Johannisburg

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Johannisburg
Johannisburg

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Wappen Johannisburg


Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Johannisburg > Johannisburg
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Johannisburg (mitte rechts) auf der Karte Süd-Ostpreußen um 1936 Durch Anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Einleitung

Wappen Lyck
Das Wappen zeigt im geteilten,
oben von Silber und Schwarz
gespaltenen, unten im roten Feld
das auf goldener Schüssel liegen-
de Haupt Johannes des Täufers.

Allgemeine Information

Johannisburg war eine Stadt im Landkreis Johannisburg.
Zur Stadtgemeinde Johannisburg gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze [1] [2] [3] :
Abdeckerei | Bahnhof Johannisburg | Schlachthof Johannisburg | Johannishöhe | Wolka | Oberförsterei Johannisburg |Oberförsterei Wolfsbruch
Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen, der polnische Name ist Pisz. [4]
Die Stadt lebte von der Holzverarbeitung und von der Baustoffindustrie. Östlich der Stadt liegt der Warschau See.


Einwohner

1939: 6.154

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchliche Zugehörigkeit

Katholische Kirchen

  • 22.4.1869, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1869, No.21, Verordnung No.268
Ich habe in Johannisburg einen kathol. Seelsorger in der Person des Kuratus Bernh. Blaschy angestellt und demselben die
Patoration der in der Stadt selbst und in einem Umkreise bis auf zwei Meilen hin wohnenden Katholiken übertragen. Dem-
nach tritt Blaschy den letztern gegenüber in alle Recht und Pflichten eines zuständigen Pfarrers, selbstverständlich unter
Beachtung der bezüglich der Civilstandsregister und des des Aufgebots im Gesetze vorgesehenen Beschränkungen, soweit
diese nicht schon das Einpfarrungsdekret vom 14. Januar 1817 (cf. Amtsblatt der Königl.Regierun zu vom Jahre 1817 Seite 68)
aufgehoben sind.
Die betreffenden katholischen Glaubensgenossen erhalten hievon Nachricht mit der Weisung, sich wegen des Gottesdienstes,
des Empfangs der heiligen Sakramente und der Parochialhandlungen an den genannten Geistlichen zu wenden.
Frauenburg, den 22. April 1860.
Der Bischof von Ermland, Philippus. [5]
  • 17.10.1870, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, No.46, Verordnung No.671
Im Auftrage des Königl. Minsteriums der geistlichen Unterichts- und Medizinal-Angelegenheiten wird die nachstehend abgedruckte von dem Herrn Bischof von Ermland ausgefertifte Erektions- und Circumscriptions-Urkunde der Missions-Pfarrei
Johannisburg vom 21.Juli 1870
mit dem Bemerken publiziert, daß derselben, Seitens des Herrn Ministers der geistlichen Angelegenheiten die staatliche Anerkennung ertheilt ist.
Gumbinnen, den 17.10. 1870
Königliche Regierung, Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen.
Philippus durch Gottes Erbarmung und des hl. apostolischen Stuhles Gnade Bischof von Ermland.
Die in dem Kreise Johannisburg wohnenden Katholiken wurden ehedem durch die Geistlichen in Heiligelinde, später durch den Curatus von Lyck missionsweise pastioriert. Da jedoch auf solche Weise für die Befriedung der religiösen Bedürfnisse jener Katholiken nicht ausreichend gesorgt war, so ließen Wir bei Gelegenheit der Sekundizfeier des Papstes Pius IX. in Unserer Diözese eine Collecte abhalten, deren Ergebniß so erfreulich war, das Wir sofort im Frühjahr 1869 einen eigenen Geistlichen in Johannisburg anstellen konnten. Zwar sind die Verhältnisse dortselbst noch nicht soweit entwickelt, daß schon jetzt die Errichtung einer förmlichen Parochie möglich wäre, es ist aber zur Consolidirung des dem Geistlichen in Johannisburg überwiesenen Bezirkes und zur Anerkennung seiner amtlichen Stellung Seitens der hohen Staatsbehörden Uns zweckmäßig erschienen, nachstehende urkundliche Bestimmungen zu treffen.
1. Als Seelsorgsprengel werden dem Missionspfarrer in Johannisburg überwiesen
a) der ganze landräthliche Kreis Johannisburg und
b) ein Theil des landräthlichen Kreises Sensburg, welcher begrenzt wird im Westen durch den Mäker-See, im Norden durch den Gartschunka-Fluß, den Garten-See und einen Theil des Beldahns-See's, nämlich von dem Ausfluße des Gartens-See's bis zur Verbindung mit dem Spriding-See, im Osten und Süden endlich durch die Johannisburger Kreisgrenze.
Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [6]

Katholisches Kirchspiel Johannisburg

Kirchen

  • 1843 Wurde die Kirche als Fachwerkbau errichtet.
  • In Andreaswalde Gotteshaus der Sekte der Sozinianer


Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Prußische Stammesgebiete
  • Johannisburg liegt im prußischen Stammesgebiet Galindien an der Galinde und in der Johannisburger Heide südlich des Spirdingsees.
  • Hochmeister Heinrich Dusemer gründete am Ausfluß des Pissek aus dem Warschausee zur Sicherung des Flußübergangs das Haus Johannisburg.
  • 1345 Eroberung durch die Ordensritter von Creuzburg (Ermland) aus: 1285 u. 1348 Lötzen, 1335 u. 1396 Angerburg, , 1360 Ortelsburg
  • 1342 Errichtung eines Orddenshauses als Grenzfestigun gegen einfallende Litauer. Die Gründung ging von Balga aus.
  • 1361 und 1366 wird das Haus in Asche gelegt.
  • 1367 wird eine Siedlung neben dem Ordenshaus erwähnt. Der Komtur zu Balga, Ulrich Fricke, gestattete den vor der Burg ansässigen Jägern, Beutnern und Fischern freie Jagd in den umliegenden Wäldern und Fischerei in einigen Seen.
  • 1451 verlieh Hochmeister Ludwig von Erlichshausen der zu einem Dorf gewachsenen Burgsiedlung 200 Hufen.
  • 1645 Stadtrecht durch den Großen Kurfürsten.
  • Die Stadt wurde von einer Mauer umgeben und erhielt Palisadenbefestigungen
  • 1676 ließ sich die wegen ihres Glaubens geächtete Sekte der Sozinianer in Johannisburg und einigen umliegenden Dörfern nieder. *1797 bis 1799 war Major Yorck von Wartenburg als Kommandeur des Füsilierbataillons in Johannisburg stationiert.
  • 1806/1807 wurde die Stadt geplündert und mußte hohe Kontributionskosten an die Franzosen aufbringen.
  • 1813 weilte Zar Alexander beim Durchzug der russischen Armee im Ort.
  • 1818 wurde die Grenzstadt Kreissitz, die im 19. Jahrhundert durch Holzindustrie und Gewerbebetriebe aufblühte.
  • 1939 hatte Johannisburg 6300 Einwohner.
  • 1971 hatte die Stadt 11000 Einwohner.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Johannisburg

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges


Persönlichkeiten

  • 1525 wurde der Literaturhistoriker Georg Christoph Pisanski geboren, bekannt durch sein "Literärgeschichte von Preußen".


Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

  • Ciganski, Adam, Jäger, zum Förster in Kobußen, Amt Johannisburg 27.2./10.3.1759.

Vereine

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>JOHURGKO03VP</gov>

Fußnoten

  1. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens GEMEIN1 wurde kein Text angegeben.
  2. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens GEMEIN2 wurde kein Text angegeben.
  3. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.129-131
  4. http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Pisz&level=miejsc&wojewodztwo=&powiat=&gmina=&miejscowosc=&advanced=false
  5. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1869, Nr.21, Verordnung Nr.208, S.112 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  6. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, Nr.46, Verordnung Nr.671, S.293 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  7. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen Band I: Provinz Ostpreußen,Berlin 1931