Schwarzort

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Hierarchie

Regional > Litauen > Schwarzort

Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Schwarzort

Plan von Schwarzort vor 1923
Fischerhaus in Schwarzort



Einleitung

Jugendherberge in Schwarzort

Schwarzort, Kreis Memel, Ostpreußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name bezieht sich auf die blauschwarze Bernsteinerde [1].


Allgemeine Informationen

  • Fischerdorf mit Kirche, 19 km südlich von Memel, Lage an der Haffseite, mit Hafen und Pegel 1 km nördlich des Ortes, 1939: 346 Einwohner[4]
Ansichtskarte um 1900


Politische Einteilung

  • Gegründet vor 1540[5]
  • 1785 Kgl. Fischerdorf, 1916 Landgemeinde und Forstbezirk[6]
  • Durch Kgl. Erlaß vom 12. Februar 1906 vom Forstgutsbezirk Klooschen abgezweigt als selbstständiger Forstgutsbezirk[7]
  • 1939 ist Schwarzort Gemeinde und Dorf.[8]
  • 1940 ist Schwarzort eine Revierförsterei.



Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Kirche
Schwarzort - Pfarrtal, Karte gelaufen 1907
Schwarzort - Blick auf Kirche und Kurisches Haff

Evangelische Kirche

Schwarzort ist seit 1795 Kirchspiel, vorher gehörten die Ortschaften zum Kirchspiel Karwaiten.

Pfarrer

  • Christian David Wittich (1. Pfarrer 1795-1800/ Vormund des Ludwig Rhesa [2] 1785-1791)
  • Martin Sturmeit (Glöckner zur Zeit Wittichs)
  • Schwarzort wurde 20 Jahre lang von Pastören aus Memel betreut, darunter:
  • Friedrich Ernst Gottlieb Kempfer (1820-1823)
  • Georg Heinrich Prappolt (bei Strakauskaite Rappolt) (1824-1828)
  • Karl Eduard Ziegler (1828-1832), Mitgründer der Litauischen Literarischen Gesellschaft
  • Adolf Gustav Eduard Kuwert (1832-1852)
  • Karl Eduard Copinus (1852-1859)
  • Julius Otto Passarge (1859-1864)
  • Franz Rudolf Theodor Glogau (1865-1866)
  • Anton Gustav Laudien (1867-1870)
  • Emil August Daniel Hundertmarkt (1871-1876)
  • Friedrich Otto Edwin Richter (1877-1885)
  • Karl Drisch (1886-1888)
  • Franz Karl Hugo Gregor (1888-1893)
  • Otto Wilhelm Franz Betrenz (1893-1894)
  • Pauli Barth (1894-1897)
  • Eugen Lotto (1897-1918)

[9]


Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Schwarzort gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Schwarzort Dorf u. Kolonie.

Vor 1903 gehörten auch die Ortschaften des Kirchspieles Nidden zum Kirchspiel Schwarzort:
Klooschen Forstgutsbezirk, Nidden, Perwelk, Preil.


Kirchenbücher

Einige Kirchenbücher von Schwarzort sind in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin). Verfilmungen sind nicht bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Taufen 1820-1875
  • Heiraten 1819-1874
  • Sterbefälle 1820-1874

Außerdem gibt es in Berlin noch Namensregister, die weiterführen können:

  • Taufen 1746-1938
  • Sterbefälle 1820-1913

Siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Memel


Katholische Kirche

Schwarzort gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Standesamt

Schwarzort - Villenstrasse
Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Schwarzort gehörten 1888 und 1907 folgende Ortschaften:
Schwarzort.

Standesamtsregister

Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher von Schwarzort stellen die Zweitbücher des Standesamtes Schwarzort dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Geburten 1874-1889, 1892-1938.
  • Heiraten 1874-1883, 1885-1888, 1891-1938.
  • Sterbefälle 1874-1881, 1883-1888, 1891-1938.



Geschichte

Jüngere Steinzeit (Neolithikum) ca. 4 000 - 2 000 v. Chr.

In der Nähe von Schwarzort wurde eine doppelschneidige Steinaxt gefunden und in Schwarzort wurden Messer und Schaber gefunden, die dieser Zeit zugeordnet werden.[10]


Schule

1743 wurden in Schwarzort und Nidden Schulmeister angesetzt, deren Schulhäuser 1745 erbaut wurden. 1792 zählte Schwarzort 18 Schüler: 11 Knaben und 7 Mädchen. An Schulbüchern waren gegen Ende der 18. Jh. in Gebrauch: Bibel, Gesangbuch, Rambachs Heilordnung, Hübners biblische Historien, der Kinderfreund, ein "Wirthschaftskatechismus".


Sport

Die Anfänge des Fußballsports in Schwarzort

Auf der Rückseite des Bildes ist handschriftlich vermerkt "Erinnerung an unser erstes Trainingsspiel". In der Mitte des Mannschaftsbildes ist Adolf Peleikis zu erkennen.

Wer erkennt weitere Personen?
Kontakt: Familienforschung Memelland

Bewohner


Fotos

Ansichten 1930

Die Bilder wurden freundlicherweise von H.G. Moors zur Verfügung gestellt

Neuere Ansichten

Blick vom Haff auf Kirche 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Promenade am Haff 2010 (Bild: Marieta Waldszus)
Villa Flora (links) 2006 (Bild: Ute Rossky)
Villa Flora = Nr. 5 im Plan von Schwarzort 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Villa Lieselotte 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Villa Elisabeth 2009 (Bild: Katharina Schroeter)


Friedhof

Bilder aufgenommen von Katharina Schroeter, Ostern 2009.


Verschiedenes

Karten

Schwarzorth auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Gemeindeszizzen

Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv



Teilauswertung zu Schwarzort: Memelland, OFB


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SCHORTKO05NM</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Taufbuch Prökuls
  3. GOV: http://gov.genealogy.net/
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  7. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  8. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  9. Strakauskaite, Nijole: Die Kurische Nehrung - die alte Poststraße Europas, Leidykla Spaustuv, 2006, S.72f
  10. Dr. Wilhelm Gaerte: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer Verlag, 1929