Schwarzort: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 119: | Zeile 119: | ||
|[[image:Schwarzort Kirche 2012.JPG|thumb|left|282px|Schwarzorter Kirche 2012]] | |[[image:Schwarzort Kirche 2012.JPG|thumb|left|282px|Schwarzorter Kirche 2012]] | ||
|[[image:Schwarzort Kirche innen 2012.JPG|thumb|left|500px|Innenansicht der Schwarzorter Kirche 2012]] | |[[image:Schwarzort Kirche innen 2012.JPG|thumb|left|500px|Innenansicht der Schwarzorter Kirche 2012]] | ||
|[[image:Schwarzort Kirche 2013.jpg|thumb|left|Tafel der Alt-Schwarzorter bis 1944]] | |||
|} | |} | ||
Version vom 1. September 2013, 08:07 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Schwarzort
Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Schwarzort
Einleitung
Schwarzort, Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Schwartzeortt, 1785 Schwartzorth, lit. Juodkrante[1]
- Schwartzen Orth, Schwartzenorth, Schwartzorth[2]
- Lit. Name: Juodkrantė[3]
Namensdeutung
Der Name bezieht sich auf die blauschwarze Bernsteinerde [1].
Allgemeine Informationen
- Fischerdorf mit Kirche, 19 km südlich von Memel, Lage an der Haffseite, mit Hafen und Pegel 1 km nördlich des Ortes, 1939: 346 Einwohner[4]
Politische Einteilung
- Gegründet vor 1540[5]
- 1785 Kgl. Fischerdorf, 1916 Landgemeinde und Forstbezirk[6]
- Durch Kgl. Erlaß vom 12. Februar 1906 vom Forstgutsbezirk Klooschen abgezweigt als selbstständiger Forstgutsbezirk[7]
- 1939 ist Schwarzort Gemeinde und Dorf.[8]
- 1940 ist Schwarzort eine Revierförsterei.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Schwarzort ist seit 1795 Kirchspiel, vorher gehörten die Ortschaften zum Kirchspiel Karwaiten.
Pfarrer
- Christian David Wittich (1. Pfarrer 1795-1800/ Vormund des Ludwig Rhesa [2] 1785-1791)
- Martin Sturmeit (Glöckner zur Zeit Wittichs)
- Schwarzort wurde 20 Jahre lang von Pastören aus Memel betreut, darunter:
- Friedrich Ernst Gottlieb Kempfer (1820-1823)
- Georg Heinrich Prappolt (bei Strakauskaite Rappolt) (1824-1828)
- Karl Eduard Ziegler (1828-1832), Mitgründer der Litauischen Literarischen Gesellschaft
- Adolf Gustav Eduard Kuwert (1832-1852)
- Karl Eduard Copinus (1852-1859)
- Julius Otto Passarge (1859-1864)
- Franz Rudolf Theodor Glogau (1865-1866)
- Anton Gustav Laudien (1867-1870)
- Emil August Daniel Hundertmarkt (1871-1876)
- Friedrich Otto Edwin Richter (1877-1885)
- Karl Drisch (1886-1888)
- Franz Karl Hugo Gregor (1888-1893)
- Otto Wilhelm Franz Betrenz (1893-1894)
- Pauli Barth (1894-1897)
- Eugen Lotto (1897-1918)
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Schwarzort gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Schwarzort Dorf u. Kolonie.
Vor 1903 gehörten auch die Ortschaften des Kirchspieles Nidden zum Kirchspiel Schwarzort:
Klooschen Forstgutsbezirk, Nidden, Perwelk, Preil.
Kirchenbücher
Einige Kirchenbücher von Schwarzort sind in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin). Verfilmungen sind nicht bei den "Mormonen" vorhanden.
- Taufen 1820-1875
- Heiraten 1819-1874
- Sterbefälle 1820-1874
Außerdem gibt es in Berlin noch Namensregister, die weiterführen können:
- Taufen 1746-1938
- Sterbefälle 1820-1913
Siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Memel
Orgel
Zur Orgel in Schwarzort, heute Juodkrante, ist hier Interessantes zu finden: [3], [4].
Katholische Kirche
Schwarzort gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Kirchengeschichte
Die Schwarzorter Kirchen
In der Geschichte des Nehrungsdorfes Schwarzort hat es zwei Kirchen gegeben. Die erste war eine Holzkirche, die am 28. Juni 1795 geweiht wurde. Im Jahre 1978 wurde sie durch ein Feuer zerstört. Ihr Bild hängt über dem Zwischenportal, 1995 gemalt und gestiftet von dem hier ansässigen Maler Vaclovas Kaminskas.
Bis zur Fertigstellung einer neuen Kirche, die weitgehend aus Spendenmitteln errichtet wurde, vergingen 7 Jahre. In dieser Zeit fanden die Gottesdienste im Pfarrhaus statt.
Am 2. August 1885 wurde dann diese Backsteinkirche geweiht. Bis zum Herbst 1944 wurden hier evangelische Gottesdienste abgehalten.
Nach dem 2. Weltkrieg diente die Kirche zunächst als Getreidespeicher. Vor ihrer Nutzung als Nehrungsmuseum 1975 wurde sie instandgesetzt. 1989 wurde sie der Katholischen Kirche Litauens, 1991 der Evangelischen Kirche Litauens übereignet.
Die Restaurierung und Wiedereinrichtung der Kirche in den Jahren 1995 und 1996 wurde durch Spenden von Alt-Schwarzortern und durch einige wenige private Spender ermöglicht. Der Abschluss der Restaurierung wurde Pfingsten 1996 mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Bischof Kalvanas in Anwesenheit von über 60 Alt-Schwarzortern gefeiert.
[10]
Fotos der Kirche
Friedhof
Bilder aufgenommen von Katharina Schroeter, Ostern 2009.
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
Zum Standesamt Schwarzort gehörten 1888 und 1907 folgende Ortschaften:
Schwarzort.
Standesamtsregister
Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher von Schwarzort stellen die Zweitbücher des Standesamtes Schwarzort dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Geburten 1874-1889, 1892-1938.
- Heiraten 1874-1883, 1885-1888, 1891-1938.
- Sterbefälle 1874-1881, 1883-1888, 1891-1938.
Geschichte
Jüngere Steinzeit (Neolithikum) ca. 4 000 - 2 000 v. Chr.
In der Nähe von Schwarzort wurde eine doppelschneidige Steinaxt gefunden und in Schwarzort wurden Messer und Schaber gefunden, die dieser Zeit zugeordnet werden.[11]
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 28.07.1940 bis zum 04.07.1943[12]
Am 28.07.1940 fiel :
- Schillings, Peter *13.05.1910 in Nievenheim, Schütze
Am 04.07.1943 fiel :
- Derks, Heinrich *16.05.1917 in Duisburg-Hamborn, Obermaschinist
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Schule
1743 wurden in Schwarzort und Nidden Schulmeister angesetzt, deren Schulhäuser 1745 erbaut wurden. 1792 zählte Schwarzort 18 Schüler: 11 Knaben und 7 Mädchen. An Schulbüchern waren gegen Ende der 18. Jh. in Gebrauch: Bibel, Gesangbuch, Rambachs Heilordnung, Hübners biblische Historien, der Kinderfreund, ein "Wirthschaftskatechismus".
Sport
Die Anfänge des Fußballsports in Schwarzort
Wer erkennt weitere Personen?
Kontakt: Familienforschung Memelland
Bewohner
Fotos
Ansichten 1930
Die Bilder wurden freundlicherweise von H.G. Moors zur Verfügung gestellt
Neuere Ansichten
Verschiedenes
Karten
Gemeindeskizzen
Teilauswertung zu Schwarzort: Memelland, OFB
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SCHORTKO05NM</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Taufbuch Prökuls
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Strakauskaite, Nijole: Die Kurische Nehrung - die alte Poststraße Europas, Leidykla Spaustuv, 2006, S.72f
- ↑ Informationstafel in der Schwarzorter Kirche 2012
- ↑ Dr. Wilhelm Gaerte: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer Verlag, 1929
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an