Saugen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Bilder wurden im Mai 2014 aufgenommen und freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. | Die Bilder wurden im Mai 2014 aufgenommen und freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. | ||
=== Gefallene der Ortsgruppe Saugen === | === Im 2. Weltkrieg Gefallene der Ortsgruppe Saugen === | ||
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Wilhelm Schleps Eduard Bolz Erich Klimkeit | Wilhelm Schleps Eduard Bolz Erich Klimkeit | ||
(Quelle: Domas KAUNAS "MAŽOSIOS LIETUVOS VEIDAI IR VAIZDAI") | |||
== Schule == | == Schule == |
Aktuelle Version vom 12. Juli 2023, 15:09 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie Regional > Litauen > Saugen Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Saugen
Einleitung
Saugen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Matz Mautrim, 1667 Schugen, 1734 Sauga, 1785 Matz Mantrum, lit. Saugai[1]
- 1667 Schugen, 1734 Sauga, 1785 Matz Mautrum[2]
- 1710-1728 Mac Mantrum, Matzmandrum, Matzmantra, Matzmantrum, Mazmaitrum, Mazmantrum, Sauga, Saugen[3]
- 1706 und 1736 Matz Mantrum
- Litauischer Namen: Saugai[4], Saugos[5]
Namensdeutung
Der Name dürfte auf eine alte Zufluchts- und Aufbewahrungsstätte der halbnomadisch in der Wildnis lebenden mittelalterlichen Menschen weisen. Der Alternativname Matz-Mantrum besagt, dass Matz (Matthias) wohlhabend ist.
- preußisch-litauisch "sauga" = Vorsicht
- "saugoti" = Schutz, Hort, behüten, bewahren
- "saugumas" = Vorsicht, Behutsamkeit, Sicherheit
- "saugus" = behutsam, vorsichtig, sichernd
- "mantinininkas" = der Wohlhabende
Allgemeine Information
Politische Einteilung
1785 Kgl. Bauerdorf, 1919 Landgemeinde[7]
Ab 1.5.1939 wurde der Ort Lenken zur Gemeinde Saugen eingemeindet.[8]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Saugen ist seit 1844 Kirchspiel, vorher gehörten seine Ortschaften teils zum Kirchspiel Prökuls, teils zum Kirchspiel Werden.
Innenansichten
Orgel
Zur Orgel der Kirche in Saugen, heute Saugos, ist hier Interessantes zu finden: [1].
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Saugen gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Alk, Augstumal, Bejehden Dorf u. Forst, Berzischken, Bruiszen, Czutellen, Georgenhöh, Grünheide, Iszlusze, Jonischken Forst, Jündszen, Kebbeln (Ksp.Prökuls/Saugen), Klein Barwen, Kukoreiten Dorf u. Gut, Lapienen, Laschen, Laugallen (Ksp.Werden), Lenken, Mantwyden, Medellen, Mestellen, Mischkogallen, Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) Oberforstamt u. Forst, Petrellen, Pliekurren Vorwerk, Raukutten, Sakuten, Saugen, Silkoten, Szagatpurwen, Szameitkehmen, Szeppoten, Wilkomeden, Wietullen, Wirkieten.
Vor 1902 gehörten wohl auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Ramutten zum Kirchspiel Saugen:
Groß Barwen, Kurpen, Paszelischken.
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher von Saugen sind fast vollständig verschollen.
Nur noch in ein Konfirmationsregister von 1909-1943 existiert noch, in dem die Konfirmanden mit Geburtsdatum, Taufdatum und -ort, sowie für kurze Zeit mit Schulort, später mit Beruf und manchmal sogar mit Vornamen des Vaters (oder bei unehelichen Kindern der Mutter) aufgeführt sind. Eine Verbindung und Zuordnung der Einzelpersonen ist schwierig. Über diese Register lassen sich Geburten von ungefähr 1895 bis 1929 nachweisen. Eine Kopie des Register hat Hartmut Toleikis aus dem Memelland besorgt, eine Kopie ist in Berlin (Evangelisches Zentralarchiv Berlin), eine Kopie steht dem Verfasser dieses Artikels zur Verfügung.
Als Sekundärquellen gibt es Tabellen der Konfirmanden in den Kirchenvisitationberichte, die auf das Portal www.epaveldas.lt digitalisiert sind.
- Konfirmanden 1850 (Seiten 18-20), 1852 (Seiten 13-16), 1857 (Seiten 16-19), 1858 (Seiten 23-25).
Siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug
Konfirmationen
1939
1947-1952
Die folgenden Bilder stellte uns freundlicherweise Jolita Stankeviciene, die Urenkelin von Jurgis Skudies, zur Verfügung:
Kennt jemand noch weitere Personen auf diesen Fotos? Kontakt
Katholische Kirche
Saugen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhof von Saugen
Der Friedhof 1964
Ein paar Zeilen beschreiben den Zustand des Friedhofes im Jahr 1964, leider ist der Verfasser unbekannt:"Der Friedhof ist in bester Ordnung. Ich habe ihn zum Winter mit Tannen belegt und einige Chrysanthmen auf die Gräber gestellt. Max hat das Strauch schön ausgehackt"[9]
2010
Der Friedhof von Saugen ist sehr verwachsen, aber begehbar.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Ingrid Rehling zur Verfügung gestellt. (Stand Juni 2010)
Inschriften
Herr Dust beschreibt die Lage bei einem Besuch :"Hinter der Kirche nach links von der Straße 141 bis zum Waldrand; vor dem Waldrand nach links. Er ist fast zugewachsen, die Tore zum Friedhof stehen aber noch". Er notierte bei seinem Besuch folgende Inschriften:
- Ambramat Christian 23.03.1847 - 31.10.1893
- Lauzemis Martynas Benjaminas 1866 - 01.09.1924
- Rudat Gottlieb 28.09.1833 - 12.07.1906
- (Hier ruhet in Gott mein lieber Mann unser sorgsamer Vater)
2014
Die Bilder wurden im Mai 2014 aufgenommen und freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt.
Im 2. Weltkrieg Gefallene der Ortsgruppe Saugen
Richard Staschat Erich Gaidellis Max Meiszus
Paul Löweing Martin Reisgies Wilhelm Schaar
Otto Stolz Willi Mertins Otto Matzpreiksch
Franz Klimkeit Helmuth Sudrawitz Rudolf Schlenthaer
Wilhelm Richter Erich Schneidereit Paul Juraschka
Kurt Hess Erich Grubert Otto Wannagautzki
Hermann Klimkeit Horst Jakubeit Ernst Kisteit
Helmut Kunz Heinrich Grasst Ewald Gloszat
Leo Lemke Michel Gunga Johann Kaulitzki
Richard Kallwies Max Rubbulies Walter Schmidt
Walter Richter Helmut Lorenz Reinhold Szallies
Wilhelm Saknus Ernst Jodeleit Max Schneidereit
Wilhelm Schleps Eduard Bolz Erich Klimkeit
(Quelle: Domas KAUNAS "MAŽOSIOS LIETUVOS VEIDAI IR VAIZDAI")
Schule
Um 1775 gab es bereits eine Dorfschule zu Saugen.
Davon zeugt eine Inventarliste [2] Seite 17, die folgendes auflistet:
1 Tisch, 2 Bänke, 1 Schul-Catalogus, 1 Litthauische Bibel, 1 Biblisches-Historien-Buch Litthauisch, 1 Langhansens Kinder-Postill deutsch, 1 dto. litthauisch.
Ein Bericht aus der Volksschulzeit in Saugen von 1935-1943 von Alfred Neubacher auf der Extraseite:
Schule in Saugen
Fotos der ehemaligen Schule 2020
Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
Zum Standesamt Saugen gehörten 1888 folgende Ortschaften:
Alk, Kukoreiten, Laugallen (Ksp.Werden), Lenken, Mantwieden, Medellen, Mischkogallen, Petrellen, Saugen, Szameitkehmen (Kr.Heydekrug) , Tennewiesen, Wietullen, Willkomeden.
Zum Standesamt Saugen gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Alk, Augstumal, Kukoreiten, Laugallen (Ksp.Werden), Lenken, Mantwieden, Medellen, Mischkogallen, Petrellen, Saugen, Szameitkehmen (Kr.Heydekrug) , Wietullen, Willkomeden.
Standesamtsregister
Die Standesamtsregister von Saugen sind nur teilweise erhalten. Sie lagern im Litauischen Historischen Staatsarchiv in Wilna.
- Heiraten: 1939
- Sterbefälle: 1939
Memeler Dampfboot vom 17.01.1935
Standesamtliche Nachrichten – Saugen
Im Jahre 1934 haben beim hiesigen Standesamt 14 (10) Eheschließungen stattgefunden. Geburtsfälle sind 49 (64) und Sterbefälle 47 (37) beurkundet worden. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf das Jahr vorher.
Bewohner
- Bewohner in Saugen
- 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 59 Matz Mantrum [3]
- 1832: Consignation Personal Dezem an die Werdensche Kirchenkasse, Matzmantrum Seite 83,84 [4]
Verschiedenes
Memeler Dampfboot vom 12.10.1937
80jähriges Jubiläum der Kirche in Saugen
Einführung des Pfarrers Tennigkeit
Am Sonntag feierte die Evangelische Kirche in Saugen ihr 80jähriges Jubiläum. Gleichzeitig erfolgte die Einführung des Pfarrers Tennigkeit in sein neues Amt. Der Gottesdienst war sehr gut besucht. unter den Gästen befanden sich Landespräsident Baldschus, Generalsuperintendent Obereigner, Superintendent Podszus und eine Anzahl anderer Geistlicher, unter ihnen auch Pfarrer Oksas, der mehrere Jahre hindurch Seelsorger der Gemeinde Saugen gewesen und jetzt in Deutschland wohnt. Nach einem Orgelvorspiel und Vorträgen des Saugenes Posaunenchors und des Männerchors erfolgte die Amtseinführung des Pfarrers Tennigkeit durch Superintendent Podszus. Die Festpredigt hielt Generalsuperintendent Obereigner, der einen Rückblick auf die wechselvolle Vergangenheit des Kirchspiels Saugen gab. Dann legte der neuverpflichtete Geistliche, Pfarrer Tennigkeit, ein Treuegelöbnis zu seiner Kirchengemeinde ab. Nachdem noch die Geistlichen Pfarrer Tennigkeit ihre Segenswünsche dargebracht hatten, schloß der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Gesang.
Nachmittags um 2 Uhr fand im Saale des Kaufmanns Schwellnus in Saugen ein Festessen statt. Auch hier zeigte die große Beteiligung die enge Verbundenheit zwischen Kirchengemeinde und Kirche. Nachdem Pfarrer Tennigkeit die Festversammlung begrüßt hatte, sprach Generalsuperintendent Obereigner, der seine Freude über die rege Anteilnahme der Bevölkerung an den kirchlichen Veranstaltungen zum Ausdruck brachte. Landespräsident Baldschus beglückwünschte die Gemeinde Saugen zu dem „neuen und festlichen Kleide“ des Gotteshauses und überreichte als Beitrag zu den großen Kosten der Ausbesserungsarbeiten an der Kirche einen größeren Geldbetrag. Im Namen des Saugener Gemeindekirchenrats erstattete Lehrer Köckstadt-Saugen den Dank der kirchlichen Körperschaften für die zahlreichen Geldspenden aus den Kreisen der Kirchengemeinde und der Behörden. Es sprachen dann noch einige Geistliche, die der Kirchengemeinde alles Beste wünschten.
Viel älter als die Kirche selbst, sind die Pläne für den Bau einer Kirche in Saugen; diese reichen bis in die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts zurück. In einer aus dem Jahre 1739 stammenden Urkunde werden die Pläne für den Bau von Kirchen in Dawillen und Kukoreiten erwogen. Wie andere Urkunden aus derselben Zeit besagen, soll Friedrich Wilhelm I. dann aus die Mittel für den Bau einer Kirche in Kukoreiten zur Verfügung gestellt haben. Dass es trotzdem nicht schon damals zum Bau des Gotteshauses kam, lag daran, dass die Auszahlung der bewilligten Baugelder nicht erfolgte. Nach diesem gescheiterten Anfang wurden in den nächsten Jahrzehnten bezüglich des Kirchenbaues keine weiteren Schritte unternommen. Erst um die Jahrhundertwende begann man sich wieder für den Bau einer Kirche in Kukoreiten erneut zu interessieren. Im Jahre 1815 wurde dann Saugen eine Tochtergemeinde des Kirchspiels Werden. Von Zeit zu Zeit kam ein Hilfsprediger nach Saugen, um Gottesdienste abzuhalten. Wo diese Gottesdienste abgehalten wurden, läßt sich nicht mehr feststellen. Im Juni 1844 erhielt dann Saugen einen eigenen Pfarrer. Seit dieser Zeit sind auch die Kirchenbücher geführt worden. Während sich bis dahin die nördliche Grenze des Saugener Kirchspiels mit den Grenzen des Kreises Heydekrug deckten, wurden am 1. Januar 1847 zehn Dörfer vom Kirchspiel Prökuls abgetrennt und em Kirchspiel Saugen angegliedert. In der Zeit von 1844 bis 1857 hatte das Kirchspiel Saugen wohl einen Pfarrer, aber kein eigenes Gotteshaus. Die Gottesdienste fanden in dieser Zeit daher abwechselnd in der Schule in Saugen und in der eigens für diesen Zweck hergerichteten Scheune des Besitzers Makein- Berzischken statt. Der auf der erwähnten Scheune errichtete niedrige Glockenturm ist auch heute noch erhalten. im Laufe der Jahre waren dann die Bemühungen um den Bau der Kirche in Saugen so weit gediehen, dass am 30.August des Jahres 1854 die feierliche Grundsteinlegung für den Kirchenneubau erfolgen konnte. Über drei Jahre hindurch wurde an dem Bau gearbeitet. Am 9.Oktober 1857 fand dann die Einweihung des neuen Gotteshauses statt.
Fotos
Saugen 2010
Saugen 2012
Alte Ansichten
Karten
Teilauswertung zu Saugen: Memelland, OFB
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SAUGENKO05RL</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ MD 1964 vom 05.02.