Topographia Bavariae/035: Unterschied zwischen den Versionen

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<tt>eoblis Gretserus in Append.de Aureato;</tt> am 256.Blat/ von den Bischoffen zu Eychstatt/ vermeynet auch/ das Engelstatt von den <tt>Anglis,</tt> so er für Sachsen hält/ herkommen; vnnd diese Statt daher von Theils <tt>Anglopolis</tt> genandt werde. Vnd seye noch zu Jngolstatt der Engelhoff/ so man ins gemein für der Statt Anfang halte. Er wolle aber auch wider die nicht seyn/ welche von denen  Engelländern/ so in großer Anzal/ aß irem Vatterland/ bey den Teutschen die Christliche Religion fortzupflanzen/ kommen/ solche Namen herführen; weil es der Wahrheit ähnlich/ daß einer auß denselben sich hieher gesetzt/ vnd einen Anfang zur Statt gemacht habe; wie auch/ das benachbarte Eychstatt von den Engelländern herkommen. Er sagt gleichwol darbey/ daß Jngolstatt allbereit dem Hertzog Tessel in Bayern vom Keyser Carl dem Grossem zu Lehem angesetzt worden seye <tt>Casparus Ens,</tt> in seinem <tt>deliciis,</tt> vnd <tt>P. Bertiu in tab. Geogr. contractis,</tt> vermeynen/ daß solcher Orth/ zun Zeiten Kaysers <tt>Ludovici IV.</tt> noch ein Dorff/ zum Closter Altaich gehörig gewesen/ darauß dieser Kayser eine Statt gemacht habe. <tt>P.Henznerus</tt> meldet in seinem Reyßbuch/ daß diese Statt im Jahr Christi 1312. fast umb den halben Theil erweitert/ vnd Anno 1420. vom Hertzog Ludwigen im Bart/ die Mawern gar außgebawet worden seyen. Hertzog Gregor der Reiche von Landshut hat das schöne vnd wolerbawte Schloß allhie aufgeführt; Hertzog Wilhelm aber die Statt Anno 1537 zu seiner Vestung gemacht. Sie ligt gar eben/ außgenommen gegen der Thonaw/ da sie was haltig ist. <tt>Dreiserus</tt> schreibet in seinemStättbuch/ daß der innere Vmbkreyß seye von fünff vnd dreyssig hundert Schritten. Die Gegend herumb ist eben/ vnnd hat einen herzlichen Traydboden. Ein vornehmer Freiherr meldet von jhr/ in seinen geschriebenen Reysen/ daß es allhie ein starckes Schloß neben der Thonaw habe: Die Häuser in der Stat seyen schön/ vnnd alle lustig gemahlet; habe auch schöne Gassen: Die Kirch sey herzlich/ darinn das schönist vnd köstlichste Marienbild/ deßgleichen nicht zu finden seyn solle/ werde vor ein sonderbare <tt>Antiquität</tt> gehalten; die Arbeit/ Edelgestein vnd Schmeltzwercl/ soll vber 50000 Cronen geschätzt werden; dz Bild ist von klaren Gold/ ziemlich groß/ der Rock vberall gantz weiß geschmeltzt/ gar künstlich/ dafür hnyet ein Bid/ so einem König von Franckreich vergleicht/ hat ein lang Kleyd an/ Blawfarb mir gelben Lilien/ alles gar schön darauff geschmeltzt; ist auch mit gar köstlichem Edelgestein besetzt. Sonst ist noch ein klien Bild dabey/ Sanct Michael mit der Wag in derHand/ auch von Gold/ vnd Edelgestein/ vnnd mit allerhand Farben geschmeltzt/ künstlich gearbeitet; wie dann diese Bilder zusammen gehören. Mitten in der Kirchen auff dem Boden ist die <tt>Fundation</tt> dieser Kirchen/ mit langen rotfarben Steinen außgesetzt/ so das Warzeichen zu Jngolstatt. Hat 3. schönen grosse gewölbteCapellen/ vnd andere schöne Sachen; so ist das Jesuiter <tt>Collegium</tt> auch schön/ mit vielen Zimmern/ Stuben/ vnd Classen/ vnd einen grossen Hof in der mitten. Vnd soviel sagt dieser Hreyherr. Jn einer andern geschriebnen Verzeichnuß stehet/ es sey vmbs Jahr 1275.das Franciscaner Closter allhie/ vnd Anno 1330.vngefehrt der Spital/ gestifftet worden: Hertzog Ludwig im Bart/ Herr zu Jngolstatt/ habe die vberauß schöne Kirch/ zu vnser lieben Frawen von Grund herauß gebawet/ 7. Priester darzu eingesetzt/ stattliche Sachen von Ornat/ Silber vnd Goldt darzu vermacht/ auch ein Marmolsteinen Begrabnuß zugerichtet/ dahin er seines Vattern Stephani Gebein/ von Schönefeld auß/ hab führen lassen; wie auch einen armen Spittal/ angericht/ vnnd zu Erhaltung der vorigen erbawten Kirchen sieben vnnd neuntzig tausendt Goldtgulden verordnet/ vnnd vermacht. Aber sein Sohn Hertzog Ludwig der Buckelte/ hab dem Vatter/ der jhn/ wider seinen Willen/ zu einer verheurathen wollte/ diese Statt eingenommen/ welche jhn gleichwol/ als den rechten Erben/ nicht ungern eingelassen; aber da sie jhme die Schlüssel zur Kirchen/ vnnd deß Vattern Schatz/ nicht geben wollten/ hab er diese mit Gewalt auffgebrochen/ vnd den gantzen Schatz/ vnd Vorrath deß Vatters/ der selbiges mahl zu Newburg wohnte/ hinwegk genommem/ seye fortgefahren
 
<tt>Gretserus in Append. de Aureato</tt>; am 256. Blat/ von den Bischoffen zu Eychstatt/ vermeynet auch/ das Engelstatt von den <tt>Anglis,</tt> so er für Sachsen hält/ herkomme; vnnd diese Statt daher von Theils <tt>Anglopolis</tt> genandt werde. Vnd seye noch zu Jngolstatt der Engelhoff/ so man ins gemein für der Statt Anfang halte. Er wolle aber auch wider die nicht seyn/ welche von denen  Engelländern/ so in großer Anzal/ aß irem Vatterland/ bey den Teutschen die Christliche Religion fortzupflanzen/ kommen/ solchen Namen herführen; weiln es der Wahrheit ähnlich/ daß einer auß denselben sich hieher gesetzt/ vnd einen Anfang zur Statt gemacht habe; wie auch/ das benachbarte Eychstatt von den Engelländern herkommen. Er sagt gleichwol darbey/ daß Jngolstatt allbereit dem Hertzog Tessel in Bäyern vom Keyser Carl dem Grossen zu Lehem angesetzt worden seye <tt>Casparus Ens,</tt> in seinem <tt>deliciis,</tt> vnd <tt>P. Bertius in tab. Geogr. contractis,</tt> vermeynen/ daß solcher Orth/ zun Zeiten Käysers <tt>Ludovici IV.</tt> noch ein Dorff/ zum Closter Altaich gehörig gewesen/ darauß dieser Käyser eine Statt gemacht habe. <tt>P. Henznerus</tt> meldet in seinem Reyßbuch/ daß diese Statt im Jahr Christi 1312. fast umb den halben Theil erweitert/ vnd Anno 1420. vom Hertzog Ludwigen im Bart/ die Mawren gar außgebawet worden seyen. Hertzog Gregor der Reiche von Landshut hat das schöne vnd wolerbawte Schloß allhie aufgeführt; Hertzog Wilhelm aber die Statt Anno 1537 zu seiner Vestung gemacht. Sie ligt gar eben/ außgenommen gegen der Thonaw/ da sie was haltig ist. <tt>Dreiserus</tt> schreibet in seinem Stättbuch/ daß der innere Vmbkreyß seye von fünff vnd dreyssig hundert Schritten. Die Gegend herumb ist eben/ vnnd hat einen herzlichen Träydboden. Ein vornehmer Freyherr meldet von jhr/ in seinen geschriebenen Reysen/ daß es allhie ein starckes Schloß neben der Thonaw habe: Die Häuser in der Statt seyen schön/ vnnd alle lustig gemahlet; habe auch schöne Gassen: Die Kirch sey herzlich und groß/ darinn das schönist vnd köstlichste Marienbild/ deßgleichen nicht zu finden seyn solle/ werde vor ein sonderbare <tt>Antiquität</tt> gehalten; die Arbeit/ Edelgestein vnd Schmeltzwerck/ soll vber 50000 Cronen geschätzt werden; dz Bild ist von klaren Gold/ ziemlich groß/ der Rock vberall gantz weiß geschmeltzt/ gar künstlich/ dafür hnyet ein Bid/ so einem König von Franckreich vergleicht/ hat ein lang Kleyd an/ Blawfarb mir gelben Lilien/ alles gar schön darauff geschmeltzt; ist auch mit gar köstlichem Edelgestein besetzt. Sonst ist noch ein klien Bild dabey/ Sanct Michael mit der Wag in derHand/ auch von Gold/ vnd Edelgestein/ vnnd mit allerhand Farben geschmeltzt/ künstlich gearbeitet; wie dann diese Bilder zusammen gehören. Mitten in der Kirchen auff dem Boden ist die <tt>Fundation</tt> dieser Kirchen/ mit langen rotfarben Steinen außgesetzt/ so das Warzeichen zu Jngolstatt. Hat 3. schönen grosse gewölbteCapellen/ vnd andere schöne Sachen; so ist das Jesuiter <tt>Collegium</tt> auch schön/ mit vielen Zimmern/ Stuben/ vnd Classen/ vnd einen grossen Hof in der mitten. Vnd soviel sagt dieser Hreyherr. Jn einer andern geschriebnen Verzeichnuß stehet/ es sey vmbs Jahr 1275.das Franciscaner Closter allhie/ vnd Anno 1330.vngefehrt der Spital/ gestifftet worden: Hertzog Ludwig im Bart/ Herr zu Jngolstatt/ habe die vberauß schöne Kirch/ zu vnser lieben Frawen von Grund herauß gebawet/ 7. Priester darzu eingesetzt/ stattliche Sachen von Ornat/ Silber vnd Goldt darzu vermacht/ auch ein Marmolsteinen Begrabnuß zugerichtet/ dahin er seines Vattern Stephani Gebein/ von Schönefeld auß/ hab führen lassen; wie auch einen armen Spittal/ angericht/ vnnd zu Erhaltung der vorigen erbawten Kirchen sieben vnnd neuntzig tausendt Goldtgulden verordnet/ vnnd vermacht. Aber sein Sohn Hertzog Ludwig der Buckelte/ hab dem Vatter/ der jhn/ wider seinen Willen/ zu einer verheurathen wollte/ diese Statt eingenommen/ welche jhn gleichwol/ als den rechten Erben/ nicht ungern eingelassen; aber da sie jhme die Schlüssel zur Kirchen/ vnnd deß Vattern Schatz/ nicht geben wollten/ hab er diese mit Gewalt auffgebrochen/ vnd den gantzen Schatz/ vnd Vorrath deß Vatters/ der selbiges mahl zu Newburg wohnte/ hinwegk genommem/ seye fortgefahren

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Gretserus in Append. de Aureato; am 256. Blat/ von den Bischoffen zu Eychstatt/ vermeynet auch/ das Engelstatt von den Anglis, so er für Sachsen hält/ herkomme; vnnd diese Statt daher von Theils Anglopolis genandt werde. Vnd seye noch zu Jngolstatt der Engelhoff/ so man ins gemein für der Statt Anfang halte. Er wolle aber auch wider die nicht seyn/ welche von denen Engelländern/ so in großer Anzal/ aß irem Vatterland/ bey den Teutschen die Christliche Religion fortzupflanzen/ kommen/ solchen Namen herführen; weiln es der Wahrheit ähnlich/ daß einer auß denselben sich hieher gesetzt/ vnd einen Anfang zur Statt gemacht habe; wie auch/ das benachbarte Eychstatt von den Engelländern herkommen. Er sagt gleichwol darbey/ daß Jngolstatt allbereit dem Hertzog Tessel in Bäyern vom Keyser Carl dem Grossen zu Lehem angesetzt worden seye Casparus Ens, in seinem deliciis, vnd P. Bertius in tab. Geogr. contractis, vermeynen/ daß solcher Orth/ zun Zeiten Käysers Ludovici IV. noch ein Dorff/ zum Closter Altaich gehörig gewesen/ darauß dieser Käyser eine Statt gemacht habe. P. Henznerus meldet in seinem Reyßbuch/ daß diese Statt im Jahr Christi 1312. fast umb den halben Theil erweitert/ vnd Anno 1420. vom Hertzog Ludwigen im Bart/ die Mawren gar außgebawet worden seyen. Hertzog Gregor der Reiche von Landshut hat das schöne vnd wolerbawte Schloß allhie aufgeführt; Hertzog Wilhelm aber die Statt Anno 1537 zu seiner Vestung gemacht. Sie ligt gar eben/ außgenommen gegen der Thonaw/ da sie was haltig ist. Dreiserus schreibet in seinem Stättbuch/ daß der innere Vmbkreyß seye von fünff vnd dreyssig hundert Schritten. Die Gegend herumb ist eben/ vnnd hat einen herzlichen Träydboden. Ein vornehmer Freyherr meldet von jhr/ in seinen geschriebenen Reysen/ daß es allhie ein starckes Schloß neben der Thonaw habe: Die Häuser in der Statt seyen schön/ vnnd alle lustig gemahlet; habe auch schöne Gassen: Die Kirch sey herzlich und groß/ darinn das schönist vnd köstlichste Marienbild/ deßgleichen nicht zu finden seyn solle/ werde vor ein sonderbare Antiquität gehalten; die Arbeit/ Edelgestein vnd Schmeltzwerck/ soll vber 50000 Cronen geschätzt werden; dz Bild ist von klaren Gold/ ziemlich groß/ der Rock vberall gantz weiß geschmeltzt/ gar künstlich/ dafür hnyet ein Bid/ so einem König von Franckreich vergleicht/ hat ein lang Kleyd an/ Blawfarb mir gelben Lilien/ alles gar schön darauff geschmeltzt; ist auch mit gar köstlichem Edelgestein besetzt. Sonst ist noch ein klien Bild dabey/ Sanct Michael mit der Wag in derHand/ auch von Gold/ vnd Edelgestein/ vnnd mit allerhand Farben geschmeltzt/ künstlich gearbeitet; wie dann diese Bilder zusammen gehören. Mitten in der Kirchen auff dem Boden ist die Fundation dieser Kirchen/ mit langen rotfarben Steinen außgesetzt/ so das Warzeichen zu Jngolstatt. Hat 3. schönen grosse gewölbteCapellen/ vnd andere schöne Sachen; so ist das Jesuiter Collegium auch schön/ mit vielen Zimmern/ Stuben/ vnd Classen/ vnd einen grossen Hof in der mitten. Vnd soviel sagt dieser Hreyherr. Jn einer andern geschriebnen Verzeichnuß stehet/ es sey vmbs Jahr 1275.das Franciscaner Closter allhie/ vnd Anno 1330.vngefehrt der Spital/ gestifftet worden: Hertzog Ludwig im Bart/ Herr zu Jngolstatt/ habe die vberauß schöne Kirch/ zu vnser lieben Frawen von Grund herauß gebawet/ 7. Priester darzu eingesetzt/ stattliche Sachen von Ornat/ Silber vnd Goldt darzu vermacht/ auch ein Marmolsteinen Begrabnuß zugerichtet/ dahin er seines Vattern Stephani Gebein/ von Schönefeld auß/ hab führen lassen; wie auch einen armen Spittal/ angericht/ vnnd zu Erhaltung der vorigen erbawten Kirchen sieben vnnd neuntzig tausendt Goldtgulden verordnet/ vnnd vermacht. Aber sein Sohn Hertzog Ludwig der Buckelte/ hab dem Vatter/ der jhn/ wider seinen Willen/ zu einer verheurathen wollte/ diese Statt eingenommen/ welche jhn gleichwol/ als den rechten Erben/ nicht ungern eingelassen; aber da sie jhme die Schlüssel zur Kirchen/ vnnd deß Vattern Schatz/ nicht geben wollten/ hab er diese mit Gewalt auffgebrochen/ vnd den gantzen Schatz/ vnd Vorrath deß Vatters/ der selbiges mahl zu Newburg wohnte/ hinwegk genommem/ seye fortgefahren