Braunsberg (Ostpreußen)
Braunsberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Braunsberg. |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Braunsberg
Einleitung
Braunsberg, etwa 7 Kilometer oberhalb der Passargemündung liegt im prußischen Stammesgebiet Warmia (später Ermland). Die Ordensritter erbauten an Stelle von Bruseberge eine Burg.
Braunsberg gehörte der Hanse an. Hier befand sich der Stapelplatz für alle ermländischen Produkte: Getreide, Flachs, Leinwand.
Name
Der Name ist eine Verformung von Brusebergue und bedeutet Preußenlager. Der uralte Handelsweg, die Bernsteinstraße, überquerte den Fluß Passarge bei dem Ort Brusebergue.
- Vielfach wird der Name Braunsberg vom Geschlecht der Brunonen von Brunsberg abgeleitet. Dagegen spricht, dass die neuen Siedler nicht aus Mähren kamen, der Heimat Brunos von Olmütz sondern aus Lübeck, Lüneburg, Osnabrück, Quedlingburg, Kleve, Göttingen usw. Denn in der Braunsberger Gegend wurde Plattdeutsch (Käslauisch) gesprochen.
Redensart
- "In Braunsberg is de Maund sau grauß" als Anspielung auf den käslauischen Dialekt ("In Braunsberg ist der Mond so groß.")
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber auf grünem Boden einen grünen Lorbeerbaum, neben dessen Stamm rechts ein geflügelter zweifüßiger Drache, links ein roter Hirsch stehen. Beide Tiere sind golden bewehrt und einander zugewendet. (Diese Tiere sollen nach christlicher Symbolik das Heidentum und die nach Gott verlangende Seele verkörpern).
Allgemeine Information
Einwohner:
1939. 18.876
Öffentliche Gebäude:
- Ermländisches Museum
- Historischer Verein für das Ermland, der abwechselnd in Braunsberg und Frauenburg tagte
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Kirchen
Im Schwedischen Krieg wurde Braunsberg von Gustav Adolf eingenommen. Viele kirchliche Gegenstände wurden nach Schweden verschleppt.
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
- Mit dem Bau der altstädtischen Kirche St. Katharina wurde 1343 begonnen, sie ist die einzige ermländische Hallenkirche mit Chor.
- Katholische Pfarrkirche, die dem Frauenburger Dom ebenbürtig galt.
- Kathrinchen, das Mutterhaus der Katharinerinnen, gegründet von Regina Prothmann
Geschichte
- Video bei YouTube [1]
- Braunsberg, nahe am Ausfluss der Passarge ins Frische Haff, vermittelte schon in Vorordenszeiten den Ein- und Ausfuhrhandel über See. Bei Groß Tromp wurde in einem Grab ein reicher Fund römischer Goldmünzen gemacht. Ein großer Stein in der Passarge bei Grunenberg wurde bis in jüngste Zeit als Opferstein bezeichnet. Bei der Schreit führte eine Furt durch die Passarge, die von Einheimischen als "Cucke oder Cuckumbrasch" benannt wurde ("unterirdische" Durchfahrt).
- 1240 wurde die Burg vom Orden erbaut, kam aber blad in bischöflichen Besitz.
- In der Friedensurkunde vom 7. Februar 1249 wird den sich unterwerfenden Ermländern die Verpflichtung auferlegt, in ihrem Gebiet besondere Kirchen zu bauen, darunter eine in Brusebergue.
- 1254 wird die vom ermländischen Bischof Anselm gegründete Stadt von den warmischen Prußen unter Glappo in Asche gelegt.
- Oberhalb der alten Stätte erbauten lübische Siedler eine neue Stadt.
- Braunsberg gehört neben Elbing und Frauenburg zu den Städten, in denen nicht das Recht der Stadt Kulm galt (kulmer oder kölmer) sonder das Recht der Stadt Lübeck (lübisch).
- Ihr verlieh der Bischof Heinrich I. Fleming aus Lübeck 1284 eine Handfeste (Altstadt) nach lübischem Recht.
- 1340 war Braunsberg Residenz des Bischofs von Ermland. Hier zog später das Lehrerseminar ein.
- Bischof Hermann von Prag legte 1340 auf dem rechten Passargeufer die Neustadt an, die ebenfalls lübisches Recht erhielt. Sie bildete bis 1772 eine eigene Stadt.
- 1565 Kardinal Hosius gründet ein Jesuitenkolleg, aus dem die Universität "Lyzeum Hosianum" hervorging, welche ein reiches Skulpturenkabinett besaß.
- Schwedenkrieg (1630–1635), Einnahme durch Gustav Adolf.
- Karl XII. von Schweden (1682-1718) eroberte die Stadt und legte ihr harte Lasten auf.
- Bis 1772 hatte Braunsberg die Rechte einer freien Reichststadt.
- Wegen seiner günstigen Verkehrslage entwickelte sich Braunsberg zu einer ansehnlichen Mittelstadt
- 1939 hatte die Stadt 21.142 Einwohner
- 1945, Frühjahr Die Sowjets besetzen nach harten Kämpfen die Stadt Braunsberg. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört.
- 1945 Sommer, Braunsberg wird von der Sowjet-Union offiziell annektiert.
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Braunsberg
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Staatsarchiv Allenstein
Bibliotheken
Verschiedenes
Persönlichkeiten
- Rainer Barzel, *Braunsberg 20.6.1924, + München 26.8.2006, Politiker, 1971-1973 Bundesvorsitzender der CDU, 1982-1983 Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen, 1983-1984 Präsident des Deutschen Bundestages in Bonn.
- Regina Prothmann (1552-1613), Braunsberger Bürgertochter, Gründerin des einzigen in Ostpreußen entstandenen weiblichen Ordens der Kongregation der heiligen Katharina von Alexandria. Es war kein Ordensleben in Klausur vorgeschrieben, was für damalige Zeiten ungewöhnlich war. Die Katharinerinnen widmeten sich der tätigen Nächstenliebe in Schulen, Krankenhäusern, Altersheimen und sozialen Einrichtungen.
Reisebericht
[1967] "Ich halte mitten in Braunsberg, heute Braniewo und letzte Stadt Polens vor der Grenze - eine knappe Autostunde vor Königsberg. Die Altstadt gibt es nicht mehr. Wo sie bis zum Frühjahr 1945 war, regiert Unkraut auf planierten Trümmerflächen. Die Katharinenkirche - eine halbzusammengestürzte Ruine. Gespenstisch: eine schmale Wand blieb stehen, zwei Meter breit und dreißig Meter hoch, und oben brüten Störche. Vom Frischen Haff her streicht ein sanfter Wind durch dies ausgeglühte Gemäuer, über das unebene Katzenkopfpflaster. Nahezu alle Häuser sind bis zum letzten Fensterkreuz ausgeplündert worden und stehen jetzt leer. Nur im nördlichen und östlichen Teil der alten Hansestadt an der Passarge sind etlich Häuser erhalten geblieben; vielleicht hat man sie auch wieder aufgebaut. Die Vergangenheit ist dazu verurteilt, Gegenwart zu bleiben. Man kann diese zerschundene Stadt nicht sehen, ohne auf Schritt und Tritt mit dem Gestern konfrontiert zu werden: fast zwei Monate lang krallten sich Anfang 1945 deutsche Soldaten in die steinhart gefrorene Erde vor Braunsberg. Granaten und Bomben pflügten die Stadt um. Das nur zehn Kilometer entfernte Frauenburg am Frischen Haff war längst gefallen - aber der Kessel um Braunsberg und Heiligenbeil widerstand dem Ansturm der zehnfachen Übermacht. In diesen schrecklichen Winterwochen, als Braunsberg, Heiligenbeil, Rosenberg, Brandenburg und viele andere Orte am Haff untergingen, vollendete sich hier das grauenhafte Schicksal von Zehntausenden, vielleicht sogar Hunderttausenden - Soldaten und Zivilisten". Rheinische Post (Düsseldorf), Nr. 186, Samstag, 12. August 1967. "von unserem Mitarbeiter EGBERT A. HOFFMANN.
Karten
- Stadtplan siehe: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Ostpreußen, Karten und Pläne von Allenburg bis Zinten, 2002,
Verlagshaus Würzburg, GmbH & Co. KG, Würzburg, Rautenberg im Verlagshaus Würzburg,
ISBN 3-8003-3050-4, siehe Städteatlas Ostpreußen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
ARNDT Christoph (20/4) + 07.09.37 / aus Lauterbach,Heiligenbeil BONKOWSKI Ferdinand (20) + 12.10.37/ Orzechowo, Wartenburg DANOWSKI Gotthard (21/5) + 14.09. Cholera / Nidden, Johannisburg DRESSLER Samuel (23/2) + 30.01.37 / Saweitschen, Gumbinnen FISCHER David (21/10) + 10.09.37 Cholera / Gudellen, Gaweiten, Goldap
LEWTZKI/LOWITZKI Christoph (20/2) + 21.11.37 Garderekrut aus Grigoleiten/Tilsit, starb auf dem Transport nach Berlin an Brustentzündung NAGEL Johann (23) + …./ aus Salpia, Sensburg NITSCH Juliane (42/2) + 23.09.37 Cholera POSPIECH Ernst (25) + 16.09.37 / aus Goldap SCHLONSKI Leopold (29/3) +21.12.37 Schwindsucht / aus Ortelsburg
STANKOWITZ Christian (22/5) + 15.09.37 Cholera / aus Wengken/Budden, Angerburg STETS Wilhelm (26/6) + 23.02.37 (26/6) Uffz. / aus Pr. Eylau TRAUFELD Ernst (27/5), Companie-Chirurg + 28.09.37 Cholera / Stettin ZANDER Adolph (21/8) + 21.05.37 aus Kreuzburg, Eylau
[OWP] Geburten im MKB Braunsberg 1833
Date: 2013/12/02 12:42:09 From: Barbara Trappe <barbaratrappe(a)gmx.de>
Guten Tag in die Runde!
Nach den Heiraten im Kirchenbuch der Militärgemeinde Braunsberg habe ich mir nun die Geburten vorgenommen, denn hier tauchen in der Folge etliche Ehepaare auf, die bei den Heiraten nicht vorkamen. Hier in alphabetischer Reihenfolge die Ehepaare mit den Kindern des Jahrgangs 1833 (mit noch zwei Geburten aus 1832):
ALEXANDERAugust-- POSCHMANNBarbara> 22.05.1833August Hermann
BIENFELD Friedr. -- BÖTTCHER Caroline > 17.06.1833Caroline Auguste
BRANDSTAEDT(ER) Heinrich-- PREUSS Henriette> 14.04.1833Florentine
CUSSEROWAugust -- POETSCH Caroline> 03.03.1833Guido August
DEUTSCHMANN Samuel -- WOTTRICH Dorothea> 05.06.1833Caroline Amalie
EBERT Wilhelm -- POHL Anna> 06.06.1833Julius Ferdinand
GUNTHERBernhard -- BUCHHOLZAuguste> 29.03.1833Carline Auguste
KAHNERT Ludw. Otto -- RÖSKEHenriette> 21.08.1833Ludwig Otto
KLEIN Carl Ludw. -- SCHNEIDERLouise> 22.12.1832 Hermann Eduard
KRATZIG Friedr.- MARQUARDTElisabeth > 17.03.1833Louise
MERTINS Friedr.-- HUHN Amalie> 18.05.1833Friedr. Theodor
PFEIFERWilhelm -- REIMANN Catharina> 19.03.1833Carl Eduard
REISNAUER Friedr.-Wilh. -- FISCHER Marie Luise > 21.02.1833 Marie Johanna
RENTELAug. Gotthard -- EBERT Louise> 12.06.1833Carl Albert
SCHMIDTCarl -- GERLACHCharlotte > 13.07.1833Friedr. August
STUHLMACHERFriedr. -- KRUSCHKEMagdalena> 06.05.1833Auguste
THIETS (TIETZ ?) Johann- BRANDTLouise> 11.02.1833 Johann undCarl
THOMZIG/THORNWIG ? Carl -- BRAUSEWETTER Wihelmine> 30.05.1833Carl
WITTENBERGHeinrich -- KRIEGER Catharina> 09.08.1833Carl Hermann
ZACHMANN August -- TIEDEMANN Friederike>04.12.1832 Caroline
ZIMMERMANNJoh.Friedr. -- PERKUHN Dorothea > 18.08.1833Johanne Heinriette
OWP] MKB Braunsberg Rest Geburten 1833 und Geburten 1834
Date: 2013/12/02 13:36:37 From: Barbara Trappe <barbaratrappe(a)gmx.de>
Noch: Geburten 1833
GALLMANN Michael – RAFFALSKI Johanna > 27.09.1833 Charlotte LUTZ Carl – GRELLMANN Charlotte > 20.11.1833 Laura MEYER August – VOGEL Caroline > 09.12.1833 Bertha SCH(W)ARK Heinrich – STRUVE Louise > 27.09.1833 Alexander THIESSEN Ludwig – GROßMANN Charlotte > 10.09.1833 Carl Gustav.Friedr.
1834 ALEXANDER Johann Christ. – POSCHMANN Barbara > 16.08.1834 Auguste ANDRUSCH Friedr.Wilh. – FREI Caroline > 08.02.1834 Friedr. Wilh. DORIEN Adolph – CZISKOWSKI Juliane > 27.01.1834 Rosalie EBERHARDT Jacob – LEUSCHNER Johanna > 22.07.1834 Amalie Sophie EBERT Wilhelm – POHL Anna > 20.06.1834 Carl Heinrich EICH Andreas – WERNER Regine > 09.08.1834 Elisabeth ENGELHARDT Carl Wilhelm – BLENKE Anna Louise > 23.12.1834 Johann GRELLMANN Friedrich – SCHWARZ Wilhelmine > 30.09.1833 Friedrich GUTOWSKI Julius Eduard – DINGLER Amalie > 20.11.1834 Hermann Julius HEINRICH Gottlieb – STORCH Wilhelmine > 16.09.1834 Maria Ferdinandine HUTERLACH Michael – QUEDNAU Charlotte > 27.10.1834 Julius Ludwig KAMPE Johann – LENGENFELD Helene > 14.06.1834 Emilie Johanna KLEIN Carl – SCHNEIDER Louise > 13.12.1834 Albert Louis MERTINS Friedrich – HUHN Amalie > 06.11.1834 Julius Adalbert MERTINS Gottlieb – KRUZINSKI Rosa > 16.11.1834 Caroline Dorothea REISSNAUER Friedrich – FISCHER Luise > 20.10.1834 Wilhelm Emil REKATIS CARL - RASCHE Agnes > 21.02.1834 Friederike Wilhelmine
RENTZEL von, Ernst Ferdin.-von PUTTKAMMER Ernestine > 26.03.1834 Ernst Friedr. Ferdin. ROMEYKE Joh. Ernst – du VILLE Anna > 25.01.1834 Justine ROSSBACHER Andreas - KOWSKI Caroline > 31.03.1834 Anna Louise SCHROEDER Joh. Friedrich –STAHR Caroline > 11.10.1834 Johanna Caroline
STACH von GOLTZHEIM Ferdinand – KUCKEIN Aemilie > 17.10.1834 Charlotte Aemilie SUSEK Samuel–SUSECK(!)Esther > 28.09.1834 Marie Auguste THIESS Ludwig - GROßMANN Barbara > 27.11.1834 Julius Rudolph UNRUH Wilh. – TIEDMANN Elisabeth > 07.09.1834 Friedrich Wilh. WICHERT Gottlieb – MARQUART Regine > 28.10.1834 Hermann Ludwig
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BRAERGJO94VJ</gov>