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Ritters geographisch-statistisches Lexikon/1910
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Geschichte der adligen Familie von Stommel

nicht sofort vollzogen, die Rücksicht für seine ehrwürdigen Ahnen scheint mildernd eingewirkt zu haben. Als aber der Senat zur Verhütung künftiger Gefahren eine Verordnung der anderen folgen ließ, worin unter immer härteren Strafen bis zu 1000 Goldgulden und Verbannung der Besuch der Predigten in Mülheim untersagt wurde, und Johann sich dadurch nicht abschrecken ließ, da traf auch ihn das endliche Loos. Zuerst wurde er zu 1000 Goldgulden verurtheilt, und als er diese nicht gutwillig erlegte, wurde die Summe auf sein Eigenthum im Schrein eingetragen, und demnächst der Subhastationsprozeß[GWR 1] eingeleitet. – In Folge dessen wurde das Haus an der Marspforte nach der Familie »Haus Stommel« genannt und mehrere Renten und Grundstücke veräußert. Das Haus kam an die Familie v. Monheim 1626. Köln. Schrein Brig. Cap. Michaelis. Als Johann dennoch seinen Kirchenbesuch nicht einstellte, sich sogar an dem, Köln so verhaßten, Bau Mülheims betheiligte, wurde das Verbannungsdecret an seinem Sohne Adam – Johann starb vorher – vollzogen.

      42. Adam erwarb am 9. Juni 1626 zu Mühlheim am Rhein das Bürgerrecht, wie das Rathsprotocollbuch bezeugt, und heirathete bald darauf die Tochter des, ebenfalls der Religion wegen von Köln ausgewanderten, M. H. von Roning. Die Feier und die Schicksale der Familie wurden in einem weitläufigen Epithalamium besungen, das sich noch zum Theil mit dem in Holz geschnittenen Wappen Adams in der Alfterschen Sammlung findet.

      Auf Adam war von dem großen Vermögen seines Vaters nicht weiter gekommen, als einige Besitzungen bei Bergheim, bei Polheim und ein Haus in Mülheim; eine schwere Aufgabe hiermit den Flor der Familie zu erhalten. Und diese Aufgabe wurde noch schwieriger, als bei dem einfalle Spinolas die Besitzungen verwüstet, Mülheim geplündert und gebranntschatzt wurde, und als endlich auch Berg sogar an der Protestanten-Verfolgung Theil nahm. Adam lößte dieselbe. Er erinnerte sich der Verhältnisse seines Großoheims J. von Walraue, nahm die von diesem hinterlassenen Handelsverbindungen wieder auf und vererbte sie in solchem Flor auf Söhne und Enkel, daß die daraus hervorgegangenen Unternehmungen mit überseeischem Verkehr selbst für ihre Wohnsitze Mülheim und Düsseldorf von Bedeutung geworden sind.

      43.[GWR 2] Melchior's Heirath wurde auf dem Rittersitze Dombach bei Gladbach, welcher dem Vater der Braut gehörte, vollzogen. Siehe die Tauf-, Copulations- und Sterbe-Register der franz.-reformirten Gemeinde Mülheim beim Landgericht zu Köln, und die Familienurkunden.

      45.[GWR 3] Siehe die vorigen Register und jene von Elberfeld.

      46. Gerhard Aurelius durch seine Tante seit dem 2. Juni 1753 Besitzer des Rittergutes und mörsischen Lehns »Hohen Aap«, war seiner strengen Pünktlichkeit und Rechtschaffenheit wegen rühmlichst bekannt. Seine erste Frau Maria Johanna, geb. den 3. Mai 1734 war die Tochter des Stadtschultheis Otto von Besse zu Hornbach bei Zweibrück. Die Heirath wurde am 21. April 1759 zu Homburg im Westrich vollzogen. Diese Frau starb kinderlos den 2. März 1761[GWR 4]. Gerhard heirathete demnächst am 6. April 1762 in Elberfeld die Tochter des Fabriksherrn Rüttger Koch zu Langenberg Namens Helena Christina, geb. den 13. Nov. 1738. Mit dieser Frau erhielt Gerhard die adligen Güter Schmüres und Mirken bei Elberfeld, doch mußte er vorher ihrentwegen mit seiner Schwiegerin einen weitläufigen Prozeß bestehen. Die gedruckten Prozeßacten enthalten Gutachten der Universitäten Göttingen und Löwen, sowie fast aller damals berühmten Rechtsgelehrten. Rütger Koch hatte zu Gunsten seiner Descendenz ein Fideicommiß gestiftet, dessen Rechtsbeständigkeit die Schwiegerin bestritt. Gerhard gewann den Prozeß, stand aber dennoch einen Theil seiner erzielten Rechte freiwillig ab.

      Die dritte Heirath mit Isabella Sybel, geb. den 23. Febr. 1739, † 1803 zu Düsseldorf, wurde am 13. Dezbr. 1775 zu Elberfeld vollzogen. Sie war eine geistreiche, fein gebildete Frau, ihr Leben am dänischen Hofe mag dabei seinen Einfluß geübt haben. Sie liegt neben ihrem Manne in der Familiengruft auf dem evangel. Kirchhofe zu Düsseldorf begraben.

      47. Joh. Peter erhielt in der Erbtheilung das Rittergut Aap, wurde demnächst Besitzer des Gutes Fieth, des Rittersitzes Roland mit den Gütern Lemmenhaus und Thevenberg (Mathiasberg) Act vor Notar Coninx zu Düsseldorf vom 3. Dezbr. 1833, des Tonnisaap, Act vor N. Hagdorn daselbst vom 22. März 1841 u. s. w. Er hatte manche harte Schläge des Schicksals zu dulden. Namentlich mußte er 1797 für sein Vaterland eine achtzehnmonatliche Gefangenschaft bestehen. Die Franzosen schleppten ihn in Vertretung seines Vaters, um sich Düsseldorf und das bergische Land treu zu halten, als Geißel nach Frankreich. Die Festung Charlemont wurde sein Aufenthalt.

      48. Christine war eine äußerst geistreiche Frau. Ihr lieblicher Sommersitz in der Pfalz, die Burg Winzingen, jetzt auch Haardter Schloß genannt, die vormalige Sommerresidenz der Pfalzgrafen und die Wiege der bairischen Könige, war oft der Aufenthalt namhafter Gelehrten.




Kölnische Linie B.

Gobelius von Stommel 1345.
h. 1. Windrudis, Tochter des Ritters Paffe von
Manstetten.
2. Mettel, Tochter des köln. Ritters Buze. 49)
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1. Christine
v. St.
h. Johann 1369.
50)
2. Cunigunde
v.St.
3. Friederich
v. St.
Herr zu Sunerstorf,
h. Druda. 51)
4. Reinhard v. St.
h. Catharina,
Tochter Johann's
von Polheim.
5. Gobelius
v. St.
Canonicus zu St.
Andreas in Köln.
52)
6. Berta v. St.
h. den k. Scheffen
Butschoe.
53)
7. Lysa
v. St.
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Mathias v. St.
† 1418,
h. Druda von Scherffgen.
54)
   <WAPPEN>  Johann v. St.
h. Agnes. 55)
|
|
|
Aleid v. St.
† 1420.
Irmgard v. St.
† 1423.
Mettel v. St.
† 1437, stiftete 1424 und
1435 Familien Fideicommisse. 56)
 
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  Franko v. St.
Dr. j. u. 1440–1460
Amtmann zu Köln,
davon Kinder 57)
  Elisabeth v. St.
h. Johann von Blitterswich
davon zahlreiche Nachkommenschaft.
 


Anmerkung zur Stammtafel B.

      49. Göbel bewohnte das Erbe Königstein in der Schildergasse zu Köln, bestehend aus einem großen herrschaftlichen Hause und vier Zinshäusern mit Mundmannen und besaß außerdem mehrere Häuser und Renten daselbst. Er war für die schönen Künste eingenommen und hat sich durch seine Gemälde einen Namen gemacht. Von ihm sprechen 1345 col. lat. pl. 1371 apost. grec. for. 1379 scab. col. 1381 und 1391 col. cleric. 1388 und 1393 col. lat. pl. 1390 Copirbuch der Johanniter-Ritter zu Köln. Seite 562 im Düsseldorf P. Archiv. Fahne diplomatische Beiträge.

      50. 1345 und 1369 a domo hilden, 1388 und 1393 col. lat. pl.

      51. Friedrich wohnte in Köln im Hause Hurte auf der breiten Straße (jetzt No    ) 1380 u. 1390 col. lat. pl., wo auch seine Kinder aufgeführt sind; besaß außerdem Haus Eventure und H. Merzenich und auswärts einen Sitz zu Sunerstorf, wornach er öfter benannt wird.

      52. 1369 a. d. hild. et Nid. general. 1379 vet. portae.

      53. 1405 Mart. scab. 1406 Eccardi.

      54. 1396 und 1420 col. lat. pl. kauft Neuenhaus, 1400 Lewenstein; kommt mit seiner Frau vor 1399 ad port. 1401 und 1420 col. lat. pl. 1422 Nid. general. 1444 Lewenstein; Letztere Wittwe 1418 ibid.

      55. 1426 und 1444 Lewenstein. 1435 col. lat. pl.

      56. Diese Mettildis kommt sehr häufig in den Schreinen vor, namentlich 1390, 1393 und 1424 col. lat. pl. und Nid. g. Dann 1418 Lewenstein, 1425 scab. col., wo ihr die Häuser und Erbe Neuenhaus, Holunder, Eventure und Merzenich zufallen, 1422 col. lat. pl., wo sie das große Haus Hurte auf der Breitestraße kaufte, endlich 1424, 1435 und 1437 ibid., wo sie die Fideicomisse zu Gunsten der Kinder ihres Bruders Johann: Franko und Elisabeth errichtet.

      57. Franko wurde 1450 zum Doctor juris utr. promovirt, Matrikel der köln. Univers. Band 2. Ueber ihn sprechen die Register der Amtleute und in den Schreinen namentlich 1425 scab. col. 1426 Lewenstein, 1437 col. lat. pl. Seine Schwester Elisabeth ist in denselben Schreinsurkunden, aber auch 1427 scab. Mart. und 1458 Camp. aufgeführt. Letztere ist die Stammmutter desjenigen Zweiges der von Blitterswich, welcher bis in die neueste Zeit fortgeblüht hat.

Kölnische Linie E.

  Johann v. St.
h. Lysa v. Stilkin, wohnte
in der Glockengasse in dem
deshalb so genannten
Stommlerhof. 58)
 <WAPPEN>   
 
Brace segment, over, end-left.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, mid-left.png Brace segment, over, mid-right.png Brace segment, over, span.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, span5.png Brace segment, over, end-right.png
  Lysa v. St.
1367 und 1377
Johann v. St.
vor der Marspforte wohnend,
† 1410 den 5. Mai,
h. 1. Christina, Tochter des
Ritters Heinr. Molenpesch
und Gertrud's,
2. Gertrud Overstolz,
† 1426. 59)
 <WAPPEN> 

Molenpesch.
 <WAPPEN> 

Overstolz.
N.N.
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Von erster Frau.
Göddert v. St.
Dr. u. j.1414, Senator
zu Köln 1418–1448,
† gegen 1450, h. Paitza
von Gymmenich. 60)
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 <WAPPEN>  (Von zweiter Frau.)
Johann v. St.
Dr. theol. et j. u. protonotarius
civitatis, decanus
S.S. apost. colon.
,
Gesandter beim Kaiser,
† 1455 den 15.October
und liegt vor dem Laurenz
Altar der Apostelkirche zu
Köln begraben.62)

Everhard v. St.
h. Cunigunde, Senator
zu Köln 1451
bis 1457.
1454 Consul daselbst 63)
|
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Johann Wilh.
v. St.
geb. 1410, † 1490.

h. 1. Elisabeth von
Caldenberg,
Tochter Peters von
Caldenberg.

2. Mettel von Rit,
aus dem Hofe zum
Schwanen.64)
 <WAPPEN> [GWR 5]
   <WAPPEN> 
Johann v. St.
h. 1. Aleid, 2. Duregin,
3. Lysbet.61)
davon Kinder.
  Sibille v.St.
h. Peter Heymann Dr. u. j.
davon zahlreiche Nachkommenschaft.
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von Mettel
Mathias
v. St.
† impr. 1548.
Ursula v. St.
† impr.


Anmerkungen zur Stammtafel E.

      58. Von dem Stommeler Hof in der Glockengasse, gegenüber der Kirche von St. Columba, mit Ausgängen in die Streitgasse, sind noch Holzschnitte vorhanden, wonach sein großartiger Quaderbau aus dem Mittelalter mit den hohen gothischen Fenstern und den durchbrochenen Thürmen auf den vier Ecken ebensosehr das Ansehen seiner Bewohner bekundet, als die Geschicklichkeit der Baumeister, Zierlichkeit mit angemessener Festigkeit zu verbinden. Die letztere hat sich mehrmals erproben müssen in dem Kampfe der Geschlechter mit der Gemeinde, worin die Geschlechter von Columba besonders thätig und ihre Wohnungen daher verschiedene Male dem Angriffe der Gemeinde ausgesetzt waren. Bis gegen 1400 besaßen die von Stommel den Hof, dann kam er an die Familie von Rolinxwert, welche ihn bis 1596 bewohnte und zwar einige Zeit zugleich mit dem Freiherrn von der Heiden, genannt Belderbusch. Namentlich wohnte 1593 von letztern darin Peter von der Heiden genannt Bellerbusch mit seiner Frau Ursula Sudermann und seinen 6 Kindern Peter, Conrad, Diderich, Friedrich, Ursula und Catharina. 1596 kaufte der Bürgermeister Max von Beywegh und dessen Frau Cäcilia Terlan genannt Lennep den Hof. Vergl. Hüllmann Geschichte der Stände Bd. 3 S. 165. K. S. Columba camp. 1367 et 77. 1486. 1501. 19. 48. 51. 64. 67. 85. 93. 96.

      59. 1382, 1412, 1413 et 1425 Petri scab. 1388 arsb. poria pant. 1398 Petri Pützhof, 1409 parat. lib.

      60. Matrikel des Senats. 1412. 13. 25. 68 Petri scab. 1459 novum forum. 1488 arsb. sent.

      61. 1442 ovina porta. 1448 arsb. sent. et Petri scab. mit seiner Frau Aleid 1459 novum forum, mit Düregin 1446 Brig. Lahnen, 1468 Petri sent. mit Lysbet 1485 und 1487 Eccardi.

      62. Dieser Johann von Stommel gehört als Gelehrter und Staatsmann zu den bedeutenderen Männern Kölns. 1399 wurde er in der Philosophie zum Magister promivirt, zwei Jahre nachher zum Doctor der Rechte und noch etwas später zum Doctor der Theologie. Fünf und zwanzig Jahre versah er (bis 1436) das Amt eines Protonotarius, und erhielt dafür vom Senat die ehrenvollste Anerkennung. Man entband ihn auf sein Gesuch 1436 von den Arbeiten dieser Stelle, ließ ihm aber sein volles Einkommen mit dem Ersuchen, fernerhin seine Erfahrungen und Kenntnisse dem Senate micht entziehen zu wollen. Wirklich leistete er der Stadt noch fernere wichtige Dienste. Im J. 1442 war er in städtischen Angelegenheiten Gesandter beim Kaiser Friedrich, und 1448 war er in der bekannten Streitigkeit der Scheffen und des Senats Wortführer im Namen der Stadt und brachte diese verwickelte Angelegenheit durch seine Umsicht zu einem guten Ende. Bei alledem ließ er sich auch seinen Dienst als Kanonicus des Apostelstifts so angelegen sein, daß er in Kurzem durch die Wahl des Kapitels zu der Würde eines Scholasters und demnächst des Dekans stieg. Er starb 1455 den 15. October und liegt unter dem von ihm dotirten Laurenzaltar in der genannten Stiftskirche begraben. Dieser Altar wurde deshalb mit folgendem, ihn betreffenden Epithaphium versehen:

M. quadra C cum L ac V tunc Stommel Joannes de, fautor
templique decanus hic autor †.

      Johann erbaute auch den Johannisaltar, dotirte den Kreuzaltar und den Altar in der Michaeliskapelle derselben Kirche, und vermachte letzterer eine silberne Monstranz mit dem goldnen Bildniß des h. Vitalis, ein mit kostbaren Gemälden versehenes Antiphonarium, ein Psalter und andre Schätze. Auch den Kreuzbrüdern in Köln machte er reiche Schenkungen. Vergl. Matrikel der k. Univers. Band I. Fol. 34 u. 88. Band II Fol. 40. Copirbuch L. Fol. 10. C. Fol. 42 im Stadtarchiv. Copirbuch und Necrologium des Apostelstifts im Prov.-Archiv zu Düsseldorf. Urkunden der Kreuzbrüder ebendas. Gelenius de admir. col. magn. pag. 499. Alfteri inscriptiones patriae u. Familienarchiv. Hamm concordia.

      63. Dieser Everhard von Stommel saß 1451, 54 und 57 im Senate, wurde 1454 mit Goddert von Wasserfaß zum Bürgermeister erwählt, starb aber vor dem Regierungsantritt. Copialbuch F. im Archiv der Stadt Cöln. Die Schreine erwähnen seiner Brig. Lahnen 1446 et 1486. Seine Tochter Sibilla heirathete den seiner Zeit viel geltenden Dr. j. Peter Heymann.

      64. Von diesem Johann Wilhelm von Stommel sprechen die Schreine sehr häufig, namentlich 1474, 1475 und 1485 col. lat. plat. 1465, 1479 litis et lupi, 1481 Brandenb. 1482 Laur. I., wo er mit seiner ersten Frau Elisabeth, einer Tochter des Scheffen Peter von Caldenberg, vorkommt, welche am 22. Nov. 1483 starb, und deren Testament 1483 novum forum und 1485 col. lat. plat. zu lesen ist; dann 1484 Camp. wo er Haus Holunder und 1492 arsb. sent., wo er Compestershaus erwirbt, endlich 1484 Camp. 1487 Eccardi, 1492 arsb. sent. 1494 Nid. general. und Camp. 1519 col. lat. pl. et graec. for., wo er und seine zweite Frau Mettildis von Rit vorkommen und zwar letztere seit 1494 als Vormünderin ihrer beiden Kinder. Von diesen Kindern ist auch noch an andern Stellen die Rede, nämlich 1494 Camp. 1508 vet. port. 1519 col. lat. pl. 1550 col. cleric.. Vergl. das Copialbuch des Klosters St. Maximin in Köln im Prov.-Archiv zu Düsseldorf Seite 109.





Anmerkungen zur Stammtafel C.

Geschichte des Jülich'schen Lehens „Neuenhof“.

Aus den Acten im Düsseldorfer Archiv und andern Archivalien.

(Die Zahlen zeigen den Band und das Blatt der ersteren an.)

      65. Johann von Stommel heirathete 1435 Beilgen, (Sibilla) die Tochter des Ritters Daem von Neuenhof, und erhielt durch sie, die Erbtochter, im Heirathsvertrag das Lehn Neuenhof verschrieben (I. 39). Dieses Lehen, im Amt Bergheim bei Glessen gelegen, war anfänglich Eigenthum der Dynasten von Bergheim. Walram, der letzte derselben, hinterließ es seinem Anverwandten, dem Grafen Gerhard von Jülich, der es 1312 an Rabodo, Herrn zu Odenkirchen, derartig gegen den Hof zu Drove vertauschte, daß er es zu Lehn trug. Rabodo vererbte es nur bis auf seinen Enkel ebenfalls[GWR 6] Rabodo genannt, dessen einzige Tochter sich 1406 mit Daem von Bleysteden, jetzt Daem von Neuenhof, verheirathete und diesem die Eingangs genannte einzige, an Joh. v. St. verheirathete Tochter Sibilla gebar.
      Johann von Stommel wurde 1465 von Herzog Reinhard mit Neuenhof belehnt, blieb aber nicht unangefochten im Besitze. Daem hatte von einer zweiten Frau einen Sohn Engelbrecht und eine an den Bastart von Belle verheirathete Tochter hinterlassen. Diese machten unserm Johann das Lehn streitig. Der Streit nahm ein ernstes Ansehen als Johann starb und dessen Sohn Arnold von den übrigen Söhnen und Enkeln Johanns (I. 45, 55, IX. 264) Neuenhof zugetheilt erhielt. Jetzt hielten die beiden anderen Pretendenten es für geeignet, ihre Ansprüche geltend zu machen, feindeten sich aber zunächst selbst an. Wilhelm von Bernsaw, der mächtige fürstliche Rath, dem Engelbrecht schlauerweise seine Ansprüche verkauft hatte, setzte sich behende als der erste in den Besitz des Lehngutes, wurde aber von dem verwegenen Bastard mit Gewalt daraus vertrieben (I. 46, 48.). Doch auch er, der sich in der Burg verschanzte, mußte weichen. Arnold v. St. erstritt sich beiden gegenüber auf gerichtlichem Wege sein Recht und erhielt 1501 durch den Spruch der Scheffen zu Jülich, an welchem auch der Landdroste mit 10 fürstlichen Räthen Theil nahm und durch ein späteres Austrägal-Gericht[GWR 7] 1515 das Lehn zugesprochen (I. 52, 54).


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