Gladbeck: Unterschied zwischen den Versionen

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1660 Bericht, das im [[Kirchspiel|Kirspell]]  [[Gladbeck|Gladtbeck]] neu zwey kleine schlechte Landtwehren:  
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# die eine gehet oder nimbt ihren Anfanck, an Clauß an der Betten Hauß, endigt sich an Clauß ob der Heiden Hauß, ist ohne gefehr zwey Schueß Wegs lanck unnd maßen sich die Leuthe, so die lenderey jegen der Landtwehr liegen haben, den Grundt ahn. Es hatt woll vor dießen Clauß an der Betten den zeitlichen Kirspels Frohnen wan Mast gewesen 1 pahr Schencken verehrt von dießer landt¬wehr. Ich aber habe nemahlen nichts davon bekommen, Maßen dan daß geholtz vom vorigen Frohnen im Kriegsweßen verhawen.  
# die eine gehet oder nimbt ihren Anfanck, an Clauß an der Betten Hauß, endigt sich an Clauß ob der Heiden Hauß, ist ohne gefehr zwey Schueß Wegs lanck unnd maßen sich die Leuthe, so die lenderey jegen der Landtwehr liegen haben, den Grundt ahn. Es hatt woll vor dießen Clauß an der Betten den zeitlichen Kirspels Frohnen wan Mast gewesen 1 pahr Schencken verehrt von dießer landtwehr. Ich aber habe nemahlen nichts davon bekommen, Maßen dan daß geholtz vom vorigen Frohnen im Kriegsweßen verhawen.  
# Die zweyte Landtwehr ligt im Dorffvelte, gehet an Paßmanß Schlaghbaum ahn unnd endigt sich an Schwartze Heide. Dieselbe nimbt sich Paßman und andere ahn, so Ihre Lenderey dajegen liegen haben, darauff steht nit vor eines Dallers werdt ahn geholtz, ist hir ohne gefehr einen halben Schueß Weges langh.
# Die zweyte Landtwehr ligt im Dorffvelte, gehet an Paßmanß Schlaghbaum ahn unnd endigt sich an Schwartze Heide. Dieselbe nimbt sich Paßman und andere ahn, so Ihre Lenderey dajegen liegen haben, darauff steht nit vor eines Dallers werdt ahn geholtz, ist hir ohne gefehr einen halben Schueß Weges langh.
Mulman wolle sich biß hier unnd negst kunfftigen Montagh einstellen, pittet in so lang umb außstant. <ref> '''Quelle''': Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813</ref>
Mulman wolle sich biß hier unnd negst kunfftigen Montagh einstellen, pittet in so lang umb außstant. <ref> '''Quelle''': Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813</ref>

Version vom 7. September 2013, 11:53 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Gladbeck

Lokalisierung Gladbeck innerhalb des Kreises Recklinghausen

Einleitung

Franz Wegener, Ansicht 1880-85: Blick auf die Kirche von der Kaiserstraße aus.


Name

  • Gladbeki (um 900), Glatbeoke und Glaedbeck (um 950), Gladebeoke (1019), Gladeback (1228), Parrochia Gladbeke etwa 1240.
  • Das Kloster Werden hatte hier um 900 Besitz.
  • Im Jahre 1019 überwies der Kölner Erzbischof Heribert der Abteikirche zu Deutz einen Hof in Gladbeck. 1147 bestätigt Papst Eugen III. der Abtei Deutz den Besitz der Kirche und des Hofes zu Gladbeck.
  • 1228 wird ein Adeliger des Namens genannt.

Stadtlage

1955 war Glabeck eine ganz junge Bergbau- und Industriestadt des Ruhrgebiets, 13 km nördlich von Essen, in etwa 50 m Höhe auf dem Recklinghäuser (Vestischen) Landrücken und dessen sanfter Südabdachung zur feuchten Emscher- und Boye-Niederung. In dem von der Kreideformation überlagerten Untergrund reiche Steinkohlenflöze der mittleren Zone des Ruhrkohlengebiets. Im Osten (4 km) berührt sich die Stadt unmittelbar mit Gelsenkirchen-Buer, im Süden (5 km) mit Bottrop-Karnap und 6 km südlich der Rhein-Heme-Kanal.

Ortsursprung

Zuerst in den Traditiones des Klosters Werden an der Ruhr genannt. Seit etwa 1000 Kirchdorf mit 5 Bauerschaften.

Amt nach der Landgemeindeordnung

1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter umbenannt. Für diese Ämtern im Kreis Recklinghausen wurde die Landgemeindeordnung vom 31.10. 1841 eingeführt.

  • Das Amt Gladbeck gehörte bis 01.04.1885 zum Amte Buer.


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Ehemaliges Amt im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Amt Altschermbeck | Amt Bottrop | Amt Buer | Amt Datteln | Amt Dorsten | Amt Gladbeck | Amt Haltern | Amt Hervest-Dorsten | Amt Herten | Amt Horst |
Amt Kirchhellen | Herrlichkeit Lembeck | Amt Lembeck | Amt Marl | Amt Osterfeld | Amt Recklinghausen | Amt Westerholt | Amt Waltrop


Stadtgründung

Gladbeck bekam 21.07.1919 städtische Gerechtsame durch Erlaß des preußischen Staatsministeriums und wurde ab 01.01.1921 ein selbständiger Stadtkreis.

Siedlungsentwicklung

Baulich

  • Ovale Form mit schmalem Ausläufer nach Norden, 1955 noch 3569 ha groß, von Nord-Süd 11, von West-0st 7 km.
  • Gladbeck-Mitte Haufendorf mit der St.-Lamberti- Kirche als Mittelpunkt; um die einzelnen Zechen Großsiedlungen für Arbeiter und Angestellte.

Gebäude

  • Älteste kath. Pfarrkirche St. Lamberti um 1000 genannt, Neubau 1898. Ev. Kirche 1895. Christuskirche (1910), Herz-Jesu- und Kreuz-Kirche (1914), Christ-Königs-Kirche (1928), St.-Marien-Kirche (1932), St.-Josephs-Kirche (1934), St.-Barbara-Krankenhaus(1894),Rathaus(1910), Oberschule für Jungen (1914); Reichsbank, jetzt Landeszentralbank (1912); Postamt (1928), Finanzamt (1923), Polizeiamt (1922), Arbeitsamt (1931), Pestalozzi- und Kreuzschule (1923), Aloysiusschule (1928).
  • Haus Wittringen in der ehem. Bauerschaft Ellinghorst erbaut 1654, im Besitz der Stadt 1922, wieder erbaut 1927.

Zerstörungen/Brände

  • 2. Weltkrieg: Unmittelbar vor Besetzung der Stadt wurde der Stadtkern durch Luftangriff zu 43 % zerstört, u. a. Rathaus, Amtsgericht, Arbeitsamt, beide höhere Schulen, viele Volksschulen, 4 kath. und 3 ev. Kirchen.

Bevölkerung

Einwohner

  • 1650 etwa 1.400 Einwohner

Seuchen

Der Amtmann von Buer und Gladbeck,Tosse, schrieb in seiner "Gladbecker Chronik" zum Jahr 1822: "Von August bis Ende Dezember grassierte in der Gemeinde die Typhus-Epidemie; die Sterb-lichkeit war im Verhältnis zu der Menge der Kranken eine geringe."

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kb.: kath. (St.-Lamberti-Kirche) ab 1683
  • ev. (Pfarrei G.-Mitte) ab 1893
  • Adreßbücher: 1909, 1912ff., zuletzt 1951

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Gladbeck:

Kölner Generalvikariatsprotokolle

Neben den Kirchenbüchern sind verschiedene Dispensgesuche eine weitere personengeschichtliche Quelle im Bereich der katholischen Kirche. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden die Dispense im Bereich des Erzbistums Köln im Generalvikariat zentral bearbeitet, danach finden sich die Akten bei den Dekanaten. Angeführt sind auch die außerhalb der Erzdiözese liegendenden involvierten Pfarreien. Diese und andere Quellen wurde von unterschiedlichen Autoren ausgewertet und erfaßt und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. veröffentlicht.

Die gedruckten Arbeiten sind auch in Bibliotheken ausleihbar oder über Antiquariat und Buchhandel (Preisvergleich) erhältlich, z.B.: "Die Kölner Genaralvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle" Band X Nichtkleriker (1776-1780) ISBN 3-933364-45-0

Einwohnerzahlen

  • Um 1800: etwa 2000 E., 1818: 2453 E., 1820: 2367 E., 1830: etwa 2505 E., 1843: 2638 E., 1858: 2735 E., 1860: 2743 E., 1871: 2760 E., 1885: 4464 E., 1895: 7827 E., 1905: 20 762 E., 1910: 39 185 E., 1920: 55 154 E., 1925: 60 043 E., 1933: 61239 E., 1939: 58 713 E., 1946: 61 497 E., 1950: 71 612 E., 1954: 77 370 E.
  • Der alteingesessene westfälische Kötter-Bergmann wurde durch Zuwanderung von Kolonie- Bergleuten, vor allem aus ostdt. Gebieten und den angrenzenden Randlandschaften zurückgedrängt, 1950 sind 7,6% der Bevölkerung Flüchtlinge.

Sprache

Umgangssprache war bis 1885 fast ausschließlich plattdt., 1955 war die Mundart durch das Eindringen der Kohlenindustrie (1870) gefährdet, findet sich aber noch in dem alteingesessenen Bauerntum der Umgebung in Spuren. Sie liegt im Grenzraum Essen-Gronau, der nl. und westfälische Eigenheiten kennt, etwa ink 'euch', iet 'ihr', ick sie 'ich bin', meihn '(sie) mähen', naun 'bauen'.

Wirtschaft

Handel, Gewerbe

Bis 1885 überwiegend Landwirtschaft, dann rasch zunehmendes Vorherrschen des Kohlebergbaus: Zechen 1873, 1883, 1896, 1905, 1907, 1912, zusammen 11 Schächte, mit etwa 17 000 Arbeitern (1939). Daneben nur wenig ausgleichende Klein- und Mittelindustrie, um 1955 Bestrebungen nach industrieller Ergänzung. Neben dem Bergbau um 1955: Firmen für Rohrleitungen, Apparate und Gerätebau (Borsig-West), Sägewerk, zahlreiche Bau- und Zementwarenbetriebe, 2 Ziegeleien, Preß- und Stanzwerke, Metallwarenfabrik, Kraftfutterfabrik, Zweigwerk der IG. Farben (1938/39) wurde nach 1945 demontiert, 1955 Phenol-Chemie. Der Bau eines Hydrierwerks im Krieg eingestellt. Nach 1945: Nährmittelfabrik, Herrenkleiderfabrik, 2 Webereien, 1 Betrieb für stählernen Grubenstreckenausbau, ferner Säureschutz Rhein-Ruhr, sowie Grubenholzfachverband für das Bundesgebiet.

Fabriken

Vor 1955 Hauptbergbauunternehmen: Gelsenkirchener Bergwerks ÄG., Hibernia AG. und Matthias Stinnes.

Verkehr

  • Zustand vor 1955: Gladbeck liegt an der alten Vestischen Handels- und Heerstraße vom Rhein über den Recklinghäuser Landrücken nach Recklinghausen, etwa entsprechend 1955 eine Landstraße und der Autobahn Köln-Hannover (Anschluß 2 km südl. der Ortsmitte an der Kreuzung mit der Straße Gladbeck-Essen). Weitere Straßen 1955 nach Bottrop-Oberhausen, Kirchhellen-Dinslaken, Dorsten, Buer und Gelsenkirchen. Gladbeck hatte 1955 2 Bahnhöfe (Gladbeck-West und Gladbeck-Ost) am Schnittpunkt der Strecken Oberhausen - Bottrop - G.-West - Recklinghausen -Hamm (Ruhrschnellverkehr), Wanne-Eickel -Gelsenkirchen - G.-Ost - Dorsten - Burlo(-Win-terswijk/Holland) und Essen - Bottrop - G.West - Dorsten. Nahverkehr mit den umliegenden Städten und Ortschaften durch mehrere Straßenbahnlinien. Der Rhein-Herne-Kanal 6 km südl. bei Bottrop-Karnap.

Umgebungsbedeutung

Gladbeck war 1955 Bergbau- und Industriestadt mit wachsendem Einflußbereich für die damals im Westen und Norden der Stadt gelegenen, z. T. noch ländlichen Streusiedlungen des Landkreises Recklinghausen (Vest Recklinghausen).

Verwaltung

Rat

In alter Zeit Kirchspiel, seit 1815 Landgemeinde. (1843 erster Gemeinderat), 1885 selbständiges Amt, 1.1.1920 Stadtkreis.

Landesherrschaft

Historische Verwaltungszugehörigkeit

  • Bis 1802 Erzbistum Köln
  • 1802-1811 Hztm. Arenberg
  • 1811-1813 Großhztm. Berg, Rheindepartement
  • 1813 - 1815 preuß. Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein
  • 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Reg.-Bez. Münster
  • 1815- 1921 Ldkr. Recklinghausen
  • ab 1976 Krs. Recklinghausen
  • 1815-1885 zum Amt Buer
  • 1885-1919 Amt Gladbeck.
  • 1919 Stadt Gladbeck, 1921-1976 Stadtkreis (kreisfrei),
  • 1. Januar bis 6. Dezember 1975 Zusammenschluß mit Bottrop und Kirchhellen zur Stadt Bottrop.
  • 1976 Krs. Recklinghausen.
  • 1946 Land Nordrhein-Westfalen.

Gericht

Bis 1595 zum Gericht Recklinghausen, dann zum Land- und Stadtgericht Dorsten; seit 1879 zum Amtsgericht Buer, seit 1913 eigenes Amtsgericht.

Klevische Rechte

Die Grafen von Kleve hatten in Gladbeck die Halsgerichtsbarkeit und andere oberherrliche Rechte (1426), damit stand die Questenburg in Verbindung.

Questenburg

Die Questenburg später Schwanenburg genannt, war ein Klevisches Lehen und zuletzt im Lehnbesitz der Familie Unverzagt. Reiner von Westerholt (1401/06) kaufte die Questenburg.

Der Erwerb wird beschrieben als „Queystenborch und dat große hus nebst den husen, kotten, woorden, hofsteden und jarlix Gulden in dem dorpe Gladbecke und dar buten in den kerspele van Glatbecke.“ 1580 wurde diese Burg von Soldaten abgehauen und verbrannt. Als die Burg verfallen war, siedelten sich auf diesem Grund und Boden viele Gladbecker Dorfbewohner an und genossen um 1676 viele Freiheiten. Der zugehörende Schwanenhof wurde 1618 in zwei Teile geteilt, ein Teil „Schwanenburg olim Questenburg (1676)" und der andere 1580 „dat grote hus", genannt.

Auf den ehemaligen Mauern der Burg siedelte Ditrich von Ahlen an, welcher darauf sein Wohnhaus errichtete. 1664 wird Dietrich von Ahlen beschuldigt „den Wall, worauf der Spie-ker vormals stand und mit sonderlichen Freyheiten versehen wie noch, ruinieret und geschleift zu haben.“

Zur Gutsherrschaft Questenburg gehörten: Hof Dovelinck und Surmannshof, 1574 an das Haus Hackfurt verkauft. Die Reste des Verkaufs, der verfallenen Burg und des Speichers wurden Timmerhof genannt. Darauf entstanden Hausstätten mit Gärten und Ländereien, 1604 noch 128 Morgen umfassend. Diese Hausstätten zahlen Erbzins für den Grund und waren mit einer Hühnerabgabe und Leibdiensten belastet. 1604 umfasste das Gebiet des Timmerhofs 19 Häuser mit 18 (davon zwei kleinen) Höfen, 9 Feuerstätten, 7 Speichern, 3 Scheunen, 7 Gärten, und rd. 30 Malter Saatland, Erlengehölz von einem Malter Größe und 5 Malter Heideland, dazu 17 Unterbelehnte mit jährlichem Lambertsgeld, Landpachten, Hühnern und Dienste und Erbzinsleute, jedoch auch Gewinnbauern.

Folgende Höfe gehörten zur Grundherrschaft: Averbecke, to Besuden (1422/24/26),zum Dicke (Gut im Kirchsp. Gladbeck, Haus Westerholt gehörig (1560)), Dieckmann (Gladbeck, Buchenstraße), alt Dieckhove, ten Dyke, Doevelinck, Gut des Pächters Heyne van Vrilinctorpe (1422/26), Duinghove (Dudinchof, Dunkhöfner, Kirchsp. Gladbeck), Ellinckhorst (um 1420, zu Westerholt geh. 1560), Gebr. Große-Natrop, Erben des Freigutes der Witwe Frentrop in Frentrop (Marl), Grotenhus (1401/06), Pelekem oder Pelkum (1408), Stoecken op der Voede (Stockem, Stockum) - Pächter Heinrich in den Loeken (1422), Gut Stockum im Kirchsp. Gladbeck (1426), Su(e)rhusen, Werdener Gut (1484), Suthusen (Zuthusen, 1408), Hof Tenbusch in Gladbeck-Rentfort, Wallentorps Gut in Gladbeck (1675) und der Westerholter Kotten, den Marcus Smyt unterhat (1549).

Haus Wittringen

  • Haus Wittringen, welches einst zu den landtagsfähigen Gütern des Vestes Recklinghausen gehörte, ist eine in der ehem. Bauerschaft Ellinghorst gelegene Wasserburg. Erster Namensträger war 1263 Ludolph von Wittringen; 1347 trug Philipp von Wittringen dem Grafen Dietrich von Kleve sein Haus zu Lehen und Offenhaus auf.
  • Im ausgehenden 14. Jh. war das Haus im Besitz der Herren von Brabeck. Sie führten den alten Namen des Hauses fort, behielten aber ihr eigenes Wappen bei.
  • Nach vorübergehendem gemeinsamen Besitz zwischen den Familien von Oeffte und von Westrem war es zwei Jahrzehnte im Besitz der Familie von Oeffte.
  • Durch Schenkung gelangte es im 16. Jh. an die Herren von der Capellen, die über 100 Jahre Besitzer des Hauses blieben.
  • 1703 kam Wittringen in die Hände des Arnold Johann von Vittinghoff, gen. Schell zu Schellenberg.
  • Seine Nachfahren verkauften Haus Wittringen im Jahre 1922 an die Stadt Gladbeck. Zu diesem Zeitpunkt war das nach der Zerstörung durch die Hessen (1642) wiedererrichtete Herrenhaus bereits stark in Verfall geraten. So wurden dann von der Vorburg das baufällige Herrenhaus, das l761 errichtete Pächterhaus, die alte Scheune und die Ställe niedergebrochen, und es entstand im Geiste niederrheinischer Renaissance 1927 die jetzige Baugruppe, die das Museum für Orts- und Heimatkunde und eine Gaststätte beherbergt.

Oberhöfe

Ebdinghof

mit sieben Unterhöfen.

Ringeldorf

Oberhof der Abtei Essen (10. Jahrh.) mit 97 abgabepflichtigen Höfen, davon 20 Hofsgüter (15. Jahrh.)

Hansiepen

Unterhöfe: Böcklershove in Gladbeck-Rentfort; Drostensgut zu Braicke in Gladbeck-Zweckel; Heringshove, später Hahne in Gladbeck-Brauck; Lambertz- oder Sohmedeskotten in Gladbeck-Rentfort; Rennebaum in Gladbeck-Rentfort; Rentfort, Hof in Gladbeck (1411); Stammbredde gen. Uchting?.

Kriegswesen

Schützenkleinod

Schützengilden

Schützengilde 1652 genannt. Nebenstehend Schützenkette der Gladbecker Schützen von Silber. Auf 95 mm großen Hauptschild die gravierte Figur des hlg. Lambertus mit Inschrift:"Sancty Lamberty Patrons Gladbeck 1652". Auf den beiden oberen kartuschenähnlichen Schildern aus dem 18. Jhdt. die Inschrift und Zeichen: "Johanes Bernhardus Voing Amtsführer fieri fecit 1765 Gladbeck". Darunter Meister- und Beschauzeichen "CK" und liegendes Kreuz.

Wappen

Wappen der Stadt Gladbeck

Stadtwappen (1929): Gespalten, vorn in Schwarz die schräggekreuzten goldenen Berghämmer (Schlägel und Eiaen), hinten in Gold 3, 2: 1 gestellte schwarze Wolfsangeln (aus dem Wappen der Familie von Brabeck, ehemals auf Haus Wittringen in G.). Stadtfarben: Schwarz-Gelb.

Finanzen

Münzwesen

Notgeld; ausschließlieh Papier. 1917: 10 25, 50 Pfg. - Ohne Jahr (1914): 1, 2, 3, 5 M - 1922: 50 Mark

Stadtgebiet

Landwehr als Wehranlage oder Flurbefestigung

1660 Bericht, das im Kirspell Gladtbeck neu zwey kleine schlechte Landtwehren:

  1. die eine gehet oder nimbt ihren Anfanck, an Clauß an der Betten Hauß, endigt sich an Clauß ob der Heiden Hauß, ist ohne gefehr zwey Schueß Wegs lanck unnd maßen sich die Leuthe, so die lenderey jegen der Landtwehr liegen haben, den Grundt ahn. Es hatt woll vor dießen Clauß an der Betten den zeitlichen Kirspels Frohnen wan Mast gewesen 1 pahr Schencken verehrt von dießer landtwehr. Ich aber habe nemahlen nichts davon bekommen, Maßen dan daß geholtz vom vorigen Frohnen im Kriegsweßen verhawen.
  2. Die zweyte Landtwehr ligt im Dorffvelte, gehet an Paßmanß Schlaghbaum ahn unnd endigt sich an Schwartze Heide. Dieselbe nimbt sich Paßman und andere ahn, so Ihre Lenderey dajegen liegen haben, darauff steht nit vor eines Dallers werdt ahn geholtz, ist hir ohne gefehr einen halben Schueß Weges langh.

Mulman wolle sich biß hier unnd negst kunfftigen Montagh einstellen, pittet in so lang umb außstant. [1]

Fläche

1858: 3558 ha, 1951: 3584 ha.

Kirchenwesen

Verwaltungsshistorie rk.

  • Erzbt. Köln, Archidiakonat Dortmund, seit 1612 Landdekanat und Kommissariat Recklinghausen
  • 1821 Bistum Münster, Dekanat Recklinghausen, seit 1864 Dekanat Dorsten
  • 1958 Bistum Essen

Kirchenarchiv

  • Generalvikariat im BA-Münster: Das Pfarrarchiv der Kirche St. Lambertus in Gladbeck beginnt um 1618.
  • Lokales Pfarrarchiv: Das Pfarrarchiv von St. Lambertus in Gladbeck liegt in der Pfarre.
  • Die Kirchenbücher von St. Lambertus in Gladbeck liegen in der Pfarre. Laufzeiten: Taufen 1683 - 1685, 1690 - heute, Heiraten 1690 - 1693, 1746 - heute und Tote von 1784 - heute.

Verwaltungsshistorie ev.

  • Evangelische Kirche von Westfalen, Superintendentur war Recklinghausen
  • 1813/68/73 erfolgte die Betreuung der ev. Gladbecker von Dorsten
  • 1893 wurde eine eigene evang. Gemeinde eingerichtet
  • 1950: 4 ev. Kirchen, davon noch 1 Notkirche

Ev. Schulen

  • Bis 1886 genossen evang. Kinder in kath. Schulen Gastrecht. Erst ab 1886 wurde die erste ev. Schule im Anbau der Wirtschaft Schwartze eingerichtet.
  • Schulstatistik: 1886: 1 Lehrer, 54 Kinder; 1887/88 (zweite Schulklasse), Klassenfrequenz 107 bis 180; 1898: 5 Lehrer, 300 Kinder; 1915: 1056 evang. Schulkinder in Gladbeck-Mitte; 1900-1914 evang. Schulen in den Bauersch. Brauck, Rentfort und Zweckel; 1910: Genehmigung des Neubaues der Lutherschule an der Friedrichstraße.

Reformation

Bekenntnisse

  • Bis zum Einzug der Industrie fast nur Kath. 1871: 3 Ev., 1895: 1442 Ev., 1925: 23 431 Ev., 1946: 54% Kath.; 1950: 50% Kath., 39% Ev., 1954: 51% Kath., 41% Ev..
  • In Zahlen: 1954 Konfessionelle Gliederung: Einwohner 77 370, davon Katholiken 39 492, Evangelische 31 400, Andersgläubige 6 478.

Juden

1815-20 eine jüd. Familie. 1871: 2, 1895: 7, 1925: 264 Juden.

Wohlfahrtspflege

  • St.-Barbara-Krankenhaus 1894, erweitert 1909 und später.
  • Gaswerk 1898. Elektrizität durch die Bezirksverwaltung Essen der RWE.
  • Wasserleitung. Kanalisation. Kläranlage 1929.

Bildungswesen

Schulen

Schule erstmalig 1625 erwähnt, seit 1822 zweiklassige, 1845: dreiklassige, 1924: 16 kath. Schulsysteme mit 158 Klassen und 10 ev. mit 94 Klassen. Rektoratschule 1900, Realgymnasium 1909, dann Oberschule für Jungen, 1955 Jungengymnasium. Private Höhere Mädchenschule 1907, Lyzeum 1913, Oberschule 1922, 1955 Mädchengymnasium. Stadt. Mittelschule 1940, 1955 Realschule. Berufsschule: gewerblich 1892, kaufmännisch 1912, ländlich 1921, bergmännisch 1921, Haushaltungsschule 1939, Kinderpflege- und Hausgehilfinnenschule. Stadt. Handelsschule 1925.

Theater

Stadttheater 1921-25, seitdem Gastspiel. Klassische Festspiele" 1928. Stadt. Musikver. seit 1920.

Zeitungen

  • Gladbecker Zeitung (Zentrum) 1888, mit der Gladbecker Volksztg. (seit 1896) vereint 1900; statt ihrer Westfälischer Beobachter 1940-45.
  • Gladbecker Generalanzeiger 1926.
  • Nationalztg. (NSDAP) 1933-45.

Nach1945:

  • Gladbecker Stadtanz., (CDU)
  • Gladbecker Volksztg. (Zentrum), beide 1955 Gladbecker Ruhr-Nachr. – Gladbecker Volksztg. (CDU und Zentrum).
  • Gladbecker Morgenpost (Essener Generalanz.)
  • Westdt. Allg. Ztg.,
  • Westfälische Rundschau (SPD)

Sammlungen

Städtisches Heimatmuseum (1928), Stadtarchiv, Stadtbücherei (1927) - darin die familiengeschichtliche Sammlung (Nachlaß Ludwig Bette); städt. Film- und Bildarchiv; Pfarrarchiv St. Lambert!.

Bibliografie

Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Gladbeck. Unsere Stadt. Zeitschrift für Information, Werbung, Kultur- und Heimatpflege. Hrsg.: Verkehrsverein Gladbeck e.V., Schriftleitung: Heinz Enxing, Voßstraße 147, 45966 Gladbeck, Tel.: 02043/61421. 2/2007.

Vestische Zeitschrift seit 1891

Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder.

Aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff Haltern, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.

Vestischer Kalender seit 1923

Seit 1923 besteht diese Reihe von populären heimat- und personengeschichtlichen Beiträgen aus der Region und ihren Lokalitäten. Bilder, Gedichte, Geschichten und Beiträge zeichnen ein interessantes Bild von Land und Leuten des vestischen Raumes.

Aus dem Inhalt der Ausgaben 1923 - bis 1992 hier unter Index.

Bilder, alte Fotos und histor. Karten

Icon images.svg Commons-Kategorie: Gladbeck – Bilder, Videos und Audiodateien


Fußnoten

  1. Quelle: Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813

Archive und Bibliotheken

Archive

Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.

Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.

Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop |

bis 1921: Osterfeld