Landschaften des Memellandes: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2023, 00:13 Uhr
Moore
- Nun, ich will es euch sagen: Ein Moor ist ein Stück Land, bei dem der liebe Gott mit seiner Schöpfungsarbeit noch nicht ganz fertig geworden ist. Sein Geist schwebt noch darüber, wie am dritten Tag der Welt, und die Menschen, die dort wohnen, die fühlen es. Denen, die Gott lieben, erscheint es schön, ihn so in ihrer Nähe zu fühlen; die anderen meinen, es würde ihnen ein wenig unheimlich und unbehaglich dabei; ja, manche wandelt die Furcht an, daß sie fliehen möchten, wenn sie in seine Nähe geraten.
- Wißt ihr noch , wie es in der Schöpfungsgeschichte heißt, wo es geschrieben steht: "Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Örter, daß man das Trockene sehe!"
- Nun seht: Ein Moor ist ein Stück Land, in dem Wasser und Erde noch ganz innig miteinander verbunden sind. Braun ist die Erde, und wenn die Abendsonne darauf niederscheint, mit schrägen Strahlen, dann leuchtet sie so, als wäre alles aus Gold. Lockend leuchtet sie und zieht den Menschen an, daß er darüber hingehen möchte. Aber er kann sie nur auf weiten Strecken, schwankenden und wankenden Fußes überschreiten, und dann gibt es Stellen, die keines Menschen Schwere zu tregen vermögen - wo er einsinkt, langsam von der Feuchtigkeit der Tiefe eingesogen und aufgezehrt wird, bis nichts mehr von ihm zu sehen ist. Und es gibt Stellen, an denen das Wasser an der Oberfläche steht und schimmert und das Licht der Sonne, das Licht des Mondes und der Sterne widerspiegelt. ...
- (aus "Das Abenteuer im Moor" von Paul Brock, 48 Seiten, J.G. Oncken Verlag, Stutgart und Kassel, 1949)
Rupkalwener Moor, Medszokel Moor, Berstus Moor (im Kreis Heydekrug)
Bredszuller Moor (im Kreis Heydekrug/Niederung)
- Alt Rugeln
- Aschpurwies (Familienname)
- Augstumal
- Berstusmoor
- Berstus- und Medszokelmoor
- Bismarck (Kr.Heydekrug)
- Dauperner Moor
- Dobe (Familienname)
- Dumbris/ Dummschat (Familienname)
- Gröszpelken
- Iszlusze
- Jatzischken
- Jodeglienen
- Kackschies (Familienname)
- Killus (Familienname)
- Lamotina (kurische Landschaft um Heydekrug [1]
- Lapallen
- Lunau (Familienname)
- Morath (Familienname)
- Parmaies (Fluss)
- Peglau (Familienname)
- Schäferei (Kr.Memel)
- Schwenzler Moor/ Schwenzeln
- Packledimmer Moor
- Patra (Familienname)
- Rupkalwen
- Szeszuppe (Fluss)
- Tillwix (Familienname)
- Tyrusmoor
- Uszpirden
- Usztilten
Baltisches Vokabular
- arma (pruß-sud): Sumpf, Bruchland, Morast
- at-piles (lett): Moraststellen, die im Winter nicht zufrieren
- augst, augstan: hoch, oben
- augstmala: Hochmoor
- bagno (pomor): Sumpf, Moor, Bruch
- balinis (lit): Sumpfbewohner
- balit (pruß): Sumpf, morastiger Ort
- dumblas (pr-lit): Schlamm, Morast
- ižlugt (pr-lit), izžlugt (lett): nass werden, durchweichen, sich voll Wasser saugen, weichen, durch Nässe verderben
- greižioti, gryžuoti (pr-lit): wackeln, schwanken
- kaminai (pruß-sud): Moos
- kerpe (pruß): Moos
- kimins (nehr-kur), kiminai (zem): Moos
- kiminuoats (nehr-kur): moosig
- kirnis (zem): Sumpf, Bruchland, Morast
- klemšioti (pr-lit): waten, in Schmutz, Sumpf, Morast einsinkend gehen
- klimpti (pr-lit): in morastigem Boden einsinken, sich fallend zur Seite neigen
- kretene (nehr-kur), kritus (lit): sumpfig
- kudra (lett), kudras (pr-lit): Torf, Moorgrund, Schlamm, Schmutz, Morast, Weiher, Teich, Teichmuschel, Fischbehälter
- kyla (pruß): Sumpfbruch
- labas (pruß-sud): Sumpf, Bruchland, Morast
- lama (kur): Pfütze, feuchtnasses Sumpfgelände
- lang, langa (nehr-kur): Sumpfloch
- lauzums (nehr-kur): Bruch, Gebüsch, Bruch im Holz
- leika (nehr-kur): Haffwiese
- lieknas (pr-lit): sumpfiges Gelände, tiefggelegene feuchte Wiese
- liunas (pruß): das schwimmende Gewurzel in Sümpfen
- lukna (pruß): Sumpfpflanze, Wasserpflanze, Mummel (gelbe Teichrose)
- lumpe, lompe (pruß): Ort, der bei Betreten zittert
- luzis (pruß), lužis (lett): Bruch, Brechen, Zerbrechen, Knick, durch umgebrochene Bäume entstandenes Loch
- luznis (lett): Ort im Wald, wo viele gebrochene Bäume sind
- maina (lett): Sumpf
- meldas (pruß-sud): Sumpfland, Sumpfgras
- molttas (pruß): Moorpackungen-Macher, Heiler
- maurai, mauritis (pruß): Entenflott (kleine grüne Pflanzen auf Tümpeln)
- moter (pruß): sumpfiges Land, Beritt, Areal
- mulwe (pruß): Schlamm, Sumpf, Morast
- nemiršele (pr-lit): Sumpfvergissmeinnicht
- nostopelkis (pruß): auf dem Sumpfland
- palne, palme (pruß-sud), palwe (pruß): Sumpf, Bruchland, Morast, unland mit moosigem Gras
- palte (pruß): Sumpf, Bruchland, Morast
- pannean, panjan (pruß): Moosbruch
- pelky, pelkis (pruß): Moorbruch in einem Feld oder Wald, welches/r insgesmat auf feuchtem Boden steht, Unland, Wäldchen, das auf sumpfigem Boden steht
- pisa, pisse (pruß), pissa (kur): tiefer Sumpf, grundloser Morast, wo nur kleine Birken und Fichten wachsen
- pišinas (pr-lit): schmutzig
- purmale (lett): Rand des Morasts, Gegend in der Nähe des Sumpfes
- purv (nehr-kur): Jauche
- purvaine (lett):sumpfige, moorige Gegend
- purvains (lett): morastig, sumpfig
- purvas (lit): Schmutz, durch Regen aufgewühltes Erdreich
- purve (lit):bot. Vergissmeinnicht (myosotis palustris)
- purves (lit): bot. Dotterblume (caltha palustris)
- purvinas (lit): schmutzig
- purvs (nehr-kur): Morast, Dreck, Kehrricht, Matsch, Schmutz, Unrat
- purvuoat (nehr-kur): sumpfig, schmutzig
- purvynas (lit): schmutzige Stelle, Sumpf, Morast
- rast (pruß): Pfahlbauten
- raistan (pruß): Moosbruch
- ritpelkis: eine sich drehende Moorinsel
- rodel (pruß): Sumpfläusekraut
- rugeti (pr-lit): in der Nässe liegen, weichen, säuern, gären
- sala (lit): Insel, Bodenerhebung im Morast, Insel, Holm
- samanas (pruß): Moos
- spanguoale (nehr-kur): Moorbeere
- steipata, stoapota, steupat, steyps (pruß): sumpfige Gegend mit Quellen
- šilininkai (lit): Bewohner eines Moosbruches
- šilventi (pr-lit): wanken, taumeln, torkeln
- taimen (pruß-sud): Morast, Sumpf
- tilse (pruß-schal), tilžt (lit): sumpfig, unter Wasser stehen, quellen, weichen, sich voll Wasser saugen
- tilvikas pievos (pruß): Sumpf-, Moor-, Wiesenschnepfe (ornit. scolopax gallinago)
- tlokumpelk (pruß): Bärensumpf
- trakas (pruß-sud): Sumpfland, Sumpfniederung, Lichtung
- trapt, trapuns (pruß), trapte (lit) = treten, Moorbrücke, Knüppeldamm
- truš (nehr-kur): Schilf
- Twakte, Twarete (pruß): Sumpf im Samland
- veliene dubens, veliene viete (nehr-kur): Moor, Moorwohnplatz
- veliene purvs (nehr-kur): moorig
- wirb, wirp (pruß): zitterndes bebendes Moor
- wisene (pruß): Sumpfrosmarin, Porst, Küchenkraut
- zemena (pruß-sud): Sumpfschnepfe
- žilvitis (pr-lit): Korbweide, Uferweide, Bruchweide, spitzblättrige Weide
- žiokis (lit): eingehender Morast bei Flüssen, tiefer Sumpf
Bruchlandschaften
(Begriffsklärung siehe: http://map1.naturschutz.rlp.de/landschaften_rlp/images/MAP_LT_HTML/bruchlandschaften.html)
Kystuje Bruch (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Baltisches Vokabular
- bala, ballen (lit): Bruch, Sumpf
- karminai (sud): Moos
- kerpe (pr): Moos
- ķimins, kimine(kur): Moos
- kiminai (žem): Moos
- kyla (pr): Bruch, Sumpf
- lomse, lumpsin: Bruch, der bei Betreten zittert
- pannean, panjan: Moosbruch
- pribodas (Galind): Bruch, Sumpf
- purvs: (kur): Morast
- samanas (pr): Moos
- taimen (sud): Morast, Sumpf
Wiesen
Ablenker, Adlig Wischwiller und Augsgirrer Wiesen (alle im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
"Der blinde Teich", Jorgau oder Wartulischker und Willkischker Wiesen (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Wischwiller Bauer und Wischwiller Pfarr Wiesen (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Weide Mahlmedis, Leithe und Schilup Wiesen (im Kreis Heydekrug)
Nürnberger Wiesen, Pamikuth Wiesen, Meszinis Wiesen, Drawiener Wiesen (im Kreis Heydekrug/Elchniederung)
Weitere Wiesen
- Alt Schäcken
- Baben
- Brukschwa
- Budewaio (1315), Wiese bei Sassen Kreis Mohrungen
- Campen (Kr.Tilsit)
- Ekitten
- Gege (Fluss)
- Gegeningken
- Gelau
- Germau
- Grandenicken
- Griebe (Fluss)
- Gröszen
- Gröszpelken
- Gröszuppen
- Große Lanke
- Grünapp
- Gündullen
- Iselies (Familienname)
- Jäckischken
- Jägenberg
- Kampe (Fluss)
- Kampspowilken
- Kantweinen
- Klamp (Familienname)
- Klohnau, Kr. Neidenburg
- Klohnen
- Klonischken, Kr. Gumbinnen
- Klonofken, Kr. Tapiau
- Klonowo, Kr. Strasburg (Westpreußen)
- Klonus (Familienname)
- Mauer-Anton (1736 Hauptamt Memel)
- Mauergraben (Fluss)
- Mauersee
- Maurutschatschen
- Plicken
- Pogegen
- Postnicken
- Prökuls
- Schaaken
- Schakinnen
- Smilgienen
- Tennewiesen
- Uszpiaunen
- Venedien (1332), Venedige (1419), Venedien oder Venedig (1785) Kreis Mohrungen - Saalfeld
- Insel Venedig, Stadtteil Haberberg/ Königsberg, Nähe des Aschhofs am Pregel
- Venediger (Familienname) (Wenediger), siehe auch Windenburger Ecke
- Wene (1319) bei Glottau Kreis Heilsberg
- Wenelauken Kreis Stuhm (laukas = Acker, Feld)
- Wenkene (1340), Ermland
- Wenegarbis (1280), Kammeramt Morainen Kreis Stuhm (garbis = Berg)
- Wenene (1293), Werene (1293), bei Ludwigsdorf Kreis Rosenberg (Westpreußen)
Baltisches Vokabular
- āk (kur): Untiefe, kleine Landzunge
- akete, ekete, eketys (lit): sumpfiges Loch in feuchten Wiesen
- Bobis (pruß): Gottheit der Viehherden
- brukšmiais (pr-lit): mit tüchtigem Ausholen harken
- drysze, dryže (pruß): Grasland
- ganykla (lit): Weide, Viehtrift, Hütung
- gegis (pr-lit): Hain bestehend aus Erlenwald, Heuwiesen, Äcker
- gelau (pruß): Blumenwiese
- germe (pr-lit): das beste Stück Wiese
- gindinti (pr-lit): Vieh auf die Weide schicken
- grandai (pr-lit): Querstäbe auf den Schlitten, mit denen Heu von feuchten Wiesen eingeholt wurde
- greiw (pruß), grīslis (lett): langes scharfes Gras, Riedgras
- gruines (pr-lit), upes pļavu (lett): Flusswiesen
- gryže, grieže (pr-lit): Schnarrwachtel (orn. rallus crex, crex pratensis)
- ieselt (lett): ergrünen
- kampa (pr-lit): ein Stück schwimmende Wiese
- kampas, kampe (pruß): kleine mit Gesträuch bewachsene Insel in einer Flussmündung, Werder, Ecke, Winkel
- kapurna (lit), kapurnas (pruß): Mooshügel auf einer Viehweide
- klampa (pruß): sumpfige Wiese
- klonas (lit): Grasgarten
- klonis (pruß): kleine Wiese inmitten von Äckern, niedrige Stelle im Acker, die daher oft überflutet wird, Pfütze, Lache
- kules (pr-lit): eine Grasart auf Torfwiesen
- kustan (pruß), zāles saišķi (lett): Grasbüschel
- lanka, lenke (balt): Tal am Fluss, Wiese, feuchte niedrige Wiese, Aue
- luktis (pruß): Schilfgras, Rohrgras
- maurs (lett): Gras, Rasen, Gänsekraut
- -ow (balt): Aue, Flusswiese
- piewe, piewa (pruß), plūdu pļavas(lett): Wiese im Überschwemmungsgebiet
- pjaunis (pruß), pļava (lett): Wiese
- plike (pruß): kahle Wiese
- posti, posty, pasti (pruß), ganības (lett): Viehweide, Weideland
- raveklis (lett): ausgejätetes Gras (urbar gemachte Wiese)
- saligan, zalignas, zaljan (pruß): grün
- smilgas, smilgs (pruß): Grashalm, Schmele, Perlgras, Ackerwindhalm
- smilgynas (pruß): Grasfeld, Schmelfeld
- surkapurnas (pruß): Wiese um Mooshügel herum
- šaks, šokis (pruß): grünes frisch gemähtes Gras (bewirtschaftete Wiese)
- šekas (lit): frisch gehauenes Grünfutter
- venys (kur): Weideland, Mitgift für die Braut
- wayos (pruß): Wiesen
- weisigis, weysigis, weissi, weisingis (pruß): Wiese in Gewässernähe
- wyne (pruß): Wiese
- zalis, soalis (pruß): Gras, Kraut
- žirge (pr-lit): Schragen, Gestell, Sägebock, Sparren, Holzgerüst, Kreuzhölzer auf der First des Strohdaches, Holzgerüst auf der Wiese zum Aufsetzen des Heuhaufens, Zoche, Pflugschleife
Wald
Belauf/ Beritt
Ein Belauf ist der einem Förster zugewiesener Bezirk eines Reviers.
Der nächst größere Bezirk ist dann der Beritt. Das eine zu Fuß, der andere zu Pferd zu bewältigen.
Belauf Endruszen und Antschwenten (Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Ischdaggen
- Es handelt sich um einen Platz, der durch Brandrodung erschlossen wurde.
- preußisch-litauisch "išdagas" = das durch Ausbrennen eines Kiefernwaldes urbar gemachte Land.
- Es gibt mehrere Ischdaggen: Darkehmen, 2x Kr. Ragnit im russischen Teil und in der Elchniederung.
Die Iszdaggis (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Jura Forst ( im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
"Die 16 Hufen", Kassigkehmer, Krakischker u. Leibgirrer Wald (Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Motzischker, Pagulbinner, Szagmanter u. Wischwiller Wald (Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Ibenhorster Forst (Kreis Heydekrug/Elchniederung)
Wald von Tarwieden, Kuhlins Forst (Kreis Heydekrug)
Forst Kawohlen (Kreis Tilsit/Heydekrug/Pogegen)
Rombinus Wald (im Kreis Tilsit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Baltisches Vokabular
- adle (pruß): Tanne, Fichte
- alne (pruß), Tier, besonders die Hirschkuh, auch die Elfe
- ankaronis (pruß): heiliger Baum
- anzoniks (pruß): Priester, der an einer heiligen Perkunos-Eiche arbeitet
- ansonis, anzas, anzonas, ausonis (pruß), ozols (lett), ažuolas (lit), uoazuoals (nehr-kur): Eiche, heiliger Baum der Balten, dem Donnergott Perkunos geweiht
- aulis, awilys (pruß), bartis, standis (pr-sud): Bienenstock
- birzs (lett): Gehölz
- bitpelkys (pruß): Bienenbruch
- braydis, braidis, bredis (pruß), briedis (lit u. lett), brieds (nehr-kur): der Elch
- bredynai (pruß): Ort wo der Elch lebt
- briedže guoave (nehr-kur): Elchkuh
- briedže rags (nehr-kur): Elchschaufel
- budavate malke (nehr-kur): Bauholz
- bukawarne (pruß), kėkštas (lit): Eichelhäher
- caltestisklokis, caltestis, kaltiskis, tlokis, tlokijs, tlakis, clokis, klokijs (pruß), bitmeškis (lit): Baumbär, Bienenbär, Zidelbär, Bienendieb (ärgster Feind der Waldimker)
- cēlms (nehr-kur), koks celms (lett), kelmas (pruß): Baumstumpf
- damerowe, damraw, damerau (pruß): gelichteter, schlecht bestandener, halbgerodeter Urwald mit Eichenbestand und Buschwald- und Heideflächen dazwischen
- drewe (pr-sud), koku dobumā (lett), medis ertmę (lit): Baumhöhle
- drewine (pruß), laka (lit): Bienenstock im Baumstamm, Bienenstock, Einflugsloch
- durbis (lit): verfaulter Baumstamm
- egles koksnes (lett), egile (nehr-kur): Tannenwald, Fichtenwald
- elnias (pr-lit): Hirsch
- ganuoakile (nehr-kur), koku vainagu (lett): Baumkrone
- gars- (pruß): großer kaum bewohnbarer Wald, Wüstenei
- gasnis (pruß): Waldschnepfe
- gaudyti (lit): fassen, greifen, Jagd machen
- gedatus (pruß): lebt versteckt im Wald, Gebüsch
- gedian (pruß): Gebüsch
- gedonis (pruß): buschige (Landschaft)
- germe, girme (pruß): Urwald, Dschungel, Wildnis
- gile (pruß), zīle (lett), gilė (lit), uoazuoale pupe (nehr-kur): die Eichel
- ginta (pruß): Jagdverbund, Familie, Sippe, Clan
- girge (pruß), giria (lit): Wald
- girgwaldis (pruß): Waldbeherrscher
- girian (pr-sud), copse (lett): Wäldchen, Gehölz
- giriawaldis (pruß): Waldbesitzer
- -girren: die Endung weist auf (ehemaligen) Waldbestand
- graude, graudenes, grauden (pruß): alter feuchter dichter Laubwald (z.B. Graudenz)
- gude, gudde (pruß): Busch, Unterholz, Gebüsch (z.B. Guttstadt)
- gumbingas (lit): voller Knorren, Knoten, Äste (z.B. Gumbinnen)
- išdagas: das durch Ausbrennen eines Kiefernwaldes urbar gemachte Land
- iwogarjan, iwogarge (pruß): Baum, in dem die Eulen nisten, Eulenbaum (z.B. Ibenhorst)
- izrakt (lett): roden
- juszka (poln-lit): Wildbret, Blut (Jäger)
- kalmus, kelmus (pruß): Baumstumpf, Stock
- kamienas (pr-lit): Baumstamm, Wurzelstock, Stammende eines gefällten Baumes
- kamine (pr-lit): wilde Waldbiene
- kamps (pruß): Baumgruppe auf einem kleinen Hügel
- karelis (pruß): Waldbienenbetreuer, Bienenzüchter
- keras, kears (pruß): Busch, Buschwald
- kerennis (pruß): buschig
- kerouti (pr-lit): mit Stauden bestanden, voller Baumstümpfe, Halme treiben, staudenartig wachsen
- kerst, kirst, krut, skerst (pruß), koku ciršanas (lett): fällen, fallen
- kerstings (pruß): Holzfäller
- klikīte (pruß): die Bärin, aber auch die Bezeichnung einer Gebärenden, weil sie mit der tiergestaltigen lebenspenden Göttin Laima gleichgesetzt wird
- koka (lett): Holz
- krume, krumme (pruß), krūms (nehr-kur u. lett): Gebüsch, Gehölz, Busch
- kulynas (pr-lit): Unterholz, Weidengebüsch, Busch, Staude
- kuoaks (nehr-kur), koks (lett), medis (pruß u. lit), garan (pruß-sud), : Baum
- kuokštas (pr-lit): Baumgruppe, Gesträuch, Gestrüpp
- kuršas (pruß): Rodeland mit niedrigen Sträuchern und verkrüppelten Bäumen
- kusselis (pruß): kleiner verkrüppelter Baum
- ķiekužs (nehr-kur): Baumzapfen, Tannenzapfen, Burre
- Labun (pruß): heiliger Wald südlich von Königsberg, Nebenheiligtum
- lapu koku meži (lett): Laubwald
- laučas (pr-lit): Oberjäger, Jägermeister
- lauzas (pruß): Holzscheit, Klotz
- lauzit (pruß): brechen
- lauznes (lett): Lagerholz, abgebrochene Bäume
- lauzums (nehr-kur): Bruch, Gebüsch
- laužas (lit): Haufen abgebrochener Äste oder Baumstämme, Holzstoß, Holzstapel, Holzschlag, Ort im Wald, wo Bäume gefällt werden
- lends, lendims (got-pruß), mežizstrāde (lett): Tal, Holzschlag, Lichtung
- lindan, lendan (got-pruß): bewaldetes Tal
- luža (pr-lit): eine Stelle im Wald, an der viele Bäume vom Sturm niedergebrochen wurden, Windbruch
- mālke (nehr-kur), malko, malka (pruß): Holz, Brennholz
- mālke aplikums (nehr-kur): Holzbelag
- mālke kīrms (nehr-kur): Holzwurm
- medane, med´ane (pr-sud): Jagd
- mēde pīrags (nehr-kur): Honigkuchen
- -meden, -medien: die Endung weist auf (ehemaligen) Waldbestand
- meddo, medo, medu (pruß), mēds (nehr-kur): Honig (Honig wurde seinerzeit ausschließlich von Waldbienen gewonnen)
- Medeina, Medien (pruß): Göttin des Waldes, der Jagd und der Hasen
- medeniks, medenixtaurw (pruß): Waldbewohner, Wisent
- medenix tatarwas (pruß): Auerhahn
- median, medjan, medien (pruß), medan, med´an (pr.sud), meža (lett): Wald
- medies, medijs, medinas, medis (pruß): Jäger
- Medinis (pruß): Waldgeist
- medinna, medinat (pruß), medības (lett): jagen
- mediolaukis (pruß): Waldacker
- medione, medjane (pruß): Jagd
- medi pa-kirsti (pr-lit): einen Baum fällen, fallen machen, umhauen
- medis (pruß), koks (lett): Baum
- mednikaterterwis (pruß): Birkhahn
- mednieks (lett): Jäger
- medziori (pruß-schal): Einsegner, Einheiliger von Wäldern und Bäumen, Hüter des (heiligen) Waldes, damit er geachtet und nicht geschändet wird; später zu Ordenszeiten bezahlter Waldführer (Struter)
- medžiokle (lit): Jagd
- meška (lit): der Bär
- meškinis (pr-lit): Honigschnaps (Bärenfang)
- meža ceļš (lett): Waldweg
- meželuoap (lit): das Wild
- meže pūks (nehr-kur): Waldkauz
- meže uoage (nehr-kur): Walderdbeere
- mežs (nehr-kur): Wald (z.B. Meszeln)
- mežuoats (nehr-kur): waldig
- miesto ribos (memel): Stellstätte in der Forst, Wildbahn
- miza (lett): Borke
- moter: heiliges Areal, sumpfigen Land
- nomedian (pruß): lebt in Richtung des Waldes
- ozolu mežu (lett): Eichenwald
- pa-drawayten campus (pruß): Waldbienenstock
- pakirtimas (pr-lit): das Fällen
- pamežs (lett): Unterholz
- parowe (pruß): Waldschlucht
- pausticaican, paystocaican, paustakaikan, paustokaida (pr-sud), savvaļas zirgs (lett), laukinių arklių (lit): Wildpferd (baltischer Wald-Tarpan, Schweikenpony, Vorfahr der Trakehner) [2] (Lied "Ich ritt in preußischem Land")
- paustocatto, paustakata (pr-sud), meža kaķis (lett), laukinė katė (lit): Wildkatze
- paustri, paustre (pruß), mežonīgs (lett): großer Wald, Wildnis, Einöde
- paustrinas (pruß): Wald-, Wildnisbewohner (meist Halbnomaden)
- pelky, pelkis (pruß): Wäldchen oder Gebüsch auf feuchtem Grund
- plecken, plicken (pruß): den Baum entrinden
- pomedian, po-medzanie (pruß): lebt hinter dem Wald
- pušks (nehr-kur): Büschel
- Puschkaitis, Puškaitis (balt): Gott der grünen Wildnis
- puškuoats (nehr-kur): buschig
- rane (pruß): unbeschlagener Baumstamm für Bauholz
- rawinewangus (pruß): Eichwald in einer Schlucht
- resine ka kuoaks (nehr-kur): baumdick
- režis (lit): aus dem Wald herausgehauener Landstreifen
- ram, rom, rum: still, heilig
- Romow, Romowe, Ramawan (pruß), Romuva (lit): heiliger Wald, Hauptheiligtum
- sapas (pr-sud): Treibholz
- saxsto, saksta, sakstis, saxtis (pruß): Klotz, Baumrinde, Borke, Bauholz, Lagerholz, Balken
- skerdimas (pr-lit): Gehau, Holzschlag, Einschlag, Teil des Waldes, der zum Einschlagen bestimmt wurde
- skrubis (lett): Gestrüpp
- spindis (pr-sud): den Wald roden
- stumbras (pr u. lit) sumbrs (lett): Auerochse
- stumbrs, stuburs (lett): Baumstumpf, Pfosten
- šalm, schalm (pruß): eingezäuntes Waldstück, Bienenstand
- šernas (pr-lit), kuilis (lett): Wildschwein, Keiler
- šustis (pr-lit): Holzhaufen, Holzstoß, Scheiterhaufen
- tilte, tiltan (pruß): Waldbrücke, Moorbrücke, Knüppeldamm
- tlokau, klokau (pruß): Bärengegend
- trakas (pruß-sud u- lit): sumpfige Lichtung im Wald, Sumpfland, Sumpfniederung, Rodung, Waldland, das nach einem Brand urbar gemacht wurde
- trakus (lit): urbar gemacht
- vinyke (pruß): Baumfalke
- voverauti (pr-lit): Jagd auf Eichhörnchen machen
- wangas (got-pruß): Rodung, Lichtung
- weit, weitei (pruß): jagen
- wilpis (pruß): Wildkatze, Waldkatze
- Wogrym: Name eines Waldes auf der Nehrung
- wowere, weware, wewere (pruß), vovere (lit), vāvere (lett), vāvirs (nehr-kur): Eichhörnchen
- žagaras (lit): Reisig, Reis, Reiser
- žagarija (lit): Unterholz, Gesträuch, Gestrüpp
- žagaryti (lit): sich verästeln, Äste und Zweige treiben
- žagaruoti (lit): mit Gesträuch bestanden
Berge
Kopus Berg (im Kreis Tilsit/Pogegen/Heydekrug)
Rombinus und Wahlen Berg (im Kreis Tilsit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Abszruten Berg (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Baltisches Vokabular
- garbis, garben, grabis (pr): Berg
- guga (sud): Hügel
- kalnas, kallen (lit): Berg
- kalns (kur): Berg
- kape (kur): Düne
- kaperna (sud): Hügel
- kappe, kopa, koppen (pr): Düne
- kapurnas (pr): Mooshügel-Wiese
- kauburis (sud): Hügel
- kolowach (pr): Hügel
- kopo (pr): Hügel
- kup (kur): Hügel
- pakirnis (žem): Hügelchen im Morast
- paype (pr): moosbedeckter Wiesenhügel
- pile, pill (pr): Burgberg, Schlossberg
- pilikštis (nadr-schal): kleiner aufgeworfene Hügel, Warft
Inseln
Plotis (im Kreis Ragnit/Pogegen/Tilsit-Ragnit)
Raggeningken (im Kreis Heydekrug/Elchniederung)
Baltisches Vokabular
- kampe (pr): Flussinsel, Ecke in einer Flussbiegung
- nerawe (sud): Flussnymphe
- nerga (pr): Frische Nehrung
- neria (pr): Kurische Nehrung, Land, das wie ein Schwimmer auf- und abtaucht, das sich ständig verändert
- neringa (lit): Kurische Nehrung
- nogat (pr): Landzunge, Werder
- plut, plot (pr): schwimmende Insel
- possala (pr): Halbinsel
- raga (pr): Horn, Ecke
- ritpelkis (pr): sich drehende Moorinsel
- sala, salowo (pr): Insel
- salgarwis (pr): Inselkopf einer Halbinsel