Ehegatten Engelbrecht Hurth von Schoeneck und Margaretha von Orley Frau zu Beffort, im J. 1518 die Hälfte der Herrschaft Beffort erbten; man s. Heft I. p. 61. Bernhard, der mit Anna von Henning verheirathet war, mag wohl seinen Antheil an der Herrschaft seinem Bruder Reynart überlassen haben. Dieser hatte mit seiner Gattin Christina von Broichhausen[26] einen Sohn Bernhard von Velbrüggen, der sich also schreibt: Herr zu Beffort, Amtmann zu Vianden, Ritter Richter der Edeln im Herzogthum Luxemburg und Grafschaft

Chiny. Derselbe war mit Eva von Bemmelberg genannt Hontstein verheirathet, und hinterliess folgende Kinder:

  1. Bernhard von Velbrüggen Teutsch Ordens Ritter; er wird von seinem folgenden Bruder als der ältere bezeichnet.
  2. Wolf Conrad von Velbrüggen Herr zu Beffort; ich finde nicht, dass er verheirathet gewesen. Beffort geht auf seinen folgenden Bruder über.
  3. Friedrich von Velbrüggen Herr zu Beffort, war mit Anna von Eltz verheirathet, und ist wohl Anfangs 1589 kinderlos gestorben. Beffort erbte seine folgende Schwester.
  4. Margaretha von Velbrüggen war verheirathet mit Caspar von Huy Herrn zu Huy. Ihre Tochter Odilia brachte Beffort ihrem Gatten n. von Chalon zu.
  5. Anna von Velbrüggen verh. mit Wilhelm von Eltz.
  6. Zwei geistliche Töchter, die eine Frau zu Ouhren, die andere Namens Magdalena Jungfrau zu Marienthal.

      Zur Geschichte von Beffort ist dann noch zu bemerken, dass Anna Quad den vierten Theil dieser Herrschaft, den sie im J. 1518 ihrem Gatten Bernhard Herrn zur Veltz als Mitgift zugebracht hatte, in ihre zweite Ehe mit Heinrich von Hagen Herrn zu Uppelborn und zur[GWR 25] Motten mitnahm. Die Hälfte dieses Viertels, also ein Achtel, erhielt ihre Tochter Margaretha von Hagen, als sie im J. 1542 Hans Richard Herrn zu Eltz[27] Amtmann zu Montabaur, Limburg und Molsberg heirathete. Beide Ehegatten verkauften dies Achtel dann im J. 1551 dem Bernhard von Velbrüggen Amtmann zu Vianden.



Beilagen.




A. Urkunden betreffend die Herren zu Ringsheim, und die Herren von Birgel.




1. Das Kapitel St. Marien ad Gradus in Cöln ernennt den Johann von Ketge zu Ringsheim zum Vogt zu Flamersheim im J. 1423.

      Wir Walraue Herre zu kerpen Canoynch der kirchen van Coelne Proyst Dederich van der Horst Dechen Ind vort dat gemeyne Capittel der kirchen sent Mariengreden in Coelne Doin kunt allen luden ind bekennen oeuermitz diesen brieff vur vns vnse gotzhuys ind nakoemlinge dat wir eyndrechtlichen mit gudem vurberaide gesat ind gemacht hain setzen ind machen oeuermitz desen brieff den Eirberen Johan van Ketge genant van Rynshem vnsen ind vnss gotzhuyss vurs. vaydt zu Vlamersheim Palmersheim Kircheim vnd zu Hockenbur Ind ouch oeuer den walt genant Vlamersheymer walt mit alle syme zobehoere In die selue vnse vadye gehoerende syn leuen lanck ind nyet lenger Also dat he in vnsen ind vnss gotzhuys namen die vadye daselfs truwelichen bewaren sall die selue vadye ind vnse gotzhuys in yrem rechten zo halden ind zo verantwerden As eyn getruwe vaydt van recht schuldich is zo doin na synen besten synnen ind vermoigen As syne vurfaren van Rynschem vns die vurs. vadye in vurledenen tzyden me bewart haynt Sunder Argelist Ind were sache dat Johan vurs. vnser off vnser kirchen behoyfde vur geistlichen off werentlichen gerichten off vp eynchen anderen steden da he vmb der vurs. vnser heirlicheyde willen dar zo sullen wir yeme helpen ind synen dach leysten vp allen steden da vns des gelegen were na vnsen vermoigen ind vp vns selfs Cost ind Arbeyt, sunder Argelist, Were ouch sache dat Johan vurs. off yemant van synen wegen vmb vnser vadyen willen eynche Cost schaden off verlust leden deden off hetten des ensullen wir noch vnse nakoemlinge nyet zo schaffen hauen noch Anspraiche lyden van Johan vurs. noch van nyemantz van synen wegen Ind dis zo meirre sicherheyt

So hait Johan vurs. vns dar vp synen Eydt gedain, as sich dat gebuert in maissen vurs. Ind hait geloift by deme seluen syme eyde Alle vurs. punten vast ind stede zo halden Sunder Argelist Beheltnysse doch mallich syns rechten in der vadyen vurs. ind yrme zobehoere Ind darvmb so gebieden ind gesynnen wir proist dechen ind gemeyne Capittel der kirchen sent margreden vurs. vch Scheffenen ind Schoultis des vurs. vnses dorps ind heirlicheyt zo Vlamersheim Ind vort allen den ghenen die vnss ind vnser kirchen vurs. verbunden synt off sullen syn mit eyden off geloefden in die vadye vurs. deme egenanten Johanne gehoirsam zo syn As eyme vayde ind anders nyemantz van vnsen wegen so wie sich dat gebuert syn leuenlanck Ind wir bidden vort alle aneruen des vurg. waildz ind die Recht dar zo haynt, dat sy deme seluen Johanne vnssme vade behulplich ind bystendich willen syn zo vnsme Rechten vmb uch ind vns allesament vnse erffschafft zo behalden, Dis zo vrkunde der wairheyt ind gantzer stedicheyt hain wir Walraue Proist Dederich Dechen ind gemeyne Capittel vurgen. vnse Segele an desen brieff gehangen wilchs vnses Capittels Sigel genant is ad causas Datum Anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo tercio die vicesima sexta mensis marcii

2. Revers des Klosters Reichstein, betreffend das Jahrgedächtniss der Ehegatten Richard Hurth von Schoeneck Ritter und Elisabeth von Burtscheid, v. J. 1380.

      Wir Else hurte Meisterse Marie priorse Nese Supprierse Ind gemeyne Conuent des Cloisters van Rychwynsteine ordins van premonstrenser gelegen in deme gestichte van Coellen doin kunt allen luden, want her Rychart hurte van Schonecken Ritter deme got genaiden, Inde vrouwe Else van burscheitz sine elige gesellinne was, vns ind vnsem Conuent yre ailmuissen decke ind mennichwerf miltlichen gegeuen haint Ind vns ind vnsem Conuent mencherley vruntschaf ind gunst gezount gedain ind bewyst haint Ind vrouwe Else vurs. vns noch vort doin ind bewysen mach, So kennen wir offenbeirlichen mit diesen brieue dat wir schuldich sind Ind geloeft hauen in guden truwen, des vurs. hern Rychartz hurten deme got genaide in heyl synre selen Ind vrouwe Elsen vurs. in eren leuenden lyue ind na yrre doit in heyl yrre selen, alle Joir, erflichen

ewelichen ind vmmerme yr Joir begant ind Joirgezyde zedoin mit vigilien ind mit seilmessen, mit vier kertzen ind mit eynem pelle, also als yn dat zeymlich ind vuchlich is, Ind solen sy beyde samen setzen inde schrieuen in vnse Commendacien buich by die ghene, der Joirgezyde wir des Joirs plegen zo doin Ind dis zu vrkunde der woirheyt Ind vmb gantze vast ewige stedicheyt alle dieser punten vurs. hain wir Else hurte Meistere Marie prierse nese Supprierse Inde gemeyne Conuent vurs. der vurs. vrouwe Elsen diesen brief gegeuen besiegelt mit vnss gemeynen Conuents anhangenden siegel Geschreuen ind gegeuen Int Joir vns Heren Dusent dryhondert Eichtzich Joir vp vnser vrouwen auent Concepcio In den Aduent

3. Ehevertrag zwischen Johann Hurth von Schoeneck und Johanna von Birgel v. J. 1446.

      In namen des heren Amen Kunt sy allen luden die dyssen vntgaenwordigen breyff aynseynt ader hoeren lesen dat eyn wysslich Hylich gededynckt ind oeuer dragen ist tuschen deme vromen Johanne eligem Sone Johans Huerten Ind Annen synre eliger huysfrauwen vp eyne Ind Johannen elster eligen doichter des Strengen heren Engelbrechts Nyten van Birgell Ritters Erffmarschalck des lants van Guylche an die andere syde na Rade ind guetduncken der vrunde ind maige zo beyden syden In alsulcher voigen dat Johan Huerte der Jonge vurg. die vurg. Johannen zo eynre eliger huysfrauwen ind reychter Beeddegenoissen Ind die selue Johanne den vurg. Johan Huerten zo eyme eligen manne ind beeddegenoissen weder hauen sall Mit sulchen Hilichss vurwerden geloeffden punten ind articulen hye yn dysme breiffe begryffen ind her na beschreuen steent Zo wissen dat beret is zo deme eyrsten dat Ich Johan Huerte ind Anna elude vurg. deme vurg. heren Engelbrecht Nyt yn yrber ind namen Johannen synre doichter vurg. mit Johanne vnsen eligen Sone vurg. zo gesacht ind geloyfft hayn zo geuen ind zo bewysen Ind yn Crafft dis breyffs zo sagen geuen ind bewysen sullen an sulche ende ind Stede da Johan ind Johanne elude vurg. des waell sycher ind gewyss synt, Seeshundert oeuerlentscher Rynscher gulden moentzen der Kurfursten by Ryne erfflicher Jerlicher Renten Ind eyne wanonge zo Kestellen

vp deme Huntzrugge dat yrst sy by eyn ander koment ind by geslaeffen haynt Ind dar vntgaen Ich Engelbrecht vurg. deme vurg. Johan Huerten deme Jongen zo gesacht ind geloyfft hayn zo sagen ind geloeuen mit Johannen mynre doichter vurg. zo geuen ind zo bewisen geuen ind bewysen sall yn crafft dys breyffs veyrhundert der vurg. gulden erfflicher Jerlicher Renten an die ende, dae die vurg. Johan ind Johanne elude des ouch waell sycher synt Ind die waenonge zo Bouenbergh Ind dat ouch as sy by eyn ander koment ind by geslaeffen haynt Ind were auer saeche dat des vurg. Hylichgeltz neyt an gelde bewyst en wurde dat assdan vnser eyckliche partye sulchs an andere guede sicher Rente bewysen belegen ind geuen sall dae dat sicher ind waell belaycht sy Zo wyssen eyn malder Roggen vur eynen oeuerlentsche gulden tzwey malder haueren vur eynen der seluer gulden bys zo der vurg. Summen zo Ind were saeche dat Ich Johan Huerte der alde van gotz gebode afflyuich wurde dat got langezyt verhoeden moesse ee Anna myne elige huysfrauwe ind die selue Anna sich dan veranderde mit Hylich dat assdan alle allsulche guede ind guet as van myn Johans alderen her komen were an vnse kyndere van vns beyden geschaffen bliuen ind eruen sall Beheltnysse der vurg. Annen yrs wedomps restlich ind vredelich zo gebruychen Ind were sache dat Anna vurg. afflyuich wurde dat got ouch verhoeden wille ee Ich Johan Huerte yre huysswyrt ind dar na mich zo eyme anderen Hylich ergeue ind kyndere gewonne sonder mansgeburt so sall Johan Huerte der Jonge myn Son zo vur Hillesheym mit alme ind eycklichen syme zobehure vysshauen ind assdan vort stayn zo gelycher deyllongen mit anderen synen susteren die hye nu hayt ader na der hant krygen wurde an allen anderen na gelayssen gueden syns vaders myn Johans Huerten ind Annen mynre eliger huysfrauwen Vort were ouch sache dat got syn gebot dede dat Ich Engelbrecht Nyt vurg. van deme leuen zom dode qweme dat got ouch verhueden wille langezyt ee Heynrich van Grunsfelt dat assdan Ich Johannen mynre doichter ayn synen gueden bewysen sall Seeshundert oeuerlentscher Rynscher gulden Jerlicher Renten an sulchen gueden dae sy der na dode myn Engelbrechtz waell sicher synt Ind so wanne Heynrich van Grunsfelt vur off na afflyuich off vervaren ist So wat dat Johannen mynre dochter van des seluen

Heynrichs na gelaessen gueden zo rechter deyllongen gevallen wurde dat sall mir Engelbrecht vurg an den Seesshundert gulden Jerlicher Renten affgayn Dan were sache dat yr zo rechter deyllongen neyt as gut en veylle as Seesshondert gulden Jerlicher renten dat gebreche da van sullen ich Engelbrecht vurg. off myne eruen der vurg. Johannen mynre doichter off yren Eruen belegen ind sie der sicher machen Geueyle id auer dat yre deyllonge beesser were dan Seeshundert gulden Jerlicher Renten an des vurg. Heynrichs na gelaessen gueden dat sall man yre ouch vulgen ind gedyen laissen sonder yemantz wederreede Ouch were sache dat ich Engelbrecht Nyt vurg. mych zo eyme anderen Hylich ergeuen wurde ind kyndere gewonne sonder mansgeburt So sall Johanne vurg. myne doichter na dode myn Engelbrechtz zo voerentz vyshauen dat sloss Eschwylre ind dat marschalckampt ind vort vierhondert oeuerlentscher Rynsche gulden Jerlicher Renten Ind sall asdan vort mit anderen yren susteren die sy nu hait ader namaels geschaffen moigen werden zo gelicher deyllongen stayn an allen anderen nae gelaisssen gueden myn Engelbrechtz vurg. vyssgescheiden Bouenberg ind des marschalcks Roide da ane die vurg. Johanne asdan geyn recht hauen noch da myt zo gelycher deyllongen stayn sall Mer andere myn Engelbrechtz kyndere sullen dat vur sich behalden ind hauen Sunder yemantz eynche deyllonge da van zo doin Ingheyncherwys Were auer sache dat ich Engelbrecht vurg. mansgeburt[GWR 26] gewunne so sall die vurg. Johanne die vurg. vierhundert gulden hylichsgeltz erffliche Renten vur sich hauen ind vort die waenonge Bouenberg off des marschalcks Roide dae ane sy asdan die kuer hauen sall Ind sall dar tzo die selue Johanne an myn Engelbrechtz nae gelaissen gueden Seeshundert der vurg. gulden Jerlicher Renten hain Doch also so wat yre des van yren Moederlichen gueden bewyst wurde, dat sall myr Engelbrecht ind mynen eruen an den Seesshundert gulden erfflicher renten affgayn Ind dae myt sall die vurg. Johanne affgescheiden syn ind bliuen van allen anderen mynen gueden ind hauen die ich nu hayn off na myme doide achterlaissen werden Ind die vurg. elude Johan ind Johanne asdan vertzichtenysse doin sullen yn vurg. maissen vp alle den enden ind steden sich gebueren wirt ind as dicke ind vyll zo gesynnen myn Engelbrechtz vurg. ader

mynre eruen as yn des noit gebueren wurde, vyssgescheiden so wat yn got ind der hillige kirchoff vurder geuen wurde dat yre dat gedyen ind volgen sall sonder wederrede Vort were sache dat sulche geburt van myr Engelbrecht ind mynre nae eliger huysfrauwen geschaffen eyne off me bestaedt off verhylichet wurden ind na doide myn Engelbrechtz afflyuich wurde sonder lyffseruen, so wat asdan van der afflyuiger geburt also erveylle ind ersturue dat sall vallen ind ersteruen an myne Engelbrechtz kyndere van mynen huysfrauwen beide vur ind na geschaffen Ouch were sache dat Johan Huerte der Jonge myn Son afflyuich wurde dae got vur sy ee Johanne elige huysfrauwe sonder wislige elige geburt van yn geschaffen leuendich na zo laissen so sall die vurg. Johanne bewedompt syn an dat huyss Kestellen ind vierhundert oeuerlentscher Rynscher gulden Jerlicher Renten, also dat sy des yre leuenlanck restlich ind vredelich gebruychen sall Ind na doide der vurg. Johannen so sall dat bewedompt guet weder achter sich vallen an des vurg. Johans Huerten nyeste erue ind vrunde Desgelichs were sache dat Johanne vurg. afflyuich wurde ee Johan vurg. da got vur sy, sonder wisliche elige geburt van yn beyden geschaffen leuendich na zo laissen So sall der vurg. Johan bewedompt syn an die vierhundert oeuerlentscher Rynsche gulden erfflicher Jerlicher Renten ind dat huyss Bouenberg also dat hey des syn leuenlanck gebruychen ind geneissen sall Ind na doide syn so sall yd wederomb vallen an der vurg. Johannen nyeste Erue ind vrunde Alle ind yeckliche punten vurwerde ind artikell dis breyffs hain wir Johan Huerte der alde ind Anna elude vurg. Ich Engelbrecht Nyt van Byrgell &c. as mallich van vns deme anderen by synre Eren ind truwen gesichert ind yn rechter Eydstadt geloiftt vur vns ind vnse eruen vast stede ind vnuerbruchlich zo halden ind die vurg. punten zo folvoeren — — — Ind darumb zo kentenysse der wairheit So hayn wir Johan Huerte ind Anna elude Ind ich Engelbrecht Nyt vurs. vnse Ingesiegelle vur vns ind alle vnse Eruen an diesen breyff gehangen ind hain vort sementlichen tzo mere sicherheit gebeden vnse lieue maichge Swaegere ind vrunde myt namen heren Bernhart heren tzo Burtschit heren Diederich van Burtschit heren Johan van me Geysbusch Rittere Clais van Nattenheym Heynrich van Grunsfelt Johan van Birgell

Frambach van Birgell[28] ind Diederich van Blense dat sy yre Segele mit tzo getzuyge her an gehangen haynt — — Gegeuen In deme Jaire vns heren Duyssent vierhundert Sess ind viertzich Jaire vp sente Quiryns auent

4. Gerhard Molterfass verkauft dem Erbmarschall Frambach von Birgel sein Theil Wasser bei Callerbend im J. 1439.

Ich Gerart Molteruas van der Brucgen vnder Nydecken gelegen ind Meychtolt syne elige huysvrauwe doin kunt allen luden die desen breyff solen seyn off horen lesen dat wir vmb anderen meyrren schaden zo verhoden mit vurraide vnser vrunde Ind in der zyt doe wir dat waill mit reichte doin moichten vur vns ind vnse eruen verkoufft hain ind verkouffen ouermitz desen breyff deme Eirsamen vromen onsme lieuen Joncheren Joncher Frambach van Birgell Erffmarschalck zo Guilge Ind synen eruen sulchen onse wasser as wir gehat hain gelegen beneden Calrebeint vp der Ruren dat angheit beneden an ende des Marschalcks wasser vurs. ind keirt beneden dem kleyenberge mit alle syme zobehore wie wir dat bis herzo besessen gehalden ind gehanteyrt haint as vmb eyne summa van gelde die vnss vnse vurs. lieue Joncher der Marschalck guetlich ind waell bezailt hait danne off wir vurs. elude vnss bedancken ind vnsen lieuen Joncheren vurs. ind syne eruen quyt schelden Mit sulchen vurwerden dat vnse vurs. lieue Joncher der Marschalk ind syne eruen dat ouerste deill dyss gegolden wassers mit dem waichge eyn Jair hauen ind des gebruichen solen ind Gerart des alden vysschers son burger zo Nydecken die mit eyn Anerue des seluen wassers is ind syne eruen dat ander Jair ind also vort an alle Jaere zo halden ind zo gebruychen Ind ich Gerart Moltervass vurs. hain vur mych ind Meychtolt myne huysvrauwe

ind vnse eruen dis vurs. wassers ind vnser erffschaff dae an visgegangen ind hain dar vp verzegen ind dat vp gedragen myme vurs. lieuen Joncheren den Marschalk vur deme scholtis ind scheffen zo Nydecken vp der stat dae sych dat geburde nu vort an dat vurs. wasser zo hauen zo halden besitzen ind des zo gebruychen Ewelichen ind erfflichen Ind hain mynen lieue Joncheren den Marschalke vurs. ind syne eruen dar an geerfft ind mich ind Meichtolt myne huisvrauwe ind vnse eruen dae an Interfft ind hain vnss des zo ouerzugen ind zer kunden der wairheit gebeden den scholtis ind scheffen desen breyff zo besegelen Ind want dese vurs. punten vur vnss Scholtis ind scheffen zo Nydecken mit namen Cristion van Meysheym scholtis Wymmar van Boeslar Thys elsgyns man Arnolt schembeir Abel van Hoelnich Gerart smyt Wylhem der wirt ind Herman schroder scheffen bekant ind gescheit synt as vurs. steit ind wir des onse vrkonde intfangen hain So hain wir scheffen vurs. vnsen gemeynen scheffenstoyls segell an desen breyff gehangen ind dat zo gezuge ind bekentenisse der wairheit alre punten vurs. Beheltenisse dae an vnsen lieuen genedigen heren yrs reychtz ind mallich des syns Gegeuen in den Jaeren vns heren do man schreyff dusent veirhondert nuyn Indryssych Jair vp den zeynden dach in der Spurkelen

5. Engelbrecht Nyt von Birgel Ritter Erbmarschall verpachtet dem Johann von Pier Pastor sein Gut zu Creutzau auf neunzig Jahre und einen Tag im J. 1472.

      Ich Engelbrecht Nyt van Birgel Ritter Erffmarsschalck des landtz van Guilgh doin kunt ind bekennen ouermitz dissen offenen brieff dat ich vur mich myne Eruen ind naekoemlincge vyssgedain ind verleent hain vyssdoin ind verlenen in kraft dis brieffs heren Johanne van Peyrne preister pastoir zo Cruitz Auwe den synen ind besonder helder dis brieffs mit synen willen myn guet zo Auwe dat gelegen is alreneist der moelen bynnen synen Reynen zunen ind pelen mit alle syme zobehoere ind buschrechten nyet dan van vyssgescheiden Aen die moelen mit yrme zobehoere As vur eyn manlehen Nuyntzich Jaere ind eynen dach neist nae eynander volgende Ind alle Jaer vur vonff ind drissich marck guetz guilghs geltz vp sent mertyns dach in deme wynter zo betzalen in maessen her nae beschreuen volgt Zo wissen dat

her Johan vurs. dit vurs. guet nu ain van mir off mynen Eruen ontfangen sal mit eyme syden budel ind vonff marcken Ind dat as ducke as des noit geburt dar nae van mir mynen Eruen ind naekoemlincgen Ind as dese vurs. Jaeren ind dach vmb synt Dan sal ich myne Eruen ind naekoemlincge helder dis brieffs vort an dae mit belenen as vurs. steit aen argelist Ind her Johan off helder dis brieffs vurs. en soelen dat vurs. guet nyet furder besweren noch verpenden zo gheynen anderen henden sunder oirloff myn mynre Eruen off naekoemlincge Ind man sall des dychs gebruchen zo deme vurs. guede as man bis her zo gedain hait aen des moelners wederdoin Ind her Johan off helder vurs. soelen alle kirchen ind buschrecht Jaers hie van betzalen vyssgescheyden dry Summeren rocgen die dit vurs. guet Jaers gilt der kirchen zo Auwe die sall ich myne Eruen off naekoemlincge Jaers betzalen Ind ich off myne Eruen ind naekoemlincge vurs. sullen dit vurs. guet vermannen dae sich dat geburt Ind sullen helder dis brieffs an der vryheit dis guetz halden ind verantwerden Ind ouch verdadoncgen dae yn des van dis guetz wegen noit geburde Ind an anderen enden as Leenheren yeren leeluden ind pechteren schuldich synt zo doin Ind her Johan off helder dis brieffs vurs. sullen dit vurs. guet nu ain buwen ind bewanen off doin bewanen Ind die ghene die dat guet bewanen besitzen die soelen ouch die heirlicheit ind vryheit dis guetz ind wat dar zo geburt hueden ind halden nae yrme vermogen Ind verkurde off tasde yemans dar ain So wes sy dan nyet gekeren en kunden dat sullen sy an mich myne Eruen ind naekoemlincge brencgen Ind her Johan off helder dis brieffs vurg. sullen alle Ingelden ind Renten dis vurs. guetz vpheuen ind vp dit vurs. guet stellen ind mir mynen Eruen off naekoemlincgen Jaers ouermessen ind leueren Ind wurde ouch ynch hoeffs guet vpgegeuen ind vnheuelich dat sall man mir mynen Eruen off naekoemlincgen rechenen ind dae mit betzailt hauen bis zo der zyt dat sulch guet weder heuelich is Vort so sullen ich myne Eruen off naekoemlincge vurs. den Egenanten her Johanne off helder dis brieffs vurs. Jaers geuen vur dat Sy disse vurg. myne Renten Jaers sullen vpheuen ind leueren Seess malder Euen ind eynen rock off Seuen marck guilghs geltz dar vur Ind were ouch sache dat yemans van den hoeffsluden off pechteren an der betzaloncgen

off leueroncgen vurs. zo weder were So dat man der Amptlude dar zo behoeffde mit pendoncgen off anders dat sullen ich myne Eruen ind naekoemlincge vurs. off des noit geburde weruen ind stellen dat sulchs geschye Ouch were sache dat ynche kurmeden vyelen So wes dae van kumpt dae van sal helder dis brieffs den vyerden penninck hauen vmb de vlysslicher dar zo zo seyn ind mir mynen Eruen ind naekoemlincgen dae Inne vnse beste ind nutz zo doin sunder argelist Ouch vort der halue morgen wyngartz den her Johan vurs. van mir zo pachte hait nae lude eyns besegelden brieffs den seluen wyngart sal ouch helder vurs. hauen ind buwich halden ind mir ind den mynen vurs. Jaers dae van leueren vyer marck zeyn schillinck Sees penninck as der selue wyngart bis her zo gegolden hait mit den raemen dar zo gehoerende die Voyssnacken Jaers leuert as der brieff dat vysswyst Vort so sall ich myne Eruen ind naekoemlincge den hoeffsluden zo deme hoeffsgedincge die mailzit doin als sich dat geburt Sulchs sal her Johan off helder vurs. Jaers doin ind mir vort redelich rechenen Ind vmb alle dese Sachen ind punten dis brieffs zo voldoin ind zo halden van her Johanne off heldere dis brieffs vurs. So haint sy mir mynen Eruen ind naekoemlincgen vurs. dat vervnderpant mit disme vurs. seluen guede buwe ind besseryen dar vp gesat is off gesat wirt dat Sy doch altzyt in gueden redelichen buwe halden ind nyet verwoesten noch vergencklich sullen laissen werden Dae ain ich myne Eruen ind naekoemlincge vurs. vns sullen mogen verhoelen ind erkoeueren alles gebrechs ind achterdeils der van des vurs. guetz Renten ind gulden wegen vnbetzaloncgen haluen zo queme Disme brieue en sall ouch nyet hinderen off ynch Lack hie Inne were off her naemaels queme is were an schrift Segelen off pergement Ind vmb dat ich Engelbrecht Nyt &c. myne Eruen ind naekoemlincge vurs. alle punten dis brieffs vast stede ind vnuerbruchlich sullen halden So hain ich des zo oirkunden der wairheit ind gantzer vaster stedicheit mynen Segel wissentlich vur mich ind die myne vurs. an dissen brieff doin hancgen Ind hain zo noch meyrren kunden geheischen ind gebeden Johan Hurten van Schoeneck den Juncgen mynen lieuen Son ind Eydem dat he ouch syn Segel mit an dissen brieff gehancgen hait Des ich Johan Hurte vurs. vur mich ind

myne Eruen bekennen waere ind gerne gedain zo hain van geheisch ind beden myns lieuen vaders ind Swegerheren vurs. vmb so vill mich dat antreffende is off antreffende mach werden sunder argelist Gegeuen in den Jaeren vns heren doe man schreiff dusent vyerhondert Tzwey ind Seuentzich vp sent Kathrynen dach der hilger Junfferen ind mertelerssen


B. Urkunden zur Genealogie der Herren von Deynsbourg.




1. Kaufbrief über ein Gut zu Lindweiler für Arnold von Roir v. J. 1328.

      Ich baldavyn van ouer E. vnd fryderich syn broder, vnd ich balduwyn vnd Johan gebrodere van beiuengen Johans sune waren van ouer E. don kont allen luden dy dysen breyf seent auer horent lesen dat wir han verkauft arnolt van ror vnd synen eruen, als sulge manschaf vnd lene als wir hatten dat zu lyntwilre gelegene ist, dan auc dat ergobel van ror vnse vnd onser man was, vnd arnolt van ror vort synen broder ergobelen zu lene hatte. dat wir samenderhant dar op verzyhen vnd uerzyhen han herfelich vnd vmmerme Vort gelouen wir vur ons vnd onse eruen, auc den vurgenanten arnolt yman ane spreche van onsen eruen, dat wir hyn des inttheuen sullen, Vmbe eyne merre stedicheyt alle dyser vurgescriuen dinge So han wir gebeden, ich baldewyn vnd friederich vur genante broder, vnd ich baldewyn vnd Johan vur genante broder, wil dat wir inkeyn ingesigil nyt inhayn, so han wir gebeden er iohan smeyche van lysengen, vnd ergyselbrecht van vezheym gebrodere dat sie ir ingesygille an dysen breyf willen hencken, vnde ich iohan smeyche van lysengen vnd ergyselbrecht gebrodere, vmbe beden wille onser neuen dy vure gescriuen steynt so han wir ons ingesigil an dysen breif gehangen. Datum anno domini MCCCXXVIII In die apostolorum philippi et iacobi

2. Markgraf Wilhelm von Jülich befreit den Hof des Arnold von Roir zu Lindweiler von Abgaben und Diensten im J. 1345.

      Wilhelmus die gracia Marchio Juliacensis Notum esse volumus vniuersis quod omnia bona seu quascumque[GWR 27] hereditates Arnoldi

de Roir ad Curtim ipsius in Lintwilre spectancia et attinencia de quibus Idem Arnoldus Exacciones precarias et seruicia soluebat et tempore Congruo ministrare solebat, eidem et eius heredibus eadem bona et hereditates quascumque prout superius expressum est Imperpetuum pro nobis et nostris heredibus seu successoribus propter grata seruicia nobis ab eodem multociens Impensa ab huiusmodi Exaccionibus precariis et seruiciis quibuslibet liberauimus et presentibus liberamus. In hunc tamen modum quod prelibatus Arnoldus et eius heredes, de eisdem et aliis eorundem bonis nostri et nostrorum Coheredum Imperpetuum manebunt fideles sine dolo. In Cuius Rei testimonium Sigillum nostrum ex certa nostra sciencia presentibus est appensum. Datum Anno domini Millesimo. ccc. quadragesimo quinto feria quarta proxima post dominicam quadragesime qua Cantatur Inuocauit

3. Markgraf Wilhelm erklärt eine Mühle des Arnold von Roir als Zwangsmühle für die Dörfer Lindweiler und Rohr im J. 1348.

      Wir Wilhelm van goitsz genaden Marcgreue van Guilghe inbieden uch allen vnsen luden tzo Lintwilre gemeynlichen, ind ouch allen vnsen luden van Roir die vns zoegehoirent ind willen dat ernstlichen dat ir up vnser Moelen die Arnolt van Roir van vns tzo leen hait mailt ind malen duyt, wilchge tzyt ind as dicke as ir des tzedoen hait, Ind willen dat so we des niet in dede, ind as dicke as he dar wieder dede ind vnse geboit niet inhielte, dat de vns ind vnsen eruen alwieghe vmb vunf marc pennincge were tzo boissen, ind Arnolt vnsen manne vurgenant vmb sinen moilter, beheltenisse den Heirren van Steyuelt[29] ind yerme goitshuse tzo Lintwilre alwieghe irs rechtsz ane alreleye argelist. In vrkunde der wairheide so hain wir vnse Ingesegel an diesen brief doen hancgen. Gegeuen In den Jairen vns Heirren Dusent drihundert Echt ind vierzich des vridachs na Jairs daghe

4. Bescheinigung des Pastors zu Rohr, dass Teilgin von Deynsbur auf die von seiner Gattin selig fundirten 100 Mark zehn entrichtet habe, v. J. 1374.

      Ich Her Heynrich van Mulenheym Postoir der kirghen van Roire Erkennen vur allen Luden nu vnd vmmerme vur mich vnd alle myne naycoemlinghe dat Teilgin van Deynsbure zu Lintwilre waenlichtich vur dey hundert marck dey selige Bela syne Elige Huysfrauwe der got genaide besat hatte Erfgulde zu gelden Eyme Erfpreister de den hoen Elter zur zyt zu Roire besinght belaecht bewyst vnd ouergegeuen haet zeyn marck geltz pantgoitz dey hey verbreift hatte zu Roire an dat gut zu Kalmunt In dat burchleyn zu Are gehoerich Dar vmb neist Belen goder begerden sal ich vnd alle myne naicoemlinghe Ir Jairgezide des mayndaechs na druzeindaige Selfe anderem Preister mit zwen missen begayn vnd irre frunde mit eyntz waren got genaede Ir Arnoltz van Roire Irs vaders Johans van Vlpich Irs mans eyntz was Tilgins vaders Deyderichs vnd Irmgarde sinre moeder vnd irre Eruen vnd des sundaechs In der kirghen vur dem voylke beede vnd gehughenisse zu haen Ind vort in der selemissen In deme geist zu gedencken as sych heyscht vnd gewoenlich is — — Des haen ich Her Heynrich van Mulenheym myn Ingesegel vur mich vnd alle myne Naicoemlingh zu gezuge alle deser vurg. saichen an desen offenen breif gehanghen vnd bidden vort Heren Gobilen van Roire Ritter vnd Heren Gerharde pastoir zu Arbergh Deyghen der Cristenheide in der Eyflen dat sy ere Ingesegele bi dat myn willen hanghen — — Datum Anno domini millesimo trecentesimo septuagesimo quarto tercia feria post dominicam qua cantatur Reminiscere

5. Ehevertrag zwischen Teilgin von Deynsbur und Eva von Irresheim, sodann zwischen Heinrich von Irresheim und Catharina von Deynsbur v. J. 1376.

      In goytz namen Amen. Wir Goiswin van Zeuel here zo Dollendorp Ind Heintze van Rile, vp eyne syte, Ind Henrich van Gertzen Emmerich Brente Ind Peter Quaidacker, vp die ander syte, Eyndreichtige gekoren hilichs lude zweyer hilige tuschen den Parthyhen herna geschreuen, as wir Goyswin ind Heintze van wegen Teilgins van Deinsbur Ind Katherinen

sinre Eliger doichter Ind wir Henrich Emmerich ind Peter vurg. van wegen Catherinen van Ereshem die Euen ir doichter Teilgine vurg. zo Elighen wiue Ind Heinrige yren sun Catherinen Teilgins doichter vurg. zo Eligen manne mit eyndreichtigen willen der parthien allesamen zo vnser sagen ind ordinerungen gegeuen hait Ind vnder in eyns wyslichen hilichs gerampt hauent Ind ouercomen sint Doen kunt allen luden die desen Brief an soelen seyn of hoiren leisen dat want Teilgin vurg. Euen Katherinen doichter vurg. zo Eligen wiue Ind Katherine Teilgins doichter vurg. Henrige van Ereshem Katherinen sun zo Eligen manne in wysligen hiligen hauen soelen, So is ouermitz vns Eindreichlich as reichte hilichs lude gededinckt ind Gutlichen geordineirt mit vrlouen ind offenbaren gehencnisse Katherinen van Erishem ind Teilgins vurg. dat Teilgin mit Euen sinen wiue zo vurentz vss hauen sal dat guit zo Besche mit sime reichte ind zobehoiren Ind want Teilgin vur kindere hatte so sal Eue of sy na Teilgine leefde, an Teilgins guide zo lantrechte sytzen bliuen, Ind niet vurder, Vort is zo wyssen dat Katherine van Ereshem Heinrige eren sun Ind Katherinen Teilgins doichter by sych zo Coeste neemen ind zemelichen halden, as lange as sy samen verdragen moegen Ind of an der verdragungen yet misvele so sal Katherina van Erishem Henrige yrme soene ind Katherinen sime wiue, half ir guit aen arglyst geuen ind an dat half deil des guitz sal Katherina Teilgins doichter gewedumpt syn as hilichs reicht is vur vss behalden Katherinen van Ereshem dat Artlant dat sy vergulden hatte na Heinrige Pelle yrme Eligen manne deim got genedich sy, Ind irs gehues ind wanungen as die binnen iren zunen sint gelegen die sy fredlich besytzen sal mit deim anderen haluen deile irs guitz ir leuen vss, sunder eynche minrunge of besweren Ind wat wir Goiswin Here zu Dollendorp, Heintze van Ryle van Teilgins wegen, Henrich van Gertzen Emmerich Brente ind Peter Quaidacker van Katherinen wegen gekoren hilichs lude eyndreichtich ind mit willen der parthien sunder all arglyst deser hilighe gededinckt hauen, so hauen wir all vunff mallich van vns zo gezuge der wairheit sin Segel an desen Brief gehangen, de Gegeuen is Inden Jaren vns Heren doe man scrief dusent druhundert Ind seiszindseuenzych des dinghs dages post dominicam exurge

6. Herzog Reynart befreit das Jungfrauen-Gut zu Lindweiler von zwölf Gulden im J. 1396.

      Wir Reynart van Gulche ind van Gelre Here zo Munster in eyffelen bekennen vns alsulch erue ind goet as theilgin van deinsbur hatt. Dat zo lintwilre gelegen is vur zweilff gulden dat der Junffrauwen goet heischt. dat vrien wir eme ind synen eruen als lange as sy it in eirre hant hauent van allen sachen Dys zo vrkunde han wir vnse Sigel an diesen breiff doen hangen de gegeuen wart In den Jairen vns Heren dusent druhundert Seiss ind nuntzich Jaer up alre leuer Heilgen dach

7. Rutger von Ringsheim verkauft sein Erbe und Gut zu Lindweiler einem Scheffen zu Münstereifel im J. 1365.

      Kunt su allen luden, dat Ich Ruytger van Rymptzheym, Inde Else min eliche wuf, samender hant inde mit vnsme gudin willen verkoyft hayn, inde verkofen eyme Irsamen manne, Wilheym Philiptz munkartz Soyne burgere inde Scheffin zu moynstere in eyfelin, Elsin syme elichen wiue, inde eren eruen, inde heldere dys breyfs mit eren willen hoyfs guyt, Erue, gulde, neyt vs geschedin ho inde deyf so wey id zu Lintwilre gelegen is in alme syme reygte vmbe anderhalf hundert marc Colsz pamgamentz so wey sy genge inde geue sint dey vns wayl bezaylt sint, Inde hayn eym dat guyt erue inde gulde up gedragen ouermitz Hermans genant Clinkartz Henrichs genant der Duuil inde Johans genant Zymmermans Sun, gesworen zu Lintwilre, mit halme inde mit munde, inde dat ouermitz vrkunde vnser intherft inde sy geerft in godin Truwen Sunder alre leye argelist, Her in bouen so haynt sy vns genade gedayn inde gunst dat wir alle wege inde vmmerme inde vnse eruen dat guyt, erue inde gulde zu Lintwilre vurgeschreuen weder geldin mogen up sente mertins dach in deme wintere mit anderhalf hundert markin pennincgen so wey sy vurgeschreuen steynt, mit der guldin, nutz, geways inde vrbair des guytz zu Lintwilre des Jairs as voyrgeschreuen steyt, Sunder weder sprage, wilheyms, eisin sins elichen wufs, sinre eruen, of helder dys breyfs mit eren willen In vrkunde inde stadicheide alle deser vurges. wareyde so hayn Ich Ruytgere

van Rymptzheym vurges. vur mich Inde vur elsin min eliche wuf Inde vur mine eruen, min Ingesegil ayn desin breyf gehangen, Inde vuyr dey gesworen van Lintwilre, da dat guyt gelegen is Inde wir herman Clinkart henrich Inde Johan voyrges. gesworen zu Lintwilre, want wir hey ouer, inde hey ayne geweyst sun, inde vnse vrkunde genomen hayn dat sich Junchirre Ruytger van Rymptzheym, inde Juncfrauwe Else intherft haynt inde ere eruen, Inde Irsame lude, wilheym phylips Sun inde elsin sun eliche wuf inde ere eruen geerft hayn vurgenant, Inde wilheym Else inde ere eruen Junchirre Ruytgere Elsen syme elichen wiue eren eruen genade gedayn dat sunt alwege erflichen inde ewelichen weder geldin mogen so wey id vurgeschreuen steyt in deysme breyue, Want wir seluer ingeyn ingesegil in hayn, so bekennen wirt wayr in vaste inde Stade vnder ingesegille Junchir Ruytgers van Rymptzheym zu eynre mirre wareyde alle deyser vurges. Punte, Alle argelist vs genomen id sy geystelichs reygtz of werentlichs in gudin Truwen Datum anno domini M.CCC.LXV. In Octauo beati Martini episcopi hyemalis

8. Kaufbrief über das Ringsheimer Gut zu Lindweiler für Canonicus Teilgin von Deynsbur v. J. 1406.

      Ich Geirt wilne elige wyff Johans van Boich deme Got genade Ind Johan van Gundersdorp elige son Johans van Nedecken deme man spricht der lange Henken deme got genade Ind Fiha myn elige wyff doyn kunt allen luden dye diesen brieff soullen seyn off hoeren leysen dat wir myt guedme moitwillen ind vurdachten rade vmb vns kenlichen nutz willen merre schaden zo erweren eyndreichtlichen ind sementlichen verkoufft hain Ind verkouffen rechten erffs kouffs vur vns ind vur vnse eruen, deme Eirberen manne Juncker Teilgin van Deynsbur Canungh zu Munster in Eyfflen alsulchen houff erue ind guyt myt alle syme zobehoir as wir hain zu Lintwilre geleigen, leyn luden, pantguyt eygenguyt Ind wat dar in gehoirich is, neit da an vssgescheiden Cleyn noch groes dat genant is Ryntzheymer guyt vmb eyne summa van Gelde der vns wail genoicht dye vns de Egenante Juncker Teilgin zu vnsme nutze ind vrber gutlichen ind wail bezailt hait Ee dys

brieff gemacht wurde, des wir vns van eine bedancken Ind schelden yn ind syne eruen der vurs. summa geltz los ledich ind quyt zu ewigen dagen Ind hain wir Geirt Johan ind Fiha vp dat vurs. Erue ind guyt vertzygen Ind dar vp vertzyen oeuermitz diesen offenen brieff vur vns ind vur vnse eruen zu ewigen dagen Ind han wir des vurs. erffs vssgegangen myt halme ind myt munde vp allen steden da dat geburt ind wir dat billich doen soulden Ind hain vns ind vnse eruen an deme vurs. erue ind guede interfft Ind den egenanten Juncker Teilgin ind syne eruen off beheldere dys brieffs myt synen willen dar an geerfft zu ewigen dagen as erffs reicht ind geweynheit is Ouch so hain wir eynen son ind broedere myt namen Henken de noch neit mumperich en is dat hey des vurs. erffs ind goetz eyt vssgaen ind verzyen moge dar vmb hain wir Geirt Johan ind Fiha vurs. den egenanten Juncker Teilgin synen eruen off beheldere dys brieffs myt synen willen dar vur gesproichen geloufft ind geloeuen So wilche zyt dat de vurs. Henken mumperich wirt so sal hie ouch zoerstunt na manungen Juncker Teilgins vurs. off Juncker Arnoltz syn Broedere off yrre eruen off beheldere dys brieffs myt yren willen vertzyen vp dat vurs. erue ind guyt zu Lyntwilre vp den steden da dat geburt Ind were Sache dat hey vp dat vurs. erue neit vertzyen en woulde zoerstunt na yrre manungen So hain wir Geirt Johan ind Fiha vurs. sementlich geloufft ind gelouen in guden truwen ind in eidzstat zoerstunt na manungen Juncker Teilgins vurs. off Juncker Arnoltz syn broedere off yrre eruen off beheldere dys brieffs myt yren willen mallich myt syns selues lyffe zu komen bynnen Gerartsteyn in eyn eirsame herberge dar wir van yn ynne gewist werden Ind vsser Gerartsteyn nummer zo komen dach noch nacht vre noch stunde de vurs. Henken en haue vp dat vurs. erue ind guyt vertzygen in der maissen as vurs.[GWR 28] steit Alle argelist vssgescheden. Dys zu Vrkunde ind gezuge der wairheit so hain ich Johan van Gundersdorp vurs. myn Sigel vur mych ind vmb beiden willen vur Geirt van Boich Ind vur Fihen myne elige wyff ind vur vnse eruen an diesen brieff gehangen Des wir Geirt ind Fiha vurs. myt gebruchen zu dieser zyt Ind hain wir Geirt Johan ind Fiha vurs. vort zu merre stedicheit gebeiden ind bidden dye Eirber lude Goesswin vait

zoerzyt zu Homel, Henken Dickelen man van Roir, Henken van Geiltzdorp, Henken Moirsson, Gerart scheiffer ind Goedart schalcks son gesworenen zu Lyntwilre, Want alle diese vurs. sachen oeuermitz sy gescheit vervrkunt ind bekant synt dat sy yre Sigel ouch an diesen brieff willen hangen zu eynre kunden der gantzer wairheit alre sachen vurs. Dat wir gesworenen van Lyntwilre myt namen vurs. kennen ind ergeyn dat alle diese sachen vur vns gescheit vervrkunt ind bekant sint in alre maissen as vurs. steit Ind hain wir des vnse volle vrkunde pennynge entfangen as reicht ind geweynlich is Ind want wir geyn eygen Sigel en hain so hain wir sementlichen gebeiden ind bidden den Eirberen biruen man her Heynrick van Moellenheym Pastoir zu Roir Ind Dechen der Cristenheit in der Eyfflen Ind Ottgin van Munster Eyffel dat sy yre Sigel vur vns an diesen brieff willen hangen, Dat wir Heynrich van Moelenheym Pastoir zu Roir ind Dechen in der Eyfflen Ind Otgin van Munster Eyfflen vurs. kennen dat wir vmb beidden willen der gesworenen van Lyntwilre vurs. vnse Sigel an diesen brieff hain gehangen zu gezuge alre vurs. sachen Gegeuen in den Jairen vnss heren doy man schrieff na goitz geburde dusent veirhundert ind seis des neisten vridags na Viti et modesti martirum

9. Peter von Studernheim überträgt seinem Schwager Welter von Atzenrath sein Haus zu Gerolstein im J. 1374.

      Ich Peter van Studernheim doen kunt allen luden dat ich mit Welter van Atzenreit mime swager mit andern vurwerden die wir mit eynander hain as die breue Inne haldent die dar van gemacht sunt genzlich eyndrechtich worden sin. Also dat der vurg. Welter Katherine sin elych wyff min suster vnd ire eruen halden hauen vnd besitzen solen min huis zu Gerarzstein in der stat gelegen mit deme garden der dar zu gehoerich is die Wilhams van Castilbergh mins Omen seligen warent. As lange vnd bis up die zyt dat ich off mine eruen deme vurg. Welter vnd sinen eruen die he hette off vorgaende weren van der vurg. Katherine minre suster Dat huis da henne hoenschedel

zu Gerarzstein Inne waent, mit deme garden de dar zu gehoerich is, Welge huis vnd garde mins Oemen hern Richartz van Studernheim seligen waren, los vnd ledich gemachen van deme vurg. hennen off van sinen eruen vnd van allen den genen die des van sinen wegen zu schaffen meuchten gewinnen, Were auch sache dat der vurg. Welter off sine eruen dat vurg. huis vnd garden seluer loesten van hennen vurg. off van sinen eruen off van yman anders so solen sy die vurg. huis beide mit den garden die dar zu gehoerich sunt hauen vnd besitzen as lange bis ich off mine eruen yn genzlich vnd wale bezalen die summe geltz dar vur sy dat huis vnd garden die des vurg. hern Richartz mins Omen waren geloest vnd weder gegolden hetten. Vnd so welge zyt ich off mine eruen dat gedun. so sal dat vurg. huis dat mins Omen Wilhams van Castilbergh was mit sime garden los vnd ledich weder aen mich vnd mine eruen vallen. aen eynche wedersprache off hindernisse des vurg. Welters sinre eruen off ymans anders in iren wegen. Alle argelist vnd geuerde sin genzlich vys gescheiden aen desen sachen. Vnd up dat dit veste vnd stede si vnd vnuerbruchlich gehalden werde So hain ich Peter van Studernheim vurg. min Ingesegel aen desen brieff gehangen vnd haen vort gebeden den edelen minen lieuen hern hern Gerharde van Blankinheim hern zu Castilbergh vnd zu Gerarzstein want die vurg. huis vnd garden van yme zu burghlene rurent dat he sin gehenkenisse vnd willen zu den vurg. sachen doen willen vnd wille des zu Oirkunde vnd gezuge sin Ingesegel by dat min aen desen brieff hangen. Vnd wir Gerart van Blankinheim here zu Castilbergh vnd zu Gerarzstein vurg. bekennen dat alle dese vurges. sachen punte vnd artikel mit vnsen wiste willen vnd gehenkenisse geschiet sunt vnd haen des zu gezuge vmbe bede wille Peters van Studernheim vnss getruwen vurg. vnse Ingesegel by dat sin aen desen brieff gehangen Datum Anno domini M.CCC.LXXIIII. die Natiuitatis beate virginis marie

10. Erbtheilung der Gebrüder Arnold, Johann und Goedert von Deynsbur v. J. 1428.

      Kunt sy allen luden dy diesen brieff sehent adir hoerent lesen dat wir Arnolt Johan vnd Godert van Deynsbur Gebrudere

eyner guytlicher deylunge vnd scheydunge mit gudem vorbedachtem Rayde vnser frunde als herna geschreuen voelget eyns worden sin vnd hain sament gedeylt alsolich erffschaff erue lude leyn pantschaff brieffe vnd Sigel gereyt vnd vngereyt as vns an erfallen vnd an erstoruen is van vnsem lieuen fadir vnd Oemen seligen den got gnade Czu dem ersten so sall Ich Arnolt Eldeste son vurs. zu rechter deylunge hain huysz vnd hoyff zu Lintwilre mit der Mollen aldae by gelegen vnd dayr zu Artlant beede (sic) wysen buysch vnd felt mit allem sime zubehoyr yd sy erffschaff off pantschaff So wy vnse aylderen dat beseszen vnd gehat hain nyt dae Inne vsz gescheyden Item zwey maldir euen erfflich an Goedert schalck vnd so wat hee vort gilt Item huyffnail eyn maldir euen Item zu Hoemel eyn halff maldir euen van der birckesfelt vnd vort hoynre zynse vnd gelt vnd so wat zu Lintwilre gehorich is Item Lamersdorff mit syme zubehoyr nyt da Inne vsz gescheyden mit lande buysch felt vnd wysen vnd alle pantschaff dy In den hoyff gegulden is vnd dy pantschaff van Czipprians wegen So wy dy gelegen is zu Lamersdorff In bynnent vnd In buszent dem dorffe mit yrme zubehoyre nyt da van vsz gescheyden vnd mit den luden dayr zu Lamersdorff gehorich synt, Dyderich van Byningen, Geretgin van Lamersdorff, Eychenheufft sin suyster, vnd gryffe vnd vort yre kindere vnd wat van yn komen mach Item dat huysz zu Gerartsteyn mit garden vnd mit lande vnd mit syme zubehoyr Item dy huyser zu Cronenbergh mit garden lande vnd wysen yd sy leyn guyt adir pantschaff mit allem yrme zubehoyr So wie vnse maich Johan van Lamersdorff[30] dat zu besitzen plach bysz an synen doyt Item ses gulden van der herschaff van Cronenbergh rurent zu leyne Item dy huyser zu Hillisheym mit garden vnd mit allem yrme zubehoyr Item XV gulden mangeltz an myme heren van Heinsbergh Item an myme Jonckern van Blankenheym echte gulden mangeltz Item an myme heren van Spaynheym zu manleyn vier Ame wins Vort sall Arnt hain

an dem brieue van Clais van Nattenheym vnd den myn fadir selige sprechende haynt vff mynen heren van Virnenburch Inhalden zwey dusent gulden der eyn vnser gebruder ist, der sall Arnt hain vunff hondert Item den brieff van myme heren van Nuwenayr Inhalden dusent gulden vnd eynen brieff van Persoyn van Soyiye Inhalden zwey hondert gulden Item eynen brieff van Henrich van den Eychen Coster zo Monster Eyffel Inhalden funfftzich gulden der brieff spricht Wyroch van Loye Item den win zu Butzfelt vff der Aer So wie der brieff dat Inne helt sall ich vnd Goedert samen hauen vnd glych deylen Vort sall ich Arnt hauen Wysseben[31] mit syme zubehoyr dat glych halff deylt mit Clais van Nattenheym Item den Toyl zu Bastnach mit syme zubehoyr Item den win zu Breydail[32] mit zynse vnd rechte da schynende mit syme zubehoyr Item dy pantschaff van myme heren van Vinstingen mit syme zubehoyre Item alle pantschaff van des Marschalcks wegen mit yrme zubehoyr[33] Item eynen brieff spricht myme Jonckeren van Blanckenheym Inhalden echte hondert gulden der is bezalt vierhondert da hain Ich Arnt ain zwey hondert gulden vnd Ich Johan zwey hondert gulden Vort sall ich Johan hain zu rechter deylunge dat huysz zu Monster Eyffel vnd dat huysz zu Gerartstein hynder dem spilhuysz mit syme zubehoyr Item dat burchuysz zu Arbergh mit syme begryffe vnd zubehoyr vnd dy gegoylden gulde van Antwilre dy vnd nyt me Item den zehenden zu Wambach mit syme zubehoyr Item an Joncker Crafft van Sayffenbergh echte gulden mangeltz Item van dem lande van Lutzenburch zweyntzich gulden mangeltz vnd eynen brieff sprechende dusent gulden vff mynen heren van Virnenburch vnd an den dusent gulden hain Ich Johan funff hondert vnd funff vnd funfftzich gulden vnd dat ouerzelige dat is Clais van Nattenheyms Item den brief van myme Jonckeren van Arberch Inhalden dusent gulden sprechende vff dat Ampt zu Castelberch dy sall ich Johan hauen mit dem Ampt vnd sall dat Ampt halden vur mich vnd

hanthauen vnd verwaren na Inhalt des brieff vff dat Ampt sprechende Item eynen brieff spricht heren Gerart van Bastnach Inhalden funff vnd Nuntzich gulden Item eynen brieff spricht Hechel van Lyszingen Inhalden funfftzich gulden Item eynen brieff spricht Clais van Glade Inhalden funff vnd viertzich gulden Item eynen brieff sprechende vff mynen Oemen Daem van Hetzingen Inhalden ses hondert gulden Item eynen brieff spricht zu Kirchwilre van myns Omen Daems wegen vurs. Inhalden hondert gulden Item den hoyff zu Entzen mit syme zubehoyr mit Ingelden vnd vszgelden den hoyff sall ich Johan vnd Goedert samen hauen vnd glych deylen Item eynen brieff spricht myme Jonckeren van Blanckenheym Inhalden echthondert gulden der is bezalt vierhondert da hain ich Johan an zwey hondert gulden        Item sal ich Goedert zu rechter deylunge hain dat huisz zu Castelbergh mit syme zubehoyr vnd den hoyff zu Croue mit syme zubehoyr vnd dat huysz zu Blanchenheym mit syme zubehoyr vnd dat huysz zu Salmen mit syme zubehoyr vszgescheyden den win zu Bredail mit syme zubehoyr Item den zehenden zu neder Rayde[34] vnd eyn maldir euen zu Odelhouen erff rente vnd dat guyt zu Nechtersheym mit syme zubehoyr Item an deme greuen van Salmen zehen gulden mangeltz Item van myme heren van Prume echt gulden mangeltz Item dy gulde zu Czenschyt mit der pantschaff vnd yrem zubehoyr Item eynen brieff spricht myme heren van Heynsbergh Inhalden dusent gulden Item an den brieff den Clais van Nattenheym vnd myn fadir selige sament sprechen hain vff mynen heren van Virnenburch Inhalden zwey dusent gulden dar an sall ich hain funff hondert gulden Item eynen brieff sprechende vff heren Werner van Burtschyt Inhalden zwey C gulden vnd ses vnd funfftzich gulden Item eynen brieff sprechende vff mynen Omen Daem van Hetzingen Inhalden echte hondert gulden beheltenysz mir Goedert an der deylunge des hoyffz zu Entzen vnd an der wingulden zu Butzfelt vp der Aere as vurs. steyt Item dy pantschaff van den Bruderen van Croue Item eynen brieff van Daem vnsen Oemen vurs. Inhalden vier C gulden des is zwey C bezalt        Vort alle andere brieue sy noch haint vnd erffschaff dy sy noch ane fallen mach van yren

aylderen dy sollen sy sementlichen deylen In vurs. mayszen vnd vnser yeckelich besonderen sall sin leen intphangen vnd vermannen dae yme dat geburt vnd yeckelich sall by syme echterstelligen mangelde bliuen vnd vort so genuget vnser yeckelichem besonderen diese vurs. deylunge vnd gelouen da by zu bliuen vnd vnser eyn dem anderen zu halden vnd nyt hy widder doin Vnd wir Arnt vnd Johan vnd Goedert van Deynsbur gebrudere hain vnser yeckelich besonderen sin Ingesigel vur sich vnd sine eruen an diesen brieff gehangen zu gezuge aller vurs. sachen vnd vort sementlichen gebeyden vnd bidden vnsen lieuen Oemen Clais van Nattenheym den aylden vnd vnsen lieuen Oemen Daem van Hetzingen dat yr yeckelich besonderen sin Ingesigel zu merer stedicheyt an diesen brieff wille hangen Des wir Clais vnd Daem vurs. bekennen dat wir vmbe beyde willen vnser neyuen sementlichen vurs. vnd vnser yeckelich besonderen sin Ingesigel an diesen brieff hait gehangen zu gezuge aller vurs. sachen Gegeuen Int Jaeren Dusent vierhondert vnd echte vnd zwentzich Jar

11. Ehevertrag zwischen Gerlach von Wunnenberg und Margaretha von Deynsburg v. J. 1474.

      In goitz Namen Amen Sy kunt allen Luden de desen tgeenwerdigen brieff sullen sien ader hoeren lesen dat mit Rade ind walgefallen beyder parthyen maige ind frunde eyns gutligen wyslichen fruntlichen Hylichs ouerkomen ind eyns worden ist In maissen herna geschreuen Also dat ich Geirlach van Wunnenhurg de Eirsame Margrete nagelaissen elige Elste dochter Arnoltz van Densburg seligen zo eynre eliger huyszfrauwen ind betgenoessen genomen entfangen ind na ordenunge ind gesetze der hilliger kirchen mit Ir ind sy mit mir die hillige ee vollenfoirt han dat zo guder zyt ind ere des almechtigen goitz ind vnser beyder selen heill syn moissen Ind hait Margrete myn Geirlachs elige huyszfrauwe vurg. zo rechtem Hylichsgelde ind midgauen bracht Zwey Duysent ouerlensche Rynsche gulden die mir vur datum diss brieffs van mynre lieuer swegerfrauwen Elsen van Gymmennich Arnoltz van Densburg seligen na gelaissen wedewersche gutligh vernoigt ind bewyst synt Dair Innen ich eyn genoigen han Ind ich Geirlach vurg. han de vurg. myn lieue huyszfrauwe bewedumpt

ind bewedommen sy in crafft diss brieffs uff dat Dorf zo Hartzem mit syme zobehoire so we dat gelegen ist ind ich des ytzunt yngebruychen byn nyt da van vsgescheiden vnuersadt ind vnuerpandt vnd dar zo vunff foider wyns alle Jaire zo Clotten mit yren fassen vf dem besten gewasdumpt mir ader mynen Eruen Jairlichs da schynende werden, die Ir alle Jaire viertzien dage vur off XIIII dage na sent Mertyns dage van mynen Eruen off dat gefiele vnbesweirt zo Clotten gelieuert sullen werden, ind diss alles ir leuenlanck ind yn wedumps vurwerden gebruychen, Ind were sache dat ich Geirlach vurg doidtzhalffen affgienge ee de vurs. myne lieue elige huysfrauwe, ind kynder liesse van vns beyden geschaffen So lange der vurg. mynre lieber huysfrauwen dan gelieffde vnuerandert by uns beyder kynder zo blyuen, in dem huys zo Liessyngen ader zo Clotten, wilch mir Geirlach zogedeilt wurde vnd yn allen mynen nagelaissenen guderen, sall Ir van mynen Eruen nyt geweygert werden, Dan so balde sy sich veranderde, sall Ir nyt me volgen, dan yre wedumpt vurs. ind das huys bynnen dem dorffe zo Clotten gelegen by dem Borne genant de leuffe ind des yn wedumps wyse gebruychen yre leuenlanck vnd vort yre Cleynoide ind Cleyder wat zo yrein lyue gehoerich ist Ind hyr mit eyn genoigen han vnd vorter keynre Erffschafft pantschafft schoultbrieuen ader segelen vnderwynden, Gefielet ouch dat ich Geirlach dat got verhoide affgienge ee myn elige huysfrauwe vurg. ind keyne geburdt van vns beyden geschaffen liesse sall ich Margrete vurg. alsdan mit myme wedumpt wederfall vnd der wanungen bynnen dem Dorffe Clotten vurg. affstayn mit dem huysraide halff in der huyser eyme Liessyngen ader Clotten willich myme huyswirde zogedeilt wirt, Were ouch dat ich Margrete vurg. affgienge ee myn lieue huyshere vurg. sall he sich der hylichsgauen syn leuen lanck gebruychen vnd vur den wederfall der tzweyer duysent gulden hylichsgauen sall ich Geirlach van stunt an de tzwey duysent gulden belegen ind da mit loesen myne Erffschaff ader an andere enden Also off id zo dem wederfall queme dat got verhoide dat mynre huysfrauwe vurg. ader yre Eruen des wederfals sicher ind vngehyndert syn Ind dat mit raide vnss beyder frunde ind nemmelich hundert gulden geltz Jairlicher Renten, uff mynre eygener Erffschaff zo bewysen, de Jerlichs zo geuen

bis zertzyt myne Eruen die affloisen mit den vurg. tzwen duysent gulden, ind dit na noittorfft zo versorgen, vnd vermitz desen hylichspennynck we vurg. steydt sall de vurg. myn Geirlachs huysfrauwe eyn vertzegen kyndt syn, ind wyders sich nyt vnderwynden alle nagelaissener guder van vader ind moider Id en were dan dat got ind de hillige kirche zo foigde ader dat myn Swager mynre huysfrauwen broider Bernardt sunder elige lyffs eruen affgienge dat got verhalde als dan off vns eluden gelieffde moigen wir den obgenanten hylichspennynck ynwerffen ind zo aller deylongen stan Ind off wir de ynwerffunge also doyn wulden sullen wir dat mit vnsen besegelten brieuen verkundegen bynnen eyme vierdel Jairs vnsen Swegeren ind susteren Arntz van Densburg seligen eligen kynderen Ind bynnen den niesten dryn vierdell Jairs darna den Inworff doyn ind zer deylungen stayn yn maessen vurg. Ind want wir obgenante parthyen dese puncten we vurg. steydt, willenclich Ingegangen syn Ind die yn Hylichsvurwarden gutlich ind fruntlich verdadyngdt ind geloefft han zo halden So han ich Geirlach vurg. myn Siegell vur mich ind myne Eruen an desen brieff gehangen Ind zo noch merrer kunden, want dese sachen alle mit raide verhencknisse ind willen myns lieuens Broiders Dederichs van Wunnenburg geschiedt synt So han ich In ind ouch de vesten myne besundere gude frunde Daymen van Gunderstorff ind Herman van Hersell, de ouer deser sachen geweist synt van mynen wegen als hylichs ind dadyngs lude dat yrre iglicher syn Segell by dat myn an desen brieff hangen willen, Des wir Dederich Daym ind Herman alle vurg. bekennen Ind ich Dederich van Wunnenburg vurg. want dese sachen mich ind myne Eruen anlangen ind beroren, geloiffen de vur mich ind myne Eruen steede ind vast zo halden Ind han asdar vmb wir dry vurg. vnser iglicher syn Segell zo vrkunde ind getzuyghnyss an desen brieff gehangen Ind ich Margrete elige huysfrauwe Geirlachs vurg. uff dat alle dese sachen we hie vur geschreuen steydt van mir ind mynen Eruen gehalden werde, so han ich myn Segell vur mich ind myne Eruen an desen brieff gehangen Ind han vort gebeden de Eirsame, ind vesten myn Hertze lieue moider Oemen ind Neuen Elsen van Gymmennich na gelaissen wedewersse Arntz van Densburg myns lieuen vaders seligen Johan van Densburg Karll van

Metternich heren zo Zeuell ind Reynhart Buck van Goultzem want deser hylich ind alle vurg. Sachen mit yrem raide wissen verhencknisse ind willen geschiedt ist, ind hyr ouer ind ane geweist synt ind dit verdadyngt hant, dat sy des zo vorder kunden ind getzuychniss alre vurg. sachen yrre iglicher syn Segell by dat myn an desen brieff hangen willen — — Gegeuen In den Jairen vnss heren duysent vierhundert vier ind seuentzich

12. Ehevertrag zwischen Bernhard von Deynsburg und Margaretha von Kesselstat v. J. 1485.

      In godes namen Amen Kunt vnd offenbare sy allen den Ihenen die desen breiff sullen sehen abe huren lesen das mit rade vnd gutduncken der mage frunde vnd hillichslude van beiden parthyen her na geschreben gode zu loiffe vnd wirdicheit der hilligen E vertedinckt gemacht vnd geslossen ist vestenclich zu halden thuschent Bernhart van Deyntzburg uff eyne, vnd Johans van Kesselstat alster doichter genant Margrete uff die ander syte Also das der egenante Bernhart die obgenante Margrete zu eyner elicher huzfrauwen vnd bedtgenoissen han sal as verre die hillige kirche das lyden mach Vnd des sal der egenante Johan van Kesselstat dem obgenanten Bernhart mit sinre doichter zu rechtem hillichsgude geben vnd bewysen as her na geschreuen folget so das Bernhart des wail sicher sy Zum ersten den Zeinden zu Walstoirff halff mit sime zubehore deynt Jaeres funfftzich malder fruchte vnd zwene Postelatus gulden vur gense vnd honer vnd eyn gulden Winckauffs Item zu Gense uff dem hoiffe ziehen malder fruchte zwo wysonge dienent eyn halffen gulden funff honer eyn boick vnd hondert eiger Item zu Geirartstein sesz gulden mangeltz Item zu Deyntzburg sesz gulden an schaffe zwo Moessel veirde dienent viere gulden Item zu Deintzburg dat heuwe dienent vmbtrent XXV foder, dat moissen die lude meen vnd machen doin das geaicht vur XXV gulden vnd den hoff uff Snoirenburg also viel der dienet gyfft meddom ee[35] van dem morgen zwene sester fruchte Item zu Koppe eyne halffe Moesseluart vnd anderhalffen gulden Item eyn halff malder korn uff der mullen zu Liessingen Item den zeinden zu Eiche mit sime zubehore Vnd mach ich

Johan van Kesselstat ziehen malder euen mit hondert gulden an mich luesen vsz dem vurs. zeinden Item ist auch beredt das Bernhart vnd Margrete na dode des vurs. Johans van Kesselstat vnd Katrinen vam Steine sinre elicher huszfrauwen zu rechtem hillichs gude zu vurentz vsz zu desen vurs. guteren han sollen funffhondert gulden vnd sullen dan stain zu irer deillonge an allen Johans vnd Katrinen na gelaissen guteren na lantrecht Vnd Bernhart sal diese vurs. guter mit alle irem rechtem in vnd zubehore clein vnd groisze hie Inne benant ader vnbenant han vnd dar mit doin vnd laissen brechen vnd butzen as mit andern sinen eigenen guteren sonder allen Indrach in keyne wysz Item ist fort beredt das der vurgenante Bernhart an die egenante Margrete brengen sall alle sin gut eirbschafft pantschafft gereit vnd vngereit so wie yme dat dan van sinem vader vnd moder zugedeilt vnd geben ist Dan usz sunderlichen vertedinckt ist abe sache were das der obgenante Bernhart ee abelyffich wurde dan die vurs. Margrete mit lyffsgeboirt van in beiden geschaffen ader sonder lyffsgeboirt So sal die vurs. Margrete usz den guteren zu rechtem wiedomme han sulche zwey burchhuser zu Munstereneyffel mit irem zubehore Item den groissen hoff zu Entzen mit allem sinem zubehore usz vnd in dienet derselbe Jaeres funfftzich malder korn funff malder weissen vnd XXV malder Euen Item der zeinde zu Tontdoirff mit sime zubehore dienet Jaeres veirtzich malder haueren Item eyn foder wintz uszter sinen win rentten zu Briedel Item ist fort beredt abe dese vurs. elude Bernhart vnd Margrete eynt ee abelyffich wurde dan das ander das got lange verhueden wille vnd keyne lyffs erben van in beiden geschaffen na liessen So sall dan das leste lebendich blyfft van hin, behalden dese vurs. guter vnd wiedomme so wat der dan noch were sin leben lanck, vnd na des lesten dode Id sy dan eirbschafft ader pantschafft sal fallen na lantrecht Da Inne sunderlich mit verscheiden ist abe Bernhart doitz halben ee abegeinge dan Margrete vnd geboirt van in beiden geschaffen aichter liesse ader sonder geboirt, vnd die pantschafft zu Bettingen mit sime zubehore na lude der brieffe vnd Siegel dar uber gemacht abegeloist wurde So sal Margrete vurg. van stont an schuldich sin dat gelt mit rade der frunde zu beiden syten zu belegen an eirffrentte zu behoiff der kinde van in beiden geschaffen abe der

weren, ader na dode der vurs. Margrete an Bernhartz neste erben sonder Indraicht Vnd sullen dese vurs. sachen alsus wie vurs. steit gantz veste vnd stede gehalden werden sonder alle argelist ader geuerde Vnd by deser vurs. gutlicher bereddonge sint gewest die vesten vnd fromen Godart van der Heiden vaidt zu Munstereyffel Thys van Loiszhem vnd Lodewich van Sweirtzhem uff Bernhartz syten vort Geirhart van Kaldenboiren vnd Geirhart Zelter uff Johans van Kesselstat syten Vnd dieser vurs. sachen zu vrkunde vnd getzuge So han ich Bernhart vurg. myn Ingesiegel her an desen breiff gehangen Des selben glichen han ich Johan van Kesselstat auch gedain vnd han myn Siegel an desen breiff gehangen Vnd zu merer stedicheit So han wir bedesament Bernhart vnd Johan die vurg. dedincks lude auch gebedden das sy ire Siegel by die vnse mit her an desen breiff hant gehangen — — Gegeuen Im Jaere XIIII. C. vnd LXXXV uff frydach na vnser lieber frauwen dach Concepcionis

13. Ehevertrag zwischen Johann von Kintzweiler genannt Nagel und Florentina von Ensseringen v. J. 1462.

      In goitz namen Amen Kunt sye allen luden dye dyessen bryeff soillent seen off horen lesen dat eyn gotlich Hylich zu der eren goitz bereyt vnd volbraicht ist myt Johan van Kyntzwylre genant Naille dem Jungen an eyne vnd ffloirssen van Ensseryngen an die ander syeden na rade guyt duncken vnd wailbefallen yrre frunde zo beyden syten Also dat der vurs. Johan Naille die egenante floirssen zo eynre Elicher huyszfrauwen vnd betgenoissen hauen sall des seluen gelychs sall floirs den vurs. Johan Naille zo eyme Elichem manne vnd betgenoessen hauen. Dar vmb han wir Johan van Kyntzwylre genant Naille vnd Greitgin syne Elige huyszfrauwe eyndrechtlich Johan Naille vnsme soene myt floirssen vurs. zo rechten hylichs guden vnd medegauen gegeuen vnse wanonge vnd huyszynge so wye vnd wa dye myt yrer hoiftrechten Erffschafft vryheyden Rechten Renten gulden pechten zynsen lande beynden vnd myt alle yrme zobehoir zo Kuychenheym gelegen ist vnd dar zo sulche Erffschafft vnd gude as wyr van den Kaltysen kryegen han vnd dar myt dye vadye der heren van sent Kunibertz

in Colne. Vnd dar entgheen sall ich Agnese van Byedburch wedewers van Ensseryngen floirssen myner doechter myt Johan Naille dem Jungen zo hylichs guden vnd medegauen geuen vyerhondert guyde sware ouerlensche Rynsche gulden vnd as lange yn dye nyet gegeuen enwurden aso lange sall ich Agnese den egenanten Eluden alle Jare bezalen vyrtzich der vurs. gulden sonder eynchen affslach der vyerhondert gulden. Vnd ich Agnese han ouch myn deyll des Sloss zo Byffeltz myner doechter florssen myt Johan Naille Eluden vurs. zo hylichs gueden gegeuen so wanne Johan myn eydom des an myr gesynnen wurde so sall ich asdan dat selue myn deyll zo Byfeltz zo yren vrber In laissen des zo yrme notz gebruychen na lude des burchfreden brieffs as geburlich ist. Vnd ist gevurwert aff sach were dat Johan Naille der Junge van doitzhaluen affgyenge ee florsz syne huszfrauwe sonder nagelaissen leuendige lyffsgeburt van yn beyden geschaffen so sall flors yre leuen langk blyuen sitzen gerast vnd geroillich in den hylichsgueden zo Kuychenheym vnd der zo alle yrme notz gebruychen vnd na yrme dode sollen dye selue hylichsguede vnd alle ander guede die Johan an sy braicht vnd gelaissen hedt wydder hynder sich gefallen syn an vns Johan Naille vnd Greitgin elude aff an vnse neste Eruen die dan weren. Were ouch sache dat flors afflyuich wurde ee Johan sunder nagelaissen leuendige lyffsgeburt van yn beyden geschaffen So sall Johan sin leuen lanck blyuen sitzen an sulchen hylichsgueden vnd an allen anderen guden die flors an yn braicht vnd gelaissen hedt vnd der zo syme notz gebruychen vnd as Johan dan gestoruen ist so sollen die selue guede widder hynder sich an florssen neste eruen gefallen sin Were ouch sach dat Johan Naille vnd flors elude yre vader vnd moder verleeffden so sall he zo gelycher deylongen stain an allen vnsen gueden mit sinen susteren vnd broederen dye dan recht zu syner deylongen hedten vnd dyesze hylichsguede vurs. wir yme gegeuen han die sall he vur vysz behalden vnd dan aff sall he keyne deylungen doin noch ouch nyt behoeuen dye hylichsguede vurs. In zu werffen vnd bye vnszer gifft blyuen vnd behalden sall Dar entgheen han wir vnszer doichter Euen dat guyt zu Polle vnd vort ander gereyt guyt gegeuen vnd ouch vnszer doichter Greytgin vunfftzehen hondert gulden gegeuen Dar vmb sall he

Kuychenheym behalden myt allem zubehuere sonder emans wederrede. Alle dysse hylichs Sachen gelouen wir Johan Naelle vnd Greitgin elude vnd Johan yre son an eyne vnd Agnese vnd flors an die ander syte vur vns vnd vnse Eruen In gueden truwen wair faste stede vnd ayn allen gebrech zo halden sonder alle gedroch vnd argeliste Vnd des zo getzuge der wairheit so han wyr Johan Naille vnd Greitgin Elude vnd Johan yre son vnse syegel an dyessen breiff gehangen vnd Ich flors vurs. han ouch mynen Syegel vur mych an dyessen brieff gehangen. Vnd ich Agnese han zu merre stedicheit gebeden dye festen Dederich vnd Johan van Ensseryngen myne soene dat sye yre Syegel myt an dyessen brieff hangen willen der Ich Agnese myt gebruychen gebrech des mynen Des wyr Dederich vnd Johan vurs. bekennen gerne gedain han zu beden Agnesen vnser leuer moder vnd wat sy florssen hye Innen verschreuen hait dat ist myt vnser wist vnd gueden willen geschiet vnd zugegangen So wat vns dat nu off namails vmmerme beroeren moechte dar wydder nummer me zo doen keyne wysz Wurde ouch dyesz brieff gebrechlich vonden an schrifft ader an Siegelen dat allet en sall yn nyet hynderen dan he noch tant gantz volsiegelt sunder alreley gebrech beduden vnd erschinen sall Gegeuen Int Jar na gotz geburt dusent vyerhondert tzwey vnd seestzich vff sent Mertyns dach zo wynter gelegen

14. Wynmar von Golzheim verkauft dem Johann von Geylesheim aus seinem Hof zu Poll eine Erbrente von 25 Malter Roggen im J. 1370.

      Kunt sy allen luden die desen brieff sollen sein off hoeren leysen Dat wir Wynmar van Goydelzsheim ind Vrytsa eliche lude woynetich zu Pollen kennen offenbeirlichen, dat wir vmb meirre schaden zu vermyden samenderhant han vercoicht ind verkoufen Johanne van Geylesheim ind aleyde elichen luden ind yren eruen eyne bescheiden iaire gulde erflichen ind ewelichen, asso, vonf ind zwenzich malder rocgen der maessen van Duren, des besten gewas by zwey penningen na geboneiden gueder peichtere vmb eyne Summa gelts die vns an gereiden gelde wale bezailt is, Wylche vurg. vonf ind zwenzich malder rocgen erflich iaire gulde wir han geloift ind geloyuen in gueden truwen vur vns ind vur vnse erfuen Johanne ind Aleide elichen

luden vurg. ind yren eruen of heldere dis briefs mit yren willen zu ewelichen dagen, alle iaer vp sente Andreis dach, of in binnen veirzein dagen dar na neist volgende vnbeuancgen wale zo bezalen Ind vp vnsen anxst arbeit ind Cost zo Duren zu antwerden in yre behalt Ind vns elichen luden vurg. noch vnsen eruen in sal neit zu staden stain peigtersreicht miswas hailslaycht noch heren noit an der bezalinchen der vurg. erflicher Jaer gulden ind vmb dat dese vurg. eliche lude Johan ind Aleid of heldere dys briefs mit yren willen an bezalincgen deser vurg. erflicher iaier gulden der sicher sin So han wir den seluen verbunden ind zu vnderpande gesat ind setzen alle vnse erue ind gued zu Pollen vurg. ind yn deme velde Mit namen huys ind hauf Ind dru hoyuen lants So wie die geleygen sint Vort vonfzich morgen busch, der ligent vonfzeyne in deme Oirholze[36] beneyuen Johans bussche van Seilstorp, Vort der ligent vonf ind drissich morgen in der Hart, Mar der geldent eychdehalf morgen Schendoue van Luytzheim[37] seyss summeren rocgen Colzer maessen Vort han wir verbunden dru morgen beynde en tuschen Ecgersheym ind Luytzheim geleygen beneyuen des Moirs beynde Vort dru veirdele wincgartz geleygen zu Auwe beneyuen Johans wincgarde vurg. Mit alsulcher vurwerden formen ind maneren Weirt dat sache of wir Wynmar inde Vrytzsa eliche lude vurg. of vnse eruen in einchme Jaire vurs. an bezalinghen ind antwerdincgen deser erflicher iaer gulden vurg. versumlich wurden vunden, an eyme deile, off an ze male vp die vurs. zyt, dat dan dat vurg. erue ind gued So wie id zu der zyt geleygen is, los ind leydich eruallen sal syn Johanne ind aleyde elichen luden vurg. ind yren eruen, of heldere dys briefs mit yren willen, asso, dat sy da mide alle yren nutz ind willen doen, as mit ander yrme erue ind guede Sunder eymans wyder reyde, beheltnisse vnsme genedigen heren vnsme lieuen herren deme Herzogen van Gulge alle syns reychts, des Mansgued dit vurs. erue ind gued is, Alle argelist firpel quade

vunde ind nuwe behendigeit vsz geschieden in desen punten vurs. Zu gezuge der wairheid So han wir gebeyden vnsen genedigen heren vnsen heren den Herzoge van Gulge vurs. Want id sin Mansgued is, dat hey synen Sigel an deisen brieff heit laessen hangen, Des wir Herzoge van Gulge vurs. vnder vnsme Sigele begeyn beheltenisse vnss zo allen zyden alle vnss reichtz Ind vort So han ich Wynmar vurg. vur mich ind vur Vrytzen myn elich wyff vurg. minen Sigel an desen brieff gehancgen Ind vmb noch meirre stedigeit So han wir gebeyden heren Reynarde van Goydelsheim vader myn Wynmars vurg. heren Deiderich Luschanen van Eresheim heren Goydarde van Bure rittere Man vnss heren des Herzogen van Gulge vurs. ind Luszhanen vnsen broyder ind swager dat sy desen brieff mit yren Sigelen hant besigelt Des wir Reynart Deiderich Goydart rittere ind Man vurs. vnder vnsen Sigel begeyn Ind Ich Luschane vurs. vnder deme myme geyn In alle der wys ast vurs. is Ouch is gevurwert, weirt sache dat dit vurs. vnderpant vellich wurde ast vurs. is So han wir gebeiden ind bidden vnsen genedigen heren vurs. Dat hie Johanne vurs. da mide belenen sal ind da Inne halden Ind allen crut aue doen Ind sine amptlude zo Noruenich da Inne halden solen sunder argelist, Gegeuen in den Jaren vns heren Dusent Druhundert ind Syuenzich vp Sente Agathen dach Des vonffden daigzs in deme februaryo


C. Urkunden betreffend die Herren von Eller.




1. Die Gebrüder Diederich und Arnold von Eller belehnen den Convent der Weissen Frauen zu Cöln mit dem Hof Bruch bei Opladen und verpflichten denselben für sie und ihre Vorfahren Jahrgedächtnisse zu halten, im J. 1305.

       Vniuersis presentem litteram visuris et audituris. Nos Theodericus Miles et Arnoldus fratres Germani de Elner salutem cum noticia veritatis. Noueritis quod nos Curtem appellatam Bruch cum bonis et Juribus in ipsam pertinentibus sitam apud Vpladen ad nostram collacionem pertinentem concessimus et concedimus per presentes personis religiosis Priorisse et Conuentui albarum dominarum in Colonia ordinis beati Augustini et nomine ipsarum tribus puellis eiusdem Conuentus videlicet Bele dicte de Vriberg, Bele de Kraychmarte

et Petrisse dicte de Cigno recipientibus dicta bona ac bona Johannis que ipse quondam sibi conabatur vsurpare, de consensu dicti Johannis cum Juribus in dictam Curtem pertinentibus de manibus nostris cum sollempnitatibus ad hoc debitis et consuetis. Et concessimus et concedimus per presentes de gracia Priorisse et Conuentui predictis quod prima puellarum trium mortua Priorissa et Conuentus predictarum puellarum non erunt obligate nobis ad aliquas obuenciones prestandas que obuenciones consuete sunt dari ex morte recipiencium Curtem predictam. Et stabit collacio per nos facta firma et rata reliquis puellis duabus quarum vna mortua, altera in locum suum subrogata dabit viuam Curmedam, et pro Jure porrigendi siue recipiendi a nobis ac nostris heredibus dicta bona submittent se nostre gracie puelle memorate. Preterea ob salutem animarum nostrarum et nostrorum progenitorum ac aliorum quos dictis Priorisse et Conuentui nominauimus quorum memoria perpetuo in ipsarum monasterio in nostrorum et ipsorum anniuersariis peragetur quos in suis registris fecerunt et facient annotari remisimus et remittimus liberaliter ob dei amorem hospicium quod nobis debitum et consuetum in predicta Curte fuit singulis annis exhiberi, que remissio hospicii rata et firma perpetuo durabit, nisi per ipsas Priorissam et Conuentum dicta Curtis ab ipsarum Monasterio quocumque modo fuerit alienata. Nam tunc dictum hospicium nobis ac nostris heredibus exhibebitur eo modo quo consuetum fuit ab antiquo, nec eo minus ad anniuersaria nostra et nostrorum predecessorum facienda erunt obligate. Preterea Priorissa et Conuentus antedicti soluent singulis annis Censum quinque solidorum denariorum ponderosorum et alborum monete Coloniensis in festo beati Petri ad vincula. Acta sunt hec presentibus pro Conuentu sepedictarum puellarum Henrico pastore de Vpladen et Hermanno plebano de Elnere. In testimonium autem premissorum Sigillum mei Theoderici Militis de Elnere predicti, quo ego Arnoldus predictus quia Sigillo proprio careo contentus sum in hac parte, duximus presentibus apponendum, et nichilominus rogauimus Nobilem virum dominum Comitem de Monte vt suum Sigillum presentibus dignaretur. Et nos Wilhelmus Comes de Monte iam dictus ad peticionem Theoderici Militis et Arnoldi fratris sui predictorum necnon ad

instantes preces Priorisse et puellarum Conuentus sepedicti Sigillum nostrum presentibus duximus apponendum. Item et nos Priorissa et Conuentus recepta copia presencium litterarum de verbo ad verbum sub Sigillis predictorum obligamus nos et nostrum Conuentum esse astrictos ad omnia et singula velut sunt prescripta Sub sigilli nostri Conuentus appensione. Datum Anno domini M.CCC. quinto In crastino beate Agnetis virginis.

2. Erbtheilung zwischen Diederich von Eller dem Jüngern und Arnold von Eller seinem Bruder v. J. 1309.

      Vniuersis presentem litteram visuris vel audituris. Nos Adolphus Decanus dei gracia ecclesie Werdensis. Henricus dictus de Elner presbiter Canonicus ecclesie in Gerisheym. Theodericus Miles senior de Elner. et Wilhelmus Miles de Milenvorst salutem et cognoscere veritatem. Nouerint vniuersi quod nos predicti, electi, et statuti, deputati et ordinati veri arbitri seu arbitratores inter dominum Theodericum juniorem et dominum Arnoldum Milites fratres de Elner super diuisione et ordinacione bonorum et reddituum suorum sicut ad eos ex hereditaria successione sunt deuoluti. tamquam veri arbitratores arbitrando pronunciamus statuimus volumus et ordinamus quod dominus Arnoldus Miles predictus habeat et possideat pro sua porcione Curtem in Strephele cum omnibus suis attinenciis, et quatuor marcarum redditus que dantur singulis annis racione homagii in villa que dicitur Herzoginrode. Item et octo marcarum redditus que dantur annuatim in nouo castro domini Comitis de Monte qua ibidem enim castellanus. preterea simul capient et habebunt dicti fratres equaliter viginti et quinque marcarum redditus qui dantur eis singulis annis ex parte domini Gerardi de Bernsowe Militis. Si vero dictus dominus Gerardus vel sui heredes dictas viginti et quinque marcas vellet vel posset redimere in parte vel in toto quicquid ex inde peruenerit equaliter parcientur. Insuper Theodericus predictus dabit et dare tenebitur dicto Arnoldo suo fratri viginti et quinque marcas brabant. den. vt eo melius de suis debitis eum stringentibus se valeat exhonerare. Adiectum est eciam quod si dominus Th. Miles predictus absque prole vel herede decederet vxor eius nullum jus siue dominium in castro Elner optinebit. In cuius pronunciacionis et diuisionis testimonium

Nos Adolphus Decanus et Th. Miles de Elner Senior presentem litteram pro nobis et domino Henrico ac domino Wilhelmo nostris sociis predictis sigillauimus in testimonium premissorum. Nos vero Henricus et Wilhelmus huiusmodi pronunciacionem attestantes et ratam habentes Sigillis dominorum predictorum vsi sumus et contenti. Et ego Th. Miles predictus ratam et gratam habens diuisionem et ordinacionem predictam Sigillum meum apposui huic scripto in testimonium super eo. Actum et datum anno domini M.CCC. nono, in crastino ascensionis domini.

3. Vollmacht des Johann von Eller für seinen Bruder Heinrich, ihr Haus und Gut zu Eller dem Ritter Adolph Quad zu verkaufen und ihn bei dieser Handlung zu vertreten v. J. 1448.

      WE de Rad der Stad to Brunszwigk Bekennen openbare In dusseme breue vor alle den de one seen edder horen lesen dat vor vns sind gewesen Hinrick vnde Johan van Elner brodere vnde de gnante Johan van elner heft in vnser iegenwardicheid mit gudeme frigen willen vnde wolbedachtem mode vulmechtich gemaket vnde maket vulmechtich In vnde myt kraft dusses breues Hinricke van elner vorbn. sinen Broder van siner vnde siner eruen wegen tovorkopende vnde erflicken tovorlatende hern Aelue quaden Rittere vnde Metzkin siner eliken husfrauwen vnde oren eruen ore hus hof erue vnde gud to Elner mit allen rechten vnde tobehoringen an artlande velde busschen benden kempen holtzgewelden watere wisschen weyden tinsen pachten gulden gerichten rechten vnde herlicheyden vnde gemeynliken mit allem rechte vnde tobehoringe nichtes vthbescheden vnde de gnante Johan van elner heft dem vorbn. Hinricke van elnere sineme Brodere darup vor vns sin Inges. geantwordet vnde ome beualen vnde geheten van siner vnde siner eruen wegen kopbreue vorlatingebreue vpfande vnde vortichtbreue vnde gemeynliken sodanne breue alse to dem kope vnde vorlatinge sodannes ores gudes vnde erues willen nod vnde behouf werdende wesen touorsegelende vnde sodanne gelt ofte summen goldes alse dar van vpkomende werden to entfangende vptonemende darvan to Quiterende leddich vnde losz tolatende vnde gemeynlicken hirby todonde allent dat he suluen darby

don mochte wan he mit ome Jegenwordich were vnde de gnante Johan van elner redede vnde louede vor vns dat he stede vnde vast holden wolde allent dat de vorbn. Hinrick van Elner sin broder In dussen saken donde werdet to ewigen tyden Vnde dusser ding to orkunde vnde openbarne bewisinge hebbe wy vnser Stad secretum vmme orer bede willen gehenget laten an dussen bref Gegeuen na der gebord Cristi vnses heren verteynhundert In dem Achtevndeuertigesten Jare amme Mandage nach Sancti Bartholomei Apostoli

4. Erbbeuttung zwischen Heinrich von Eller und seinen Söhnen eines, und Adolph Quad Ritter anderntheils v. J. 1448.

      Wyr Heynrich van Elner der alde heren Rutgers soen Ritters seligen Heynrich ind Johan van Elner gebroedere des vurs. Heynrichs ind wylne Nesen seliger synre Eliger huysfrauwen Elige Soene doyn kont allen ind ighlichen den ghenen die dyssen brieff werden sien lesen off hören gelesen werden Ind bekennen offentlich oeuermytz dissen seluen brieff vur vnss ind vnsse Eruen dat wyr myt gueden waill bedachten vurgehadden Raide vnsser Mage ind frunde vmb meirren vnssen trefflichen schaden zu verhueden Ind vnssen nutz ind oirber zu erweruen Rechtlichen ind Redelichen myt gesamender hant Recht Stetz Erffbuytkoiffs verbuyt ind verkoifft hauen verbuten ind verkoiffen in krafft dys seluen brieffs den vromen ind bescheydenen luden heren Ailff Quaden Ritter ind vrauwe Metzgyn synre Eliger huysfrauwen die vur sich ind yere Eruen myt yeren ind vnssen gueden willen weder vns gebuyt ind vergulden hauen in eyme Steden Erffbuytkoiffe vnsse huyss hoff Erue ind guet zu Elner So wye dat myt alle syme zu ind Ingehore an artlande velden Busschen benden kempen holtzgewelden wassere wesen weyden zynden zynsen pechten ingulden gerichten ind myt Rechten ind heyrlicheyden an lengden ind breyden in nassen ind drugen oeuen ind vnden gelegen is neyt dae an vyssgescheyden Soe ich Heynrich van Elner heren Rutgers soen dat gehadt ind besessen hayn ind myr dat van mynen alderen an geerfft ind zu eynre delongen gevallen is Als vmb eyn Erue ind guet in dem kyrsspell van Ratyngen gelegen an der heyden genant dat Schymbers guet Soe wye

dat myt all syme zu ind Ingehore gelegen is Ind dar tzo eyne bescheydene redeliche Summe geltz die vnss tzo vnssen gueden willen oirber ind nutze van den vurs. Eluden genslichen ind zu maille an eynre gantzer alinger Summen guetlich ind waill betzalt is myt namen zwey dusent ind nuynhondert koiffmans gulden zwentzich wysspennynge Colchss paymentz vur yghlichen gulden gerechent Alsoe dat wyr vnss des van yn bedancken Ind dair vmb soe hauen wyr sementlich vur vns ind vnsse Eruen an deme gemeynen Mangerichte vns gnedigen lieuen heren van Guylgh ind van dem Berghe Ind vur synre gnaden mannen an den enden ind steden dae sich dat zu Rechte geburt vp dat vurs. huyss hoff Erue ind guet Marckgraeschafft ind wyltbant Ind all syn zu ind Ingehore gensslich ind lutterlich vertzegen des vyssgegangen ind dat voirt vpgedragen ind vns ind vnsse Eruen dae van vnterfft ind vntguedt myt Monde hande ind halme alss man Erffs ind guetz zu vertzyen vyss zu gain vp zu draghen ind sich zu vnteruen plecht Ind vertzyen vyssgain ind enteruen vns oeuermytz dissen seluen brieff myt alle deme Rechten ind in all der wysen voegen ind manyren Soe wye wyr dat billichen doyn sollen Erfflichen ind zu den ewigen dagen in ind zu henden der vurs. Elude heren Ailffs ind vrauwe Metzgyns ind yere Eruen Ind wyr geloeuen voirt vur vns ind vnsse Eruen den Egenanten Eluden ind yeren Eruen des vurs. huyss hoiffs Erffs ind gueds Rechte Erffschaft ind wairschafft zu doyn nae Rechte ind gewoinden des lantz van dem Berghe Ind alle Rechte ansprache aff zu doyn an all den enden ind steden dair yn des noyt geboirt ain all geveirde Ind wer sache dat den vurs. Eluden yn eynchen zu kommenden tzyden noyt geboirde des vurs. Erffs ind guetz eyn deill off all zu verdadingen Soe sollen wyr dair zu verbunden syn dat wyr zu gesynnen der vurs. Elude off yere Eruen by sey komen sollen Ind yn ir behoyff dat helffen verdadingen gelicher wys off wyr dat noch an vnssen henden hedden Ind vns selues angynge vp der vurs. Elude ind yere Eruen kost ind schaden Ouch soe hauen wyr in dyssen vurs. Buytkoiffe beleifft ind oeuergegeuen Belieuen ind oeuergeuen myt macht dys brieffs off sache were dat eynnich Erue guet Rente off heirlicheyt zu Elner verkoifft verpandt off versat were dat weder zu gelden off zu erkrygen off zu loesen stonden dat dye vurs.

Elude ind yere Eruen alle alsulch guet weder an dat vurs. huyss hoff Erue ind guet in yere behoff losen erkrygen ind gelden moegen gelicher wys als wyr gedain mochten hauen off disse Buytkoiff nyet gescheyt were Ind sollen dae myt ouch an vnsse stat stayn Alle ind ighliche dysse vurs. Sachen soe wye die hye vurs. staynt hauen wyr Heynrich van Elner der alde Heynrich ind Johan gebroedere vurs. samentlich vur vnss ind vnsse Eruen in gantzen steden geloeuen in sycheren truwen ind yn Rechter eydstat geloifft ind gesychert gelaeuen ind sycheren oeuermytz dyssen brieff den vurs. Eluden ind yren Eruen genslichen wair vaste stede ind vnuerbruchlich zu halden ind zu doyn noch dair weder neyt zu doyn noch zu suechen noch zu schaffen gedaen werden myt worden noch myt werken oeuermytz vnss selues off yemant anders van vnsen wegen heymlich noch offenbair noch yn geynreleye wyse Ain alle argelist ind gefeirde die myt allen ind ighlichen nuwen vonden furpelen vairen quaeden behendicheyden Ind vort alle ind ighliche gesetze Excepien ind clausulen van beholpe ind beschudnys allre ind ighlicher Rechte ind gerichte die yn eyncherwys weder die vurs. Elude ind yere Eruen syn off zu hynder ind zu vnstaden koemen mochten Soelen in dissen vurs. Sachen genslichen ind zu maill vyssgescheyden syn dair vp wyr ouch vur vnss ind vnsse Eruen oeuermytz die vurs. vnse geloiffte gensslich ind lutterlich vertzegen hauen ind vertzyen myt dyssem Egenantem brieffe Alle dysse vurs. ponten zu oirkonde ind rechtem getzughe der wairheit hauen wyr Heynrich van Elner heren Rutgers soen Heynrich ind Johan van Elner gebroedere vurs. vnsse Ingesegele als mallich dat syne an dissen brieff gehangen Ind zu voirderem getzuge ind meirre sycherheyt deser vurs. sachen Soe hauen wyr gebeden den Durluchtigen hoegeboren fursten ind heren hern Geirhart Hertougen zu Guylgh ind zu dem Berghe &c. vnssen gnedigen lieuen heren want dat vurs. huyss hoff Marckgraeschafft wiltbant Erue ind guet van synre gnaden zu leen geet ind mansgued is dat syne furstlichen gnaden synre gnaden Siegell vur ind boeuen dye vnsse Segele an dissen brieff wille doyn hangen Ind noch zu vaster stedicheit soe hauen wyr gebeden den Edelen heren Wilhem van Lymborch heren zu Brocke Ind den vromen ind Eirberen heren Herman van Wynkelhuysen Ritter want sey ouch synre gnaden man synt yere Segele myt

by die vnsse an dissen brieff zu hangen Des wyr Geirhart Hertouge zu Guylgh ind zu dem Berghe &c. Erkennen ind hauen vmb bede willen Heynrichs van Elner des alden Heynrichs ind Johans gebroederen vurs. Ind want ouch dat vurs. vertzichnyss vyssganck ind vpdracht vur vns selues ind vur vnssen Mannen gescheyt is vnsse Segele an dyssen brieff hauen doyn hangen Ind wyr Wilhem van Lymborgh here zu Broke Ind Herman van Wynkelhuysen Ritter Man vnss gnedigen heren vurs. erkennen dat wyr vmb bede willen der vurs. Heynrichs des alden Heynrichs ind Johans van Elner gebroedere Ind ouch dair vmb want wyr myt by allen vurs. vertzichnyss vyssgange ind vpdracht gewest synt Soe hauen wyr vnsse Segele als mallich dat syne an dissen brieff gehangen Gegeuen in den Jaeren vnss heren Jhesu Cristi do man schreyff dusent veirhundert ind Echt ind veirtzich des neysten Mayndages nae vnsser leuer vrauwen dage natiuitatis

5. Erbbeuttung zwischen Burchard von Eller und Adolph Quad v. J. 1448.

      Wyr Borchart van Elner vnd Mettel syn Elige huysfrauwe doyn sementlichen kont ind bekennen oeuermytz desen offenen brief vur vns ind vnse Eruen dat wyr vmb nutz ind vrbers willen vnser ind vnsser Eruen myt godem wall bedachtem vur Raede eyndeils vnser frunde ind maege In eyme erffsteden wessen ind buydtkoyffe verwesselt ind verbuydt hauen oeuermytz desen seluen brieff Entgain die vrome Eirsame luyde heren Aelff Quaeden Ritter vnd vrauwe Metzgin syn elige huysfrauwe vnd hauen yn vur vnss ind vnsse Eruen tzo eynre erffliger ind ewiger besitzongen gegeuen ind erlaessen Alle alsulchen erue ind erfflige guede myt huseren hoeuen velden busschen gewelden Acker wiesen visscheryen zienden zynsen pechten Renten gulden kurmoeden leenluden eygen luden leengueden pachtgueden in wasser yn wagen vp vall neder vall gerichten vnd myt allen irre rechten erffligen zogehoir ind heirlicheyden vp den welden ind dair enbuyssen geystlich ind werentlich As myr Borchart vurs. an erstoruen vnd yn erffdeylongen gevallen is gewest van heren Rutger van Elneir Ritter vnd vrauwe Katherinen synre eliger huysfrauwen myn natuirlige vader ind moder seliger gedechtenis Ind wyr Borchart ind Mettel elude vurs.

ouch bys vp desen dach gift dys brieffs vur rechte eruen in vnssen henden gehat ind besessen hauen neyt dae an vyssgescheyden dan alleyne alsulchen erue ind guet As wyr Borchart ind Mettell elude in dem Volmersswerde ligende hauen Ind alsulchen hilinxgelt myt namen Sestehalff hondert oeuerlensche gulden die helffte dae van As Heylgart myn Borchartz suster an Johan van Volden seligen bracht hayt Alsoe dat die vurs. elude her Aelff ind vrauwe Metzgin vnd yre eruen an dat vurs. erue ind erfflige guede myt alle irre heirlicheyden Rechten zo ind Ingehoeren geystlich ind werentlich As vur vercleirt steyt geerfft sullen syn zo den erfflichen ewigen dagen Ind wyr Borchart ind Mettell elude vurs. hauen des seluen erffs ind erffliger guede as vurs. steyt vyssgegangen ind dair vp verziegen myt hande halme ind monde vp alle den enden steeden dar sich dat to Rechte geburde yn vnd zo henden der vurs. elude heren Aelffs ind vrauwe Metzgyns ind irre Eruen Ind hauen vns ind vnsse eruen dan aff enterfft ind sy ind yre eruen vestlichen dae an geerfft zo den erffligen ewigen dagen dae wyr vns noch vnsen eruen noch anders nyemans van vnsen wegen geynreleye recht vorderonge noch ansprache an behalden enhauen In geynre wys Ind her entgegen hauen vns her Aelff ind vrauwe Metzgin elude vurs. vur sich ind yre eruen wieder vmb in eynen rechten erffwessel ind buydtkoyff gegeuen vnd erlaessen yren hoff Erue ind goit zom Angeren by Ratyngen ind den Eckartz hoff ind die straeter hoeffs guede soe wie die selue vurs. guede myt huseren hoeuen velden busschen gewelden Acker wiesen vischeryen zienden zynsen pechten Renten gulden leenluden gerichten vp val nederval ind myt allen irre heirlicheyde vp den welden ind dair enbuyssen die syn geystlich off werltlich als die vurs. elude die Gerarde van der Bruggen ind Stynchen vam Angeren synre eliger huysfrauwen aff gegulden ind sy die besessen hauen vur Rechte Eruen vnd alsulche besegelde verschryuonge as die selue elude van vnsem genedigen lieuen heren Hertzougen zo Guylche ind zo dem Berghe &c. dar vp sprechende hadden Ind vort myt allen yren rechten zobehoerongen geleigent sint nyet dae van vyssgescheyden dan alleyne anderen haluen morgen lands tusschen deme Duysborg guede ind deme Dyke ind Kirstianen Dechens kempgyn geleigen ind yn den hoff zom Angeren gehorende Doch beheltenisse vnsem gnedigen lieuen

heren vurs. Alsulchens erffpachtes an dem hoeue zom Angeren myt namen vonfftzich par korns halff Rogge ind halff hauer nae Inhalde der vurs. besiegelder verschryuongen die sy vns nu myt oeuergeleuert hauen Ind wyr Borchart ind Mettel elude vurs. bekennen oeuermytz desen seluen brieff vur vns ind vnsse eruen dat wyr den vurs. eluden heren Aeluen ind vrauwe Metzgin ind yren eruen dat vurs. erue ind erfflige guede myt alle yrre heirlicheyden ind zobehoeryngen as dat vurs. steyt los vry ind vnbeswert an yre hende brengen sullen Ind yn des rechte werschaff zo doyn nae rechte ind gewonden des lands van dem Berghe ind wyr geloeuen ouch myt oeuermytz desen seluen brieff vur vns ind vnsse eruen den vurs. eluden vnd yren eruen dat vurs. Erue ind erfflige guede myt alle irre heirlicheyden ind zobehoerongen as vurs. steyt truwelichen in alle yren rechten vnd herkomen helfen zo behalden nae alle vnser macht enbuyssen vnsse cost ind schaden Alle dese vurs. punten ind articule ind eyn ichlich besonder soe wie die vur van vns geschreuen staynt Sicheren ind geloeuen wyr vur vns ind vnsse eruen in goeden sycheren truwen ind yn rechter eydstat war vaste stede vnd vnuerbruchlichen zo halden ind dair weder neyt zo doyn noch zo soechen myt worden noch myt werken ouermytz vns selues off anders ymantz van vnsen wegen In eyncher wys sonder alle argelist ind gefeirde Ind vort alle Excepcien ind clausulen van beholpe ind beschutniss geystlichs off werltlichs gerichtz off rechtz ind alle alde ind nuwe fonde die vur ye erdacht sint off her naemaels erdacht mochten werden die den vurs. eluden hern Aeluen ind vrauwe Metzgyn ind yren Eruen zo hinder off zo vnstaden komen off sin mochten sollen in desem brieue genslich ind zo mail vysgescheyden sin Ind deser sachen zo oirkunde ind zo getzuge der wairheyt Soe hauen ich Borchart vurs. myn Ingesegel vur mich vur Mettel myn elige huysfrauwe ind vur vnse eruen an desen brieff gehangen wilches vurs. Borchartz myns mans Ingesegel Ich Mettel myt yn desen sachen gebruchen Ind wyr Borchart ind Mettel elude vurs. hauen zo eynre forder bekentniss ind vaster stedicheyt ind ewiger gedechtnisse gebeden den Durluchtigen hoegeboren fursten ind heren hern Gerart Hertzouge &c. dat hey synre gnaden Segell vur an desen brieff wille doyn hangen Des wyr Gerart van gotz gnaden

Hertzouch &c. erkennen ind hauen vmb bede willen Borchartz ind Mettelen synre eliger huysfrauwen vnse Segell myt vnser Rechter wyst ind willen an desen brieff doyn hangen Ind wyr Borchart ind Mettel elude vurs. hauen noch zo eyme getzuge ind forder konden gebeden vnsen lieuen Broder ind swager Heinrich van Elneir dat hye syn Segel by dat vnsse an desen brieff wille hangen Des ich Heynrich vurs. bekennen wair zo sin ind haue vmb bede willen Borchartz ind Mettelen elude vurs. myns lieuen broder ind swegerschen myn Segel by dat yre an desen brieff gehangen Ind noch zo meiren bekentnisse ind getzuge der warheyt alre vurs. sachen soe hauen wyr Borhart ind Mettel elude vurs. gebeden Johan van der Monekenbeck genant Monckart ind Arnd Kalden genant Jeger beyde hoyffslude des vurs. erffligen erues ind goitz zo Elneir dat sy yre segele ouch by dat vnse an desen brieff willen hangen Des wyr Johan ind Arnd vurs. erkennen ind gerne gedaen hauen vmb bede willen der vurs. elude Borchartz ind Mettelen Ind hauen vnsse Segel by dat yre an desen brieff gehangen Gegeuen yn den Jaren vns heren dusent veirhondert ind echtindveirtzich vp sente Gereonis ind Victoris dach der heylger mertelers

6. Irmgart von Kerpen Abtissin zu Gerresheim verkauft dem Ritter Adolph Quad eine auf dem Hause Eller haftende Erbrente von fünf Mark im J. 1453.

      Wir Irmgart van Kerpen van godes genaden Ebdisse ind gemeyne Capittel der werentlicher kirchen zo Gerisheym doin sementlichen kont ind bekennen oiffentlich in desem oiffenen brieue vur vns ind vnse Nakomelinge dat wir myt vnsem goidem vurgehattem raide ind myt vnsem vryen moitwillen als vmb nutze ind vrber des vurs. vnses Capittels ind der kirchen zo Gerisheym Recht ind redelich zo Erue verkoufft hauen ind zo Erue verkouffen in krafft disseluen brieffs Dem Eirsamen ind vroemen heren Ailff quaden Ritter vrouwen Metzgyn synre eliger huysfrouwen ind yren rechten Eruen. Die vur sich weder vnss affgekoufft ind gegoulden haint Sulche vunff marck brabantz Erffrenten ind Jairgulden als vnse vurvaren ind wir Jairss zo heuen ind zo boeren plagen in vnse gemeyne presencie van dem seluen hern Ailue ind vrouwen Metzgyn Ind van yrem vurvaren vyss

der Heirlicheit van Elner. Wilcher vurs. vunff marcken Erffrenten vnse vurvaren vier marck in vurtzyden gekoufft ind gegolden hadden van dem van Elner. Die der selue vnse vurvaren ind wir Jairss zo heuen ind zo boeren plagen vyss dem ouersten huse zo Elner ind Erue ind goide dar tzo gehoerende dat Henrich van Elner ind syne kyndere zo hauen plagen Ind die vunffte marck vurs. in vurtzyden van dem van Elner zo eynre memorien ind gedechtenissen zo Erue dem vurs. vnsem Capittel besat ind gegeuen is Die vnse vurvaren ind wir Jairss zo heuen ind zo boeren plagen vyss dem raider huse ind Erue ind goide dar tzo gehorende dat seilge Burghart van Elner ind Mettele wilnee syne elige huysfrouwe zo hauen plagen. Alls vur Eyne reide bescheidene somme geltz der wir samen eyns syn wurden Die vns ouch van den seluen eluden hern Ailue ind vrouwen Metzgyn an eynre alinger vngedeilder sommen aldeger ind zo maill gehantreicht ouergetzailt ind waill betzailt is Dar van wir vns genslichen van yn bedancken Ind schelden darvmb die vurgenante elude hern Ailuen ind vrouwen Metzgyn ind yre eruen van der vurs. alinger sommen geltz ind betzalonge vur vns ind vnse Nakomelinge loss ledich quyt ind aldeger waill betzailt in krafft disseluen brieffs. Wilche vurs. alinge somme geltz wir ouch ter stont wedervmb an andere Erffrente gelacht ind gekeirt hauen in vrber ind nutze des vurs. vnses Capittels die vurs. memorie ind gedechtenisse zom Erffligem ewigen dagen nae als vur dar myt zo halden In maissen wie vurs. steit Ind wir Irmgart Ebdisse ind gemeyne Capittel vurs. hauen darvmb der vurs. vunff marck brabantz Erffrenten vysgegangen ind klaclois ind genslichen myt halme hande ind monde dar van vertzegen Ind gaen ouch der vyss ind vertzyen dar vp in krafft disseluen brieffs myt allem rechten als men na rechte ind gewoenten des landz van dem Berghe Erffrenten vysgaen ind dar van vertzyen sall off mach yn ind zo hende der vurs. eluden. Ind hauen ouch den vurs. eluden hern Ailue ind vrouwen Metzgyn alle sulche brieue wir vp die vurs. Erffrente sprechende hadden myt vnser alre rechter wyst ind willen Ind myt desen yntgeynwurdigen brieue gehantreicht ind ouergeleuert Also dat wir noch vnse Nakomelinge nummermere zom erffligem ewigem dagen Egeynrekunne recht vorderinge noch ansprache meir an den vurs. vunff marcken Erffrenten hauen

noch behalden en soilen in geynre wys Sonder alrekunne argelist ind geuerde Ind dis zo Oirkonde ind in eyn recht gantze getzuch der waerheit Soe hauen wir Irmgart Ebdisse ind gemeyne Capittel der werentlicher kircken zo Gerisheym vurs. vnse gemeyne Capittels Siegel dat wir zo vnsen saichen gebruchen myt vnser alre wyst ind willen an desen brieff doin hangen Die gegeuen is In dem Jaere vns heren doe men schreiff Dusent vierhondert dryindvunfftzich Jaer vp den neisten Sonnendach na den heilgen Paesche dage den men zo Latine schryfft Quasi modo geniti

7. Vertrag zwischen Maria Wittwe Rutgers von Eller und Goedert von Broichusen, betreffend den Forst bei Eller, v. J. 1454.

      Ich Marie van Elner wedewe wilnee elige huysfrouwe seilgen Rutgers van Elner heren Rutgers soens dem got genade Doin kont ind bekenne oiffentlich in desen oiffenen brieue vur mich ind myne eruen. So als die vurs. seilge Rutger ind ich samen in vurtzyden zo Erue verkoufft hauen seilgen Wilhelm van Elner vnsem lieuen broider ind swager ind synen eruen vnse Kyntdeile in dem voirste Beheltenisse vns, vnser beyder geroemder Lyfftzucht, Myt namen So wannere Eyne Eyckeren woisse vp den seluen voirste, dat men vnss asdan sulche tzucht als wir van vercken hedden ind tzoigen vp den Volmerswerde, die vp dat Eyckeren geboirden, myt vp den seluen voirste Eyckeren soulde, dar na dat dat Eyckeren goit ind grois were Ind ouch vns dar vyss noitroifft brantz na redelicheit vp den Volmersweirt soulde laissen volgen Na ynnehalt ind vysswysongen eynes besiegelden brieffs, wir dar vp sprechende hauen Ind want vns dat asdan bis noch tzo vmbtrynt Twyntich Jaer lanck van Wilhelms wegen vurs. geweirt ind gekeirt is So hain ich Marie vurs. dar vmb dat Eyckeren ind vpkomest vp den vurs. voirste in kummer doin legen Ind dat richtlichen angespraichen dat Goidert van Broichusen entsat hait Ind hain dar vmb vmbtrynt Eyn Jaer lanck richtlichen gedynget Ind en hain nyemande gesyen noch vernamen die dat van Wilhelms wegen vurs. verantwert hait Ind hain dar vmb vortgeuaren nae ynnehalt ind lude myns brieffs vurs. Also dat sich Goidert van Broichusen vurs. dar vmb ouermitz vnser beyder vrunde van mich gescheyden

hait van allem vurs. versessener Lyfftzuchten bis vp giffte dis brieffs tzo, vmb Eyne bescheydene somme geltz als myt namen vmb viertzich ouerlentsche guldene Wilche viertzich ouerlentsche guldene mich die selue goidert an eynre alinger vngedeilder sommen aldeger ind zo maill gehantreicht ind waill betzailt hait dar van ich mich genslichen ind vruntlichen van eme bedancke Ind schelden dar vmb den vurs. goidert ind syne eruen van den vurs. viertzich ouerlentschen gulden ind betzalongen vur mich ind myne eruen myt krafft disseluen brieffs loss ledich quyt ind aldeger waill betzailt Ouch bekennen ich Marie vurs. vur mich ind myne eruen dat ich ouergegeuen haue ind ouergeuen in krafft disseluen brieffs So wannere eyn gewoentlich Eyckeren wesset, dat mich asdan die vurs. goidert ind syne eruen Dry swyne Eyckeren soilen vp den vurs. voirste myt yren swynen Ind mich geynrekunne Lyfftzucht meir dar van geuen en soilen die wyle ind also lange die selue goidert ind syne eruen dat vurs. deile voirstes in yren henden hauen Sonder alrekunne argelist yndracht ind geuerde Ind dis zo Oirkonde ind in eyn recht getzuch der waerheit So hain Ich Marie vurs. gebeden den Eirsamen ind vroemen heren Ailff quaden Ritter drossissen ymme Ampte van Angermont ind heren zo Elner Ind dartzo Rutger van Elner Ropertz soene van Elner, die dese vurs. saichen ind punten entusschen den seluen goidert ind mich gededinget haint, dat sy mallich yre segele vur mich ind myne eruen an desen brieff haint gehangen, Des wir Ailff quade Ritter Ind Rutger van Elner vurs. beyde samen bekennen dat waer is, dat wir dese vurs. saichen ind punten gededinget hauen in maissen als vurs. steit Ind hauen dar vmb mallich vnse segele vmb bede willen der vurs. Marien an desen brieff gehangen Gegeuen In dem Jaere vns heren Dusent vierhondert vierindvunfftzich Jaer vp Sente laurencius auent des heilgen mertelers

8. Kaufbrief über zwei Kindtheile des Forstes bei Eller für Adolph Quad vom J. 1467.

      Ich Fya van Broichusen wedewe wilnee elige huysfrauwe seilgen Goidertz van Broichusen dem got genade Doin kont So als die vurs. seilge Goidert ind ich in vurtzyden samen an vns zu Erue gekoufft ind gegoulden hatten van seilgen Wilhelm

van Elner heren Rutgers soen seilger gedacht Ind Agnesen synre eliger huysfrauwen Tzweyn Erffkyntdeile des foirstes gelegen tusschen Elner ind dem Rodenberge Na lude ind ynnehalde sulcher Erffkouffbrieue wir van den vurs. wilnee eluden Wilhelm ind Agnesen dar ouer sprechende hatten An wilchen tzweyn Erffkyntdeilen des foirstes die vurgenante elude Wilhelm ind Agnese vur sich ind yre eruen ouch eynen wederkouff ind Loesse behalden hatten Also dat sy ind yre eruen off die heilder yrss wederkouffbrieffs myt yrem goiden weissen ind willen die weder vmb an sich gelden ind loissen mochten Alle ind yglichem Jairs zo dem erffligem ewigem dagen van vns ind vnsen eruen myt Dryhondert kouffmansgulden Na lude ind ynnehalt desseluen wederkouffbrieffs wir yn weder vmb dar ouer gegeuen hatten Ind asdan die vurs. Agnese nagelaissen wedewe des egenanten seilgen Wilhelms Ind yre tzweyn elige soene Wilhelm ind Johan van Elner den Eirsamen ind vroemen heren Aelff quaden Ritter den seluen wederkouffbrieff myt yrem goiden weissen ind willen gehantreicht ind ouergelieuert hatten Ind yn dar myt mechtich gemacht hatten die vurs. Tzweyn kyntdeile des foirstes an sich van mich off van mynen eruen zo losen ind zo gelden Na lude des vurs. wederkouffbrieffs &c. Des So bekennen ich Fya vurs. vur mich ind myne eruen Dat die vurgenante her Aelff quade Ritter die selue Zzweyn kyntdeile des foirstes also van macht des vurs. wederkouffbrieffs weder vmb van mich gegoulden ind geloist hait myt Dryhondert kouffmansgulden als vurs. stain Die ich van ome aldeger ind zo maill zo mynen vrber ind nutze entfangen ind geboirt haue Ind schelden dar vmb den vurgenanten heren Aelff ind syne eruen Ind vort alle die gheyne die des quytancien behouent van yre wegen antreffende is off antreffende mach werden van den vurs. Dryhondert kouffmansgulden vur mich ind myne eruen loss ledich quyt ind aldeger waill betzailt zo dem erffligem ewigem dagen tzo ouermitz desen brieff ayn alle geuerde Ind haue dar vmb den seluen heren Aelff die vurs. Erffkouffbrieue Ich vp die vurs. Tzweyn kyntdeille Ind alle andere brieue Ich vp den vurs. foirste ind foirster broicke iu eyncher wyss sprechende hatte myt mynre gantzer wyste ind goidem willen gehantreicht ind ouergelieuert Ind der seluer brieue eynen rechten heilder ind eruen gemacht ind machen myt krafft disseluen

brieffs Also dat he ind syne eruen myt den vurs. Tzweyn Erffkyntdeilen ind myt allen den vurgeroirden brieuen doin ind laissen mogen zo wenden ind zo keren na allen yren eygenen vrber ind nutze gelych ich ind myne eruen doin soulden off gedaen mochten hauen off wir die selue brieue in vnsen henden behalden hetten Sonder alrekunne argelist yndracht ind geuerde Ind dis zo vrkonde ind zo getzuge der waerheit So hain ich Fye vurs. gebeden Kirstgyn Gruter mynen lieuen eligen soene ind eruen dat he syne Siegell vur mich ind myne eruen an desen brieff wille hangen Des ich kirstgyn gruter vurs. bekenne dat die vurs. saichen ind punten myt mynen goidem willen ind weissenheit geschiet ind tzogegangen synt Ind haue dar vmb myne Siegell vur die vurs. Fye myne lieue moder vur mich ind vur vnse eruen an desen brieff gehangen Ind wir Fye ind Kirstgyn moder ind soene vurs. hauen ouch samen vort gebeden die Eirsamen Euerhart van Ouerheyde ind Johan van Hamersteyn tertzyt vayt ymme Ampte van Medemen dat sy ouch mallich yre Siegele zo eyme vorderen getzuge ind siecherheit der vurs. saichen ind punten myt an desen brieff willen hangen Des wir Euerhart van Ouerheyde ind Johan van Hamersteyn vayt vurs. beyde samen bekennen dat wir mallich vnse Siegele zo getzuge der vurs. saichen ind punten vmb bede willen der vurs. Fyen ind Kirstgyns myt an desen brieff hauen gehangen Die gegeuen is In dem Jare vns heren Dusent vierhondert Seuen ind seistzich Jaer vp vnses lieuen heren hemelvartzauent

9. Hertzog Gerart erlässt dem Ritter Adolph Quad den Zehenden von seinem Hofe bei Calcum, und erklärt seine Mühle auf der Düsselbach als Zwangs-Mühle für die ganze Honschaft Eller im J. 1459.

      Wir Gerart van gotz genaden Hertzouch zo Guylghe zo dem Berge &c. Ind Greue zo Rauensberg Ind Sophia van Sassen Hertzouchynne ind Grauynne der vurg. Lande syn elige huysfrauwe ind gemahell Doin kunt ind bekennen sementlichen myt desem brieue vur vns vnse Eruen ind nakomelinge, dat wir angesien ind bedacht hauen sulchen truwen annemen dienst den vns her Aylff Quaide Ritter vnse besunder lieue Rait ind getruwe gedain hait Ind ander mirckliche sachen dar wir yn

gantz ynne befunden hauen, vns sere ho trefflich zo dem besten geholffen hait, zo vnsen Landen Slossen ind Ampten weder zo komen, des wir vns gunstlichen vntgain yn bedancken, Ind hauen yem darumb zo behoiff syn, frauwe Mettelen synre eliger huysfrauwen Ind frauwe yrmgart yrre eliger doichter ind yren eligen lyffseruen, van vnsen sunderlingen gunsten ind genaden, qwyt ind fry gegeuen, qwyt ind fry geuen in crafft dis seluen brieues Alle sulchen tzienden as hey vns alle Jairs van syme houe Erue ind guede in der Beedlacken schuldich is ind wirt zo geuen, gelegen in dem kirspell van Calchem, den hey dar kurtz hie bevoeren van heyden wylden wustem lande den meistendeill gemacht hait ouermitz wyer ind ander besserunge hey daran gelacht, Also wat vns van dem vurg. Erue ind guede van tzienden lande dar In gehoerende ind gebuwet wirt, nu ind in allen zokomenden tzyden ind Jaren geboeren mach werden, wat des dan were off is, hain wir dem vurg. hern Aylff synre huysfrauwen yrre doichter ind lyffseruen vurs. gentzlichen ind zo maille erlaissen, qwyt ind fry gegeuen, qwyt ind fry geuen in crafft dis brieues, wir vnse Eruen ind nakomenen noch nyemant anders van vnsen wegen nyet van den tzienden vurs. furderen noch gesynnen ensullen noch enwillen, doin furderen noch gesynnen vpheuen in geynrewys, Vort hain wir Hertzouch ind Hertzouchgynne vurs. vur vns vnse Eruen ind nakomenen dem vurs. hern Aylff synre huysfrauwen yrre doichter ind yren lyffseruen off besitzer yrre Moelen zo Einer vp der Duysselbeeck gelegen, Ind van vnsen sunderlingen genaden ind gunsten gegeuen, zo laissen, ind geuen in crafft dis brieffs, dat alle vnse alinge honschafft van Elner wat luyde dar enbynnen wonafftich synt, off herna wonafftich werden, ouergeuen ind verschriuen in crafft dis brieffs, vp der vurg. Moelen zo malen yre vrucht, vur sulchen molter as gewoenlich is, dat wir yn also ernstlichen, den vurg. honschafftluden, beuelen ind gebeden van vnsen wegen so zo doin, ind hern Aylff synre huysfrauwen yrre doichter ind yre lyffseruen, off besitzer der moelen vurs. gehoirsam zo syn ind nyrgent anders die fruchte zo malen doin off malen laissen, dat wir also gehat ind gedain willen hauen, Ind hauen yn ouch mit erloufft gunnen beuelen ind erleuuen in crafft dis brieffs, off sache were off wurde dat der egenanter lude off Ingesessen

wonafftich bynnen der vurs. hontschaff van Elner nyet gehoirsam enweren in der wyse vurs. ind eynche yre fruchte vp anderen molen liessen malen, So dicke dat geschege off zo qweme, den ghenen der sulchs dan dede off doin liesse, dem sall ind mach her Aylff syne huysfrauw yre doichter ind yre lyffseruen off besitzer der Moelen selffs off myt yren knechten aff penden doin, off penden vunff Marck Coelsch So duck Sy bedunckt yn des noit geburt Ind sulche vruchden selffs hauen ind behalden, want die seluen bynnen der vurg. honschaff wonafftich, meistedeill yre hoffslude ind leenlude synt So dat wir Sy mit dem gemale yre leenlude ind hoffslude nyrgent anders gebieden noch verpeichten en moegen van macht sulcher vnser verschriuonge vnse vurfaeren ind wir vnser Ritterschaff vns lantz van Berge darouer gegeuen hauen, Ind beuelen herumb ouch allen vnsen Amptluden kelnerknecht ind dieneren vndersten ind ouersten vnser kelnerien ind Amptz van Angermunt ind Medemen die nu synt ind hernamails dar gesat ind gestalt mogen werden den vurg. hern Aylff synre huysfrauwen yre doichter ind yre lyffseruen, off besitzer des hoeffs ind Moelen vurs. by deser vurs. vryheit gnaden, na ynnhalt dis brieffs gentzlichen zo laissen ind zo behalden, dar wir nyet vntgain doin sullen, off enwillen, wir noch nyemant anders van vnsen wegen in geynrewys vmb geynche die sache off sachen die geschiet synt off geschien mogen, Ind na doide her Aylffs synre huysfrauwen yrre doichter ind yre lyffseruen vurs. sullen vns, vnsen eruen ind nakomenen weder erfallen syn vnse gereichticheit des tzienden an dem houe in der Beedlaken Ind sullen ouch asdan vnse lude in vnser hunschaff van Elner mit deme gedrange des gemails in der Moelen zo Elner vp der Duysselbeck gelegen as vurs. is, vnbelast vngedrenget ind vnbeswert syn ind bliuen, Sunder argelist, Ind dis zo vrkunde der wairheit ind gantzer vaster stedicheit hain wir Hertzouch ind Hertzochgynne &c. vurgeschreuen, vnse Segele vur vns vnse Eruen ind nakomenen mit vnser reichter wissentheit ind guden willen an desen brieff doin ind heyschen hangen, Der gegeuen is zo Nydeckgen in den Jaeren vnss heren Duysent vierhundert Nuyn Ind vunfftzich vp den Gutestach nyest na dem Sundage Quasi modo geniti

10. Catharina von der Leyten Wittwe des Zeris von Calcum verpachtet ihre leibzüchtigen Güter zu Calcum dem Gerart von Bodlenberg im J. 1445.

      Ich Kathryna van der Leyten elige huysfrauwe wilne Zeris van Caelchem dem got gnade doin kunt allen luden Ind bekennen offentlichen mit dissem brieue vur mich ind myne Eruen dat Ich recht ind redelichen vyssgedain indzo pecht erlaessen hain Gerarde van Bodelenberge den man noempt Schirpe de van mir gepecht hait sulchen lyfftzucht ind lyfftzuchtich Recht as Ich hain an allem erue ind guede dat mir Zeris selige na syme doide gelaissen hait ind dat Ich mit yem besessen hain zo Cailchem gelegen vur Eicht kouffmansgulden Jairlichs pechtz die mir Gerart vurs. vur sich ind syne Eruen geloifft hait alle Jaere myns leuens ind nyt langer bynnen die Stat Keysersswerde in myn vry sicher behalt zo leueren ind waile zo betzalen Ind dair tzu sall Gerart vurs. off syne Eruen sullen betzalen ind vernoegen heren Herman van Winckelhusen Ritter sulchen Summa geltz alz Ich dem seluen heren Herman schuldich bin na lude ind vysswisonge sulcher brieue as her Herman vurs. dair up van mir besegelt hait Ind off mir Gerart vurs. an eynchen punten vurs. verbroech ind nyt enhielt wie vurs. steit So sall hee mir dair vur leystonge halden Ind voirt doin na lude ind Innehalt sulchs brieffs as dair up van dem seluen Gerarde besegelt hain Alle ind igliche punten diss briefs geloeuen Ich Kathryna vurs. vur mich ind myne Eruen in gueden truwen dem vurs. Gerarde ind synen Eruen vaste ind stede zo halden Ind dair weder nyt zo doin in eyncher wyse Sonder alle argelist ind geuerde Ind diss zo getzuge der wairheit hain Ich Kathryna vurs. myn Segel vur mich ind myne Eruen hyr onden an desen brieff gehangen Ind zo noch meerre kunden hain Ich voirt gebeden die Eirbere lude Gadart van Hanxleide Wilhem van Caelchem Wolter van der Bruggen Richter Johan Daerenbusch ind Kirstgin van Spilbergh Scheffenen zo Cruytzberge dat Sy yre Segele mit an desen brieff gehangen haint Dat wir Gadart van Hanxleide Wilhem van Cailchem Wolter van der Bruggen Richter Johan Daerembusch ind Kirstgin van Spilbergh Scheffenen vurs. bekennen waire zo syn Ind vmb beden wille Kathrynen vurs. zer kunden gerne hauen besegelt Gegeuen In

den Jaeren vnss heren Duysent veirhondert vunffindveirtzich des Saterstagh na vnser lieuer vrauwen dage dat Sy geboeren wart


D. Zwei Urkunden betreffend die Herren von Velbrüggen.




1. Theilung zwischen den Gebrüdern Johann, Rutger und Bernhard von Aldenbrüggen genannt von Velmerckem v. J. 1447.

      Wir Johan Rutger ind Bernt van Aldenbruggen genant van Velmerkem gebroder Bekennen in desem offenen brieue dat wir guetlich ind lieflich ouermitz eyne broder deylinge ons verlichen ind gescheiden hauen, So wat dat eyn yechlich van ons of van onsen rechten eruen hauen ind behalden sal na ons vaders dode In alre maissen as her na geschreuen steit So sullen Johan ofte syne rechte eruen hauen Velmerkem myt al syme zobehoir, den hoff zo Noirphe myt syme zobehoir, den hoff zo Aldenbruggen myt syme zobehoir Ind vort dye vaeghdie zo Nyuenem mit oerre gulden ind leynluden Ind dye leynlude zo Rosellen mit oerem haefsgedynge, ende dye Beenden vp deme Vlenraede Ind dat Manleyn zo Zoens Ind dar vmme so sullen Johan of syne eruen vnse suster Beatrix zo Genadendail vysrichten ind vernoghen van oerre yairlycher Renten gelych as vr die van onsen alderen bewyst is Vnde weir saiche dat Johan ons broder afliuich wurde sunder blyuende geburt, so sal syn erue ind guet vallen ind komen na Inhalde des Hilixbriefs de eme gemaicht ind gegeuen is van onsem vader ind onsen vrunden Vort so sulle wir Rutger ind Bernt gebroder vurg. off ons rechte eruen hauen al die guede in deem Lande van deem Berge gelegen wie die onse vader gehat hait, Mit namen den hof zo Meygen mit syme zobehoir, den hoff zo Capellen mit syme zobehoir, den hoff zo Hellendail mit syme zobehoir Ind dat guet zo Merbick Ind vort dye guede yn deem Lande van Wassenberch, Mit namen den hof zo Vphoeuen mit al syme zobehoir, dat guet zo Vndereycken mit syme zobehoir so wie dat Johan ons broder dat gegulden ind geworuen hait Ind vort die renten ind dat guet zo Beecke, vort dat guet zo Lynne mit al syme zobehoir so wie dat ons vader dat gehat

hait Ind vort dat guet zo Karst mit syme zobehoir Ind den hoff zo Dyrkem mit syme zobehoir Ind dye Nusboeme zo Dyrkem gehorende sullen keren an dem Nyenweghe Ind ydghen onse suster sal oer rente gelych as dat gededyngt is hauen vys deme haeuen zo Dyrkem Vort alsulche rente as ons vader ind moder sementlychen gegulden hauen an dem haeue zo Eluekem, die sulle wir Rutger ind Bernt gebroder vurs. hauen ind vorderen Ouch is gevurwordt of onser zweyer gebroder vurs. eynnich afliuich wurde Ee onse vader sunder eynnige blyuende geburt, so sullen die ander zweyn des aendeil gelych deylen na deem lantrechten vysgescheiden of he eynnich guet verbunden hedde in hilixvurworden, dat sal ouch blyuen staen na deem lantrechten Vort so synt wir eyns worden alsulche scholt als onse vader schuldich is, als mit namen onser moenen zo Eugendail dryhondert auerlentsche gulden Ind Derich van Wilderaede anderhalff hondert auerlentsche gulden Ind Boltzen zweyhondert koufmansgulden, wa wir die van recht bezalen sullen, So sulle wir dry gebroder vurs. die sementlychen bezalen Ind weir it saiche dat ons dye Rente zo Eluekem afhendich wurde, So sal Johan vurs. deser vurs. scholt zo vorens af bezalen vunfftzich auerlentsche gulden Vort so sulle wir dry gebroder al gereyt guet, dat ons onse vader leist gelych deylen, vysgescheyden dat gewer dat zo deem huse zo Velmerkem gehoirt Ouch is gevurwordt ende vysgescheyden Weir it saiche dat eynnich erue ind guet van desen vurs. gueden aengesprochen of aengelacht wurde, dat sulle wir dry gebroder vurs. sementlychen verdedyngen of helffen verdedynghen deme des noit is Al dese vurs. punten gelaeuen wir Johan Rutger ind Bernt gebroder vurs. mallich deme anderem In gueden truwen ende in eydstat mit vrien willen vast stede ind vnuerbreichlich zo halden In Oirkunde der waerheit ind meirre stedicheit al deser vurs. punten sunder Argelist of eyncherhande yndracht zo halden So haen wir gebroder vurs. vur ons ind onse eruen sementlychen ind mallich bysonder onse Ingesegele an desen brief gehangen Gegeuen In den Jaren ons Heren dusent vierhundert ind Seuenindveirtich des neysten Manendaghes na sente Katherinen daghe der heylger yuncfrouwen

2. Notarial-Instrument betreffend das Testament des Symon von Velbrüggen v. J. 1518.

[GWR 29]

      Kunt ind kentlichen Sy allen ind ychlichen den ghienen dye dyt vntgaynwoirdige offenbaire Instrumente sullen sien off hoeren lesen dat in dem Jaire vnsers heren doe man schreiff duysent vunffhundert ind aichtzien in der Seester Indictien vp eynen maendach ind was der Seuende daich des maentz Junii zo eynre vren nae mydtdaige, off dair vmbtrynt, paissdom des alrehillichsten in gode vaders ind vnsers heren heren Leonis van gotlicher vursichticheit der ziende paiss van dem Namen in syme Sesten Jaire So synt in tgaynwoirdicheit myns offenbairen Notarii ind der getzugen hyr vnder benoempt dair by geroiffen ind sunderlinge flyssliche gebeden komen erschienen ind geweyst dye Eirsame Sophie van Brempt anders gnant Velbruggen etlicher maissen swaich ind kranck van lychame, doch van Reden spraichen memorien ind yrre synne van guedem verstentenyss oeuerall wayll mechtich ind vernoefftich van der gnaiden goidtz ast zo seyn was an eyne Ind der veste ind froeme Symon van Velbruggen anders gnant Velmerckum der vurs. Sophien elige huysshere zo der andere syden Ind as Sy also zo beyde syden erschienen So hayt dye vurg. Sophie offentlich ertzalt ercleirt ind luyden layssen So wye dat Symon van Velbruggen yre huysshere vurs. myt yrem wyst wyllen ind Consent syn Testament ind leste wyllen im Jaire vns heren duysent vunffhundert ind druytzien vp eynen vrydach der vunffindttzwentzichste daich des maendtz februarii vur tzweyn Notarien getzugen ind Scheffen zo Norff gemacht geschyckt ind geordenyrt hette In wylchem Testament der vurs. Symon sych doch dye macht ind moige behalden dat selue syn testament ind leste wyllen zo veranderen zo meyrren zo mynneren ind zo wederroiffen in eyme deylle off zo maill So wye Im dat alrebest geliefft ind gelegen wyrdt oder syn mach Der haluen yst zo wyssen dat dye vurs. Sophie den egnanten Symon yren huyssheren demoitlich leifflich ind fruntliche gebeden hayt dat selue syn Testament ind lesten wyllen nyet en wylle wederroiffen in eyme deill off zo maill dan allenthaluen vnwederroifflichen ind vngeletzt wylle laissen ind halden indem Sy vur afflyuich wurde Dair vp der egnante Symon sich ewenich beraiden ind weder vmb

geantwort hayt durch begerliche lieffliche ind fruntliche bede Sophien synere eliger lyeuer huysfrauwen So Sy hie goit wyllich alsulchen vurs. syn testament ind leste wyllen in alre synre macht gestalt formen ind manyeren dat betzeichent ind geschreuen yst zo hanthauen zo laissen geyne wederroiffynge wederstant noch hyndernyss zo doyn noch suegen gedayn werde aen geuerde Alle ind ychliche Saichen ind puncten vurs. hait der egnante Symon by synre mentlicher truwen ind eren gesychert ind gelaifft durch hanttastonge myns offenbaren Notarii hyr vnder geschreuen wair vast stede vnuerbruchlich ind vnwederroifflich zo halden dair weder nyet zo dorn sueghen noch schaffen gedain zo werden oeuermytz sich selffs off yemantz anders van synent wegen Sunder alle argelist Vp alle ind yghlichs vurs. So hayt die duyckgemelte Sophie van myr offenbairen Notario hyr vnder geschreuen yr geheischt ind gesonnen eyne off mere offenbaire Instrumenten gemacht ind geschreuen zo werden in der bester formen vnuerwandelt des synnes Dyt ys gescheit vp dem huyss zo Velbruggen in dem kyrspell van Norff gelegen ind vp der kuegen kameren desseluen huyss In dem Jaire Indictien Maende daige vre ind paissdom wye vurs. Hyr by oeuer ind aen synt gewest Die Eirsame ind Eirberen here Engelbert smeytz priester Gerhart van Wyenhorst ind Wilhelm van Medman leyen Colschs gestichtz as gelouffliche getzuge hyr by geroiffen ind sunderlinge flyssliche gebeden u. s. w.




Anmerkungen

  1. Ueber das Bisherige sehe man Lacomblet Bd. III. p. 34. 157. 187.
  2. Ausser Reymbolt hatte Reymar wohl noch einen zweiten Sohn, den Ritter Emelrich von Ringsheim, der zugleich mit seinem Sohne Reymar im J. 1358 bekennt, dass ihr Haus Flamersheim ein Offenhaus des Herzogs Wilhelm sein solle. Lacombl. Bd. III. p. 486.
  3. Lacomblet Bd. III. p. 828. Krumbstab I. p. 26.
  4. Adolph von Hetzingen wurde Herr zu Eschweiler, welches Haus dann auf seinen Sohn Johann Werner übergegangen ist.
  5. Johann Gryn, Sohn des Johann und der Margaretha von Roer, ist kinderlos gestorben. Herr zu Nierstein wurde sein Bruder Diederich Gryn verh. mit Agnes von Hochkirchen. — Der von Fahne erwähnte Martin oder Mertten Grein war verheirathet mit Margaretha von Beeck; die Kinder desselben werden im J. 1616 also genannt: Wilhelm von Grein zu Kiflfelberg, und Elisabeth und Christina von Grein.
  6. Lacomblet Bd. III. p. 319; man sehe auch die Beilagen.
  7. Wie Peter von Atzenrath zu diesem Hause gekommen, besagt eine in den Beilagen mitgetheilte Urkunde v. J. 1374.
  8. Rabode von Gymnich war Herr zu Lüftelberg, und hatte gemäss Dreyborner Urkunden folgende Kinder:
    1. Diederich von Gymnich Ritter verh. mit Irmgard von Kessel.
    2. Rabot von Gymnich.
    3. Guetgen von Gymnich verh. mit Johann Kolff von Vettelhoven, sodann mit Johann von Büllesheim zu Ahrweiler.
    4. Else von Gymnich verh. mit Arnold von Deynsbur, sodann mit Godart von der Heyden Vogt zu Münstereifel. Im J. 1502 war sie noch im Leben.
          Rabode hatte noch zwei Brüder, Wilhelm und Johann von Gymnich, von denen letzterer mit Cecilia von Harff verheirathet war. Dieser verkaufte im J. 1428 dem Heinrich von Mirbach und Mettelen seiner Ehefrau eine Erbrente von eilf Malter Speltz aus seinem Hof zu Rychesdorp (Risdorf bei Zievel). Späterhin, im J. 1450 überliess er den ganzen Hof dem Arnold von Nechtersheim, dessen Sohn Johann von Nechtersheim denselben dann im J. 1473 obiger Else von Gymnich die bereits Wittwe geworden, wieder verkaufte.
  9. Von diesen Ehegatten kommen noch zwei Kinder vor: Christoffel von Kesselstat, und Engel von Kesselstat verh. mit Oswald von Bellenhausen.
  10. Vor ihm, und noch im J. 1531 war Reynhart von Bulich Amtmann zu Hardt.
  11. Der Bruder desselben, Johann von Eltz, war Landcommendeur der Balley Lothringen, und verheirathet mit Margaretha von Hedestorf Pfandfrau zu Kempenich.
  12. Mit diesem Hause ward Johann Frh. von Harff zu Dreyborn im J. 1654, und die Söhne desselben im J. 1673 belehnt.
  13. Ludwig scheint ein Bruder des Carl von Metternich Herrn zu Zievel zu sein. Von seinen beiden Söhnen hat nur Johann von Metternich auf der Brohl ein höheres Alter erreicht. Derselbe hatte mit seiner Gattin Gertrud von Zweiffel zu Wissen etwa drei Söhne, Bertram, Friedrich und Heinrich von Metternich. Ersterer, verheirathet mit Theodora von Nievenheim zu Rath, hinterliess einen Sohn, Degenhard von Metternich auf der Brohl, dem seine Gattin Anna Maria Tochter des Thomas Kolff von Vettelhoven, das Schloss Schweppenburg zubrachte. Aus dieser Ehe stammen vier Kinder:
    1. Wilhelm von Metternich Herr zu Schweppenburg, verheirathet mit Rosina Burggräfin von Dohna.
    2. Maria Elisabeth von Metternich verh. mit Johann Diederich von und zu Holdinghausen.
    3. Maria Amelia von Metternich verh. mit Johann Albert von Loen zu Ahr, Rath und Menden.
    4. Margaretha von Metternich schritt als Wittwe von Kipshoven im J. 1659 zur zweiten Ehe mit Caspar von Bourtscheid zu Oberbüllesheim Herrn zu Burgbrohl.
          Wilhelm von Metternich ist um Neujahr 1663 kinderlos gestorben. Churfürst Maximilian Heinrich liess sogleich von dem ihm anheimgefallenen Mannlehen Besitz ergreifen, und das Haus Schweppenburg mit Soldaten besetzen. Da die Familie jedoch das Lehen an sich zu behalten wünschte, und zu einem Opfer sich bereitwillig erklärte, so ward Johann Albert von Loen im J. 1663 mit der einen Halbscheid belehnt „dergestalt da der zu der andern Halbscheidt mitbelehnter J. D. von Holdinghausen ohne Hinterlassung männlicher Leibs-Lehens-Erben ablebig würde, dass alsdann dessen Halbscheid ihm von Lohen und dessen männlichen Leibs-Lehens-Erben (jedoch vermittels Entrichtung einer Summe von 1000 Rthlr an die Holdingischen Allodial-Erben) zufallen solle.“ Die ganze Herrschaft mit ihren Appertinenzien haben dann die Gebrüder Johann Adam Diederich und Johann Werner von Loen im J. 1716 dem Hofrath Rudolph Adolph von Geyr verkauft, und wurde dieser am 27. October selbigen Jahrs vom Churfürst Joseph Clemens mit derselben belehnt.
  14. Als solcher kommt er schon im J. 1438 vor. In einer Urkunde v. J. 1464 erscheint er als Churfürstlicher Amtmann zu Kaiserswerth.
  15. Die Vogtei, den Hof zu Zeppenheim nebst noch einigen andern Gütern verkaufte Werner Frh. von Harff zu Geilenkirchen im J. 1670 dem Lüdger Frh. von Winckelhausen Herrn zu Merloe, Calcum —.
  16. Im J. 1412 schritt er mit Jutgen von Hogepath zur zweiten Ehe.
  17. Derselbe findet sich bei Lacomblet Bd. III. p. 864. Bd. IV. p. 158.
  18. Man s. Lacomblet Bd. III. p. 636. Obiger Rutger kommt in Urkunde v. J. 1370 bei Lacomblet Bd. III. p. 601 unter dem Namen Rotgerus de Volmericheim vor. Anderswo heisst er auch Rutger von Vollmerheim.
  19. Diesen Ludolf entnehme ich aus dem Ehevertrage des nächst folgenden Symon v. J. 1472. Da derselbe aber nicht in der Theilung der drei vorhergehenden Brüder vorkommt, so ist er ohne Zweifel ein Sohn zweiter Ehe; vgl. Krumbstab I. p. 45 sq. — Ueber Bernhard sehe man den Zusatz.
  20. Im Krumbstab findet sich in einem Lehenbrief v. J. 1469 ein Wilhelm von Biersbeck Herr zu Velbrucke. Es ist dies einer von den vielen Druckfehlern jenes sonst recht nützlichen Buches; es muss nämlich heissen: Wilhelm von Oiersbeck Herr zu Oelbrucke.
  21. Letztere Annahme ist die wahrscheinlichere, aus dem Grunde, weil Symon, der das Haus Velbrüggen im J. 1457 wohl schon seinem Sohne Johann übertragen hatte, sich darnach wieder Symon von Aldenbrüggen genannt von Velmerckem schreibt. Daher erklärt es sich denn auch, dass seine beiden Enkel den Namen Velmerckem noch fortführen.
  22. Elisabeth Tochter des Sibert Spede heirathete im J. 1440 den Johann von Hemberg. Obige Elisabeth ist ohne Zweifel die Tochter des Carl Spede Herrn zu Myrle.
  23. Die im Lande von Kessel gelegene Herrschaft Myrle (Meyrle, Myrlo) kam im J. 1532 an die Gebrüder Hermann und Lutger von Winckelhausen vermöge eines Vergleichs mit Reynart von Velbrüggen Drost zu Hülchrath: worin stipulirt ward, dass dieselben jedoch erst nach Tod des Symon in den wirklichen Besitz der Herrschaft treten sollten. Aber wie konnte Reynart über diese Herrschaft verfügen?
  24. Die Ehegatten Steffen Quad Herr zu Stadeck und Agnes von Winckelhausen hatten folgende Kinder:
    1. Johann Quad Amtmann zu Erprath, aus dessen erster Ehe mit Anna Wrede ein Sohn Steffen Quad stammt.
    2. Hermann Quad Herr zu Eller, welcher mit seiner Gattin Catharina von Plettenberg einen Sohn Bertram Quad hatte.
    3. Wilhelm Quad Herr zu Alsbach, verh. mit Johanna von Adelepsen Erbin zu Beeck. Aus dieser Ehe stammt untern andern Wilhelm Quad zu Beeck.
    4. Adolph Quad.
    5. Diederich Quad.
    6. Anna Quad verh. mit Stephan von Neuhoff zu Elbroich.
    7. Elisabeth Quad Klosterjungfrau zu Gräfrath.
  25. Johann Quad Amtmann zu Erprath hatte mit seiner zweiten Gattin Christina Schmits aus Linn ausser den obigen drei Söhnen noch folgende drei Töchter: Loffgen Quad, Ursula Quad verh. mit Vincenz Villstorp, und Anna Quad verh. mit Oswald Pampus.
  26. Diese Ehegatten besassen das Haus Neuenburg im Amte Hülchrath, und vielleicht ist dieser Reynart identisch mit dem oben p. 39 erwähnten.
  27. Derselbe ist ein Sohn des Johann Herrn zu Eltz Amtmann zu Laneck und der Maria von Breitbach.
  28. Dieser Frambach scheint der uneheliche Sohn des Erbmarschalls Frambach von Birgel zu sein. Eigentlich heisst er Heinrich von Birgel genannt Frambach. Derselbe heirathete im J. 1462 Beelen eheliche Tochter des Johann Hogen Schultheissen zu St. Arnoldsweiler. Von ihm stammt vielleicht Frambach von Birgel, der in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts als Vogt zu Hochkirchen vorkommt. Als Enkel des Heinrich nennt sich im J. 1572 Daem von Birgel.
  29. Man sehe die Urkunde vom J. 1212 bei Lacomblet IV. p. 793.
  30. In einer Urkunde v. J. 1400 bekennt Mettel von Rypsdorp, dass sie den Vertrag den ihr Gatte Henken von Lamerstorp mit ihrem „Neyuen“ Arnold von Deynsbur geschlossen, in Allem gutheisse, und dass sie auf ihren „wedum zu Weysben“ verzichte. Und „vmb gebrech“ ihres Siegels bittet sie den Aylff von Basenheym Burggrafen zu Cronenberch für sie zu siegeln.
  31. Weissenseifen bei Mürlenbach
  32. Briedel an der Mosel
  33. Johann von Ruldingen Herr zu Siebenborn und zu Dastell Erbmarschall des Herzogthums Luxemburg, Enghyn von Duyne seine Gattin und Johann von Ruldingen ihr Sohn lösten die Pfandbriefe, die Arnold von Deynsbur der Aeltere von ihnen hatte, im J. 1441 von obigem Arnold wieder ein.
  34. Vielleicht Neroth bei Gerolstein.
  35. meddom ee ist wohl der Name des Pächters.
  36. Gemäss Pachtbrief v. J. 1538 liegen 15 Morgen Busch in dem „Moerhultze.“ So ist denn Oirholze wohl nur ein Versehen des Actuarius.
  37. In verschiedenen Urkunden und noch im J. 1396 kommt Arnold Schendhoff von Kauweiler Knape von Wapen vor, und ist derselbe vielleicht ein Bruder des obigen Schendoue.

Anmerkungen der GenWiki-Redaktion

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  4. Druckfehler in Textvorlage: nnd
  5. Die Korrekturen wurden in der Edition an entsprechender Stelle vorgenommen.
  6. Die Zeilenangabe der Textvorlage [21] entspricht nicht der Zeilenzählung in der digitalen Edition.
  7. 7,0 7,1 Festlegen, vereinbaren, verbindlich (vertraglich) übereinkommen; siehe Artikel Stipulation. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (06.03.2011)
  8. Gerichtlich einweisen, einsetzen; siehe Eintrag Immission. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 833. Digitalisat auf Zeno.org (07.03.2011)
  9. Vgl. dazu Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4, S. 56
  10. 10,00 10,01 10,02 10,03 10,04 10,05 10,06 10,07 10,08 10,09 10,10 10,11 10,12 10,13 10,14 10,15 10,16 10,17 10,18 10,19 10,20 10,21 10,22 10,23 10,24 Siehe Glossar
  11. Druckfehler in Textvorlage: nämlieh
  12. Druckfehler in Textvorlage: zn
  13. Druckfehler in Textvorlage: Komma fehlt
  14. Korrigiert aus »siener« gemäß S. VII (Errata)
  15. Korrigiert aus »1586« gemäß S. VII (Errata)
  16. Vgl. dazu Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen, S. 13
  17. Druckfehler in Textvorlage: Reihenfoge
  18. Druckfehler in Textvorlage: übertragt
  19. Druckfehler in Textvorlage: Punkt fehlt
  20. Druckfehler in Textvorlage: 1.; handschriftlich korrigiert zu: 2.
  21. Druckfehler in Textvorlage: Hemann
  22. Druckfehler in Textvorlage: lezten
  23. Druckfehler in Textvorlage: Zubebör
  24. Vgl. dazu Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4, Berichtigung
  25. Druckfehler in Textvorlage: znr
  26. Druckfehler in Textvorlage: mansgebnrt
  27. Druckfehler in Textvorlage: quascumqne
  28. Druckfehler in Textvorlage: vnrs.
  29. Vgl. dazu Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen, S. 4