Klooschen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Klooschen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Klooschen

Forstamt Klooschen



Einleitung

Klooschen, auch Kloschen, oder Milkurpen auch Millkurpen oder Budwillen Macke, 1680 Jahn Milkurp, Matz Budwill, 1785 Kloschen Bartel, Budwillen Macke oder Milkurpen oder Caschubischken, 1664 waren zwei Besitzer genannt: Matz Budwill und Andres Schill, des Hans Caschube Erben Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Der Name Kloschen-Bartel weist auf Bartels Eigenarten. Der Name Budwillen-Macke besagt, dass Matzke (Matthias) ein Haus bauen möchte. Der Name Jahn Milkurpen besagt, dass der Schuhmacher Jahn gastfreundlich ist. Caschub war Fischmeister in Ruß. Dies ist ein Herkunftsname aus der Kaschubei.

  • prußisch „klausemai, klauzit“ = hören, gehorchen
  • „klausennis“ = Frager, Aushorcher, später auch Beichtvater
  • preußisch-litauisch „klausus“ = wer mit einem scharfen Gehör begabt ist, aufmerksam hörend, einer Sache lauschend
  • lettisch "kluss" = ruhig, geheimnisvoll
  • litauisch "buda" = Hütte

+ prußisch "wilit" = wünschen

  • preußisch-litauisch "myleti" = gastfreundlich aufnehmen, bewirten, etwas gerne tun

+ prußisch "kurpins" = Schuhe

  • "kurpjus, kurpjunas" (litauisch "kurpius") = Schumacher


Politische Einteilung

Nicht incommunalisirter Wohnplatz (Millkurpen) 1874. Gutsbezirk (Klooschen (Millkurpen) Oberförsterei) 1888. Gutsbezirk (Klooschen, Forstgutsbezirk) 1907.
1939 ist Klooschen ein Forstamt.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Zum Forstbezirk Klooschen gehörten mehrere Standorte:

  • Die Oberförsterei Klooschen gehörte 1888 und 1907 zum Kirchspiel Prökuls.
  • Der Forstgutsbezirk Klooschen auf der Kurischen Nehrung bei Nidden gehörte 1907 zum Kirchspiel Nidden.

Katholische Kirche

Klooschen gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Der Friedhof von Klooschen liegt heute mitten in einem Wald. Da das GPS dort nicht richtig funktionierte, sind bisher nur die typischen Anzeichen: Lichtung und typische Grabpflanzen die nun wild wuchern Indikatoren für einen ehemaligen Friedhof.

Stand Mai 2013 Peter Wallat


Rund um das Klooscher Wäldchen, ein Beitrag von M. Jankus im Memeler Dampfboot vom 24.März 1956

Wenn man von Prökuls aus über die Mingebrücke kam, dann zweigte nach rechts ein kleiner Fußweg ab, der längs der Minge bis zur Eisenbahnlinie führte. War man über die Eisenbahnschienen herübergeklettert…..so kam man auf eine schöne Promenade…… Links dehnte sich das Wäldchen mit seinem reichen Baumbestand, rechts war das dicht begrünte Ufer der Minge, die hier einen sehr großen Bogen nach Gropischken und Launen machte. Längs der Promenade kam man bis dicht an das Forsthaus. Dann führte der Weg über einen Bleichrasen bis zur Fortsetzung des Spazierweges nach Baumgarts zu. Hier fand man an der rechten Seite des Weges einen kleinen Friedhof, der im Schatten hoher Bäume sehr eigenartig wirkte. Als bekannteste Persönlichkeit ruhte hier der Gründer der Gropischker Erziehungsanstalt und des Prökulser Vorschußvereins Pfarrer Schröder. Im Frühjahr 1942 war ich zum letzten Male auf diesem Friedhof. Er war schon nicht mehr gepflegt. Das kleine eiserne Tor ließ sich kaum öffnen. Ich verbrachte damals einen Nachmittag damit, den Gottesacker etwas aufzuräumen. Ich scharrte das verwelkte Laub von den Gräbern und warf es über den Zaun. Wie es da wohl heute aussehen mag?


Standesamt

Klooschen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.


Bewohner

  • 1683: Andruttis beym Hanskis 19 J(ahre), Ilze beym Janis Zuggurris 18 J. [6]



Geschichte

Budwillen Macke (Matzke) - Caschubischken

  • Der Wildnisbereiter Albrecht Stölzner erhält "die zwey wüste Huben Hans Caschube genannt, im Dorf Pomininge Preokullscher Creyses gelegen," die er schon lange besessen zu kölmischen Rechten gegen Zins d. 17. April 1654.
  • Diese beiden Hufe waren die des Matz Budwill und des Andres Schiel (Schill), Hans Caschuben Erben genannt, 23. Juli 1664. Das Gütchen hieß deswegen auch Caschubischken.
  • Am 10. Januar 1665 besaß es Otto Felgendrew, Wildnisbereiter zur Mümmel, welcher seit 1663 auch Stragna inne hatte.
  • 5. Juni 1680: Der Landkämmerer zu Prökuls Jeremias Eckert hat die drei Berahmungshufen seines seligen Vaters zu Andres Schillen im Dorfe Macke Budwillen an sich gebracht und tauscht gegen zwei Stücke in der Skere Winge und der Aploke Darße ein Land Suggerischke von seinen Nachbarn Jahn Milkurp und Jahn Ogel.
  • Diese drei Berahmungshufen wurden Milkurpen oder Nausseden genannt.
  • Die Witwe des Wildnißbereiters Felgendrew, Dorothea, geb. v. Dehmen, besaß 1723 Stragna und die diesem einverleibten 2 kölmischen Hufen des "Cassubischen Landes", , sowie die 3 Berahmungshufen zu Nausseden.
  • Ihr Schwiegersohn, der Wildnißbereiter Christian Gabriel Mülich, desssen Frau Sybilla Maria geb. Felgendrew, bereits verstorben war, verwaltete wol das Gut und sollte es nach dem Tod der Schwiegermutter erben. Er war der Nachfolger des Wildnisbereiters Boeckel und durch Felgendrews mit ihm verwandt.
  • Im Jahre 1762 gehörte Budwillen Macke oder Milkurpen dem Förster Eckert.[7]


Verschiedenes

Karten

Klooschen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe Millkurpen oder KA Kloschen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Oberförsterei Klooschen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Oberförsterei Klooschen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klooschen im Messtischblatt 0494 Wilkieten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Forst Klooschen

Forst Klooschen in den Messtischblättern 0393 Götzhöfen und 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Forst Klooschen in den Messtischblättern 0393 Götzhöfen und 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Forst Klooschen im Messtischblatt 0494 Wilkieten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Forst Klooschen in den Messtischblättern 0494 Wilkieten und 0495 Grünheide (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KLOHENKO05PM</gov>

Quellen

  1. Prästationstabelle Prökuls Nr. 1 von 1743
  2. Taufbuch Prökuls
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  5. GOV: http://gov.genealogy.net/
  6. Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
  7. Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918