Topographia Bavariae/111: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Bey diesem jetzigen Kriegswesen ist dieser Orth ziemblich <tt>fortificirt</tt> worden; allda ein Fürstl. starcker SaltzHandel vnd Niderlag zu finden. Hertzog Heinrich von Landshut vberzog/ nach dem Costnitz. <tt>Concilio,</tt> dise Statt/ so damals seinem Vettern/ obgedachtē Hertzog Ludwigen zu Ingolstatt gehörte/ lag einen gantzē Monat darfür/ schoß in die Statt/ 1366. grosse steine Kugeln, aber die von Wasserburg wehreten sich redlich/ wie <tt>Avent. lib. 8. f. 413. b.</tt> schreibet. Jm Jahr 1633. hat es bey dieser Statt/ zu beyden Seiten deß Jnns/ starcke BauernRebelliō abgeben/ so hernach mit Ernst/ durch den Obristen von Cronburg/ gedämpfft worden/ hat viel 100. Köpff gekostet/ die Vrsach war/ weilen sie kein Quartir gestatten wolten/ sondern sich wider die Soldaten zur Wehr gestellt hatten. Siehe vnten im Beschluß Ebersperg. An. 1647. hat allhie/ zu Wasserburg/ das Wetter in den Pulverthurn geschlagen/ dz dardurch und'schidliche ummstehende Häuser seyn zerschmettert wordē.
 
{{NE}}Vnterhalb dieser Statt Wasserburg/ zwischen Jhr vnn Müldorff/ auch am Jnn/ liget Cronburg/ oder <tt>Carrodunum,</tt> so vor Zeiten ein berümbter Orth/ vnnd Pfaltzgräfflicher Sitze/ gewesen.
 
{{NE}}Oberhalb Wasserburg ligt ingleichem am Jnn das Benedictiner Closter Aetl: Jtem ein anders Benedictiner Closter/ Namens Rot/ am Jnn/ so noch An.1579. am Cammergericht zu Speyer/ der <tt>Exemption</tt> halber/ Rechthängig gewesen; von welchen beeden Clöstern <tt>tom. 2. & 3. Metr. Salisb. f. 118. & 264. seqq.</tt> zu lesen. <tt>Raderus</tt> schreibet <tt>vol. 1. Bavariae S.</tt> daß <tt>S. Marinus</tt>,, der Bischoff/ vnd <tt>S. Anianus,</tt> sein Ertz<tt>Diacon,</tt> beede in Jrrland gebohren/ vnd/ in Bäyern/ von den Windischen StrassenRäubern/ so man ins gemein/ aber vnrecht/ die Wandaler genant/ gefangen/ vnn der H. <tt>Marinus</tt> An. 697. verbrant worden/ welchem/ an selbigem Tag/ auch der krancke <tt>Anianus</tt> gefolgt seye. Die <tt>Reliquien,</tt> meldet er/ thäten im gedachten Closter Rot ligen.
 
== Weiden. ==
 
JSt eine Statt in der Obern Pfaltz/ zwischen Newstättl vnd Pfreimbd/ wann man von Eger nach Regenspurg will/ bey der Nab gelegen/ zimlich groß/ vnd verwahret. Anno 1634. im Jan. hat sie Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar belägern lassen/ der Keyserisch Commendant darinn/ hat starck Fewer herauß geben/ auch die vnter vnd ober Vorstatt weggebrant/ vnn etlich Ort in der Statt angezündt; also daß viel Städel vnd Häuser darauf gangen seyn; gleichwol kundte das Fewer/ weil es Windstill/ seinem belieben nach/ den <tt>effect</tt> nicht erreichen/ vnn sein die Schwedischen dem Ding vorkommen/ die Vorstatt/ wie auch den Spital/ den die Käys. verbrennen wollen/ eingenommen; vnd als sie auß solchem den 30.Jan. die Bresse geschossen/ vnn es zum Sturm kommen solte/ haben die Käyserische 3. Stund lang schwerlich accordirt; aber doch jhren Abzug/ auf Pilsen zu/ so gut sie möchten/ erhalten/ ist jhen aber vnterwegs nicht zum besten ergangen/ vnd sein jrer vff die hundert herüber gefallen. Es ist solche Statt folgends in Schwed. Händen geblieben/ biß dieselbe An. 1635. die Bäyerische eingenommen/ vnn umb den Anfang deß 1641. Jahrs/ bey Anzug deß Bannierischen Volcks besser/ vnd da beynebens auch etliche dort herumm/ vnd umb Neumarckt vnd Amberg/ ligende Berghäuser in etwas besetzet/ die allhie zu Weyden noch gestandene Vorstatt Mauren/ Rundelen/ vnd Städeln abtragen lassen. War vor disem ein Gemein Statt vnd Ambt/ daran nicht allein die Herren Pfaltzgrafen Newburgischer Lini/ sondern auch Churpfaltz/ Theil gehabt haben sollen. Besiehe vnden im Beschluß Parckstein. Herr Wolffgang Wilhelm/ Pfaltzgraf/ hat das/ was Chur-Pfaltz an Weiden gehörte/ außgebetten/ wie newlich berichtet worden ist. An. 48 kam sie abermals in Schwed. Hand/ vnd in deß General Leuten Ambts/ H. Hanß Christophen von Königsmarck/ Gewalt; der darauff das Evangelisch <tt>Religions Exercitium</tt> allhie wider angestellt/ vnd die Statt trefflich befestigen lassen. Er besetzte auch Nabburg/ vnd Schwandorff: vnnd geriehten das Schloß Falckenberg/ vnd dz Ambt DürschenReut/ deßgleichen in seine hände; davō das Schloß Falckenberg; wie oben bey Waldeck Bericht geschihet/ An. 49. wider abgetretten worden ist: Aber die Statt Weiden haben die Schwedischen noch länger behalten/ biß zu Eingang deß 53. Jars/ solche Statt/ sampt dem Hauß

Aktuelle Version vom 27. April 2013, 15:46 Uhr

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      Bey diesem jetzigen Kriegswesen ist dieser Orth ziemblich fortificirt worden; allda ein Fürstl. starcker SaltzHandel vnd Niderlag zu finden. Hertzog Heinrich von Landshut vberzog/ nach dem Costnitz. Concilio, dise Statt/ so damals seinem Vettern/ obgedachtē Hertzog Ludwigen zu Ingolstatt gehörte/ lag einen gantzē Monat darfür/ schoß in die Statt/ 1366. grosse steine Kugeln, aber die von Wasserburg wehreten sich redlich/ wie Avent. lib. 8. f. 413. b. schreibet. Jm Jahr 1633. hat es bey dieser Statt/ zu beyden Seiten deß Jnns/ starcke BauernRebelliō abgeben/ so hernach mit Ernst/ durch den Obristen von Cronburg/ gedämpfft worden/ hat viel 100. Köpff gekostet/ die Vrsach war/ weilen sie kein Quartir gestatten wolten/ sondern sich wider die Soldaten zur Wehr gestellt hatten. Siehe vnten im Beschluß Ebersperg. An. 1647. hat allhie/ zu Wasserburg/ das Wetter in den Pulverthurn geschlagen/ dz dardurch und'schidliche ummstehende Häuser seyn zerschmettert wordē.

      Vnterhalb dieser Statt Wasserburg/ zwischen Jhr vnn Müldorff/ auch am Jnn/ liget Cronburg/ oder Carrodunum, so vor Zeiten ein berümbter Orth/ vnnd Pfaltzgräfflicher Sitze/ gewesen.

      Oberhalb Wasserburg ligt ingleichem am Jnn das Benedictiner Closter Aetl: Jtem ein anders Benedictiner Closter/ Namens Rot/ am Jnn/ so noch An.1579. am Cammergericht zu Speyer/ der Exemption halber/ Rechthängig gewesen; von welchen beeden Clöstern tom. 2. & 3. Metr. Salisb. f. 118. & 264. seqq. zu lesen. Raderus schreibet vol. 1. Bavariae S. daß S. Marinus,, der Bischoff/ vnd S. Anianus, sein ErtzDiacon, beede in Jrrland gebohren/ vnd/ in Bäyern/ von den Windischen StrassenRäubern/ so man ins gemein/ aber vnrecht/ die Wandaler genant/ gefangen/ vnn der H. Marinus An. 697. verbrant worden/ welchem/ an selbigem Tag/ auch der krancke Anianus gefolgt seye. Die Reliquien, meldet er/ thäten im gedachten Closter Rot ligen.

Weiden.

JSt eine Statt in der Obern Pfaltz/ zwischen Newstättl vnd Pfreimbd/ wann man von Eger nach Regenspurg will/ bey der Nab gelegen/ zimlich groß/ vnd verwahret. Anno 1634. im Jan. hat sie Hertzog Bernhard von Sachsen Weymar belägern lassen/ der Keyserisch Commendant darinn/ hat starck Fewer herauß geben/ auch die vnter vnd ober Vorstatt weggebrant/ vnn etlich Ort in der Statt angezündt; also daß viel Städel vnd Häuser darauf gangen seyn; gleichwol kundte das Fewer/ weil es Windstill/ seinem belieben nach/ den effect nicht erreichen/ vnn sein die Schwedischen dem Ding vorkommen/ die Vorstatt/ wie auch den Spital/ den die Käys. verbrennen wollen/ eingenommen; vnd als sie auß solchem den 30.Jan. die Bresse geschossen/ vnn es zum Sturm kommen solte/ haben die Käyserische 3. Stund lang schwerlich accordirt; aber doch jhren Abzug/ auf Pilsen zu/ so gut sie möchten/ erhalten/ ist jhen aber vnterwegs nicht zum besten ergangen/ vnd sein jrer vff die hundert herüber gefallen. Es ist solche Statt folgends in Schwed. Händen geblieben/ biß dieselbe An. 1635. die Bäyerische eingenommen/ vnn umb den Anfang deß 1641. Jahrs/ bey Anzug deß Bannierischen Volcks besser/ vnd da beynebens auch etliche dort herumm/ vnd umb Neumarckt vnd Amberg/ ligende Berghäuser in etwas besetzet/ die allhie zu Weyden noch gestandene Vorstatt Mauren/ Rundelen/ vnd Städeln abtragen lassen. War vor disem ein Gemein Statt vnd Ambt/ daran nicht allein die Herren Pfaltzgrafen Newburgischer Lini/ sondern auch Churpfaltz/ Theil gehabt haben sollen. Besiehe vnden im Beschluß Parckstein. Herr Wolffgang Wilhelm/ Pfaltzgraf/ hat das/ was Chur-Pfaltz an Weiden gehörte/ außgebetten/ wie newlich berichtet worden ist. An. 48 kam sie abermals in Schwed. Hand/ vnd in deß General Leuten Ambts/ H. Hanß Christophen von Königsmarck/ Gewalt; der darauff das Evangelisch Religions Exercitium allhie wider angestellt/ vnd die Statt trefflich befestigen lassen. Er besetzte auch Nabburg/ vnd Schwandorff: vnnd geriehten das Schloß Falckenberg/ vnd dz Ambt DürschenReut/ deßgleichen in seine hände; davō das Schloß Falckenberg; wie oben bey Waldeck Bericht geschihet/ An. 49. wider abgetretten worden ist: Aber die Statt Weiden haben die Schwedischen noch länger behalten/ biß zu Eingang deß 53. Jars/ solche Statt/ sampt dem Hauß