Paul Narmund: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Juni 2013, 14:29 Uhr
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Hierarchie
Regional > Litauen > Paul Narmund
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Paul Narmund
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Einleitung
Paul Narmund, Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Pawll Narmuth, 1687 Paull Narmundt, 1860 auch Narmundten
- 1700 Narmunten, 1730 Narmundten, 1754 Narmund Paul, lit. Normantai[1]
- Paul-Narmund[2]
Namensdeutung
Der Name sagt, dass Paul nur einen geringen Erbteil bekommen hat.
- preußisch-litauisch "nor" = gering, wenigstens
- "monta, manta" = Erbteil
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Irgendwann nach 1785 wird Meissen Matz mit Paul Narmund vereinigt. [4]
1. Juli 1898: Valtin Kunken kommt zu Paul Narmund.[5]
1939 war Paul Narmund eine Gemeinde mit den Dörfern Jagutten, Klauspuszen, Paul Narmund und Szodeiken Jonell.[6]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Paul Narmund gehörte 1888 zum Kirchspiel Memel Land und 1912 zum Kirchspiel Deutsch Crottingen.
Katholische Kirche
Paul Narmund gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Paul Narmund gehörte 1888 zum Standesamt Plücken Martin und 1907 zum Standesamt Kollaten. Die Zugehörigkeit wechselte 1898.
Bewohner
Geschichte
Gut Paul-Narmund
Die beiden Stiefschwestern Juliane Sophie Christine Holdschue, geb. Schmidt, Witwe des Pfarrers Gottfried Aemilius Holdschue, und Johanna Dorothea Froelich geb. Veithofer, Witwe des Pfarrers Christoph Froelich, tun sich nach dem Tod ihrer Ehemänner zusammen und kaufen um 1820 das Gut Paul-Narmund. Sie holen ihren Sohn bzw. Neffen Reinhold Froelich zur Bewirtschaftung des Gutes.
1822 heiratet Reinhold Froelich die älteste Tochter des verstorbenen Gutsbesitzers von Collaten, Johanna Caroline Albrecht. Er erwirbt von einem Hypothekengläubiger das Gut Collaten, welches infolge des Krieges und nach Aufhebung des Scharwerks arg in Verfall geraten war. Reinhold behielt und verwaltete beide Güter, Collaten und Paul-Narmund, und lebte mit seiner Tante Frau Pfarrer Holdschue in Collaten, während seine Mutter, Frau Pfarrer Froelich, in Paul-Narmund ihren Wohnsitz behielt.
Eine Enkelin von Frau Pfarrer Froelich schreibt in ihren Erinnerungen: „Jeden Mittwoch war Familientag in Paul-Narmund, und es mochte Wetter und Weg sein, welches es wollte, nach Paul-Narmund musste gefahren werden. Meine Großmutter liebte es sehr, Karten zu spielen. Zu ihrem Schutz wohnte in Paul-Narmund ein alter Freund meines Vaters, Schiemann, der zugleich auch der Gesellschafter und Partner beim Kartenspiel war. Wie am Mittwoch der Familientag in Paul-Narmund war, wo die Kinder und Großkinder aus Memel, Collaten und Eckitten sich zusammenfanden, so war am Sonntag stets Familienzusammenkunft in Collaten und dieses hat sich bis in die späten Zeiten hin beibehalten.“
Die Großmutter, Frau Pfarrer Froelich, nahm ihre Enkelkinder auf Zeit zu sich nach Paul-Narmund, wo sie von Herrn Schiemann den ersten Unterricht erhielten. Er war ebenfalls als Lehrer auf den Gütern Collaten und Eckitten tätig. Schiemann war auch Berater in allen Geldangelegenheiten und behilflich beim Einziehen der Pfarrerswitwenpension, 80 Taler 14 Silbergroschen und 8 Pfennige pro Jahr, die von der Kirchenkasse zu erheben waren.
Reinhold Froelich hatte mit seiner ersten Ehefrau Johanne Caroline geb. Albrecht 9 Kinder, wovon die ersten beiden in Paul-Narmund, die anderen 7 auf Gut Collaten geboren wurden. Johanne Caroline starb 1848. Reinhold Froelich heiratete 1853 seine zweite Ehefrau Juliane Wilhelmine Martens aus Memel. Das Paar bekam noch 2 Töchter.
Bereits 1848 übernahm der älteste Sohn Reinhold Georg Aemilius Froelich nach Beendigung seiner Militärzeit die Leitung des väterlichen Gutes Paul Narmund. 1854 heiratete er Auguste Ottilie Wilhelmine Hildebrandt aus Königsberg. Ihre 7 Kinder wurden alle zu Paul-Narmund geboren. 1866, nach nur kurzer 12jähriger Ehe, starb sie mit kaum 40 Jahren.
1867 heiratete Reinhold in zweiter Ehe Marie Gottheil aus Danzig, die sich speziell der Erziehung der Kinder in der Stadt (Memel) widmete und dort ein großes Haus führte. Die Wirtschaft in Paul-Narmund kam dadurch nicht vorwärts, aber sehr zurück. Das Gut brannte ab und wurde parzelliert. Reinhold Froelich lebte etwa die letzten 10 Jahre einsam als Amtsvorsteher in Collaten und Marie die letzten 20 Jahre sehr flott in Dresden als Inhaberin einer Fremdenpension. Reinhold Froelich starb 1897 in Collaten und wurde auf dem dortigen Guts-Friedhof beigesetzt. Marie starb 1905 in Dresden. [7]
1922[8]
- Jurgis Jurgans, 54 ha
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 22.10.1944 bis zum 21.11.1944[9]
Am 22.10.1944 fielen:
- Fritzemeier, Hermann *08.07.1915 in Tahe, Unteroffizier
- Hansen, Peter *01.04.1926 in Kabel, Grenadier
- Litinski, Alois *19.04.1927 in Bainjow, Grenadier
- Marksteiner, Heinz *29.05.1925 in Jena, Gefreiter
- Vonhof, Paul *15.03.1925 in Frankfurt a M., Schütze
- Will, Hermann *17.08.1925 in Waltropp, Gefreiter
Am 28.10.1944 fielen:
- Sumann, Erwin *25.06.1925 in Marienwerder, Obergefreiter
- Tkotz, Rudolf *23.02.1927 in Königshütte, Grenadier
Am 21.11.1944 fiel :
- Ehle, Arthur *02.07.1922 in Potsdam, Gefreiter
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>NARUNDKO05NT</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Messtischblatt 0192 Nimmersatt (1912) © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
- ↑ Dr. Gause, Fritz: Neue Ortsnamen in Ostpreußen seit 1800, Königsberg 1935, Sonderschrift Nr. 53 des VFFOW
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Froelich Reinhold: Familie Froelich (Ostpreußen), Stammeskunde, Schicksale und Erinnerungen, 1909
- ↑ Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an