Greven: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[niederdeutsch|niederdeutsche]]  [[Mundart]]  als Umgangssprache in Greven liegt in dem Raum Münster des [[westfälisch|Westfälischen]] (Kennzeichen: ju 'euch', sin `[ich] bin', bauen `bauen'). Die Grevener spotten über den Nachbarort Altenberge: „Vö usse Döör in dat Spöör leip en Göör . . ." wo sie Düör, Spüör, füör sagen (Göör = 'Maulwurf').
Die [[niederdeutsch|niederdeutsche]]  [[Mundart]]  als frühere Umgangssprache in Greven liegt in dem Raum Münster des [[westfälisch|Westfälischen]] (Kennzeichen: ju 'euch', sin `[ich] bin', bauen `bauen'). Die Grevener spotten über den Nachbarort Altenberge: „Vö usse Döör in dat Spöör leip en Göör . . ." wo sie Düör, Spüör, füör sagen (Göör = 'Maulwurf').


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Version vom 11. September 2014, 08:35 Uhr

Greven: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie : Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt> Greven

Lokalisierung der Stadt Greven innerhalb des Kreises Steinfurt

Früherwähnung

Name

„Greuaon in pago Dregini" 9. Jhdt.; „uilla Greuen" 1137; .,Greven" 1172; „Graven" 12. Jhdt.; „Greven" 1280.

Grundeigentum

  • Kloster Werden hatte hier im 9. J. Besitz.
  • 1137 schenkt der Münstersche Bischof Werner dem Altare „b. Marie Magdalene" in der bischöflichen Kapelle zu Münster 5 Schilling aus dem Dorf Greven.
  • Kloster Überwasser in Münster hatte hier im 12. Jhdt. Besitz.

Freigrafschaft Greven

1282 verkauft Dietrich von Schonebeck die Freigrafschaft über das Ksp. Greven an den Münsterschen Bischof Everhard.

Kirche

  • 1172 wird der Priester Wescelinus erwähnt
  • 1181 Kirchspiel Greven
  • plebanus Giselbert 1246.

Landschaftslage

Greven liegt 40-60 m hoch an der Mündung der Aa in die Ems auf Talsandterrassen beiderseits der Ems (der alte Ortskern auf dem rechten Ufer) im nördlichen Münsterland inmitten einer zum Teil waldreichen, sandigen Ebene, umgeben von zwei gleichnamigen weit ausgedehnten Streusiedlungsgemeinden : „Greven links der Ems" im Südosten und „Greven rechts der Ems" im Norswesten.

Ursprung der Ortschaft

Um 890 zuerst genant. Fränkische Neusiedlung, die wohl aus zwei altsächsischen Nachbarschaften entstand.

Stadtgründung

Anfang 13. Jhdts. Markt, aber Stadtgründung mißlang, ebenso 1803 bzw. 1821; Erhebung zur Stadt am 22.11.1949 durch den Innenminister von Nordrhein-Westfalen.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Ausgehend von der Kirche als Mittelpunkt wuchs der Ort nach Norden entlang der Marktstraße, nach Süden entlang der Münsterstraße und nach Nordwesten entlang der Emsstraße. Am Nordrand des Dorfes zog sich in Fortsetzung der Bakenlandwehr ein Wall mit Graben und Hecke hin („Die Hecke"). Langsame Ausdehnung in die nordwestliche Emsniederung, wo Nierodde (heute: Niederort) entstand (16. Jhdt.), und nach Süden, wo „Der Hoek" in der Lindersheide entstand (17. Jhdt.). Im 19./20. Jhdt. planloser Ausbau nach Norden, 0sten und Süden. 1954 bebaute Fläche : etwa 416 ha.

Gebäude

Die kath. St.-Martinus-Pfarrkirche, die durch ihre erhöhte und zentrale Lage das Ortsbild beherrscht, ist fränkischen Ursprungs, Pfarre 1181 genannt, Turm Ende 12. Jh., Schiff um 1500, erweitert unter Abbruch des Chors 1892-94. Südlich Grevens, am Endpunkt der Schiffbarkeit der Ems lag die Zollburg Schöneflieth, Mitte 13. Jhdts. erbaut, zerstört 1276, Neubau um 1360 durch das Domkapitel von Münster, dem sie seit 15. Jhdt. als Landsitz diente, fast ganz abgebrochen 1810-12, Burgkapelle (St. Paulus).

Brände

Brände, die das Ortsbild nicht grundlegend änderten: 1453, 1573, 1622, 1655, 1674, 1679 und 1683.

Zerstörung 2. Weltkrieg

Schäden durch den 2. Weltkrieg und anschließende Beschlagnahme des nördlichen Ortsteils zugunsten der DP's vom April bis Mai 1945: 19 Wohnhäuser völlig zerstört, 1.061 beschädigt; Gebäudeschäden bei zwei größeren Textilfirmen, Pfarrkirche durch Flakbeschuß 15-20 % beschädigt. Völlig zerstört wurden 12.900 qm (3% der bebauten Fläche).

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1498/99: 38 Haushaltungen, 1589: 61 Haushaltungen, 1664: 86 Haushaltungen, 1749: 860 Einwohner.

Seuchen

Pest: 1350, 1581, 1599, 1633, 1636. Englische Seuche : 1529. Rote Ruhr: 1676.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Schatzungslisten ab 1498/99.
  • Kirchenbücher: Taufbuch 1645, Traubuch 1663, Totenbuch 1764 mit groß. Lücken.
  • Status animarum 1749.
  • Adreßbuch o. J. (1912).
    • Adressbuch Greven 1912 [1]

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1813-1814 (Zivil) Aufgebote, Heiraten
  • 1808-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1827-1832 (rk.) Sterbelisten
  • 1823-1823 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 3.537 Einwohner (E.), 1843: 4.223 E., 1858: 4.566 E., 1871: 4.845 E., 1885: 5.556 E., 1895: 3.649 E., 1905: 4.724 E., 1910: 5.417 E., 1919: 5.468 E., 1925: 6.245 E., 1933: 7.726 E., 1939: 8.708 E., 1946: 8.460 E., 1950: 10.822 E.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als frühere Umgangssprache in Greven liegt in dem Raum Münster des Westfälischen (Kennzeichen: ju 'euch', sin `[ich] bin', bauen `bauen'). Die Grevener spotten über den Nachbarort Altenberge: „Vö usse Döör in dat Spöör leip en Göör . . ." wo sie Düör, Spüör, füör sagen (Göör = 'Maulwurf').

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Greven war seit dem 13. Jhdt. wegen seines bedeutenden Vieh-, Pferde- und Krammarktes Montag nach Bartholomäus (Ende August) bekannt, seit 1765: 2 Kram- bzw. Viehmärkte, seit 1847 : drei. Frühzeitig Fernhandel mit Spezereien, Holz- und Massengütern emsabwärts nach Ostfriesland, Holland und England. Wichtigstes Gewerbe die Weberei. Seit dem frühen 18. Jhdt. Textilhandel, dem die Textilindustrie folgte; Gründungen: 1855, 1859-84, 1874, 1887, 1888, 1896, 1900, 1919. Daneben Holz- und Lederverarbeitung (1896), Holzhäuser (1863). Holzverarbeitung, mechan. Schreinerei (1924), Drahtstifte, Mühlenbetrieb, Zwieback- und Zuckerwaren (1839), Limonaden und Likör (1893), Lederwaren (1945). Handelshäuser des 18. Jhdts.: Cordes (Cordes-Linnen), Biederlack (seit Ende 17. Jh.), Haverkamp, Schründer (1776).

Verkehr

Greven hatte früh eine beträchtliche Verkehrsbedeutung durch seine Lage an der bis hierhin für kleine Fahrzeuge schiffbaren Ems und an der hochmittelalterlichen Handelsstraße Münster -Greven- Rheine -Lingen nach Holland und Emden (via regia). Im 14. Jhdt. Schönefliethbrücke als Fußbrücke über die Ems, erste Fahrbrücke 1777, Eisenbetonbrücke 1936-37. 1954: Bundesstraße Münster-Ibbenbüren. Schnellzughaltestelle der Hauptstrecke Hamm -Münster- Rheine –Emden- Norddeich. Der Dortmund-Ems-Kanal (1899) läuft 6 km seitlich Grevens und brachte die früher für Greven so wichtige Emsschiffahrt fast ganz zum Erliegen.

Umgebungsbedeutung

1954: Da Münster und Rheine leicht zu erreichen sind, hat Greven nur für den engsten Umkreis Bedeutung.

Verwaltung

Rat

Seit 1561: 2 Vorsteher bzw. Gildemeister des Dorfes nachweisbar. Seit etwa 1704: Rat aus 4 Rottmeistern und 1 Bürgermeister. Schon im 17. Jhdt. ist das Bauerntum daraus verdrängt und er ergänzt sich immer aus Handwerkern und Kaufleuten. 1809: Munizipalitätsrat aus Bürgermeister, 2 Beigeordneten und 16 (seit 1812: 20) Räten für Dorf und Ksp. Greven; 1816: Gemeinderat aus Vorsteher und 7 Räten als Teil des Gesamtgemeinderates des Amtes Greven; 1894: Trennung des Dorfes vom Ksp., seitdem Vorsteher bzw. Bürgermeister und 12 Gemeinderäte für das Dorf. Seit 1950: Stadtrat mit Stadtbürgermeister (in Personalunion mit Amtsbürgermeister) mit 11 Räten. Wiedervereinigung mit dem Kirchspiel (Greven rechts und links der Ems) 1952. Verwaltungsgemeinschaft mit Gimbte 1954.

Gericht

Das Gogericht tor Meest, auf der Grenze der Kirchspiele Altenberge und Greven, wurde nachweislich seit 1580 auch unter der Linde am Kirchplatz abgehalten. Der Gograf wurde vom Domkapitel in Münster bestellt. Daneben bestand schon 1172 das Freigericht unter der Linde an der Bakenstiege, dessen Richter von der Stadt Münster bestellt wurde. Diese hatte das Freigericht, zu dem der Stuhl in Greven gehörte, Ende des 13. Jhdts. gekauft.

Lagerbuch Amt Wolbeck (historisch) 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Greven

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung

Googericht Meest, Amt Wolbeck

Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Dorf
re. d. Ems
Thumcapittel
. 2 . . 31 110 41 184 26 1/16 10 148 39 . .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Aldrup
li. d. Ems
Thumcapittel
. . . 7 10 5 3 25 6 11/16 24 96 45 19 8
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Boeckolt
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 10 3 . 8 21 6 ¼ 19 104 33 . .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Fuestrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 9 2 . 6 17 5 3/8 19 80 33 6 .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Guentrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 6 3 5 5 19 4 11/16 15 60 25 . .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Hembergen
li. d. Ems
Thumcapittel
. . . 8 7 . 8 23 6 ¼ 21 92 40 14 .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Herbergene
li. d. Ems
Thumcapittel
. . . 13 6 8 15 42 9 11/16 30 128 48 7 .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Hüttentrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 2 12 . 6 20 4 3/8 18 64 21 8 .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Maestrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 9 3 5 6 23 6 ¼ 17 96 34 24 6
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Pentrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 9 3 5 6 23 6 ¼ 17 96 34 24 6
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Pentrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 11 3 . 4 18 6 ½ 18 100 30 9 4
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Schmidehausen
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 14 13 11 14 52 12 ½ 36 164 60 20 2
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Wentrup
re. d. Ems
Thumcapittel
. . . 14 5 . 10 29 8 7/8 29 132 48 24 .
Kirchspiel
Greven
Bauerschaft
Westerrode
li. d. Ems
Thumcapittel
. . . 19 9 8 15 51 12 11/16 31 264 78 20 .
Kirchspiel
Greven
Freyhaus
Gronover
Bauerschaft
Westerrode
1 . . . . . . 1 1 . 12 . . .
Kirchspiel
Greven
Wirtshaus
Landscron
. . . 1 . . . 1 ½ . 8 . . .
Kirchspiel
Greven
adel. Haus
Schönfliet
1 . . . . . . 1 1 . 12 . . .
Summa Kirchspiel
Greven
2 2 . 123 107 152 141 527 120 1/16 287 1.560 539 12 8

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Landesherrschaft

Greven gehörte zum Fürstbt. Münster und Amt Wolbeck. Die Hoheitsrechte wurden weitgehend vom Domkapitel wahrgenommen. Greven war ein der Stadt Münster zugewandter Ort der Hanse. Landfriedensschluß (Westfälischer Teillandfrieden) zu Greven 1316. Bei Greven lag der Beifang Schöneflieth und das domkapitularische Amt Schönflieth.

Verwaltungseinbindung

  • 1895 Greven, Dorf/Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Landkreis Münster, Amt Greven, an der Ems
    • Zuständigkeiten/Einrichtungen: Standesamt Greven, Amtsgericht Münster, ev. Kspl Greven, kath. Kspl Greven, Postbezirk (eigenes Gebäude), Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Emden <> Münster der Preuss. Staatsbahn. Krankenhaus
    • Gesamtfläche: 491,8 ha, (1895) 2 Wohnplätze, 542 Gebäude
    • Einwohner: 3.649 (129 Ev., 3.520 Kath.)
    • Gewerbe: Spinnereien (Baumwolle), Webereien (Seide), Fabrikation (Zigarren), Brauereien, 2 Elektrizitätswerke, 1 Wagen.
  • 1895 Greven, links der Ems, Dorf/Landgemeinde, Amt Greven, an der Ems
    • Zuständigkeiten/Einrichtungen: Standesamt Greven, Amtsgericht Münster, ev. Kspl Greven, kath. Kspl Greven,
    • Gesamtfläche: 5.152,8 ha, (1895) 6 Wohnplätze, 213 Gebäude
    • Einwohner: 1.360 Ew. (4 Ev., 1356 Kath.).
  • 1895 Greven, rechts der Ems, Dorf/Landgemeinde, Amt Greven, an der Ems
    • Zuständigkeiten/Einrichtungen: Standesamt Greven, Amtsgericht Münster, ev. Kspl Greven, kath. Kspl Greven,
    • Gesamtfläche: 7.884,8 ha, (1895) 10 Wohnplätze, 260 Gebäude
    • Einwohner: 1.766 (61 Ev., 1705 Kath.).

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die Wehrhoheit wurde vom domkapitularischen „Führer" ausgeübt.

Schützengilden

Wahrscheinlich gehen die Bürgerschützen als ursprünglich wehrhafte Institution, die seinerzeit in 4 Rotts nach Ortsteilen eingeteilt waren, auf das Jahr 1704 zurück. Daneben gab es seit 1703 die Schützen der Heilig-Geist-Brüderschaft. Das Vogelschießen, das noch 1954 den Kern der Schützenfeste bildete, ist nachweisbar seit dem 16. Jhdt.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Greven (Westfalen).png Beschreibung:

Mit der Stadtwerdung 1950 wurde die silberne Emspünte auf blauem Hintergrund zum neuen Stadtwappen.

Schon Ende des 18. Jahrhunderts hat es Versuche gegeben, ein Grevener Wappen ohne Erlaubnis des Münsterschen Domkapitels einzuführen. Damals hatte man sich als Wahrzeichen Grevens ein Schiff ausgesucht, das - wie 1801 begründet wurde - sehr passend war, weil der Ort damals eine besondere Vorliebe für die Schifffahrt auf der Ems hatte. In der Tat war Greven lange Zeit der Endpunkt der Schifffahrt auf der Ems.

Die historisch korrekte Darstellung der Emspünte wird in jüngster Zeit u.a. von so namhaften Historikern wie den ehemaligen Direktor des Stadtmuseum Münster Hans Galen in Frage gestellt.

Das Recht zum Tragen dieses Wappens ist der Stadt am 6. März 1950 vom Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen worden.


Quelle: Stadt Greven www.greven.net

Stadtfahne 1954: blau-weiß-blau mit schmalen blauen Bahnen, im breiten weißen Feld das Stadtwappen.

Stadtgebiet

  • < 1820 Ksp. Greven; 1821 erweitert um Kirchspiel Gimbte mit den Gemeinden bzw. Bauerschaften Greven, Aldrup, Westerode, Herbern, Hembergen, Pentrup, Wentrup, Hültrup, Schmedehausen, Bockholt, Fuestrup, Güntrup, Maestrup, Gimbte.
  • 1844 Amtsverband Greven: Greven-Ksp., Greven-Dorf und Gimbte.
  • 1850 Vereinigung von Greven-Dorf und Ksp. Greven links der Ems und Gimbte. Gebiet des Kirchspiels Greven 1858: 13.530 ha.
  • 1894 Trennung Dorf und Außengemeinden: Ausgemeindung des Dorfes Greven mit 417 ha, der Rest bildete Greven links der Ems (aus den Bauerschaften Hembergen und Herbern sowie Teilen der Bauerschaften Aldrup und Westerode mit 5.113 ha und 1.360 Einwohnern.) und Greven rechts der Ems (aus den Bauerschaften Bockholt, Fuestrup, Guntrup, Huttrup, Pentrup und Schmedehausen sowie Teilen der Bauerschaften Maestrup und Wentrup mit 7.885 ha und 1.766 Einwohnern.).
  • 1925 Siedlung Reckenfeld in der Gemeinde Greven links der Ems.
  • 1950 Stadt Greven, Stadtgebiet 492 ha, 1951: 494 ha.
  • 1952 Vereinigung der Stadt Greven mit den gern. Greven rechts der Ems und Greven links der Ems, Stadtgebiet: 13.517 ha.
  • 1954 Auflösung des Amtes und Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Gimbte.
  • 1975 kommunale Neugliederung: Eingemeindung von Gimbte.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Die Urpfarre Greven gehörte zum Bistum Münster und unterstand dem Propst von St. Ludgeri in Münster als Archidiakon von Dorf und Kirchspiel Greven. 1954 Dekanat Telgte.

Reformation

  • Wiedertäufer 1538 vorübergehend in Greven.
  • Lutherische Gemeinde 1894 gegründet, Superintendentur des Kirchenkreises Münster mit dem Sitz in Emsdetten.

Bekenntnisse

1871: 54 Ev. (Ksp. Greven), 1895: 129 Ev., 1925; 301 Ev., 1946: 522 Ev. und 93% Kath.

Juden

nur sehr wenige Juden haben in den letzten Jahrhunderten wohl in Greven gelebt.

Seit 1929 lebte der zum Katholizismus konvertierte Jude Walter Weyl in Greven , nachdem er im Frühjahr 1935 von den Nationalsozialisten durch den Ort getrieben und geschlagen wurde, flüchtete er nach Gronau und später nach Enschede, von dort wurde er am 27.07.1942 deportiert und am 29.07.1942 in Auschwitz ermordet. Heute erinnert der Walter-Weyl-Weg in der Grevener Innenstadt an ihn.

Wohlfahrtspflege

Warburgs Armenhaus 1660 gegründet, Armeninstitut 1802. Krankenhaus 1884. Arzt 1705, Apotheke seit 1837. Kanalisation 1954 im Ausbau.

Bildungswesen

Schulen

Kath. Volksschule seit 1571 erwähnt. Mädchenschule 1675/80 gegr. Später 3 Systeme: Schule an der Lindenstraße 1894, Mädchenschule an der Marktstraße 1906, Schule am Wilhelmsplatz 1912. Ev. Schule 1900. Rektoratschule 1861, Oberschule 1940, Neusprachliches Städt. Progymnasium 1949. Höhere Mädchenschule 1868, mit der Rektoratschule vereinigt 1932.

Zeitungen

Grevener Nachrichten, überparteilich, 1904-21.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Landkreis Münster.
  • Büld, H.: Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
  • Dreßler,Detlef - Galen,Hans- Spieker, Christoph: Greven 1918-1950. Republik, NS-Diktatur und ihre Folgen. 1991.
  • Drost, L.: Festschrift zur Wiedervereinigung der 3 Grevener Gemeinden (1952).
  • Herrmann, W. und Schründer, H.: Greven an der Ems, Wirtschaftsgeschichte eines westfälischen Dorfes (1938).
  • Prinz, Joseph: Greven an der Ems - Die Geschichte der Stadt und des Amtes Greven. (1950).
  • Prinz, Joseph: Greven an der Ems 2. Aufl. 1976/77.

Genealogische Bibliografie

Bibliografie-Suche

Periodika

Grevener Geschichtsblätter. Publikation aus dem Stadtarchiv Greven.

  • Grevener Geschichtsblätter 4 (2006/2007), 35 S., 17 Abb., 5 €. Hrsg. Stadtarchiv Greven. ISBN 978-3-928372-16-9

ab Band 4 auch kostenlos online downloadbar

  • Band 4 (2007) Die Aufsätze beschäftigen sich v.a. mit der Franzosenzeit im 19. Jh. in Greven. Außerdem enthält das Heft eine Rekonstruktion des Ortsbildes im 17. und 18. Jh.
  • Band 5 (2009) Die Aufsätze beschäftigen sich unter anderem mit der Geschichte der Familie Biederlack in Greven vom 16. bis ins 20. Jahrhundert.
  • Band 6 (2011) Die reich bebilderte Ausgabe beinhaltet die Texte der Ausstellung "Das größte Dorf im Münsterland..." - Greven vor 100 Jahren und den Vortrag von PD Dr. Sabine Mecking über Westfalen im Kaiserreich.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Wappen_NRW_Kreis_Steinfurt.png Städte und Gemeinden im Kreis Steinfurt (Regierungsbezirk Münster)

Altenberge | Emsdetten | Greven | Hopsten | Hörstel | Horstmar | Ibbenbüren | Ladbergen | Laer | Lengerich | Lienen | Lotte | Metelen | Mettingen | Neuenkirchen | Nordwalde | Ochtrup | Recke | Rheine | Saerbeck | Steinfurt | Tecklenburg | Westerkappeln | Wettringen


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GREVENJO32TC</gov>