Adlig Prökuls: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber in Folge der für die Landwirtschaft sehr ungünstigen Zeiten kam er mit der Zahlung des jährlichen Kanons, sowie auch mit seinen Verpflichtungen gegen verschiedene Privatpersonen in so ansehnliche Reste, daß die Erbpachtsgerechtigkeit subhastiert werden musste und '''1821''' einem der Gläubiger, '''Commercienrath Mac Lean''' in Danzig, zugeschlagen wurde. Dieser übergab das Gut dem Kammergerichtsreferendar '''Richard Mac Lean''', geb. zu Elbing (der Stammvater der Familie war um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Schottland in Memel eingewandert). Richard Mac Lean war daneben von Ende 1833 bis 1. Januar 1836 Bürgermeister von Memel und wurde dann Bank-Commissarius der in Memel neu errichteten Lombard- und Disconto-Anstalt.  
Aber in Folge der für die Landwirtschaft sehr ungünstigen Zeiten kam er mit der Zahlung des jährlichen Kanons, sowie auch mit seinen Verpflichtungen gegen verschiedene Privatpersonen in so ansehnliche Reste, daß die Erbpachtsgerechtigkeit subhastiert werden musste und '''1821''' einem der Gläubiger, '''Commercienrath Mac Lean''' in Danzig, zugeschlagen wurde. Dieser übergab das Gut dem Kammergerichtsreferendar '''Richard Mac Lean''', geb. zu Elbing (der Stammvater der Familie war um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Schottland in Memel eingewandert). Richard Mac Lean war daneben von Ende 1833 bis 1. Januar 1836 Bürgermeister von Memel und wurde dann Bank-Commissarius der in Memel neu errichteten Lombard- und Disconto-Anstalt.  
Im Jahre '''1838''' wurde '''Eduard Freiherr von Braun''' Besitzer von Prökuls; '''1850''' wurde das Gut im erbschaftlichen Liquidationsprozeß zur Subhastation gestellt.  
Im Jahre '''1838''' wurde '''Eduard Freiherr von Braun''' Besitzer von Prökuls; '''1850''' wurde das Gut im erbschaftlichen Liquidationsprozeß zur Subhastation gestellt.  
'''Hermann Sperber''', Sohn des Rittergutsbesitzers Sperber auf [[Adlig Gerskullen]], Kr. Ragnit, erwarb Prökuls im nächsten Jahr. Er erwirkte die Erhebung des Guts zum landtagsfähigen Rittergut mit adliger Qualität im März 1866, wobei zur Bedingung gemacht wurde, dass vom Gute nichts abverkauft werden darf. Er hinterließ es bei seinem Tode 4.Oktober '''1867''' seinem Sohn '''Curt Sperber'''.
'''Hermann Sperber''', Sohn des Rittergutsbesitzers Sperber auf [[Adlig Gerskullen]], Kr. Ragnit, erwarb Prökuls im nächsten Jahr. Er erwirkte die Erhebung des Guts zum landtagsfähigen Rittergut mit adliger Qualität im März 1866, wobei zur Bedingung gemacht wurde, dass vom Gute nichts abverkauft werden darf. Er hinterließ es bei seinem Tode 4.Oktober '''1867''' seinem Sohn '''Curt Sperber'''.<ref>Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918</ref>


''1845 kauft Heinrich Wilhelm Hermann SPERBER das Gut Neuhoff Kaukehmen. Er ist 1821 als Sohn des Landrats von Ragnit, Gottfried Benjamin Sperber, geboren. 1849 verkauft er Neuhoff und '''erwirbt 1851 das Gut Adlig Prökuls im Memelland'''. Auf der Prökulser Heide wird Bernstein gefunden. Er richtet dort eine lohnende Bernsteingräberei ein. Am 4. Oktober 1867 stirbt er an Herzschlag. Er war in erster Ehe mit Emma Morgen verheiratet, die 1862 starb und ihm die zwei Söhne Max und Curt Sperber hinterließ. In zweiter Ehe heiratete er Lida Dressler. Die Tochter zweiter Ehe, Jenny Sperber verehelichte Kopp, wurde zu einer bekannten Autorin und Chronistin der Güter des nördlichen Ostpreußen.''<ref>http://www.elchnied.de/html/gut_neuhoff.html</ref>
''1845 kauft Heinrich Wilhelm Hermann SPERBER das Gut Neuhoff Kaukehmen. Er ist 1821 als Sohn des Landrats von Ragnit, Gottfried Benjamin Sperber, geboren. 1849 verkauft er Neuhoff und '''erwirbt 1851 das Gut Adlig Prökuls im Memelland'''. Auf der Prökulser Heide wird Bernstein gefunden. Er richtet dort eine lohnende Bernsteingräberei ein. Am 4. Oktober 1867 stirbt er an Herzschlag. Er war in erster Ehe mit Emma Morgen verheiratet, die 1862 starb und ihm die zwei Söhne Max und Curt Sperber hinterließ. In zweiter Ehe heiratete er Lida Dressler. Die Tochter zweiter Ehe, Jenny Sperber verehelichte Kopp, wurde zu einer bekannten Autorin und Chronistin der Güter des nördlichen Ostpreußen.''<ref>http://www.elchnied.de/html/gut_neuhoff.html</ref>

Version vom 15. April 2012, 17:36 Uhr


Disambiguation notice Prökuls ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Prökuls (Begriffserklärung).


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Hierarchie

Regional > Litauen > Adlig Prökuls

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Adlig Prökuls



Einleitung

Adlig Prökuls, Kreis Memel, Ostpreußen.


Politische Einteilung

1940 ist Adlig Prökuls ein Gut in der Gemeinde Prökuls.

Kirchliche Zugehörigkeit

Adlig Prökuls gehörte zum Kirchspiel Prökuls.

Evangelische Kirche

Geschichte

Entstanden ist dies Gut aus dem Landkämmererhof, der schon 1664 erwähnt wird und zu dem umfangreiches Dienstland gehörte. Bei Aufhebung der Landkämmererstellen 1723 wurden Hof und Dienstland zum neu eingerichteten Amt genommen, dessen erster Generalpächter der letzte Landkämmerer Friedrich Werner wurde. Auch wurde das Land von Augstage-Schönepelke zum Amtslande mit hinzugenommen. Werner verkaufte 1725 den 1511 dem Georg Kuschel durch Comthur Michel von Schwaben verliehenen kölmischen Krug nebst Fähre zur Minge oder auf der Minge, der nach ihm Gerge Kuschellen, aber auch Molinnen genannt wurde, nebst 12 Morgen Land für 100 Thaler dem Amte, da der Besitz dicht am Vorwerk Prökuls belegen war. Der Krug wurde abgebrochen, das Land zum Vorwerk geschlagen, die Krugwirthschaft im alten Diensthause fortgesetzt. Nach Werner wird Rautenberg als Amtmann genannt, dann Arnoldt. Am 1.Juli 1764 übernahm Franz Jakob Possern die Generalpacht; nach seinem Tode 15.April 1796 folgte ihm darin sein Sohn Friedrich Ludwig Possern, welcher seit Oktober 1790 in Königsberg die Landwirtschaft studiert hatte. Er erhielt den Titel Oberamtmann und erwarb beim Aufhören der Generalpachten durch am 9.August 1804 geschlossenen und 1805 vom König bestätigten Erbpachtscontract die Erbpachtsgerechtigkeit über die Amtsvorwerke Prökuls mit Stryck, Bratzischken und Plikurren, im Ganzen 82 Hufen 24 Mo. 15 Ru. magdeburgisch, nebst Getränkeverlag und Krügen. Bis April 1817 führte er daneben auch die Polizeigeschäfte des Intendaturamts Prökuls. Possern galt als reicher Mann, denn außer Prökuls besaß er noch andern ansehnlichen Grundbesitz, so das Erbfreigut Aschpurwen, wozu er 1795 noch 3 Hufen 14 Mo. magdeb. Waldland im Revier Kogsten (Scheppot Simoneit, Kr. Heydekrug) erwarb, Stragna (vom Vater geerbt), 4 Hufen 4 Mo. magdeb. Heideland bei Zeiken Dautzel seit September 1803, Augstage Schönpelke. Aber in Folge der für die Landwirtschaft sehr ungünstigen Zeiten kam er mit der Zahlung des jährlichen Kanons, sowie auch mit seinen Verpflichtungen gegen verschiedene Privatpersonen in so ansehnliche Reste, daß die Erbpachtsgerechtigkeit subhastiert werden musste und 1821 einem der Gläubiger, Commercienrath Mac Lean in Danzig, zugeschlagen wurde. Dieser übergab das Gut dem Kammergerichtsreferendar Richard Mac Lean, geb. zu Elbing (der Stammvater der Familie war um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Schottland in Memel eingewandert). Richard Mac Lean war daneben von Ende 1833 bis 1. Januar 1836 Bürgermeister von Memel und wurde dann Bank-Commissarius der in Memel neu errichteten Lombard- und Disconto-Anstalt. Im Jahre 1838 wurde Eduard Freiherr von Braun Besitzer von Prökuls; 1850 wurde das Gut im erbschaftlichen Liquidationsprozeß zur Subhastation gestellt. Hermann Sperber, Sohn des Rittergutsbesitzers Sperber auf Adlig Gerskullen, Kr. Ragnit, erwarb Prökuls im nächsten Jahr. Er erwirkte die Erhebung des Guts zum landtagsfähigen Rittergut mit adliger Qualität im März 1866, wobei zur Bedingung gemacht wurde, dass vom Gute nichts abverkauft werden darf. Er hinterließ es bei seinem Tode 4.Oktober 1867 seinem Sohn Curt Sperber.[1]

1845 kauft Heinrich Wilhelm Hermann SPERBER das Gut Neuhoff Kaukehmen. Er ist 1821 als Sohn des Landrats von Ragnit, Gottfried Benjamin Sperber, geboren. 1849 verkauft er Neuhoff und erwirbt 1851 das Gut Adlig Prökuls im Memelland. Auf der Prökulser Heide wird Bernstein gefunden. Er richtet dort eine lohnende Bernsteingräberei ein. Am 4. Oktober 1867 stirbt er an Herzschlag. Er war in erster Ehe mit Emma Morgen verheiratet, die 1862 starb und ihm die zwei Söhne Max und Curt Sperber hinterließ. In zweiter Ehe heiratete er Lida Dressler. Die Tochter zweiter Ehe, Jenny Sperber verehelichte Kopp, wurde zu einer bekannten Autorin und Chronistin der Güter des nördlichen Ostpreußen.[2]


Verschiedenes

Karten

Prökuls auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Prökuls 1802 (Schroetterkarte Maßstab 1: 160 000)


Gut Prökuls im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gut Prökuls und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gut Prökuls in den Messtischblättern 0493 Prökuls und 0494 Wilkieten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Das Vorwerk Strieck (oder Stryck oder Strick gehörte laut Sembritzki zum Gut Prökuls) im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Zu Gut Prökuls (bei Drawöhnen) incl. Strieck im Messtischblatt 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>PROULSKO05PN</gov>


Quellen

  1. Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
  2. http://www.elchnied.de/html/gut_neuhoff.html