Dortmund: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.historic-maps.de/stadtansichten-panoramen/leopold-1750/nord-und-westdeutschland/galerie/pages/1120%20Dortmund%201750.htm Stadtansicht Dortmund 1750]
* [http://www.historic-maps.de/stadtansichten-panoramen/leopold-1750/nord-und-westdeutschland/galerie/pages/1120%20Dortmund%201750.htm Stadtansicht Dortmund 1750]
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=372&url_tabelle=tab_karte Dortmund und Umland in Westfalenkarte von 1805-1813]
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=372&url_tabelle=tab_karte Dortmund und Umland in Westfalenkarte von 1805-1813]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/2920274 Dortmund und Umland 1858]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/1613570 Landkreis Dortmund und Hörde 1887]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/1613570 Landkreis Dortmund und Hörde 1887]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/1615027 Stadtplan Dortmund 1889]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/1615027 Stadtplan Dortmund 1889]

Version vom 11. Dezember 2014, 20:31 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Dortmund


Lokalisierung der Stadt Dortmund in Nordrhein-Westfalen
Postkarte von Dortmund (1899)
Siegelmarke Dortmund

Einleitung

Früherwähnung

Früherwähnung Dortmunder Gegebenheiten bis zum Jahre 1300 nach urkundlichen Zeugnissen und geschichtlichen Nachrichten:

Stadtentwicklung

Stadtgebiet

Zum Stadtgebiet gehörte die Feldmark (Weichbild „libera pax"), etwa eine Wegstunde im Umkreis der Stadt. Seit 1343 (bzw. 1320) gehörte der Stadt die halbe Grafschaft Dortmund, seit 1504 trug sie die ganze Grafschaft Dortmund als Lehen vom Reich. Zu dieser gehörten 14 Bauerschaften oder Dörfer. Um 1376 kaufte Dortmund den Reichshof Dortmund.

Um 1803 verlor Dortmund mit der Reichsfreiheit auch seinen Grundbesitz, den ihm Preußen 1819 zurückgab.

Um 1807-35 verwaltete der Dortmunderer Maire bzw. Bütgermeister die der Mairie bzw. Bürgermeisterei Dortmund unterstellten Gemeinden Körne , Wambel, Dorstfeld und Huckarde.

Die Ausdehnung über den mittelalterlichen Mauerring setzte Mitte 19. Jhdts. ein und führte zur Eingemeindung des ehemaligen Landkreises Dortmund und fast des gesamten ehemaligen Stadt- und Landkreises Hörde.

Grundfläche

Die Grundfläche der Stadt innerhalb der mittelalterlichen Befestigungen betrug etwa 81 ha. Stadtgebiet 1858: 2.773 ha, um 1900: 2.768 ha, 1905: 3.079 ha, 1914: 5.554 ha, 1918: 7.495 ha, 1928: 19.051 ha, 1929: 27.152 ha (davon Gebäude mit Hofflächen 4.355 ha; Wege, Straßen, Plätze und Eisenbahnen 2.971 ha; landwirtschaftliche Nutzfläche und Gärten 15.455 ha, Wälder 2.170 ha, Gewässer 351 ha, sonstiges 845 ha), 1951: 27.143 ha. Die Außenstadt war 1954 in 12 Verwaltungsnebenstellen aufgeteilt.

Stadtbezirke

Die heutige Stadt Dortmund] geht auf eine Vielzahl vorher selbständige Kirchorte zurück, welche als Tauf- oder Geburtsorte neben der Stadt Dortmund selber historisch in Erscheinung treten und daher von den Zuordnungen der heutigen Stadtteile erheblich abweichen:

Eingemeindungen

Abgaben und Tausch

1929 Abgabe an Bochum (25 ha) und 1950 Tausch mit Lünen (Gewinn 3 ha).

Die früher selbständigen Kommunen und Kirchspiele gingen auf in die heutigen Stadtteile:

  • Mengede
  • Eving
  • Scharnhorst
  • Huckarde
  • Lütgendortmund
  • Hombruch.
  • Innenstad Nord
  • Innenstad West
  • Innenstadt Ost
  • Hörde
  • Aplerbeck
  • Brackel.
Stadtansicht von Dortmund (Merian)


Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

Gegen 1380: 8.000 - 10.000 Einwohner (E.), gegen 1480: 7.000 - 8.000 E., um 1618: 6.000 -7.000 E., um 1650: etwa 2.000 E., 1700: etwa 3.000 E., 1795: 4.000 E. Herkunft der Bürgerschaft: Bis 1803 meist Westfalen, seit der Industrialisierung (1850 ff.) starker Zuzug aus vielen dt. Ländern, viele aus Ost- und Westpreußen.


  • 1810: 5.854
  • 1812: 6.041

Seuchen

Pest 1350, 1400 ff., 1420 ff., 1483-85, 1494 (1450), 1503, 1508 (+1.000), 1513 (+3.496), 1551, 1566, 1578, 1583, 1599 (in der Hauptpfarrkirche +1.024), 1624, 1635-36; Engl. Schweiß 1529 (+497 in den ersten 4 Tagen); Pockenepidemie 1857; Cholera 1866-67 (+73).

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Bürgerbuch 1297-1505, 1557-1802;
  • Morgensprachen 1558-86,
  • Ratsvormünderbuch 1600-1700
  • Schoßbücher der Borgbauerschaft 1393, 1400-21, 1499.
  • Adreßbücher 1793-94 (konstruiert), 1856, 1859, 1864 ff.
  • Kirchenbücher in der Altstadt:
    • Evangelisch: Reinoldi seit 1614, Marien 1614, Petri 1605, frühere Gem. Nikolai 1605 ;
    • Reformiert: 1788 ;
    • Katholisch: 1631:
    • Altkatholisch: 1873

In den eingemeindeten Orten

Gedruckte Quellen

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Dortmund (Stadtrechtverleihungsjahr nicht bekannt; älteste bürgerliche Privilegien 1138-1152) Bürgerbuch 1557-1630, Nachträge bis 1667 (Stadtarchiv Dortmund), — Gesuche um Aufnahme als Untertanen und Bürger zu Dortmund 1803-1807 (Stadtarchiv Dortmund). Das Original des ältesten Dortmunder Bürgerbuches (1295-1511) sowie die Bürgerbücher nach 1630 sind während des Krieges 1939/40 verlorengegangen. Von den Rats- und Gerichtsprotokollen der reichsstädtischen Zeit Dortmunds liegen nur noch die aus den Jahren 1643/44 und 1656/58 vor.
    • Einzelne Bürgerschaftsgewinnungen sind in den von Heinrich Enste aus den Dortmunder Ratsprotokollen 1618 bis um 1800 gefertigten Auszügen genannt (Register dazu im Stadtarchiv Dortmund).
    • Veröffentlichungen: Karl Rubel, Verzeichnis der Dortmunder Neubürger von 1295 bis 1410. In: Dortmunder Urkundenbuch, Bd. I (S. 189-191, 221-223, 272-274, 315-317, 374-376, 467-472, 533-537, 636-641), Bd. II (S. 131-136, 243-248, 739-744), Bd. III (S. 422-426). Dortmund 1881-1899; Karl Rubel, Die Bürgerlisten der Frei- und Reichsstadt Dortmund 1411-1511 und 1557-1803. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 12 (1903), S. 33-212; Luise von Winterfeld, Berichtigungen zu den in Beiträge XII abgedruckten Bürgerlisten für die Zeit von 1411-1510. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 42 (1936), S. 133-137; dieselbe, Liste der Dortmunder Patrizier, die im 15 Jh. das Dortmunder Bürgerrecht aufsagten oder empfingen, ebd. S. 138-159; dieselbe, Liste der nichtpatrizischen Dortmunder Bürger, die im 15. Jh. ihre Bürgerschaft aufsagten, ebd. S. 160-170.
      • Ergänzende Literatur und Quellen: J. Otte, Untersuchungen über die Bevölkerung Dortmunds im 13. und 14. Jahrhundert. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. XXIII (1926), S. 5 ff.;
      • Berken,von den, Robert Dortmunder Häuserbuch von 1700 bis 1850. Wattenscheid (Karl Busch-Verlag) 1927;
      • Dankert,A. Untersuchungen über die Bevölkerung Dortmunds im 18. Jahrhundert, ebd. Bd. XXXIX (1931), S. 1 ff.
      • Elly Singer, Untersuchungen über die Bevölkerung Dortmunds im 15. Jahrhundert (1401-1510), ebd. Bd. XLII (1936), S. 85 ff., S. 131 ff.
      • Swientek,H. O. Dortmunder familiengeschichtliche Quellen heute. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Bd. X (1951), Heft 1, S. 14-16
      • Rothert,Hermann: Soest und Dortmund im Spiegel ihrer Bürgerbücher. In: Westfälische Forschungen, Bd. 8 (1955), S. 65-73.
      • Becker, Dr. Hermann: Das Dortmunder Wandschneider-Buch, Dortmund: 1871

Mormonendaten

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Berühmte Personen

  • Hermann Becker (der rote Becker), Politiker, Oberbgm., * 15. 9. 1820 Elberfeld, + 9. 12. 1885 Köln.
  • Hermann Brassert, Verfasser des preußischen Berotechts, * 26. 5. 1820 D., + 16. 3. 1901 Bonn, 1921 wurde ihm ein Denkmal errichtet.
  • Friedrich Arnold Brockhaus, Begründer des weltbekannten Verlagshauses, * 4. 5. 1772 D., + 20. 8. 1823 Leipzig.
  • Heinrich Castrop, Bgm. von Lübeck, * zwischen 1410 und 1420 D., + 14. 4. 1488 Lübeck.
  • Henriette Davidis, Verfasserin des Kochbuchs, * 1. 3. 1800 Wengern/Ruhr, + 3. 4. 1876 D.
  • Friedrich Harkort, Industrieller, * auf Haus Harkorten 22. 3. 1793, + 6. 3. 1830 Hombruch (heute Teil von D.).
  • Albert Hoesch, Industrieller, * 24. 1. 1847 Düren, + 1. 3. 1898 D.
  • Robert Müser, Industrieller, * 12. 10. 1849 D., + 30. 10. 1927 D.
  • Johann Lambach, erster Archigymnasiarch, * 1512 D., + 25. 6. 1582 D.
  • Thidemann Lemberg, Hansekaufmann, Pfandgläubiger des engl. Königs Eduard III., * 1310 D., + 1386 Köln.
  • Wilhelm Lübke, Kunsthistoriker, * 17. 1. 1825 D., + 5. 4. 1893 Karlsruhe.
  • Christoph Scheibler, Theologe, * 1589 Arnsfeld in Waldeck, + 1653 D.
  • Jakob Schöpper, Theologe. Dramatiker, * gegen 1510 D., + 1554 D.
  • Konrad von Soest, Maler, * um 1370 D., heiratete 1394 in D.
  • Bernhard Thiersch, Gymnasialdirektor (1833-55), Dichter des Preußenliedes, * Kirchscheidungen bei Freyberg a. d. Unstrut, + 1. 9. 1855 Bonn.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • 1809: 4.394 Einwohner (E.), 1818:4.289E., 1825:5.962 E., 1834: 6.560 E., 1843: 7.620 E., 1858: 22.099 E., 1860: 21.477 E., 1871: 44.420 E., 1885: 78.435 E., 1895: 111.232 E., 1905: 175.577 E., 1910: 214.391 E., 1920: 313.752 E., 1928: 465.196 E., 1933: 540.837 E., 1939: 542.261 E., 1946: 436.491 E., 1950: 507.349 E., Ende 1953: 579.525 Einwoihner.

Sprache

Urkundensprache bis 1. Hälfte 14. Jh. lateinisch, dann niederdeutsch. Seit 2. Hälfte 16. Jhdts. Eindringen des Hochdeutschen. Erstes hochdeutsches Gesangbuch 1630. Bis um 1900 war die westfälische Mundart in Dortmund noch einigermaßen ungestört in Gebrauch. Seitdem hat die Entwicklung zur Großstadt soviel Zuzug gebracht, daß nur noch die alteingesessenen Arbeiter und Bauern um 1953 an der Mundart festhalten. Sie war gekennzeichnet durch die auffällige Form ink 'euch', ek sin 'ich bin', Süster 'Schwester', it 'ihr', bauen 'bauen', maiht `(sie) mähen'. Karl Prümer benutzte die Mundart in seinen Werken.

Wirtschaft

Verwaltung

Landesherrschaft

Kriegswesen

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen NRW Kreisfreie Stadt Dortmund.png Beschreibung:

Wappen: Das Wappen zeigt in Gold den rechtsblickenden, einköpfigen, staufischen reichsstädtischen Adler (Wappentier) in Schwarz. Er ist in Rot bewehrt und bezungt.

Wappengeschichte: Einköpfiger schwarzer, rotbewehrter Reichsadler auf silbernem Grund im Sekret seit 1270, in den Farben seit 1510 bezeugt. Von 1871-88 wurden dem Wappen Zutaten (Mauerkrone, 2 Löwen als Schildhalter) beigegeben. Um 1888 wurde der alte Adler mit dreitürmiger Mauerkrone als Wappen angenommen, 1908 das alte schlichte Adlerwappenbild (ohne Zutaten) in doppelter Weise verwandt, d. h. auf silbernem Grund „für den gewöhnlichen ( !) Gebrauch", auf goldenem Grund „für besonders feierliche ( !) Fälle". Dieser Beschluß wurde 1910 dahin abgeändert, daß künftig für das Stadtwappen nur der silberne Grund verwandt werden durfte. Nach der letzten Änderung vom 24.09.1946 soll der Wappengrund Gold sein.

Siegel: Großes Stadtsiegel, seit 1241, zeigt Stadtturm mit 2 bzw. 3 Geschossen und Mauerbekrönung mit 4 Zinnen, unten vor dem Turm melonenförmige Kuppel mit Apsis, rechts und links vom Turm flügelartig schräg aufwärts gerichtete Seitenfronten. Die kleinen Stadtsiegel (Sekrete, , Stempel) zeigen das Dortmunder Wappen.

Fahne 1954: Die Dortmunder Farben sind rotweiß (1885).

Finanzwesen

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Dortmund gehörte im Mittelalter zum Archidiakonat Dortmund in der Erzdiözese Köln. Archidiakonatswürde seit 11. Jhdt.( ?) mit dem Mariengradenstift in Köln verbunden.

Reformation

Seit 1523 allmähliches Eindringen der Reformation, 1538 kleine Wiedertäufergemeinde, 1554 neues Kollektenbuch. 1562 Abendmahl in beiderlei Gestalt öffentlich erlaubt; 1570 ev.-luth. Kirchenregiment. Dem katholischen Bekenntnis, zu dem um 1600 sich etwa 7 Familien hielten, verblieben nur die Klosterkirchen. 1616 erhielten das Franziskaner- und das Dominikanerkloster Pfarrechte. 1625 errichtete der Rat eine Superintendentur. Kalvinisten hatten bis 1786 kein Recht zu öffentlicher Religionsübung und wurden bis 1786 nicht zum Bürgerrecht zugelassen. Von 1803-15 wurden alle kath. Kirchen und Klöster und die ev. Nikolaikirche säkularisiert und abgebrochen. Die Kirche des aufgehobenen Dominikanerklosters blieb als Propsteikirche bestehen. Im 19. Jhdt. starke Zunahme des katholischen Bekenntnisses.

  • Evangelischer Kirchenkreis der Stadt Dortmund 1954 mit 49 Gemeinden unter einem Superintendenten.

Literatur

Kirchliche Einteilung

Bekenntnisse

Stand um 1950: 54% Ev., 38% Kath., 1,6% sonstige Bekenntnisse, 6,3% Gemeinschaftslose. Es gibt eine altkatholische Gemeinde. 3 ev.-luth. Gemeinden, Christengemeinschaft, ev. freikirchliche Gemeinde, ev. Gemeinschaft Deutschlands, Gemeinde der freien christlichen Kirche, freie ev. Gemeinde Dortmund, Adventisten, Missionsstation der Heilsarmee, 19 neuapostolische Gemeinden, 17 freireligiöse Gemeinden, Gemeinde der Zeugen Jehovas, Gemeinschaft der Freidenker.

Juden

Erstes Auftreten fällt ins 11. Jhdt., da 1096 die erste Judenverfolgung in Dortmund stattfand. Im 12.-13. Jhdt. neue Niederlassung (Judeneid in den ältesten Statuten, Synagoge, Judenfriedhof). Die zweite Vertreibung 1350, die dritte um 1460, die vierte um 1597. Die Zahl der Judenfamilien in Dortmund war seit dem 14. Jhdt. sehr gering. Von 1597 bis 1807 durften Juden nur tagsüber gegen Zahlung von Torgeld in der Stadt weilen. Seit 1810 Niederlassung in Dortmund gestattet. Die jüdische Gemeinde zählte 1815 : 30 Seelen, 1840 waren es 121, 1890: 1.165, 1900: 1.400, 1928: 3.500 Seelen; vor dem 2. Weltkrieg lebten rund 5.000 Juden in Dortmund, 1954 in Folge der Naziherrschaft nur noch 173. 1853 Bau eines neuen jüdischen Gotteshauses am Wüstenhof, 1890 eines größeren am Viehmarkt, 1900 einer prachtvollen Synagoge aus rotem Sandstein am Hiltropwall, die im November 1938 durch die Nationalsozialisten abgerissen wurde.

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: Im 13. Jhdt. Hospital zum Hl. Geist; 13./14. Jhdt. das „Alte" und das „Neue Gasthaus" ; des weiteren Leprosenhaus und die „Elende", das Haus der armen Frauen und Kinder sowie sonstige städtische und kirchliche Armeninstitutionen. 1776 städt. Waisenhaus, 1850 kath. St.-Johannes-Hospital, 1850 ff. Städt. Krankenanstalten, 1862 neue Herberge zur Heimat, 1866 Städtisches Barackenlazarett, 1876 Städt. Luisenhospital, 1905 kath. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, 1906 Städt. Frauenklinik (Dudenstift). Darüber hinaus bestehen 1954 ev. Krankenhäuser in Lütgendortmund und Mengede, kath. in Derne, Hombruch, Kirchlinde, Kurl und Lütgendortmund. Seit 1895 in Dortmund-Aplerbeck eine Provinzialheilanstalt für Geisteskranke. Schulzahnklinik 1911. Sehschwachenschule 1928. Schwerhörigenschule 1911. Kampfbahn „Rote Erde". 2 Schlachthöfe.

Stand 1954: Müllverwertungsanlage. Elektrizität durch „Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG." in Dortmund gegr. 1925, die 2/3 der Provinz Westfalen versorgt (4 Dampfkraftwerke, 15 eigene und 46 gepachtete Wasserkraftanlagen im Sauerland, unterstützt durch Kraftwerke der Ruhrzechen). Dortmunder AG. für Gasbeleuchtung gegr. 1857, seit 1933 als Dortmunder Gaswerk AG., seit 1939 in den Dortmunderer Stadtwerken AG., nur Zechengasbezug. Städt. Wasserwerk Dortmund gegr. 1872, Kreiswasserwerk Hörde gegr. 1913, Dortmunder Wasserwerks-GmbH. seit 1920, in den Dortmunder Stadtwerken seit 1939. Abwässerkanalisation begann 1881 mit mehreren Entwässerungssystemen. Städt. Kläranlage 1898, seit 1896 Anlegung der Rieselfelder bei Waltrop an der Lippe beschränkt auf mech. Vorklärung. Eigene Kläranlagen der Ortsteile Aplerbeck und Lütgendortmund. Selbständiges Entwässerungsnetz für Hörde.

Bildungswesen

Druckereien, Zeitungen

Stand 1954: Buchdruckerei in Dortmund seit 1543. Großdruckerei W. Crüwell seit 1835. Großdruckerei und Verlag Fr. W. Ruhfus seit 1868. - Dortmunder vermischte Zeitungen für Kriegs- und Staatssachen 1769 bis 1782. Magazin von und für Dortmund 1796-98. Westfäl. Anz. 1798-1809, seit 1815 fortgeführt als Rheinisch-Westfäl. Anz. (1818 verlegt nach Hamm, seit 1883 nach Essen, bestand weiter als Rhein.- Westfälische Ztg.). Sammlung der Präfekturverhandlungen des Ruhrdepartements 1809-13. Nachr. des Ruhrdepartements 1810-13. Westfäl. Tagesbll. 1813; 1814-15 Westfäl. Amtsblatt, fortgeführt als Märkisches bzw. Westfäl.-Märkisches Intelligenzbl. bis 1848; Dortmunder Wochenbl. seit 1828, fortgeführt unter wechselnden Titeln, als Dortmunder Ztg. 1848-1945. Märkischer Volksbote 1848-66. Westfäl. Ztg. (begr. 1848 in Paderborn) von 1855 bis 1881 in Dortmund, dann nach Essen verlegt und aufgegangen in der Rhein.-Westfäl. Ztg. Westfäl. Arbeiterztg. bzw. Westfäl. Allg. Volksztg. 1874 bis 1933, Tremonia seit 1875. Generalanz. für Dortmund und die Prov. Westfalen seit 1887, im Jahre 1933 fortgesetzt als Westfäl. Landesztg. Rote Erde. Dortmunder Tagebl. verbunden mit dem Lokalanz. für die Kreise Dortmund und Hörde (freisinnig) 1895-1920. Ruhrztg., hg. von der 12. amerikan. Heeresgruppe 13.07.1945 bis 04.05.1946. Westfalenpost (CDU) ab 1946, verlegt nach Soest ab 13.01.1949. Ruhrnachr. (CDU) ab 01.12.1949. Westfäl. Rundschau (SPD) ab 1946. Westdt. Volksecho (KPD) Mai 1946 bis 04.05.1948 (verboten durch die Besatzungsmacht). Westdt. Allg. Ztg. (unabhängig) ab 1948. - Nicht genannt sind die seit dem 18. Jhdt. in Dortmund geiruckten zahlreichen kurzlebigen Zeitungen, Lokalblätter in den Vororten, Fachblätter und andere periodische Veröffentlichungen.

Stadtgeschichliche Literatur

Literatur-Suche

Archive

  • Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster)
    • A 401 Dominikanerkloster Dortmund - Urkunden [1]

Bibliografie

Periodika

  • Heimat Dortmund. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Hrsg.: Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. unter Mitwirkung des Stadtarchivs, Red.: Achim Nöllenheidt. Klartext Verlag, Heßlerstraße 37, 45329 Essen, Tel. 0201/86206-51. 3/2007.
  • Hörder Gebirgsbote. Berichte, Mitteilungen und Notizen der Abteilung Hörde e.V., Red.: Trudi Sudwischer und Karl-Heinz Retzloff, Feuervogelweg 7 c, 44269 Dortmund. 1/2008.
  • Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark (seit 1875), Inhaltsverzeichnis: (Bände 1-81/82), (Bände 83/84-90

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Buchholtz, A. W.: Ueber Abschätzung der Servitutberechtigungen der Westerbauerschaft hierselbst auf das Westererbenholz, Dortmund, Bauer, 1840, Online
  • Derks, Paul: Die Siedlungsnamen des Dortmunder Stadtbezirks Aplerbeck. [Dortmund-Aplerbeck] 2000
  • Dörmann, Gosvin: Zur Erinnerung an den Bau der Johanneskirche in Dortmund, Dortmund, Krüger, 1896 Online
  • Fahne, A.: Die Grafschaft und freie Reichsstadt Dortmund, Heberle, Band 1, 1854, Band 4, 1859 [(Google eBook)]
  • Fahne, Anton: Statutarrecht und Rechtsalterthümer der freien Reichsstadt Dortmund, Köln [u.a.], Heberle, 1855 Online
  • Frensdorff, Ferdinand: Dortmunder Statuten und Urtheile, Halle, Buchh. d. Waisenhauses, 1882 Online
  • Heller, Adolf Chr. Carl: Geschichte der evangelischen Gemeinden zu Dortmund, m. bes. Berücksichtigung d. St. Petri-Nicolai-Gemeinde, Dortmund, Krüger, 1882 Online
  • Krömecke, Eduard : Geschichtliche Nachrichten über das Dominicanerkloster in Dortmund/ nach Urkunden u. Chroniken zsgest. Dortmund: Fasbender, 1854, Umfang 126 S.
  • Krüger: Zeitbuch und Mitglieder-Verzeichniss der Gesellschaft 'Casino' in Dortmund von 1813 bis 1890, Dortmund, 1890, Online
  • Kullrich, Friedrich: Bau- und Kunstgeschichtliches aus Dortmunds Vergangenheit : Vortrag gehalten im Gewerbe-Verein, Dortmund, Köppen, 1896, Online
  • Lemberg, Heinrich: 50 Ausflüge für wanderlustige Dortmunder - Ausflüge für ganze und halbe Tage Dortmund, Krüger, 1898 Online
  • Lemberg, Heinrich: Führer durch Dortmund - mit einem Stadtplan und mehreren Abbildungen - insbesondere praktischer Wegweiser durch die Dortmunder Geschäftswelt, Online-Ausgaben: 1894, 1896, 1898
  • Magistrat der Stadt Dortmund: Dortmunder Bürgerbuch - Sammlung der Ortsstatuten, Polizei-Verordnungen, Regulative u.s.w. für die Stadt Dortmund, Dortmund, Ruhfus, 1898, Online
  • Mosebach, F.: Ueber die Bildung einer Handelsgesellschaft zum Zwecke des Ankaufs und Wiedervertriebs der Kohlenproduction des Oberbergamtsbezirks Dortmund, Recklinghausen, Alby, 1887, Online
  • Tenius: Die Bevölkerungsbewegung in Dortmund im Jahre 1896 - mit einem Übersichtsplan der Stadtbezirke, Dortmund, Crüwell, 1898, Online
  • Tenius: Die in Dortmund gewerblich beschäftigten Schulkinder nach einer Aufnahme vom 28. Februar 1898, Dortmund, Crüwell, 1898, Online
  • Thier, Dietrich Melius: hereditati. Untersuchungen zur Dortmunder Führungsschicht im 13. und 14. Jahrhundert, Bochum 1987
  • Thiersch, B.: Die Vemlinde bei Dortmund, Dortmund, Bauer, 1849, Online
  • Totzke, A. C. und Lemberg, H.: Heimatskunde der Kreise Dortmund und Hörde, nebst einer kurzen Uebersicht über die Provinz Westfalen, Dortmund, Krüger, Online: 1887, 1889
  • N.N.: Album von Dortmund - Erinnerungs-Blätter, gezeichn. und lithogr. von Robert Geissler, Dortmund, Köppen (Uhlig), 1870, Online
  • N.N.: Fass-Verein Dortmund 1854 - 1904] - Statuten, Chronik u. Mitgliederverzeichnis, Dortmund, Selbstverlag, 1854 - 1904 Online
  • N.N.: Zur fünfhundertjährigen Jubelfeier des Dortmunder Bürger-Schützen-Vereins am 12., 13. und 14. August 1888, Dortmund, 1888 Online

Weitere Bibliografie

  • N.N.: Bericht über den Betrieb des Städtischen Wasserwerks zu Dortmund, Dortmund, 1880 - 1917, Online
  • N.N.: Bericht über die Entstehung und allmälige Entwicklung des Städtischen Wasserwerkes zu Dortmund , Dortmund, 1877, Online
  • N.N.: Bericht über die Verwaltung des Landkreises Dortmund ... und statistische Nachrichten, Dortmund , 1889, Online
  • N.N.: Verwaltungsbericht des Kreis-Ausschusses des Landkreises Dortmund, Dortmund, 1888 - 1916, Online
  • Königliches Oberbergamt Dortmund: Die Belegschaft der Bergwerke und Salinen im Oberbergamtsbezirk Dortmund - nach der Zählung vom 16. Dezember 1893, Dortmund, Bellmann & Middendorf, Online: Band 1 von 1895, Band 2 von 1896
  • Zur Erinnerung an den Besuch auf der Zeche Shamrock III/IV am 13. September 1901, Bergwerksgesellschaft Hibernia, Herne i.W., Zeche Shamrock III/IV. Herne i.W., 1901, Online
  • Döpke, C.: Das städtische Elektrizitätswerk in Dortmund, Dortmund, Ruhfus, 1900, Online
  • Verzeichnis der zum VIII. Allgemeinen Deutschen Bergmannstag in Dortmund Erschienenen / 11. - 14. September 1901, Ruhfus, Dortmund, Ruhfus, 1901, Online

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Zufallsfunde

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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