Topographia Bavariae/115

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Topographia Bavariae
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dem Schloß Andechs/ so vor 50. Jahren zerbrochen worden/ wider erbawet hab. Anno 1388. seye das Heiligthumb/ so lang daselbst vnter der Erden verborgen gewesen/ vnd deßwegen der Berg Andechs Heilig genant/ gefunden/ auff Mönchen gebracht/ allda dem Volck gewiesen/ vnd hernach / durch Hertzog Ernsten in Bäyern/ wieder auff den Heil. Berg gethan/ vnnd von jhme ein Stifft daselbst angeordnet worden; dessen Sohn Albertus aber/ an solches statt/ ein Benedictiner Closter/ so noch allda ist/ auffgerichtet habe. Gehört in die OberBäyrische Regierung gen Mönchen/ vnnd geschehen dahin grosse Wallfartē. Besihe hievon auch Brunnerum part. 3. Annal. Boicor. lib. 13. p. 613. Matthaeus Raderus, in epist. dedicat. Bavar. Sanct. vol. 1. sagt fol. 5. also: Ascendamus Andecensem montem, qui à Sanctitate nomen accepit, & est quoddammo do commune Coelitum Mausoleum &c. Das Benedictiner Closter allda wirdt zu S. Nicolao. vnd Elisabetha genant; dessen erster Abbt Eberhardt Stöcklin An. 1462. gestorben/ vnnd der zwantzigste in der Ordnung/ Namens Maurus Friesenegger/ An. 1640. erwöhlet worden ist. War vorhin ein Canonich Stifft/ oder Secularium Canonicorum domicilium. Sihe Miraeum in Chron. S. Benedict. cap. 91. Hund. tom. 2. Metrop Salisb. pag. 93. Papst Sixtus der Fünffte/ hat die Walfahrten hieher/ vnnd die newe Augspurgische Bruderschafft deß H. Bergs Ander/ den 25. Julij/ Anno 1587. mit Gnad/ vnnd Ablaß/ sonderlich bedacht davon/ im folgenden Jahr/ ein Bericht in den Truck kommen ist.

      Was das obgedachte Schloß anbelangt/ so haben solches Hertzog Ludwig in Bäyern/ Heinrich Marschall von Calatin/ vnd Graf Otto von Faley/ zerstört/ weil Otto von Wittelspach Käyser Philippen vmbgebracht hatte.

Auroltzmünster/

zwischen Altham/ vnd Riet/ ein Marcktflecken/ so in die Regierung Burckhausen gehörig.

Berchteßgaden/ Berchtoldßgadē/

eine mächtige vnn reiche Probstey/ so in Geistlichem allein dem Röm. Stul; in Weltlichem aber ohnmittelbar dem Röm. Reich vnterworffen ist; so Ertz-Bischoff Wolffgang Dieterich von Raitenaw/ zu Saltzburg/ jhme zueygnen wollen; aber nichts dabey/ als Gefängnuß/ erhalten hat. Jn den Berchtoldsgadischen Brieffen wirdt/ vnnd zwar recht vermeldet/ daß Graf Beringer/ vnnd sein Bruder Chuno von Sultzbach/ mit sammt jhrer Mutter Jrmogard/ das Berchtoldgadische Closter in die Ehr S. Johannis deß Täuffers/ vnd S. Peters gestifftet/ vnd mit vielen Gütern begabet haben/ im Jar 1108. Kayser Rudolph der Ander/ nennet in einem Brieff 1577. den Probst/ vnd Ertz-Diacon dieses der Regulierten Chor Herren S. Augustini Closters/ Jacobum, seinen Andächtigen Fürsten. Es hat das darzu gehörig Ländlein den Nahmen von dem Closter/ so seinen absonderlichen ReichsAnschlag nemmlich 2. zu Roß/ vnnd zwantzig zu Fuß einfachen Monatlichen Römerzug hat. Contribuirt zum Vnderhalt deß Kays. CammerGerichts Jährlich 75. Gulden. Es verwaltet aber solche Gefürte Probstey Herr Ferdinand/ vnd nach dessen Ableiben Herr Maximilian Heinrich/ Churfürst vnnd Ertzbischoff zu Cölln/ Hertzog in Bayern/ ic. Besihe tom.2.Metrop.Salisb.fol.152.seqq.

Bernried/

ein Closter der Regulierten ChorHerren S. Augustin, am WirmSee/ davon tom.2. Metrop.Salisb.fol.149. Brunnerus nennets Bernriedense Coenobum al Lacum Vermium, vnd handelt davon part.3l.12.p.253. Rader.vol.1.Bavariae Sanctuae, Coenobium Vermilacum, oder Beronicum, ad lacum Vermicum, vnnd saget/ daß die H.Jungfr. Herluca, so deß Jahrs 1090. gelebt/ darinn gestorben seye. Siehe von den Pröbsten allhie/ deren der Erste/ genant Otho, vmbs Jahr 1120. gelebt/ deß H. Caroli Steng. Res Augustanas, in Mantissa,p.32.

Beurberg/

ins gemein Peylberg, an der Loysa[1]/ so auch ein solches Closter ist/ davon am 135.Blat bemelten tom.2.Metrop. vnd in Räderi Bavaria Sancta vol.3.

Beurn/

insgemein Benedict Beurn/ zum Vnterscheid Michel Beurn/ im Saltzburger Land/ nicht weit vom Wasser Saltza gelegen/ genandt. Es ist Benedict Beurn ein Closter Benedictiner Ordens/ nahendt den Alpen/ davon an gemeldtem Orth/

  1. Beuerberg, Eurasburg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Bayern