Harsewinkel: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Harsewinkel/Batchnummern]]
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* Einwohnerliste 1740. Bearbeitung: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-Mail [mailto:e-graaf@gmx.de]
* Status animarum 1749/50, Bearbeitung: Norbert Henkelmann, Kerßenbrockstraße 22, 48147 Münster. e-Mail [mailto:norbert.henkelmann@muenster.de]


====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]====  
====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]====  

Version vom 1. Februar 2009, 12:33 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Gütersloh > Harsewinkel


Lokalisierung Harsewinkel innerhalb des Kreises Gütersloh

Früherwähnung

Name

„Hasuinkla" ca. 1100; „Haswinkila" ca. 1050 (Cod. tr. W. I. S. 28); „Hoswincla" 1185 (WU. II. Cod. Nr. 451); „Hoswinkele" 1188; „Hoswingel" 1295.

Grundbesitz

Kirche

Bauerrichter

Schon 1214 hatte daher der Abt von Marienfeld das Recht, in Harsewinkel einen Bauerrichter zu bestellen.

Landschaftslage

Harsewinkel liegt etwa 60 m hoch im sandigen Ostmünsterland, 60 km östlich von Warendorf, 2 km nördl. der Ems in einer von Weide- und Ackerland mit Streusiedlungen, die bis ins Stadtgebiet hineinreichen, sowie Wäldern und Dünen gezeichneten Landschaft.

Ursprung der Ortschaft

Die Kirche auf einer curtis der Herren von Rheda erbaut, auf der auch das Dorf (villa) er¬wuchs.

Stadtgründung

Allmählich im Mittelalter zum Wigbold (1592) geworden. Seit 1843 nach der Landgemeindeordnung verwaltet; danach Stadt. Die Gemeinde Harsewinkel, Stadt und Kirchsüiel, 1937 zusammengeschlossen.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsene Siedlung mit umegelmäßigem Grundriß; rippenförmiges Straßennetz mit drei Hauptstraßen. Markt und Kirchplatz an einer Hauptstraße. Harsewinckel war nicht befestigt.

Gebäude

Pfarrkirche St. Lucia im Stadtmittelpunkt, romanisch, vielleicht 9. Jhdt., mindestens im 11. Jhdt. gegründet als Eigenkirche des Geschlechtes von Rheda, auf ihrem Haupthof (später Richterhof) erbaut, dem Kloster Marienfeld geschenkt 1185 bis 1803, Turm 12. Jhdt., Chor 13. Jhdt., mittlere Kirche gotisch 15. Jhdt., abgerissen 1857, Neubau 1860.

Brände

Brände 1663, 1697 (der ganze Happenschlaut, 26 Häuser), 1716 (40 Häuser).

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

Kirchspiel Harsewinkel hatte 1498: etwa 670 Einwohner, 1749: 3.159 Einwohner.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: kath.: seit 1683.

Abschriften der Mormonen

  • Harsewinkel/Batchnummern
  • Einwohnerliste 1740. Bearbeitung: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-Mail [1]
  • Status animarum 1749/50, Bearbeitung: Norbert Henkelmann, Kerßenbrockstraße 22, 48147 Münster. e-Mail [2]

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1810-1814 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1823-1842 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Joh. Christ. Rincklake, Maler, * 19. 10.1764 Harsewinkel, +18.06.1813 Münster.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 1.210 Einwohner (E.), 1828: 1.035 E., 1843: 1.022 E., 1858: 973 E., 1871: 855 E., 1885: 888 E., 1895: 920 E., 1905: 917 E., 1925: 1.041 E., 1933: 1.276 E., 1939: 3.770 E., 1946: 4.931 E., 1950: 5.183 E. (davon im Stadtkern 1.751 Einwohner.).

Sprache

  • Um 1650 langsames Eindringen des Hochdeutschen. Lateinisch als Amts¬sprache neben deutsch bis um 1750.
  • Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache bis 1954 noch erhalten. Die Mundart von Harsewinkel gehört in den Bereich Münster des Westfälischen. Kennzeichen: ick sin 'ich bin', bauen `bauen', aber sniggen 'schneien', maget `(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

1954: Ackerbürgerstädtchen. 2 Jahrmärkte seit 1592; 4 Kram-, Vieh-, Woll- und Kleesamenmärkte um 1845; Flachs- und Kleesamenmärkte gingen im 19. Jh. ein, aber 1954 immer noch bedeutende Kleesamenzucht. Daneben noch um 1845 Weberei. Etwas Industrie seit 1913: Landwirtschaftliche Maschinenfabrik mit Versand nach Übersee (1000 Beschäftigte) mit angeschlossenem Kalksandsteinwerk. 1 Metallwarenfabrik und seit 1946 Elektrokleingeräte.

Maße und Gewichte

  • Harsewinkeler Maß 1840, Geltungsgebiet: Kirchspiel Harsewinkel und Marienfeld.
    • Benennung: Harsewinkeler Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spint gleich 3 Becher.
      • Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Bürgermeistereiamt vorfindlichen Scheffel. Messungsart: Streichmaß.
        • Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.571.327 oder abgerundet 1.571 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 28,11 Liter.
    • Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten

Verkehr

1954: Harsewinkel ist abgelegen vom Verkehr. Privatkleinbahn Ibbenbüren -Gütersloh- Hövelhof (Teutoburger-Wald-Eisenbahn) 1901. Landstraße Warendorf -Harsewinkel- Gütersloh.

Umgebungsbedeutung

Harsewinkel hat nur für die nächsten Streusiedlungen einige Bedeutung.

Verwaltung

Rat

Bürgermeister und Rat. Aus einem von Rat und Gemeinde gewählten Zehnerausschuß nahm der Abt von Marienfeld 6 Koerherren, die ihm 2 Bürgermeister vorschlugen, von denen der Abt einen annahm. Der Rat von den Koerherren frei gewählt (1602 zuerst erwähnt).

Gericht

  • Wigboldgericht in den Händen des Abtes von Marienfeld. Schon um 1200 bildete das Dorf einen eigenen Gerichtsbezirk.
  • Schon 1214 hatte der Abt von Marien¬feld das Recht, in Harsewinkel einen Bauerrichter zu bestellen.

Landesherrschaft

Landesherren

Zeitzeichen 1895

  • Harsewinkel, Wigbold / Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster , Kreis Warendorf, Amt Harsewinkel,
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Harsewinkel, Amtsgericht Warendorf, ev. Kspl. Brockhagen, kath. Kspl. Harsewinkel, Postbezirk, Telegrafenamt.
    • Gesamtfläche: 38,6 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 182 Gebäude
    • Einwohner: 920 (6 Ev., 903 Kath., 11 Juden)
    • Gewerbe: Mühlen.
  • Kirchspiel Harsewinkel, Dorf / Landgemeinde im Amt Harsewinkel
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Harsewinkel, Amtsgericht Warendorf, ev. Kspl. Warendorf, kath. Kspl Harsewinkel,
    • Gesamtfläche: 5420,7 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 250 Gebäude
    • Einwohner: 1.372 Ew. (59 Ev., 1.313 Kath.).

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen neu 1974
Datei:Wappen 1939 Harsewinkel Kreis Gütersloh.jpg Beschreibung:

Wappen (alt): (verliehen 1939) In rotem Schild ein goldener Wellengöpel, bewinkelt von 3 silbernen Pferdeköpfen.

Siegel (-?-)

Flagge: ?.

Stadtgebiet

  • Die Gemarkung umfaßt zahlreiche Streusiedlungen (Bauerschaften). Zusammenschluß mit dem Kirchspiel Harsewinkel 1937 (5423 ha).
  • Gebiet 1885 und 1926: 39 ha, 1951: 5462 ha.
  • Bis 1972 Amt Harsewinkel mit den Gemeinden Harsewinkel-Stadt, Harsewinkel-Kirchspiel (vereinigt 1937), Marienfeld und Greffen (bis 1820 Amt Sassenberg).
  • Ab 1973 Stadt Harsewinkel mit den Ortsteilen Harsewinkel, Greffen und Marienfeld .

Politische Einteilung

Harsewinkel besteht aus folgenden Ortsteilen:

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Bistum Münster, Archidiakonat des St. Mauritz (Münster), seit 1185 Kloster Marienfeld, 1954 Dekanat Warendorf. Ursprünglich Patronat der Edlen von Rheda (Hauptstifter des Klosters Marienfeld).

St. Lucia Kirche

St. Lucia Kirche Harsewinkel

Bekenntnisse

1871: 3 Ev., 1925: 17 Ev., 1946: 296 Ev. und 87% Kath. (mit eingemeindetem Kirchspiel).

Wohlfahrtspflege

Krankenhaus St.-Lucia-Hospital 1900.

Bildungswesen

Schulen

1954: Volksschule. 1678 ein Schulmeister und eine Lehrerin; Bau eines Schulhauses. 1827 Neu¬bau der Schule; 1925/26 private Rektoratschule. 1954 13klassige Stadtschule und 3 einklassige Schulen.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau- und Kunstdenkmäler, Kreis Warendorf (1896).
  • ... dann machen wir es allein. Beiträge zur Geschichte der Stadt Harsewinkel. 1996.
  • Inventare der nichtstaatlichen Arch. des Kreises Warendorf (1908).
  • Kleinet Duorp in's Mönsterland — 950 Jahre Greffen. 1992.
  • Wix, H. Studien zur westfälischen Dialektgeographie im Süden des Teutoburger Waldes, DDG 9 (1912/21).
  • Werland, Walter: 1000 Jahre Harsewinkel. 1965.
  • Werland, Walter: Marienfelder Chronik. 1981.
  • Werland, Walter: Aus Greffens alten Tagen. 1976.

Periodika

  • Warendorfer Bllätter, Beilage zum Neuen Emsboten (1902ff.).

Bibliografie-Suche

Weblinks

offizielle Webseiten

Stadt Harsewinkel

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

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Wappen vom Kreis Gütersloh Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh (Regierungsbezirk Detmold)

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


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