Schwallenberg (Hof)
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Vollerbenhof Schwallenberg
Portal:Höfe und Bauern | |
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Schwallenberg | |
Früherer Hofstatus: | Vollerbe |
Grundherr: | 1723. Haus von Böselager auf Honeburg |
Namensformen: | Schwahlenberg, Schwalenborch, Schwalenborg, Swalenberg (1561) |
Namensursprung: | von: Swale, die Uferschwalbe |
Alte Anschrift: | Wallenhorst Nr. 5 |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
- Eigenbehörig
- Vollerbe
Grundherr
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Viehbestand
- 1557:8 Kühe, 4 Rinder, 14 Schafe, 7 Schweine, 5 Pferde.[1]
- 1561:7 Kühe, 4 Rinder, 15 Schafe, 10 Schweine, 5 Pferde, 2 Enter.[2]
Umfang der Ländereien
Entwicklungsgeschichte
Der Hof Schwalenberg bildete zusammen mit dem Wallenhorster Meyerhof, Heidemann und Brüggemann den Kern des "Alten Dorfs" von Wallenhorst.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1540 bewohnte die Witwe Schwahlenberg mit Knecht und drei Deensten den Hof. Im Backhause wohnte ein Ludwig mit seiner Ehefrau.[1]
Der Hof Schwahlenberg war 1723 hörig an von Böselager auf Honeburg. Die Kotten zum Schwahlenberge und Schnetlage werden dort 1561 erwähnt.
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Swalenberch einen Betrag von 3 Taler 20 Schilling 6 Groschen.[3] Im Jahre 1601 bewohnten den Hof Hinrich Schwahlenberg und seine Ehefrau Grete mit der Tochter Trine und Hinrichs Brüdern Johan und Schweer.
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [4] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Schwalenborch für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[5]
Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Schwalenborch für die ersten 8 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[5] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Schwalenborch voll.[6]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Schwalenberg mussten folgende Zahlungen entrichten:[7]
* Schwalenberg: 2 Taler, 14 Schilling * uxor: 1 Taler, 7 Schilling * 1 Knecht: 14 Schilling * 1 Magtt: 8 Schilling * 1 Scheffer Junge: 14 Schilling * Im Backhaß ein Husselte: 4 Schilling * Im Kotten die alte Vogtische mit einer Tochter: 1 Taler, 10 Schilling, 6 Groschen * Im Hauß ein Schneider: 1 Taler, 7 Schilling
Die Volkszählung 1652
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Schwalenberg, dessen Ehefrau, sowie der Schneider Henrich, der Knecht Ludike und Elsche Vorenholtz an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [8]
Aufklärung
Im Jahre 1723 führt Vollerbe Ludke Schwahlenberg den Hof; er ist eigen an den Herrn von Böselager.[9][10] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 3(19) Scheffel * Saatland: 12 Malter, 2(35) Scheffel * Wiesenland: 1 Malter, 1(40) Scheffel * Heideland: 0(44) Scheffel * Holzland: 5 Scheffel * Summe: 14 Malter, 1 Scheffel, 1 Viertel, 2 Becher.[9][10]
Moderne
Im Jahre 1851 verließ die verwitwete Colona Schwalenberg mit ihren vier Kindern den Hof.
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Leibzucht
1601 lebten in der Leibzucht als Hüsselten das Ehepaar Herman und Trine mit ihrer Großmutter Anna und die Magd Trine.[2]
Zur Zeit der ersten Volkszählung im Fürstbistum Osnabrück übt 1772 Henrich Laermann das Handwerk des Tischlers aus und beschäftigt einen Gesellen und einen Lehrburschen. Ebenfalls in der Leibzucht wohnte zu dieser Zeit der Schneider Jürgen Hörnschemeyer.[11]
Kotten
Nach der Befreiung von den napoleonischen Truppen wurde im Kirchspiel Wallenhorst eine Armenkommission zur effektiveren Unterstützung der Armen eingerichtet.[12] Aus den in Kollekten gesammelten Mitteln wird 1817 der in Schwalenbergs Kotten wohnenden Witwe Sander eine Unterstützung bewilligt.
Hofinhaber
Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.
Generationenfolge
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Karten
Hofbilder
Kirchliche Zugehörigkeit
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ 2,0 2,1 Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 5,0 5,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 129 als Digitalisat S. 131 bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
- ↑ 9,0 9,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 10,0 10,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Von den Armen und Armenjägern in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Höfe in Dorf/ Bauerschaft Wallenhorst (in der Gemeinde Wallenhorst im Landkreis Osnabrück) | |
Vollerben: Burmeister | Hörnschemeyer | Meyer zu Wallenhorst | Peddenpohl | Schwalenberg | Halberben: Bedenbecker | Brüggemann | Duling | Duncker | Heidemann | Wulff | Erbkotten: Wallenhorst | Wamhoff | Markkotten: Bockholt | Henne | Osterfeld | In der Horst | Nordtmann | Rechfelt |
Navigationsleiste Gemeinde Wallenhorst, Landkreis Osnabrück | |
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