Suderwick (Bocholt)
Suderwick: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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Früherwähnung
Kirchspiel
- 1188-1300 parrochia Suderwic";
- 1291 „Suderwic in parrochia Borken"
- Quelle: Philippi, Güterv. v. Dale, S. 413; INA Beibd. I. H. 1, Kr. Borken, S. 219, Nr. 32.
Einleitung
Seit 1260 aus dem Bocholter Kirchensprengel ausgegliedert bildete diese Bauerschaft den südlichen Teil der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo und erhielt von dieser Lage her wohl auch ihren Namen (vor 1281: „su-derwic“, holländisch: süder wijk, das heißt Siedlung im Süden). Die Bauerschaft lag lange Zeit im Schatten des bedeutenderen, offenbar schon in heidnischer Zeit zentralörtlichen Dinxperlo (germanische Thingstätte?) und wurde im Ortsplatt herkömmlich „Surek“ genannt.
Siedlung
Suderwick bildete eine im äußersten Westen der Stadt Bocholt, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Gemeindegrenze von Dinxperlo gelegene Kämpesiedlung.
Suderwick erhielt 1973 eine eigene Schwimmhalle („Eurobad“) an der Sporker Straße. Der Stadtteil hat überwiegend Wohnbebauung, die Bevölkerung arbeitet zum Großteil in Bocholter Betrieben.
Kirchengründung (rk.)
Nach Trennung der Pfarre Dinxperlo vom Stift Münster und ihrem Übergang zum Protestantismus erwies sich für die beim Stift verbliebene Bauerschaft Suderwick der Bau eines eigenen Gotteshauses als notwendig. So wurde die bald nach 1682 errichtete Michaelskapelle Pfarrkirche. 1765 ersetzte man sie durch einen barocken Bau.
Einwohner
Ende des 16. Jh. gab es nur 13 überwiegend wüste oder wenig genutzte Höfe.
Berühmte Personen
Protestantismus
Die innerhalb des Zeitraums 1662 bis 1750 von 94 auf 380 Seelen angewachsene Bauerschaft neigte nach dem Übertritt großer Bevölkerungsteile des gelderländischen Nachbarortes zum Protestantismus. Für die seit 1865 errichtete ev. reform. Gemeinde Suderwick besteht seit 1877 eine eigene ev. Kirche zwischen Sporker Straße und Johannes-Meis-Straße.
Katholizismus
Um 1682 wurde zunächst ein Wohnhaus für Zwecke des kath. Gottesdienstes gestiftet, das, zu einer Kapelle umgebaut und vor 1732 mit Pfarrechten begabt, 1765 an derselben Stelle durch die heutige St.-Michael-Kirche ersetzt wurde (1980 innen völlig renoviert).
Schulen
Katholische Schule
Für eine erste, schon vor 1791 existierende kath. Schule wurde 1814 ein Gebäude errichtet, das 1933 einem Neubau an der St.-Michael-Kirche wich. Ein weiterer Neubau aus dem Jahre 1966, die Pfarrer-Wigger-Schule, wurde um 1975 als städtische Gemeinschaftsgrundschule genutzt.
Evangelische Schule
Die seit 1857 eingeführte und 3 Jahre später im eigenen Schulhaus an der Sporker Straße untergebrachte ev. Konfessionsschule (Johannes-Meis-Schule) erhielt 1913 einen Neubau, der verschiedene Erweiterungen erfuhr und zwischenzeitlich mehrmals auch die Klassen der kath. Schule aufnahm. Die Gebäude der inzwischen aufgelösten Schule dienten um 1975 u. a. einer Stadtteilbücherei.
Landesherrschaft
- Bis 1802 Fürstbistum Münster, Amt Bocholt (historisch)
- 1803-1810 Fürstentum Salm-Salm
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken, Amt Liedern
Verwaltungseinbindung
- 1895: Suderwick, Dorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Bocholt, Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner: 654
- Quelle: Hic Leones
Amt Liedern
Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt.
- Gemeinde Suderwick: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Vanderbosch, Ortsklasse D.
- Einwohner 870
- Gesamtfläche 697 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.). Pfarramt (ev.). Volksschulen 2. Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Isselburg 4.5 km. Freiwillige Feuerwehr, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätsversorgung. Autoverbindung,
- Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, davon Zentrum 3, Deutschnationale Volkspartei 3.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- 1975 Stadt Bocholt, erweitert um die Gemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick und einen Teil der Bauerschaft Lankern der ehemaligen Gemeinde Dingen.
Bevölkerungsverzeichnisse
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Suderwick:
- Kirchenbuchduplikate: ev., Geburten, Heiraten, Tote 1865-1874 (s.a. Anholt und Bocholt)
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten, Tote 1815-1840, 1850-1874
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten (1808-1815)
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten, Tote (1839-1849)
- Pfarrbuch: Juden Geburten, Heiraten, Tote 1815-1821
Abschriften der Mormonen
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Bocholt
Pfarrei (rk.)
Die Bocholter Bauerschaft gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster und ihrem Übergang zum Protestantismus erwies sich für die beim Stift verbliebene Bauerschaft der Bau eines eigenen Gotteshauses als notwendig. So wurde die bald nach 1682 errichtete Michaelskapelle Pfarrkirche. 1765 ersetzte man sie durch den jetzigen barocken Bau.
Reformation
Die Bocholter Bauerschaft Suderwick gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster erfolgte ihre Übergang zum Protestantismus.
Evang. Gemeinde
- 1937 Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus in Suderwick
- 1937 Pfarrbezirk: Suderwick, Teil von Spork 5km [1]
Archiv
Literatur
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Suderwick in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Gemeinde- u. Pfarralmanch für die Kirchenprovinz Westfalen der Evang. Kirche der altpreußischen Union (1937)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SUDICKJO31GU</gov>