Gutsbezirk Kaufunger Wald: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2013, 14:39 Uhr
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Einleitung
Der Kaufunger Wald ist ein bis 643,4 m hohes und rund 170 km² großes Mittelgebirge in Hessen und Niedersachsen. Er liegt im äußersten Norden des Osthessischen Berglands, dem Fulda-Werra-Bergland und bildet dort einen Über-Naturraum, der auch die Söhre umfasst.
Allerdings wird unter Kaufunger Wald landläufig meistens nur die im Süden gemeindefreie Hochfläche nördlich der Großalmeröder Grabenzone verstanden, d. h. der nördlich des Oberlaufes der Gelster bzw. nördlich der Wedemann und des Unterlaufes der Losse liegende Teil des Waldes.
Geographie
Der Hochfläche des Kaufunger Walds befindet sich im Nordostteil Nordhessens und im Südteil Südniedersachsens. Er breitet sich zwischen Kaufungen im Südwesten, Kassel im Westen, Hann. Münden im Norden, Witzenhausen im Osten und Großalmerode im Süden aus. Hierzu muss, je nach Definition, die sich südlich anschließende Söhre hinzu gerechnet werden.
Geologie
Die Berge des Kaufunger Walds bestehen aus einer etwa 80 Millionen Jahre alten Buntsandsteinplatte, die von einigen Basaltkegeln und Kohleflözen durchsetzt ist. Weil diese Platte zum Beispiel durch ab- bzw. eingelagerte Tone teils wasserundurchlässig ist, haben sich einige Moore (z. B. Hühnerfeld) und Sümpfe gebildet. Durchzogen ist die Landschaft von zahlreichen Fließgewässern, die sich im Lauf der Jahrmillionen teils tief in die Sandsteinplatte eingegraben haben bzw. das Mittelgebirge nach außen hin abgrenzen.
Ausflugsziele im Kaufunger Wald
Roter See
Nur auf alten Ansichtspostkarten ist der „Rote See” in seiner Färbung erhalten geblieben. Eingelagert zwischen bizarren Basaltwänden ist er durch den Abbau eines Basaltkegels etwa 2 km nordöstlich vom Bielstein auf dem „Hesselbühl” entstanden.
Einer Beschreibung aus dem Jahre 1916 nach befand sich auf dem „Hesselbühl” im Kaufunger Wald ein großes Lager prächtigen Säulenbasalts von außergewöhnlicher Höhe und Schönheit. Für Aquarellmaler bot der Miniatursee mit dem roten Wasser, den schwarzen Lavawänden und im Sommer der Umrahmung von Waldesgrün , in Verbindung mit der Landschaft, ein farbenreiches Bild und dankbares Motiv.
Der Basalt wurde mit einer Schmalspurbahn über Carmshausen nach Witzenhausen transportiert und dort für den Straßen- und Eisenbahnbau verladen. Der Basaltbruch wurde 1912 aufgegeben. Als Ursache für die Rotfärbung des Sees wird Sickerwasser aus dem angrenzenden roten Sandsteingebiet angenommen. [2]
Ein beliebtes Ausflugslokal war die Wald-Gaststätte im Forsthaus am Roten See. Von der Terasse hoch auf der Steilwand des Basalsteinbruchs hat man eine herrliche Fernsicht ins Werratal.
Bilstein
Der Bilstein (auch Bielstein genannt) ist mit 641,2 m im Kaufunger Wald nach dem Hirschberg die zweithöchste Erhebung. Er liegt im Gutsbezirk Kaufunger Wald im Werra-Meißner-Kreis.
Auf der Basaltkuppe des Bilsteins, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist, steht der Aussichtsturm Bilsteinturm mit daran angegliederter, kleiner Gastronomie (Bilsteinhütte). Von Anfang an bis auf den heutigen Tag wird die Gaststätte von der Familie Neth-Oetzel bewirtschaftet. Der Turm und das Lokal sind ein beliebtes Ausflugs- bzw. Wanderziel.
Schon 1869 wurde auf dem Gipfel des Bilsteins ein hölzerner Aussichtsturm und 1890 von der Forstverwaltung eine Schutzhütte errichtet, die später zu einer Wirtschaftshalle erweitert wurde. Der hölzerne Turm wurde auf Anregung von Amtsrichter Bernhard Martin durch den Zweigverein Großalmerode des Niederhessischen Touristenvereins von 1890 bis 1891 durch einen massiven Neubau aus Stein ersetzt und am 5. Juli 1891 eingeweiht. Am 6. August 1907 besuchte Kaiserin Auguste Victoria den Bilsteinturm. 1911 wurde der Bilstein unter Naturschutz gestellt. 1960 wurde der Turm mit einem 7 m hohen Stahlaufbau auf 20 m Turmhöhe im Stil der 1950er-Jahre aufgestockt.
Von der Aussichtsplattform des Bilsteinsturms bietet sich ein von wenigen Baumkronen unterbrochenes Rundumpanorama. Bei klarem Wetter sieht man im Nordosten den Brocken im Harz und im Norden Göttingen. Der Blick nach Nordwesten zum Reinhardswald und ins Weserbergland ist teilweise durch Baumkronen versperrt. In westlicher Richtung reicht der Blick bis zum Eggegebirge, dem Desenberg bei Warburg, dem Habichtswald mit dem Herkules bei Kassel und sogar bis zum Rothaargebirge. Im Südwesten sieht man den Kellerwald und im Süden den Alheimer bei Rotenburg an der Fulda. Nach Südosten ist der Blick in die Rhön durch Bäume verstellt, wohingegen der nahe Hohe Meißner (754 m) im Ost-Südosten markant ins Auge fällt. [3]
Ausflugsziele auf dem Hohen Meißner hier klicken ! |
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Literatur
- Karl Krück, „Großalmerode, Bergstadt zwischen Meißner, Hirschberg und Kaufunger Wald", Geiger-Verlag, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
- Karl Krück, „Nordhessisches Fachwerk und Großalmeroder Dachziegel", Geiger-Verlag, Horb 1996, ISBN 3-89570-246-3
- Hermann Nobel, „Chronik Epterode", Von Euerharderot zu Epterode, hrsg. Magistrat Großalmerode, August 2007, ISBN 978-3-00-022051-7
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Städte, Gemeinden und gemeindefreie Gebiete im Werra-Meißner-Kreis (Regierungsbezirk Kassel) |
Städte:
Bad Sooden-Allendorf |
Eschwege |
Großalmerode |
Hessisch Lichtenau |
Sontra |
Waldkappel |
Wanfried |
Witzenhausen |
- ↑ 1,0 1,1 Handkolorierte Ansichtskarte aus der Zeit vor 1914
- ↑ Karl Krück, Großalmerode, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
- ↑ Text übernommen von Bilsteinturm mit Ergänzungen von Karl Krück