Schwarzort: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1743''' wurden in Schwarzort und [[Nidden]] Schulmeister angesetzt, deren Schulhäuser 1745 erbaut wurden. 1792 zählte Schwarzort 18 Schüler: 11 Knaben und 7 Mädchen.
'''1743''' wurden in Schwarzort und [[Nidden]] Schulmeister angesetzt, deren Schulhäuser 1745 erbaut wurden. 1792 zählte Schwarzort 18 Schüler: 11 Knaben und 7 Mädchen.
An Schulbüchern waren gegen Ende der 18. Jh. in Gebrauch: Bibel, Gesangbuch, Rambachs Heilordnung, Hübners biblische Historien, der Kinderfreund, ein "Wirthschaftskatechismus".
An Schulbüchern waren gegen Ende der 18. Jh. in Gebrauch: Bibel, Gesangbuch, Rambachs Heilordnung, Hübners biblische Historien, der Kinderfreund, ein "Wirthschaftskatechismus".
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==Sport==
==Sport==

Version vom 10. März 2015, 18:22 Uhr

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Hierarchie

Regional > Litauen > Schwarzort

Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Schwarzort

Plan von Schwarzort vor 1923
Fischerhaus in Schwarzort



Einleitung

Jugendherberge in Schwarzort

Schwarzort, Kreis Memel, Ostpreußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name bezieht sich auf die blauschwarze Bernsteinerde, s. Geografie des Memellandes - Entstehung des Bernsteins.


Allgemeine Informationen

  • Fischerdorf mit Kirche, 19 km südlich von Memel, Lage an der Haffseite, mit Hafen und Pegel 1 km nördlich des Ortes, 1939: 346 Einwohner[4]
Ansichtskarte um 1900


Politische Einteilung

  • Gegründet vor 1540[5]
  • 1785 Kgl. Fischerdorf, 1916 Landgemeinde und Forstbezirk[6]
  • Durch Kgl. Erlaß vom 12. Februar 1906 vom Forstgutsbezirk Klooschen abgezweigt als selbstständiger Forstgutsbezirk[7]
  • 1939 ist Schwarzort Gemeinde und Dorf.[8]
  • 1940 ist Schwarzort eine Revierförsterei.



Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Kirche
Schwarzort - Pfarrtal, Karte gelaufen 1907
Schwarzort - Blick auf Kirche und Kurisches Haff

Evangelische Kirche

Schwarzort ist seit 1795 Kirchspiel, vorher gehörten die Ortschaften zum Kirchspiel Karwaiten.

Pfarrer

  • Christian David Wittich (1. Pfarrer 1795-1800 / Vormund des Ludwig Rhesa, s. Ludwig Rhesa, 1785-1791)
  • Martin Sturmeit (Glöckner zur Zeit Wittichs)
  • Schwarzort wurde 20 Jahre lang von Pastören aus Memel betreut, darunter:
  • Friedrich Ernst Gottlieb Kempfer (1820-1823)
  • Georg Heinrich Prappolt (bei Strakauskaite Rappolt) (1824-1828)
  • Karl Eduard Ziegler (1828-1832), Mitgründer der Litauischen Literarischen Gesellschaft
  • Adolf Gustav Eduard Kuwert (1832-1852)
  • Karl Eduard Copinus (1852-1859)
  • Julius Otto Passarge (1859-1864)
  • Franz Rudolf Theodor Glogau (1865-1866)
  • Anton Gustav Laudien (1867-1870)
  • Emil August Daniel Hundertmarkt (1871-1876)
  • Friedrich Otto Edwin Richter (1877-1885)
  • Karl Drisch (1886-1888)
  • Franz Karl Hugo Gregor (1888-1893)
  • Otto Wilhelm Franz Betrenz (1893-1894)
  • Pauli Barth (1894-1897)
  • Eugen Lotto (1897-1918)

[9]

Fotos Pfarrer Ziegler


Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Schwarzort gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Schwarzort Dorf u. Kolonie.

Vor 1903 gehörten auch die Ortschaften des Kirchspieles Nidden zum Kirchspiel Schwarzort:
Klooschen Forstgutsbezirk, Nidden, Perwelk, Preil.

Kirchenbücher

Einige Kirchenbücher von Schwarzort sind in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin). Verfilmungen sind nicht bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Taufen 1820-1875
  • Heiraten 1819-1874
  • Sterbefälle 1820-1874

Außerdem gibt es in Berlin noch Namensregister, die weiterführen können:

  • Taufen 1746-1938
  • Sterbefälle 1820-1913

Siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Memel

Orgel

Zur Orgel in Schwarzort, heute Juodkrante, ist hier Interessantes zu finden: [1], [2].


Katholische Kirche

Schwarzort gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Kirchengeschichte

Die erste Schwarzorter Kirche (1795-1878)
Pfarrhaus und Glockenturm

Die Schwarzorter Kirchen
In der Geschichte des Nehrungsdorfes Schwarzort hat es zwei Kirchen gegeben. Die erste war eine Holzkirche, die am 28. Juni 1795 geweiht wurde. Im Jahre 1878 wurde sie durch ein Feuer zerstört. Ihr Bild hängt über dem Zwischenportal, 1995 gemalt und gestiftet von dem hier ansässigen Maler Vaclovas Kaminskas.
Bis zur Fertigstellung einer neuen Kirche, die weitgehend aus Spendenmitteln errichtet wurde, vergingen 7 Jahre. In dieser Zeit fanden die Gottesdienste im Pfarrhaus statt.
Am 2. August 1885 wurde dann diese Backsteinkirche geweiht. Bis zum Herbst 1944 wurden hier evangelische Gottesdienste abgehalten.
Nach dem 2. Weltkrieg diente die Kirche zunächst als Getreidespeicher. Vor ihrer Nutzung als Nehrungsmuseum 1975 wurde sie instandgesetzt. 1989 wurde sie der Katholischen Kirche Litauens, 1991 der Evangelischen Kirche Litauens übereignet.
Die Restaurierung und Wiedereinrichtung der Kirche in den Jahren 1995 und 1996 wurde durch Spenden von Alt-Schwarzortern und durch einige wenige private Spender ermöglicht. Der Abschluss der Restaurierung wurde Pfingsten 1996 mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Bischof Kalvanas in Anwesenheit von über 60 Alt-Schwarzortern gefeiert.[10]

Fotos der Kirche

Schwarzorter Kirche (2012)
Innenansicht der Schwarzorter Kirche (2012)
Tafel der Alt-Schwarzorter bis 1944 (2013)

Friedhof

Bilder aufgenommen von Katharina Schroeter, Ostern 2009.


Standesamt

Schwarzort - Villenstrasse
Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Schwarzort gehörten 1888 und 1907 folgende Ortschaften:
Schwarzort.

Standesamtsregister

Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher von Schwarzort stellen die Zweitbücher des Standesamtes Schwarzort dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Geburten 1874-1889, 1892-1938.
  • Heiraten 1874-1883, 1885-1888, 1891-1938.
  • Sterbefälle 1874-1881, 1883-1888, 1891-1938.


Geschichte

Jüngere Steinzeit (Neolithikum) ca. 4 000 - 2 000 v. Chr.

In der Nähe von Schwarzort wurde eine doppelschneidige Steinaxt gefunden und in Schwarzort wurden Messer und Schaber gefunden, die dieser Zeit zugeordnet werden.[11]

Gefallene im II. Weltkrieg

Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.

Kriegsgräber- und Gedenkstätte in Memel 2012

Die Kämpfe ereigneten sich vom 28.07.1940 bis zum 04.07.1943[12]

Am 28.07.1940 fiel :

  • Schillings, Peter *13.05.1910 in Nievenheim, Schütze

Am 04.07.1943 fiel :

  • Derks, Heinrich *16.05.1917 in Duisburg-Hamborn, Obermaschinist


Weitere Informationen:

  • Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
  • Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.


Schule

Die Schule von Schwarzort
Präzentor Adam Buntins mit Ehefrau

1743 wurden in Schwarzort und Nidden Schulmeister angesetzt, deren Schulhäuser 1745 erbaut wurden. 1792 zählte Schwarzort 18 Schüler: 11 Knaben und 7 Mädchen. An Schulbüchern waren gegen Ende der 18. Jh. in Gebrauch: Bibel, Gesangbuch, Rambachs Heilordnung, Hübners biblische Historien, der Kinderfreund, ein "Wirthschaftskatechismus".

Sport

Die Anfänge des Fußballsports in Schwarzort

Auf der Rückseite des Bildes ist handschriftlich vermerkt: "Erinnerung an unser erstes Trainingsspiel".
In der Mitte des Mannschaftsbildes ist Adolf Peleikis zu erkennen.

Wer erkennt weitere Personen?
Kontakt: Familienforschung Memelland

Bewohner


Fotos

Ansichten 1930

Die Bilder wurden freundlicherweise von H.G. Moors zur Verfügung gestellt

Neuere Ansichten

Blick vom Haff auf Kirche 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Promenade am Haff 2010 (Bild: Marieta Waldszus)
Villa Flora (links) 2006 (Bild: Ute Rossky)
Villa Flora = Nr. 5 im Plan von Schwarzort 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Villa Lieselotte 2009 (Bild: Katharina Schroeter)
Villa Elisabeth 2009 (Bild: Katharina Schroeter)



Verschiedenes

Karten

Schwarzorth auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schwarzort im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Gemeindeskizzen

Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Schwarzort aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv



Teilauswertung zu Schwarzort: Memelland, OFB


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SCHORTKO05NM</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Taufbuch Prökuls
  3. GOV: http://gov.genealogy.net/
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  7. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  8. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  9. Strakauskaite, Nijole: Die Kurische Nehrung - die alte Poststraße Europas, Leidykla Spaustuv, 2006, S.72f
  10. Informationstafel in der Schwarzorter Kirche 2012
  11. Dr. Wilhelm Gaerte: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer Verlag, 1929
  12. Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an