Löllekragen
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Hierarchie
Regional > Litauen > Löllekragen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Löllekragen
Einleitung
Löllekragen, Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Mertenn Kraycke, 1687 Martin Luhlekraggen, 1736 Lüllekragen Martien, Loellen, oder Lullekragen, Löllekragen, Löllekraggen, Lukekragen Martin oder Lullekragen Martin
Namensdeutung
Der Name bezieht sich auf Wasserpflanzen, denn der Ort liegt am kurzen Arm der Schmeltelle (Fluss). Der Zusatz "kragen" bezieht sich auf Schilfrohr. Peteraitis leitet von litauisch "lilius": Schwätzer ab. [1]
- prußisch "lelija, lėlijates" = Lilie
- preußisch-litauisch "lelius" = Hahnenfuß, Ranunkel
- "lielai" = Froschlaich
- "liele" = Flussniederung (speziell bei Tilsit)
- prußisch "luka, luktis" = Rohrgras, Teichrose (Mummel), Lauch
- preußisch-litauisch "kraikas" = Strohdachbedeckung, aber auch Wiesen- und Schilfrohrverpachtung
- nehrungs-kurisch "krāg" = schlecht gearbeitetes schiefes Holzgestell
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Gutsbezirk 1874 und 1888.
Die adligen Antheile gehörten 1785 zu Adlig Korallischken und Adlig Götzhöfen. 1763 waren es noch zwei besondere Orte; in Loellen wohnten 2 Bauern, in Lullekragen Martin: Simon Lullekrags. Später drei Orte: Gut Adlig Löllen, Dorf Löllen, Dorf Löllekragen vereinigt 09.07.1895.
[6]
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[7]
1939 ist Löllen eine Gemeinde mit dem Gut Löllen und den Dörfern Dinwethen und Paugen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Löllekragen gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Löllekragen gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Friedhof
Man fährt von Klaipėda die 217 Richtung Plikiai. Dort biegt man ab Richtung Baukštiniai. Rechts ab geht es Richtung Leliai, dort links bis zum Ende des Dorfes. Weiter in der scharfen Rechtskurve anhalten. Über die Felder und Wiesen zum Friedhof. Auf der Rückseite kann man hineingelangen. Achtung, der Weg ist sehr schlecht zu befahren. Es ist nichts mehr zu finden. Der Friedhof ist so zugewachsen, daß man nur mit einer Machete durchkommt.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Juni 2011
Standesamt
Löllekragen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Klausmühlen.
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LOLLENKO05OR</gov>
Quellen
- ↑ Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S.223
- ↑ Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff
- ↑ Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922, S. 91
- ↑ Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
- ↑ Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977, S.44
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991