Heisterkamp (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==


Der Name '''Heisterkamp''' ist sehr wahrscheinlich eine Zusammensetzung der Wörter ''Heister'' und ''Kamp''. Aus den unten dargelegten Erklärungen des Deutschen Wörterbuches von Grimm, könnte Heisterkamp ein durch junge Waldbäume eingehegtes Stück Feld oder Wiese bezeichnen. Daneben kann Heisterkamp aber auch ein eingehegtes Stück Feld oder Wiese mit einer charakteristischen Anzahl von Elstern bezeichnen.<br>
Der Name '''Heisterkamp''' ist sehr wahrscheinlich eine Zusammensetzung der Wörter ''Heister'' und ''Kamp''. Aus den unten dargelegten Erklärungen des Deutschen Wörterbuches von Grimm und des Rheinischen Wörterbuches, könnte Heisterkamp ein mit einem Wall von Hecken u. jungen Bäumen (speziell Buchen und Eichen) umfriedetes grösseres, zusammenhängendes Feld sein. Diese Gebiete werden häufig von Elstern bewohnt, was diesen Vögeln früher auch den Namen Heister einbrachte.<br>


===Der Namensteil Heister===
===Der Namensteil Heister===

Version vom 2. November 2006, 21:55 Uhr

Herkunft des Namens „Heisterkamp“ bezieht sich vermutlich auf ein eingehegtes Kulturland, den der Namensträger bewirtschaftete.

Herkunft und Bedeutung

Der Name Heisterkamp ist sehr wahrscheinlich eine Zusammensetzung der Wörter Heister und Kamp. Aus den unten dargelegten Erklärungen des Deutschen Wörterbuches von Grimm und des Rheinischen Wörterbuches, könnte Heisterkamp ein mit einem Wall von Hecken u. jungen Bäumen (speziell Buchen und Eichen) umfriedetes grösseres, zusammenhängendes Feld sein. Diese Gebiete werden häufig von Elstern bewohnt, was diesen Vögeln früher auch den Namen Heister einbrachte.

Der Namensteil Heister

Heister kann nach dem Deutschen Wörterbuch von Grimm folgende Bedeutungen besitzen:

  • (m.) junger Waldbaum, Buche. Auch Sommereiche, gemeine Eiche.
  • (f.) und (m.) Elster (corvus pica), in Norddeutschland.

Heister hat nach dem Rheinischen Wörterbuch folgende zusätzliche Bedeutung:

  • ein nicht zu dicker Laubbaum, dessen Stamm die Stärke einer Stange hat, also halbwüchsiger Baum, Schlagholzstamm. Buchenstämmchen Neuw, Sieg, MülhRh, Köln, NBerg, MGladb [Rotbuche Neuw-Etschd, Sieg-ODollend; gewöhnl. eine dürre Buche Aden-Liers; dürres Baumstämmchen Kobl-Höhr ; noch grüne Baumstümpfe, wenn die Krone abgeschnitten ist Sol]. noch junge Eiche Düss-Kaiserswerth Ruhr, n. Ruhr, Geld, Kemp, Viersen.

Der Namensteil Kamp

Kamp kann nach dem Deutschen Wörterbuch von Grimm folgende Bedeutungen besitzen:

  • (s.) Kamm. ... gemeint ist vielleicht eben der 'wolf', der auch kippars heiszt, sicher etwas ähnliches, diesz kipp- und kappe 8, d könnten verwandt sein.
  • (m.) (pl.) kämpe (auch kämpe sg., und kampf), ein nd. wort, eingehegtes stück feld, wiese, land überhaupt, auch aue, die bedeutung nach örtlichem gebrauch wechselnd: kamp, plantatorium. CHYTRAEUS nom. sax., auch in der Leipz. (nd.) gemma gemmarum 1503 (hor. belg. 7, 28a) und merkwürdig genug in der Straszburger 1518 (DIEF. 440b). nl. kamp ist ein stück land, feld von unbestimmter grösze, das umgraben oder umzäunt ist (WEILAND); ebenso an der Weser brem. wb. 2, 731, fries. RICHTH. 857a (mit beleg von 1449), STÜRENB. 101b (mit wällen umgeben), STRODTMANN 49, holst. SCHÜTZE 2, 220, götting. SCHAMBACH 96a, hier ausdrücklich auch von wiese und waldstücken die so eingehegt sind, in Pommern aber 'besonders zu holzansaaten', dannenkamp, ekelnkamp DÄHNERT 216b. am Niederrhein ein etwas hoch liegendes feld: lure lure lämpken sôt (sasz) all op et kämpken. L. ERK volksl. 2. bd. 6. heft s. 47. in Ostpreuszen dagegen kampe, nur zur viehweide benutzt HENNIG 115, kamp 'morastiges stück viehweide' GOTTSCHED sprachkunst (1762) 126; ähnlich in Westpreuszen kamp oder kämpe, mit buschwerk bewachsene fluszinsel KUHNS zeitschr. 1, 418 (daher z. b. die Weichselinsel Kempe in Graudenz); ebenso poln. ke̜pa f. (gespr. kempa, nasal), und litt. kampas m. Diesz kämpe auch westf.: (die holzmark geht) vom alten knicke .. über die schönen hägerkämpe ... bei den schönhägerlande den krummen kämpe dal (hinab). weisth. 3, 303, es scheint nicht pl., wie im folg.: sie haben wiesen, kempe und gerten vor der stadt. FRISCH 1, 498a aus einer hs. chron. von Minden; ein theil der grundstücke liegt gesondert, in geschlossenen kämpen. STÜVE verfassung der landgemeinden 215. Zuweilen verhochdeutscht mit pf: erbegehörige kämpfe, wiesen und landereien aus Münster, (mit) garten, wischen, kempfen und lendereien aus Osnabrück HALTAUS 1063 fg., beides 16. jh.; kämpfe wo man eicheln säet. pommer. holzordn. bei FRISCH; gegenden die wie unser stift, von kämpfen, hecken, ufern und holzungen stark unterbrochen sind. MÖSER osnabr. gesch. 1, 363, er schreibt sonst kamp. ins mitteldeutsche scheint es nicht vorgedrungen. Es findet sich oft bei nordd. schriftstellern, auch bei dichtern: aber hier sitzt ein jeder auf seinem kampe, hat sein holz, sein feld, seinen wiesewachs um sich, als gäbe es sonst nichts in der welt. IMMERMANN Münchh. 1, 139; in nordd. städten heiszen hie und da straszen und plätze kamp, wie brül 2, 426, sie waren vor dem anbau kämpe, brüle; auch sonst oft in ortsnamen und danach in personennamen, wie Camphausen, Haverkamp, Holtkamp, Kulenkamp (s. kaule grube), Kottenkamp, Dellkamp, Dellkeskamp, Tellkampf, Westerkamp, s. mehr POTT personennamen 51. 522. an der Mulde bei Rosswein ein fels mit burgruine, die Kämpe, alte Kämpe. Die entstehung aus lat. campus ist nicht frei von zweifeln; so ansprechend es ist, ein aufkommen des worts unter römischem einflusz in den Niederlanden anzunehmen, von wo ja gerade über Norddeutschland hin die kunst der bodencultur sich mannigfach verbreitete: der begriff stimmt nicht recht. denn campus ist wesentlich offenes blachland, weites gefilde, nicht einzelnes feldstück, und bei kamp scheint das abgetheilte und eingehegte des feld- oder landstücks der ursprüngliche begriffskern (s. namentlich STRODTMANN 49, oben 3, 1140); mlat. campus (auch cambo, pl. cambones) galt freilich auch für einzelne feldstücke, 'modus agri', s. DUCANGE. in betracht kommen auch schwed. kamp m. groszes ebenes feld, ebene RIETZ 305b, norw. aber breiter oder abgerundeter berggipfel, isl. kampr hügel (s. dazu sp. 106). das poln. ke̜pa scheint entlehnt, es fehlt den andern sl. sprachen (falls nicht ke̜pa büschel, altsl. ke̜pina dasselbe wort ist, vgl. wend. kupa insel); aber auch litt. kampas? es bedeutet auch landstrich, gegend, und ecke, winkel (also wie canton, s. kante, und unserm ort ähnlich entwickelt), und letzteres scheint der ausgangspunkt seiner bed., vgl. sp. 107 unten. zu prüfen sind auch die alten ortsnamen, in denen weitverbreitet kamp anklingt, besonders im untern Rheinland, Lothringen, s. FÖRSTEMANN namenb. 2, 350 fg. (im tirol. Unterinnthal ein bezirk Langkampfen, kärnt. Kampe f. name einer alp LEXER 154), zu bedenken auch franz. camp lager (dagegen champ feld), ital. sp. campo (auch feld, schlachtfeld, kampfplatz), engl. camp, gael. campa, nl. kamp castra, stativa KILIAN, da dabei ursprünglich doch wol umgrabung und umwallung zu denken ist, wie beim nl. nd. kamp; vgl. die langobardische benennung der königsburg campus in Einhardi ann. ad a. 796, das doch gewiss ebenso deutsch ist wie das avarische hringus (ring) daselbst; northumbr. noch kemb ein fester platz HALLIWELL 491a. diesz rinc bedeutete auch mhd. noch eingehegter raum, kampfplatz u. ä., ahd. umbihringan vallare; der kampfplatz ward aber auch eingehegt. hätte kamp eine beziehung zu kampf? vgl. sp. 107 unten.

Kamp hat nach dem Rheinischen Wörterbuch folgende zusätzliche Bedeutung:

  • ursprüngl. ein mit einem Wall von Hecken u. Bäumen umfriedetes grösseres, zusammenhängendes Feld, meist nur noch in FlN., op ene K., op der K., op den hohgen K., de lange K., Pape-, Erətek., meist wird der Name des früheren Besitzers hinzugefügt [in Heinsb-Millen nur op de K. eine Häusergruppe im Dorf u. op et Kämpke eine Wiesenflur]; Klevld noch als Appelativ, dat Stöck K., de iərschte K. das nächste Feld. – Umzäunte Wiese hinter dem Hause Eusk-Langend, Dür, Gummb; grosse Weide, mit Obstbäumen bestanden Mörs; die Rheinwiesen Neuss; in der Nähe des Ortes gelegene Parzelle mit Hochstämmen (Ekenk.); sind die Bäume entfernt u. bleibt die Stelle unbeackert u. dient sie als Grasplatz, so ist sie ein Mähchk. (Mähk.); innerhalb der beackerten Felder, die nie Kämpe heissen, kann aber ein Kleek. (also nicht beackert) u. eine Weide (Wiese), die dann auch K. heisst, liegen Waldbr, Gummb, Wippf; Wäldchen, dicht am Dorfe Köln-Brück, Bergh-Elsd; Waldstück, Dänne-, Ekek. Erk; Gartenland bei der Kirche Bergh-NEmbt. RA.: Ro, r. (rate), renge, geiht dörch alle Kämpe, hät nich Butt (Knochen) of (oder) Bein un geiht doch allein?


Historische Erwähnungen des Familiennamens „Heisterkamp“

In dem Einwohnerverzeichnis von Borken aus dem Jahre 1662 taucht eine Familie Heisterkamp im Ortsteil Wirthe auf, welcher in den Beiträgen zur Westfälischen Familienforschung Bd. 52 für das Jahr 1679 als Hof „Eisterkampf“ mit dem Grundherrn Haus Gemen erscheint. Ein Dirick Heisterkamp (47 Jahre alt) der ursprünglich aus Weseke (Stormaks?) kam, war zu dieser Zeit seit dem 29.7.1651 mit Jenneken Heisterkamp (34 Jahre alt) geb. Haverott verheiratet und hatte mit ihr die Kinder Trine (6 Jahre alt) und Aleke (4 Jahre alt). Im Jahre 1708 taucht dann eine Ehefrau Alken Heisterkamp in der Einwohnerliste mit dem Hausname Koier in Borken-Wehrte auf und eine Familie in Wehrte mit „Hausname“ Heisterkamp: Henrich Heisterkamp, Alken Knüstinck (Ehefrau), Joan Heisterkamp (Sohn), Deve Vöckinck (Ehefrau) und Jenneken (Großmutter). In Borken-Bührdarp taucht im gleichen Verzeichnis desweiteren eine Ehefrau Jenken (im „KB“ Christina) Heisterkamp mit dem Hausnamen Boeß auf. Weitere Vorkommen sind in dem Borkener Tauf- und Heiratsregister des 17. und 18. Jahrhunderts verzeichnet. In einer späteren Steuerliste von 1803, die auch in den Beiträgen zur Westfälischen Familienforschung Bd. 52 abgedruckt ist, hat der Hof den Namen „Eisterkamp“ (Amt Ahaus, Kirchspiel Borken, Bauernschaft Borkenwirthe) geführt und zählt in dieser zu den freien Bauerngütern. Ein Hof Heisterkamp existiert noch heute in Wirthe.

Varianten des Namens

  • in Borkenwirthe wurde für den Namen „Heisterkamp“ in den Archiven auch schon einmal fälschlicherweise die Namen „Eisterkampf“ und „Eisterkamp“ verwendet.

Geographische Verteilung

Absolute Verteilung nach Geogen in Deutschland

Der Familienname Heisterkamp ist laut Geogen im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen konzentriert und besitzt auch im Osten der Niederlande, wie auch in den Regionen um Amsterdam und Rotterdam eine merkliche Dichte. Seit dem 19. Jahrhundert ist der Familienname auch in den USA nachgewiesen. In Deutschland bildet der Landkreis Borken mit genau 132 Telefonanschlüssen (Stand 2002) das Maximum der Verteilung des Namens und in den Niederlanden die Region Twente im Osten der Niederlande, welche direkt am Landkreis Borken angrenzt und jeweils um die 23 Telefonanschlüsse nach den Telefonverzeichnissen „De Telefoongids“ und „Nationale Telefoongids“ zählt. Diese Verteilung im Grenzgebiet kann man verstehen, wenn man sich in Erinnerung ruft (siehe oben), daß seit 1662 eine Familie Heisterkamp in Wirthe bezeugt ist.

Verteilung in den USA

Diese Bauernschaft ist seit dem 18. Jahrhundert u.a. durch die „Burloer Konvention“ zu einer geteilten Grenzbauerschaft geworden, wodurch sich natürlicherweise der Familienname in beiden Ländern weiterentwickelte. Seit dem Jahre 1854 leben desweiteren Menschen mit dem Familiennamen „Heisterkamp“ in den USA. Zwischen 1854 und 1889 immigrierten insgesamt 25 Menschen, von denen der größte Teil die Atlantiküberquerung von Liverpool (England), Queenstown (Irland), Bremen, Southampton (England) und St. Kitts begann oder Richtung New York fortsetzte. Einzelne begannen die Seereise auch in Antwerpen (Belgien), London (England) und Hamburg. Das Ziel der Immigranten war hauptsächlich Iowa und Ohio. In den späteren Jahren verteilte sich der Familienname über die ganzen Vereinigten Staaten, wobei allerdings Iowa noch heute das Zentrum der Verteilungsdichte darstellt.



Berühmte Namensträger

Norbert Heisterkamp



Geographische Bezeichnungen „Heisterkamp“

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Heisterkamp</foko-name>

Anekdoten zum Familienname „Heisterkamp“

Joseph Beuys zu Peter Heisterkamp: „Mit dem Namen Heisterkamp kannste nie was werden als Künstler.“
Daraufhin nannte sich der Künstler Peter Heisterkamp fortan Blinky Palermo.

Private Ahnenforscher

Auf der nachfolgenden Liste können sich Personen eintragen, die Forschungen mit dem Familiennamen Heisterkamp betreiben.

Weblinks