Dortmund/Landesherrschaft
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Einleitung
Landesherren
Dortmund war - ohne Erhebungsurkunde - bis 1803 eine Freie Reichsstadt. Nach der Matrikel von 1521 hatte es im Reichsstädterat unter 51 Städten die 7. Stelle. Es war Mitglied des Westfälischen Städtebundes an der Werner Brücke (1253), des Großen Rheinischen Städtebundes (1255) und mit Soest, Münster, Osnabrück der westfälischen Vierstädtebündnisse von 1277 bis 1342 sowie zahlreicher gemischter westfälischer Landfriedensbündnisse. In der Hanse der deutschen Städte war es vom 14. Jhdt. bis 1418 der Vorort für Westfalen, hernach eine unmittelbare Hansestadt im kölnischen Drittel bzw. Viertel der Hanse. Vom Reich wurde Dortmund seit 1202 wiederholt an den Erzbischof von Köln verpfändet und mußte gegen ihn und gegen die Grafen von der Mark seine Reichsfreiheit dauernd verteidigen. Um 1442 Erneuerung des Westfälischen Städtebundes zwischen Dortmund, Soest, Münster, Osnabrück und Paderborn. Dortmund kämpft jedoch in der Soester Fehde (1443-46) auf seiten des Erzbischofs von Köln gegen das in Reichacht erklärte Soest. Dortmund gehörte mit Köln und Aachen dem niederrheinisch- westfälischen Reichskreis als Freie Reichsstadt an.
- 1803 In Folge der durch den Reichsdeputationshauptschluss am 25.02.1803 auf dem Reichstag zu Regensburg, ausgesprochenen Säkularisation wurde Dortmund zusammen mit der Fürstabtei Corvey an den Prinzen Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau abgetreten, welcher hierdurch zum Teil für den Verlust seiner Statthalterschaft in Holland entschädigt werden sollte.
- 1806 vom Kaiserreich Frankreich besetzt, wurde Dortmund Hauptstadt des Ruhrdepartements des Großherzogtum Berg, Arrondissement Dortmund, Kanton Dortmund
- Nov. 1813 besetzten preußische Husaren Dortmund, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1815 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Landkreis Dortmund in den preußischen Staat einverleibt.
- Dortmund, das seit 1860 durch seinen Oberbürgermeister im preußischen Herrenhaus vertreten war, wurde 1875 eine kreisfreie Stadt.
- 15.01.1923 bis 22.10.1924 Ruhrbesetzung durch die Franzosen (Höchststärke 5.300-5.700 Mann). Von ihnen wurden aus Dortmund 1.117 Menschen ausgewiesen, 1.476 gefangengesetzt, 14 getötet.
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Kriegerische Ereignisse
928 Dortmund wurde erobert für Heinrich I.; scharf umkämpft und zweimal zerstört wurde Dortmund in den Kämpfen zwischen Lothar von Supplinburg und dem Erzbischof von Köln. Schlacht am Wulveskamp bei Dortmund -Brechten 1254. Um 1388 bis 1389 wurde Dortmund 20 Monate lang belagert durch Erzbischof von Köln, Grafen von der Mark, viele geistliche und weltliche Fürsten, 20 Städte, gegen 1.200 Ritter usw. Es bewahrte seine Reichsfreiheit, geriet aber in große Kriegsverschuldung. Seit 1598 wurde Dortmund, das an einer „Heerstraße" lag, fast unaufhörlich belagert, gebrandschatzt, mit kriegführenden Truppen (Spaniern, Franzosen, kaiserlichen Truppen /Pappenheim), Schweden, Engländern) belegt. Ende 18. Jhdts. hielten sich zeitweise 2.000 französische Emigranten hier auf. Am 13.03.1920 (Kapp-Putsch) wurde Dortmund von der Roten Armee besetzt und am 04.04. von Reichswehrtruppen (General Epp) befreit. Am 12.04.1945 Besetzung Dortmunds durch amerikanische, später britische Truppen.
Reichstage
Unter den sächsischen und salischen Kaisern war Dortmund eine von den Herrschern oft besuchte Reichsfeste. Wichtige Reichs- und Hoftage fanden statt 953 unter Otto I., 978 unter Otto II. (Rachezug gegen Frankreich beschlossen), 986, 1005, 1016, 1024( ?) unter Konrad II. (Bestätigung der sächsischen Rechte), 1051, 1152 und 1154 unter Friedrich II., sächsische Synoden unter kaiserlichem Vorsitz in Dortmund 1005 und 1016. Von 928-1068 sind 28 Herrscherbesuche nachweisbar. Letzter kaiserlicher Besuch war der berühmte Einzug Karls IV. 1377. 1609 Fürstentag in Dortmund (Der Kurfürst von Brandenburg und Graf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg beendeten den jülisch-klevischen Erbfolgestreit durch den Vertrag von Dortmund).