Topographia Bavariae/012: Unterschied zwischen den Versionen

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gewolt/ daß die Amberger jhme auch huldigen sollten; Weiln sie aber vorgedachter Churfürst Ludwig/ kurtz vor seinem Todte/ besagtem seinem Sohn Philipsen schwören und huldigen lassen; So haben sie dem <tt>Friderico</tt> die newe Huldigung/ damit sie nicht trewloß an jhrem Herrn/ dem <tt>Philippo</tt>, erfunden würden / abgeschlagen; sich auch zum Außspruch deß Bischoffs zu Regenspurg/ oder der Vniversität zu Wien erbotten. Der Pfaltzgraff schickte seine Räth zu jnen/ vmm sie zu unterweisen/ vnd zubereden; aber vergebens: Dann die andere Stätte sich auff diese verliessen. Vnter deß fährt der gemeine Mann zu/ fängt die Räth/ vnd were nicht einer| darvon kommen/ so were es vbel mit jhnen hergangen; deren Räthe einer aber sich in einen außgeweydten Ochsen einnähen/ vnnd als ein todtes Aaß auß der Statt führen lassen; durch welchen List er dann sich errettet hat: Gedachter Pfaltzgraff Friedrich kompt endlich selbsten gen Amberg/ mit: 600: Reuttern/ vnd seynd von den Burgern etliche außgerissen/ etliche gefangen/ vnd fünffe geköpfft worden. Darauff dann die anderen geschworen/ vnnd hat gedachter Pfaltzgraff Friedrich das Schloß daselbst ernewert/ mit einem Graben bevestigt/ vnd jhme eine Oeffnung in die Statt/ auß dem Schloß gemacht/ welches zwar die Burger verdrossen hat :| wie in einer geschriebenen Verzeichnuß stehet; von welcher <tt>P.Bertius</tt>, in Beschreibung dieser Statt/ etwas abweichet/ wie in dem dritten Buch von den Teutschen Sachen/ am 453.Blat/ bey jhme zu lesen; welcher jhr/ im vbrigen/ ein gutes Lob gibt. Besiehe aber von disem Handel auch das <tt>Chronicon Bavariae Andreae Ratisponensis.</tt> Hat schöne Kirchen/ ein/ zu einer Fürstlichen Hoffhaltung wol angeordnetes Schloß7 ein feines Zeughauß; vnd ist mit Wählen/ Gräben/ Thürnen vnnd Bollwercken/ wol verwahret/ also daß sie vnter die vesteste Orth im Obern Teutschland gezehlet wirdt/ vnd allda die Regierung/ vnnd Rentmeistereyambt/ seyn: Vnd Wöchentlich ein offener Weinmarckt gehalten wirdt. Zwo Meilen darvon/ vnd 1.Meil von Vilsegg/ (so Bambergisch) ligt das Stättlein Hambach/ so im Januario deß 1641. Jahrs/ bey der Schwedischen Einfall(/ in den Brandt gerathen ist. Jn der Franckfurtischen Herbst <tt>Relation</tt> deß Jahrs 1644. stehet/ daß selbigen Jahrs/ den 18. 28. Maij/ ein grosses Wetter allhie gewesen/ so vnderschiedlich ins Schloß geschlagen; darüber solches/ sampt der Brücken/ gantz weggebronnen; auch die Stücke/ wegen Hefftigkeit deß Fewers/ von sich selbsten loß gangen; vnd habe man alles Pulver/ so in dem ZeugHauß gegen vber gewesen|/ in die Vils geworffen; vnnd seye das Hospital/ darein es auch geschlagen/ weit vber die Helffte abgebronnen.
gewolt/ daß die Amberger jhme auch huldigen sollten; Weiln sie aber vorgedachter Churfürst Ludwig/ kurtz vor seinem Todte/ besagtem seinem Sohn Philipsen schwören und huldigen lassen; So haben sie dem <tt>Friderico</tt> die newe Huldigung/ damit sie nicht trewloß an jhrem Herrn/ dem <tt>Philippo</tt>, erfunden würden / abgeschlagen; sich auch zum Außspruch deß Bischoffs zu Regenspurg/ oder der Vniversität zu Wien erbotten. Der Pfaltzgraff schickte seine Räth zu jnen/ vmm sie zu unterweisen/ vnd zubereden; aber vergebens: Dann die andere Stätte sich auff diese verliessen. Vnter deß fährt der gemeine Mann zu/ fängt die Räth/ vnd were nicht einer| darvon kommen/ so were es vbel mit jhnen hergangen; deren Räthe einer aber sich in einen außgeweydten Ochsen einnähen/ vnnd als ein todtes Aaß auß der Statt führen lassen; durch welchen List er dann sich errettet hat: Gedachter Pfaltzgraff Friedrich kompt endlich selbsten gen Amberg/ mit: 600: Reuttern/ vnd seynd von den Burgern etliche außgerissen/ etliche gefangen/ vnd fünffe geköpfft worden. Darauff dann die anderen geschworen/ vnnd hat gedachter Pfaltzgraff Friedrich das Schloß daselbst ernewert/ mit einem Graben bevestigt/ vnd jhme eine Oeffnung in die Statt/ auß dem Schloß gemacht/ welches zwar die Burger verdrossen hat :| wie in einer geschriebenen Verzeichnuß stehet; von welcher <tt>P.Bertius</tt>, in Beschreibung dieser Statt/ etwas abweichet/ wie in dem dritten Buch von den Teutschen Sachen/ am 453.Blat/ bey jhme zu lesen; welcher jhr/ im vbrigen/ ein gutes Lob gibt. Besiehe aber von disem Handel auch das <tt>Chronicon Bavariae Andreae Ratisponensis.</tt> Hat schöne Kirchen/ ein/ zu einer Fürstlichen Hoffhaltung wol angeordnetes Schloß7 ein feines Zeughauß; vnd ist mit Wählen/ Gräben/ Thürnen vnnd Bollwercken/ wol verwahret/ also daß sie vnter die vesteste Orth im Obern Teutschland gezehlet wirdt/ vnd allda die Regierung/ vnnd Rentmeistereyambt/ seyn: Vnd Wöchentlich ein offener Weinmarckt gehalten wirdt. Zwo Meilen darvon/ vnd 1.Meil von Vilsegg/ (so Bambergisch) ligt das Stättlein Hambach/ so im Januario deß 1641. Jahrs/ bey der Schwedischen Einfall(/ in den Brandt gerathen ist. Jn der Franckfurtischen Herbst <tt>Relation</tt> deß Jahrs 1644. stehet/ daß selbigen Jahrs/ den 18. 28. Maij/ ein grosses Wetter allhie gewesen/ so vnderschiedlich ins Schloß geschlagen; darüber solches/ sampt der Brücken/ gantz weggebronnen; auch die Stücke/ wegen Hefftigkeit deß Fewers/ von sich selbsten loß gangen; vnd habe man alles Pulver/ so in dem ZeugHauß gegen vber gewesen|/ in die Vils geworffen; vnnd seye das Hospital/ darein es auch geschlagen/ weit vber die Helffte abgebronnen.

Aktuelle Version vom 25. Februar 2013, 14:09 Uhr

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gewolt/ daß die Amberger jhme auch huldigen sollten; Weiln sie aber vorgedachter Churfürst Ludwig/ kurtz vor seinem Todte/ besagtem seinem Sohn Philipsen schwören und huldigen lassen; So haben sie dem Friderico die newe Huldigung/ damit sie nicht trewloß an jhrem Herrn/ dem Philippo, erfunden würden / abgeschlagen; sich auch zum Außspruch deß Bischoffs zu Regenspurg/ oder der Vniversität zu Wien erbotten. Der Pfaltzgraff schickte seine Räth zu jnen/ vmm sie zu unterweisen/ vnd zubereden; aber vergebens: Dann die andere Stätte sich auff diese verliessen. Vnter deß fährt der gemeine Mann zu/ fängt die Räth/ vnd were nicht einer| darvon kommen/ so were es vbel mit jhnen hergangen; deren Räthe einer aber sich in einen außgeweydten Ochsen einnähen/ vnnd als ein todtes Aaß auß der Statt führen lassen; durch welchen List er dann sich errettet hat: Gedachter Pfaltzgraff Friedrich kompt endlich selbsten gen Amberg/ mit: 600: Reuttern/ vnd seynd von den Burgern etliche außgerissen/ etliche gefangen/ vnd fünffe geköpfft worden. Darauff dann die anderen geschworen/ vnnd hat gedachter Pfaltzgraff Friedrich das Schloß daselbst ernewert/ mit einem Graben bevestigt/ vnd jhme eine Oeffnung in die Statt/ auß dem Schloß gemacht/ welches zwar die Burger verdrossen hat :| wie in einer geschriebenen Verzeichnuß stehet; von welcher P.Bertius, in Beschreibung dieser Statt/ etwas abweichet/ wie in dem dritten Buch von den Teutschen Sachen/ am 453.Blat/ bey jhme zu lesen; welcher jhr/ im vbrigen/ ein gutes Lob gibt. Besiehe aber von disem Handel auch das Chronicon Bavariae Andreae Ratisponensis. Hat schöne Kirchen/ ein/ zu einer Fürstlichen Hoffhaltung wol angeordnetes Schloß7 ein feines Zeughauß; vnd ist mit Wählen/ Gräben/ Thürnen vnnd Bollwercken/ wol verwahret/ also daß sie vnter die vesteste Orth im Obern Teutschland gezehlet wirdt/ vnd allda die Regierung/ vnnd Rentmeistereyambt/ seyn: Vnd Wöchentlich ein offener Weinmarckt gehalten wirdt. Zwo Meilen darvon/ vnd 1.Meil von Vilsegg/ (so Bambergisch) ligt das Stättlein Hambach/ so im Januario deß 1641. Jahrs/ bey der Schwedischen Einfall(/ in den Brandt gerathen ist. Jn der Franckfurtischen Herbst Relation deß Jahrs 1644. stehet/ daß selbigen Jahrs/ den 18. 28. Maij/ ein grosses Wetter allhie gewesen/ so vnderschiedlich ins Schloß geschlagen; darüber solches/ sampt der Brücken/ gantz weggebronnen; auch die Stücke/ wegen Hefftigkeit deß Fewers/ von sich selbsten loß gangen; vnd habe man alles Pulver/ so in dem ZeugHauß gegen vber gewesen|/ in die Vils geworffen; vnnd seye das Hospital/ darein es auch geschlagen/ weit vber die Helffte abgebronnen.

Auerbach.

In der Obern Pfaltz/ vorhin Chur Pfältzisch/ jetzt Chur Bäyerisch/ so An. 1634. den 7.Martij die Schwedischen eingenommen/ vnnd zu Eingang deß 1641. Jahrs jhr Gen. Joh. Banner sein Hauptquartir allda gehabt hat. Gehört zur Ambergisch. Regierung. Es ligt nahend dabey das vest/ vnn schöne Closter Michelsfeld/ so Graf Otto von Andechs/ Bischoff zu Bamberg/ vnnd der Pommern Apostel/ vmbs Jahr 1119. gestifftet hat. Gibt herumb viel Steinklüfffte vnd Hölen; Die Ober Pfältzische Vils entspringt nicht weit davon/ vnd ist das nächste vormehme Wasser daherumm die Pegnitz/ wann man von Nürenberg nach Eger reyset/ so kan man darauff zukommen.

Bernaw/ oder Pernaw.

In der Obern Pfaltz/ vnd im Sultzgöw/ nahend dem Wasser Sultz/ Puchberg/ Memmingerberg/ vnd Seeligpforten; vnnd wird in den Land-Taffeln; zum Theil Berngaw genandt. Ein anders Bernaw/ od[er] Pernaw/ ligt an der Nab/ so von dannen nach Maut/ Dirschenried/ Newhauß/ (so alles berühmbte Orth seyn) vnnd Weyden laufft. Vnd ist jetzt gemeldtes Brenaw am Böhmerwald/ vnd gegen Tachaw in Böheimb warts gelegen/ ein Ober: oder Alt Chur-Pfältzische Statt.