Topographia Bavariae/074: Unterschied zwischen den Versionen

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in jhren Belehnungen/ ein Fürst deß Reichs genandt. Käyser <tt>Ludov. IV.</tt> schreibet jhme also: Vnserm lieben Fürsten <tt>Alberto,</tt> Abbt zu S. Haimeran zu Regenspurg/ im Jar 1332. wie dieses/ vnd anders mehr/ beym <tt>Hundio, in Metr. Salisb. tom. 2. sub rub. S. Haimerani Monasterum fol. 368.</tt> zu lesen. Es ist vor der Abbtey heraussen der schöne inwendig von gantz Bley außgeführte Brunn/ mit springenden Wassern/ vnden herumb mit der 7. Churfürsten Wappen/ zu sehen. Bey dem Mäyntzischen ist das Wahrzeichen ein Kindlein mit sechs Fingern/ oben auff dem Stock die Bildnuß eines Käysers/ in einem gantzen Küriß. Vor der Kirch herauß/ auff dem äusseren/ vnd gemeinen Freudhoff/ steht der schöne vnd gewaltige GlockenThurn/ von herrlichen Quaderstücken/ soll bey 15000. Gülden darüber gangen seyn. Jn der Kirchen weiset man deß Heil. <tt>Dionysij Areopagitae</tt> Grab/ welchen obgedachter Käyser Arnolph/ nach der Schlacht mit den Nordmannen gehalten/ hieher gebracht/  nach deme desselben Gebein jhme Graf Otho von Angiers vnd Pariß/ auß dem Sächsischen Witekindischen Stammen/ deß jungen Königs in Franckreich Vormund/ entweder geschenckt/ oder geschickt hat. Hierüber sich dann ein Streit zwischen denen von Regenspurg/ vnd dem Mönchen von S.Dionys in Franckreich/ erhaben/ der eine lange Zeit gewäret/ biß Papst Leo der IX. ein Teutscher/ so An. 1049. erwöhlet worden/ denselben erörtert/ vnd den Mönchen zu S. Dionyß in Franckreich/ gebotten/ daß sie die Leuthe nicht betriegen/ vnnd sagen sollten/ als ob sie den H. <tt>Dionysium</tt> hätten/ daran sich aber die Frantzosen nicht gekehret. Man gibt gleichwol zu/ daß die in Franckreich einē Finger davon haben/ darfür der Käyser Arnoph/ nachdem er S. Dionyß schon dem Closter zu S. Emeram vbergeben gehabt/ demselben seinen gantz gülden/ vnnd mit 150. Türckis versetzten Altar/ den man tragen können/ wie auch ein EvangeliBuch/ von welchem hernach/ geschencket habe. Aber man lese/ was <tt>Andreas Brunner. part. 2. Annal. Boicorum p. 336.</tt> hievon/ vnd wie der Käyser solchen Heyligen bekommen; vnd was hergegen/ vnd vmb was/ die zu <tt>S. Denis,</tt> etwan von solchem erlangt haben/ schreibet. Obgedachter Papst <tt>Leo,</tt> als er An. 1052. (al. 50) hie war/ hat er die Dielen oben in dieser Kirchen mahlen lassen/ da sonderlich ob dem Chor auß der Offenbahrung S. Johannis/ zu sehen/ wie der Antichrist/ in der Christenheit hausen solle. Es ruhet in dieser Kirchen auch Sanct Wolffgang/ welcher zwölff Jahr allhie Bischoff gewesen/ vnd An. 994. den letzten Octob gestorben ist. Oberhalb seines Grabs/ im Winckel/ ligt der Bischoff/ vnnd Abbt <tt>Tuto,</tt> weyland Käysers <tt>Arnolphi</tt> Cantzler; dessen Thaten besagter Brunner <tt>d. part. 2. pag. 414. seq.</tt> beschreibet. Zu allernächst dabey/ oberhalb d' Thür/ wie man zum Creutzgang hinein gehet/ ist ein schöne/ lustige vnd kunstreiche Tafel/ daran die zween S. Johannes der Täuffer/ vnd Evangelist/ artig abgemahlet/ sampt einer schönen Landschaft/ die Albrecht Altdorffer/ deß Raths allhie/ gemahlet hat. Jm Creutzgang seyn allerhandt schöne Sachen/ Gemählde/ vnd Capellen/ vnd vnder anderm ein erhebter Stein/ mit einem steinern Jungfraw Bild/ so ein <tt>Antiquitet</tt>. Jn der Capell <tt>S.Benedicti,</tt> wie auch in der Abbtey oben/ für den Saal herauß/ seynd die Aebbt alle nacheinander gemahlet/ in Brustbildern/ vnnd wie lang ein jeder gesessen. Jn der gedachten Kirchen/ in S.Emerans Capellen/ ist sein gemahlte Geschicht zu sehen. Jm Chor ligt Graf <tt>Babo</tt> von Abensperg/ der 32. Söhn vnd acht Töchter gehabt hat/ beym hohen Alter/ ist An. 1020. den 5. Martij gestorben. Es soll hierinn auch begraben ligen/ der verstossene Frantzösische König Hulderich/ so An. 751. ein Mönch hat werden müssen. Besihe aber hievon/ vnd andern Personen/ so in diesem Closter begraben ligen sollen/ <tt>tom. 2. Metrop. Salisb. Hundii folio 360. seqq.& 371.</tt> in Beschreibung dieses Closters/ daselbsten auch <tt>fol. 368. seqq.</tt> die Aebbte desselben stehen. Jn der Sacristey/ hinder dem hohen Altar/ seynd die alten <tt>Privilegia</tt> vnd Stifftungen der Käyser/ <tt>Caroli M. Ludovici Pij</tt>, vnd anderer; Jtem ds obgedachte berümbte Buch/ in welchem von 2. Brüdern/ Priester Beringer vnn Leithart/ Anno 870. die vier Evangelisten Lateinisch/ mit alten von halb Lombardischer Schrifft

Aktuelle Version vom 7. April 2013, 08:57 Uhr

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in jhren Belehnungen/ ein Fürst deß Reichs genandt. Käyser Ludov. IV. schreibet jhme also: Vnserm lieben Fürsten Alberto, Abbt zu S. Haimeran zu Regenspurg/ im Jar 1332. wie dieses/ vnd anders mehr/ beym Hundio, in Metr. Salisb. tom. 2. sub rub. S. Haimerani Monasterum fol. 368. zu lesen. Es ist vor der Abbtey heraussen der schöne inwendig von gantz Bley außgeführte Brunn/ mit springenden Wassern/ vnden herumb mit der 7. Churfürsten Wappen/ zu sehen. Bey dem Mäyntzischen ist das Wahrzeichen ein Kindlein mit sechs Fingern/ oben auff dem Stock die Bildnuß eines Käysers/ in einem gantzen Küriß. Vor der Kirch herauß/ auff dem äusseren/ vnd gemeinen Freudhoff/ steht der schöne vnd gewaltige GlockenThurn/ von herrlichen Quaderstücken/ soll bey 15000. Gülden darüber gangen seyn. Jn der Kirchen weiset man deß Heil. Dionysij Areopagitae Grab/ welchen obgedachter Käyser Arnolph/ nach der Schlacht mit den Nordmannen gehalten/ hieher gebracht/ nach deme desselben Gebein jhme Graf Otho von Angiers vnd Pariß/ auß dem Sächsischen Witekindischen Stammen/ deß jungen Königs in Franckreich Vormund/ entweder geschenckt/ oder geschickt hat. Hierüber sich dann ein Streit zwischen denen von Regenspurg/ vnd dem Mönchen von S.Dionys in Franckreich/ erhaben/ der eine lange Zeit gewäret/ biß Papst Leo der IX. ein Teutscher/ so An. 1049. erwöhlet worden/ denselben erörtert/ vnd den Mönchen zu S. Dionyß in Franckreich/ gebotten/ daß sie die Leuthe nicht betriegen/ vnnd sagen sollten/ als ob sie den H. Dionysium hätten/ daran sich aber die Frantzosen nicht gekehret. Man gibt gleichwol zu/ daß die in Franckreich einē Finger davon haben/ darfür der Käyser Arnoph/ nachdem er S. Dionyß schon dem Closter zu S. Emeram vbergeben gehabt/ demselben seinen gantz gülden/ vnnd mit 150. Türckis versetzten Altar/ den man tragen können/ wie auch ein EvangeliBuch/ von welchem hernach/ geschencket habe. Aber man lese/ was Andreas Brunner. part. 2. Annal. Boicorum p. 336. hievon/ vnd wie der Käyser solchen Heyligen bekommen; vnd was hergegen/ vnd vmb was/ die zu S. Denis, etwan von solchem erlangt haben/ schreibet. Obgedachter Papst Leo, als er An. 1052. (al. 50) hie war/ hat er die Dielen oben in dieser Kirchen mahlen lassen/ da sonderlich ob dem Chor auß der Offenbahrung S. Johannis/ zu sehen/ wie der Antichrist/ in der Christenheit hausen solle. Es ruhet in dieser Kirchen auch Sanct Wolffgang/ welcher zwölff Jahr allhie Bischoff gewesen/ vnd An. 994. den letzten Octob gestorben ist. Oberhalb seines Grabs/ im Winckel/ ligt der Bischoff/ vnnd Abbt Tuto, weyland Käysers Arnolphi Cantzler; dessen Thaten besagter Brunner d. part. 2. pag. 414. seq. beschreibet. Zu allernächst dabey/ oberhalb d' Thür/ wie man zum Creutzgang hinein gehet/ ist ein schöne/ lustige vnd kunstreiche Tafel/ daran die zween S. Johannes der Täuffer/ vnd Evangelist/ artig abgemahlet/ sampt einer schönen Landschaft/ die Albrecht Altdorffer/ deß Raths allhie/ gemahlet hat. Jm Creutzgang seyn allerhandt schöne Sachen/ Gemählde/ vnd Capellen/ vnd vnder anderm ein erhebter Stein/ mit einem steinern Jungfraw Bild/ so ein Antiquitet. Jn der Capell S.Benedicti, wie auch in der Abbtey oben/ für den Saal herauß/ seynd die Aebbt alle nacheinander gemahlet/ in Brustbildern/ vnnd wie lang ein jeder gesessen. Jn der gedachten Kirchen/ in S.Emerans Capellen/ ist sein gemahlte Geschicht zu sehen. Jm Chor ligt Graf Babo von Abensperg/ der 32. Söhn vnd acht Töchter gehabt hat/ beym hohen Alter/ ist An. 1020. den 5. Martij gestorben. Es soll hierinn auch begraben ligen/ der verstossene Frantzösische König Hulderich/ so An. 751. ein Mönch hat werden müssen. Besihe aber hievon/ vnd andern Personen/ so in diesem Closter begraben ligen sollen/ tom. 2. Metrop. Salisb. Hundii folio 360. seqq.& 371. in Beschreibung dieses Closters/ daselbsten auch fol. 368. seqq. die Aebbte desselben stehen. Jn der Sacristey/ hinder dem hohen Altar/ seynd die alten Privilegia vnd Stifftungen der Käyser/ Caroli M. Ludovici Pij, vnd anderer; Jtem ds obgedachte berümbte Buch/ in welchem von 2. Brüdern/ Priester Beringer vnn Leithart/ Anno 870. die vier Evangelisten Lateinisch/ mit alten von halb Lombardischer Schrifft