Gütersloh: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Gütersloh]]''':, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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<!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden.        -->
'''Hierarchie'''
 
{{Hierarchie Kreis Gütersloh}}


'''Hierarchie''': [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]] > [[Nordrhein-Westfalen]] >[[Image:Westfalenprovp-wap.jpg|20px|]] - [[Portal:Westfalen-Lippe]] > [[Regierungsbezirk Detmold]] > [[Kreis Gütersloh]] > [[Gütersloh]] 
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|<center>[[Bild:Lage_Ort_Gütersloh_Kreis_Gütersloh.png|thumb|150px|Lokalisierung Gütersloh innerhalb des Kreises Gütersloh]] </center>
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[[Bild:Siegelm_gueterslo-ag.jpg|thumb|250px|Siegelmarke: Königlich Preussisches Amtsgericht Gütersloh]]
==Früherwähnung==
===Name===
„Gutherslo" 1184; „Guterslo" 1196; „parrochia Gutterslo" 1201; „Guterslon" 1278; „marcha Gutereslo" 1282.
===Grundeigentum===
* 1110-18 schenkt der [[Fürstbistum Osnabrück|Osnabrücker Bischof Gottschalk]] dem [[Kloster Herzebrock]] einen Zehnten von 10 Schilling aus Gütern in Gütersloh.
* 1184 bekundet der [[Fürstbistum Osnabrück|Osnabrücker Bischof Arnold]], daß er das Eigentum des ihm von Ludolf von Ösede resignierten Zehnten zu Gütersloh dem [[Kloster Ösede]] übertragen habe.
* 1223 schenkt [[Grafschaft Arnsberg|Graf Gottfried von Arnsberg]] dem [[Kloster Marienfeld]] ein Haus in Gütersloh.
* 1241 überträgt der [[Fürstbistum Osnabrück|Osnabrücker Bischof Engelbert]] den Hof Gütersloh an Kloster Marienfeld
===Kirche zu Gütersloh===
* Dem 1259 in Wiedenbrück gegründeten Kollegiatstift inkorporiert 1259 [[Fürstbistum Osnabrück|Bischof Baldewin von Osnabrück]] die Kirche zu Gütersloh.
* 1201 sacerdos Gerlagus genannt
* plebanus Lutherus 1241
==Landschaftslage==
Gütersloh liegt im Ostmünsterland etwa 75 m hoch am Dalke-Bach in weiter, von teils trockenen und teils feuchten Sanden gebildeter Ebene vor dem Bielefelder Osning/[[Teutoburger Wald]] (13 km), aus der eine Streusiedlungslandschaft geworden ist.
===Geografische Position===
1895: Geogr. Position bei (N 51° 54' | O 8° 23')
==Ursprung der Ortschaft==
Ursprünglich Meierhof. 1110 zuerst als Kirchspiel genannt, das wahrscheinlich schon vor 1000 gebildet wurde.
==Stadtgründung==
Das Dorf Gütersloh wurde durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1825 zur Stadt erhoben. Einführung der Städteordnung 1842.
==Stadt als Siedlung==
===Bauliche Entwicklung===
Natürlich gewachsene Siedlung. Nie befestigt, daher keine feste Grundrißform. Im Ortskern runder Kirchplatz. Junge Erweiterungen zunächst entlang den sternförmig ausstrahlenden Landstraßen; später wabenförmige Ausfüllung der Sektoren mit regelmäßigerem Grundriß.
===Gebäude===
Ev. Pfarrkirche St. Pankratius („alte Kirche"), 1954 Apostelkirche genannt, freistehend auf dem Kirchplatz, Chor und Turm 13. Jhdt., Langhaus seit dem 16. Jhst. umgebaut als dreischiffige Halle. Alte Fachwerkhäuser, besonders am Kirchplatz. Ev. Lutherkirche 1861. Kath. Pankratiuskirche 1891. Rathaus 1863/64.
===Brände===
1802 brannten 19 Häuser „auf dem Busch" ab.
===Zerstörungen 2. Weltkrieg===
Wiederholt Fliegerangriffe, besonders am 26.11.1944 und 14.03.1945.
* Zerstört wurden 1 Kirche, 2 Schulen, 33 Fabrikgebäude. Beschädigt 3.230 Wohngebäude, davon 510 über 60%, unbeschädigt blieben 663.
* Ev. Apostelkirche gänzlich zerstört, bis auf den Turm.
* Durchschnittlicher Schadensgrad, gemessen am Bestand von 6.936 Wohnungen (1939), betrug 25%, Gütersloh liegt damit an zweiter Stelle im Regierungsbezirk Detmold.
** Bis 1950 wurden alle Schulen, 20 Fabrikgebäude und 72% der gesamten betroffenen Wohnungen wiederhergestellt.
==Bevölkerung==
===Seuchen===
[[Influenza]] 1889.
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
* Gedruckte Einwohnerbücher 1903, 1907, 1910, 1921, 1925, 1932, 1937, 1953, 1955, 1961, 1967, 1973, 1975, 1977/78, 1979/80, 1981/82, 1983/84, 1985/86, 1987/88, 1989/90, 1991/92, 1993/94, 1995/96, 1997/98, 1999.
* [[:Kategorie:Adressbuch für Gütersloh]]
* [http://www.landesarchiv-nrw.de/digitalisate/Abt_Ostwestfalen-Lippe/P3/P3-02.html Isselhorst, Zweitschriften Sterbefälle 1874 - 1938, Digitalisate]
==== Kirchenbücher ====
* Kirchenbücher: ev. seit 1675
* Kirchenbücher: kath. seit 1651
* Gütersloh, St. Pankratius, kath., 1651 - 1962, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_24803/ Digitalisate] online bei Matricula
* Friedrichsdorf, St. Friedrich, kath., 1793 - 1970, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_24808/ Digitalisate] online bei Matricula
==== Abschriften der Mormonen ====
* [[Gütersloh/Batchnummern]]
====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]====
* 1812-1813 (Zivil) Aufgebote, Heiraten
* 1851-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1849-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
* 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
* 1822-1847 (Juden, Landrat) Geburten, Heiraten, Tote
* 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
* 1858-1858 (Dissidenten, Gerichtsbezirk) Tote
=== Genealogische und historische Quellen ===
=== Historische Quellen ===
==== Bildquellen ====
{{Kategorieverweis|Fotostudio in Gütersloh}}
====Grabsteine====
*{{GP|7851|Histor. Kirchfriedhof|Gütersloh-Isselhorst}}
*{{GP|5321|Katholischer Friedhof|Gütersloh-Friedrichsdorf}}
===Totenzettel===
*[http://familienanzeigen.genealogy.net/totzauswahl.php?Gort=Gütersloh mit Geburtsort Gütersloh]
*[http://familienanzeigen.genealogy.net/totzauswahl.php?Sort=Gütersloh mit Sterbeort Gütersloh]
==== GEDBAS ====
*[http://gedbas.genealogy.net/search/simple?placename={{PAGENAME}} '''Personen aus {{PAGENAME}}''' im GEDBAS]
===Berühmte Personen===
* Friedrich von Recklinghausen, Prof. der Medizin, * 02.12,1832 Gütersloh, + 26.08.1910 Straßburg.


== Einleitung ==
===Jüngere Einwohnerzahlen===
* Späteres Gebiet von Gütersloh- Stadt (vor der Teilung von 1843)
** 1800: 2.300 Einwohner (E.) und 300 Häuser, 1820: 2.236 E. und 315 Häuser, 1831: 2.512 E. und 328 Häuser, 1842: 2.879 E.
* Jeweiliges Gebiet (zunächst Gesamtgem. Gütersloh, später Gütersloh-Stadt allein)
** 1820: 4.596 Einwohner (E.), 1843: 5.759 E., 1858: 3.701 E., 1865: 4.104 E., 1871: 4.300 E., 1885: 5.355 E., 1895: 6.678 E. und 699 Häuser, 1905: 7.378 E., 1910 (nach Eingemeindung): 17.901 E., 1917: 19.371 E., 1925: 22.174 E., 1933: 25.879 E., 1939: 30.850 E., 1946: 36.082 E., 1950: 43111 Einwohner.


=== Wappen ===
==[[Sprache]]==
[[Bild:Wappen_Stadt_Gütersloh_Kreis_Gütersloh.png]]
Trotz Industrie hält sich die alte [[westfälisch|westfälische]] [[Mundart]] gut; sie ist im Raume Arnsberg-Paderborn-Halle einzuordnen, spricht ick ein 'ich bin', mi 'mir' und 'mich', bobm 'bauen', meiget `(sie) mähen', ju 'euch', gi, ji 'ihr'.
<!-- Hier: Beschreibung des Wappens -->
 
=== Allgemeine Information ===
==[[Wirtschaft]]==
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) -->
===Handel u. Gewerbe===
* Schon im 18. Jhdt., wahrscheinlich noch früher, war Gütersloh durch Feingarnspinnerei, Handel mit Garnen und Lebensmitteln, insbesondere Speck und Schinken, und durch sein Frachtfuhrwesen bekannt. Die Flachsspinnerei war Haupterwerbszweig, kam aber wie das Frachtfuhrwesen in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zum Erliegen, während sich der Handel mit Fleischwaren weiter entwickelte und zur Gründung größerer und kleinerer Fabriken führte. Um 1845: 3 stark besuchte Jahrmärkte.  
* 1954: In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. und später legte die aufstrebende Stadt die Grundlagen zu ihrer 1954 recht mannigfaltigen Industrie der Textil-, Fleischwaren-, Metall-, Maschinen- und Holzindustrie mit vielen Webereien für Leinen, Baumwolle, Seide, Bänder und Gurte, Herstellung von Kleidern, Zentrifugen, Waschmaschinen usw., Drahtseilen, Ketten, Rädern, Grubenholz, Möbeln und Haushaltgeräten, daneben 2 ältere Brennereien, Nudel- una Pumpernickelfabriken.Darunter die Miele-Werke (1907) für Zentrifugen, Wasch-maschinen, Staubsauger, Fahrräder, Handwagen.
 
===Verkehr===
1954: Gütersloh liegt am Treffpunkt der hochmittelalterlichen Handelsstraßen von Dortmund-Hamm und von Soest-Lippstadt nach Bielefeld -Hannover bzw. Lüneburg-Lübeck. 1954 ent-sprechend die Bundesstraßen Dortmund -Minden (-Bremen) und Soest -Lippstadt- Wiedenbrück- Gütersloh, ferner die Autobahn Köln-Hannover (1938), Auffahrt 4 km südöstlich Güterslohs. Bahnanschluß 1847: Köln -Minden- Hannover. Private [[Kleinbahn]] Hövelhof -Gütersloh- Versmold- Ibbenbüren (Teutoburger -Wald- Eisenbahn) seit 1901, mit Bahnanschluß in Hövelhof nach Paderborn (1903).
 
===Umgebungsbedeutung===
1954: Gütersloh ist Mittelpunkt des Kreises Wiedenbrück.
 
==Verwaltung==
===Rat===
1800-1818 gräflicher [[Amtsvogt]] mit je 1 Untervogt für Dorf und Landgemeinde und 6 Vorstehern. 1809-13 wurde die Munizipalität Gütersloh durch einen Maire geleitet. 1818-1825: Bürgermeister mit 1. und 2. Adjunkten und einem Gemeinderat, bestehend aus 6 Vertretern des Dorfes und je 2 der Bauerschaften Blankenhagen und Nordhorn.
 
===Gericht===
Bauerngericht des Kirchspiels ([[Burmal]]).
 
==Landesherrschaft==
===Lagerbuch der [[Herrschaft Rheda]]===
==== 1769: Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen====
* ''Anmerkung zur Tabelle:''
** ''1) = Freye Häuser''
** ''2) = Schatzbare Häuser''
** ''3) = Summe der Häuser nach der Reduktion''
** ''4) = Darinnen befinden sich''
** ''5) = Monatliche Schatzung''


== Politische Einteilung ==
<!--
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
|---- bgcolor="#FFFFFF"
<center>
<center>
[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
{| border=1
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top"
| [[Stadt|Städte]] u. <br/> [[Kirchspiel|Kirchspiele]]
| [[Bauerschaft|Bauerschaften]] <br/>
| Besitzer
| 1) <br/>Kloster <br/> Adel <br/> freye Häuser
| 2) <br/> [[Meierei (Landwirtschaft)|Meyer]]
| 2) <br/> [[Bauer (Berufsbezeichnung)|Erben]]
| 2) <br/> [[Bauer (Berufsbezeichnung)|½ Erben]]
| 2) <br/> [[Kötter|Erbkötter]]
| 2) <br/> [[Kötter|Markenkötter]]
| 2) <br/> [[Brinksitzer]]
| 3) <br/> Reducirt in <br/> Vollerben
| 4) <br/> Vorspann- <br/> pferde,  <br/> Stück
| 4) <br/> Stallung <br/> f. Pferde<br/> Stück
| 5) <br/> Rtlr
| 5) <br/> fl.
| 5) <br/> Pf.
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Blankenhagen
| [[Herrschaft Rheda|Herrschaft <br/>  Rheda]]
| .
| 2
| 3
| 3
| 10
| 13
| 14
| 10 ¾ 
| 39
| 92
| 27
| 1
| .
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Dorf
| [[Herrschaft Rheda|Herrschaft <br/>  Rheda]]
| .
| .
| 300
| .
| .
| .
| .
| 150 
| 24
| 120
| 12
| .
| .
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Nordhorn
| [[Herrschaft Rheda|Herrschaft <br/>  Rheda]]
| .
| .
| 4
| 8
| 6
| 5
| 9
| 9 11/16 
| 25
| 71
| 16
| 20
| .
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Pavenstedt
| [[Herrschaft Rheda|Herrschaft <br/>  Rheda]]
| .
| 2
| 5
| 3
| 3
| 10
| 5
| 9 9/16 
| 33
| 73
| 20
| 14
| 4
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Sunderbaur
| [[Herrschaft Rheda|Herrschaft <br/>  Rheda]]
| .
| 2
| 1
| 5
| 2
| 9
| 8
| 7 3/8   
| 27
| 65
| 18
| 12
| 6
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Adenwedde
| [[Fürstbistum Osnabrück|Fürstbistum <br/>  Osnabrück]]
| .
| .
| 8
| 10
| 65
| 6
| 88
| 33 ½   
| .
| 384
| 59
| 5
| 5
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Kattenstreit
| [[Fürstbistum Osnabrück|Fürstbistum <br/>  Osnabrück]]
| .
| .
| 2
| 6
| 27
| 13
| 37
| 15 3/16   
| .
| 160
| 23
| 3
| ¼ 
|-
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| [[Bauerschaft]] <br/>  Sperard
| [[Fürstbistum Osnabrück|Fürstbistum <br/>  Osnabrück]]
| .
| .
| 4
| 9
| 17
| .
| 30
| 13 5/8   
| .
| 154
| 36
| 2
| ½
|-
| '''Summe'''
| [[Kirchspiel]] <br/>  [[Gütersloh]]
| .
| .
| 6
| 27
| 344
| 130
| 56
| 191
| 249 11/16   
| .
| 1.119
| 243
| 16
| 5
|-
|}
</center>
</center>
* '''Quelle:''' [[Lagerbuch]] [[Herrschaft Rheda|Herrschaft Rheda 1769]]
** '''Quellenbearbeitung''' Bodo Stratmann (2012)
===Landesherren===
Das alte Kirchspiel Gütersloh bestand aus dem Dorf Gütersloh und den Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn mit dem Sundern, Pavenstädt und Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schleddebrück und galt ursprünglich als Bestandteil des [[Fürstbistum Osnabrück]], wurde diesem aber von den Inhabern der [[Herrschaft Rheda]] (bis Mitte 14. Jhdts. die [[Fürstentum Lippe|Edelherren von Lippe]], nach über 100jähriger Fehde ab 1491 die [[Grafschaft Tecklenburg|Tecklenburger]]) seit etwa 1525 streitig gemacht. 1565 wurde durch den Bielefelder Rezeß und den Wiedenbrücker Vertrag das Kirchspiel Gütersloh ohne die Bauerschaften Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schledebrück [[Herrschaft Rheda|Rheda]] zugesprochen.
* < 1808 [[Herrschaft Rheda]]
* 1809-1813 [[Kaiserreich Frankreich]],  [[Großherzogtum Berg]], [[Ruhrdepartement]]
* 1813-1815 [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]]
* 1815-1946 preußische [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Minden]], [[Kreis Wiedenbrück]]
* 1946 Land Nordrhein-Westfalen,  ab 1947 [[Regierungsbezirk Detmold]], bis 1974 [[Kreis Wiedenbrück]], ab 1975 [[Kreis Gütersloh]]
===Verwaltungseinbindung 1895===
* '''Gütersloh, Stadt/Stadtgemeinde''' in [[Deutschland]], [[Königreich Preussen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Minden]], [[Kreis Wiedenbrück]]
** '''Zuständigkeit/Einrichtungen:''' Standesamt Gütersloh, Amtsgericht Gütersloh, ev. Kspl. Gütersloh, kath. Kspl. Gütersloh, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Hamm <> Hannover. Gefängnis, Geschäftshaus, 2 Krankenhäuser, Synagoge, Untersteueramt, Gymnasium, 2 Schulen
** Gesamtfläche: 174,2 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 290 Gebäude
** Einwohner: 6.678  (5.758 Ev., 823 Kath., 96 Juden, 1 Unbestimmt)
** Gewerbe: 1 Wagen, Haupthandel (Fettwaren, Pumpernickel), Handel (Buch), Fabrikation (Seide), Weberei (Nessel).
* '''Gütersloh, Landgemeinde'''
** Einwohner: 3.705
*** Quelle: [[Hic Leones]]
===Kriegerische Ereignisse===
1757 zog die gesamte französische Armee durch Gütersloh.
==Kriegswesen==
===Schützengilden===
Schützenverein 1832.
===Garnison===
Luftnachrichten-Regiment und Fliegerhorst 1935/36 bis 1945.
==Siegel, Wappen, Fahne==
{|cellpadding="10"
|valign="top"|[[Image:Wappen_Stadt_Gütersloh_Kreis_Gütersloh.png|100px]]
|valign="top"|''Beschreibung:''
'''Wappen''' 1844 verliehen: In grünem Schilde, der von einem 16mal von Schwarz und Silber gestückten Bord eingefaßt ist, 3 silberne Wellenschrägbalken, belegt mit einem 6speichigen roten Rad..
''' Fahne''': Grün-weiß, mit dem Stadtwappen in der Mitte.
|}
|}
-->
==Finanzwesen==
===Münzwesen===
[[Notgeld]], ausschließlich Papier. 1923: 500 Ts.; 1 Mill.; 5, 20, 100 Md.


== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
==Stadtgebiet==
=== Evangelische Kirchen ===
* 1842 revidierte Städteordnung
=== Katholische Kirchen ===
* 1843 Trennung in Stadt- und Landgemeinde Gütersloh. Stadtgrenzen 1847 festgelegt: 150 ha.
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
* 1868 Eingemeindung von 23 ha der Bauerschaft Sundern.
== Geschichte ==
* 1910 erweitert um die Landgemeinde Gütersloh mit den Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn, Sundern und Pavenstädt bestehenden Landgemeinde Gütersloh (3360 ha) und der Bauerschaft Kattenstroth des [[Amt Reckenberg|Amtes Reckenberg]] (952 ha).
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
* Bei folgenden Eingemeindungen kam die Fläche zum Flughafen Gütersloh, die Bewohner wurden umgesiedelt: 1939 Teile von Marienfeld (76 ha) und 1943 Teile von Herzebrock (87 ha).
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
* Stadtgebiet 1885: 174 ha, 1951: 4.767 ha.
<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
* 1970 kommunale Neugliederung, erweitert um die Gemeinden Avenwedde, Friedrichsdorf, Spexard des [[Amt Avenwedde|Amtes Avenwedde]] und die Gemeinden Ebbesloh, Hollen, Isselhorst und Niehorst des [[Amt Brackwede|Amtes Brackwede]].
<!-- === Historische Gesellschaften === -->
** Stadt Gütersloh Rechtsnachfolger des [[Amt Avenwedde|Amtes Avenwedde]]


== Genealogische und historische Quellen ==
==Kirchenwesen==
=== Genealogische Quellen ===
===Bistümer seit Mittelalter===
{{Mormonen-CDs}}
Gütersloh gehörte ursprünglich zum [[Bistum Osnabrück]], seit 1821 [[Erzbistum Paderborn]], Dekanat Wiedenbrück. Pfarrer erwähnt seit 1185, das Kirchspiel Gütersloh seit 1201 (spätestens Anfang 11. Jhdt. gegründet). Das Kollegiatstift Wiedenbrück besetzte seit seiner Gründung (1259) die Pfarre.
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, -->
<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung,        -->
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.     -->
<!-- mit geeigneten Überschriften einfügen.                     -->


===Reformation===
Reformation um 1545. 1603 vergeblicher Versuch, den Kalvinismus einzuführen. Wiederbegründung der kath. Pfarre 1627, seit 1647 überwiegt der Protestantismus, doch bestand für die Kirche ein Simultanverhältnis 1650-1887. 1949 Bildung der Synode Gütersloh mit Superintendenten an der Spitze.
* [[Evangelische Kirche von Westfalen]]


=== Historische Quellen ===
===Bekenntnisse===
1820: 182 Kath., 1875: 438 Kath., 1885: 561 Kath., 1895: 823 Kath., 1905: 782 Kath., 1932: 5.817 Kath., 1946: 10.727 Kath. und 67% Ev.
 
===Juden===
Seit 1565 eine Anzahl gräflicher Schutzjuden in Gütersloh. Sie lebten fast nur vom Handel. Um 1720 eigene Synagoge. 1820: 96, 1831: 85, 1858: 97, 1895: 96, 1925: 68 Juden.
*[[Gütersloh/Stolpersteine|Stolpersteine gegen das Vergessen jüdischer Mitbewohner]]
*[[Gütersloh/Stolpersteine|Stolpersteine gegen das Vergessen jüdischer Mitbewohner]]


==Wohlfahrtspflege==
1954: Zwei städtische Krankenhäuser, 1 kath. Krankenhaus. Städt. Altersheim, kath. Altersheim. Übernachtungsheim des DRK. Veterinärbakteriologisches Untersuchungsamt. Gaswerk 1861, erweitert 1894 und 1922/23. Wasserwerk 1887/88, neues Wasserwerk 1946/49. Elektrizitätswerk 1912/14. Kanalisation. Kläranlage 1914.
* [[Apotheke]]: Krönig`sche Apotheke (1731); [[Apotheker]] Gerh. Hackmann (1746-1763; Apotheker Christian Röttischer, später Apotheker Schlungk 1777; Rats Apotheke (1908) als 2. Apotheke in Gütersloh.


<!-- == Bibliografie == -->
==Bildungswesen==
<!-- === Genealogische Bibliografie === -->
===Schulen===
<!-- === Historische Bibliografie === -->
1954: Volksschulwesen seit Ende 16. Jh., 1766 Rektor genannt. 1825: 3 Volksschulen, 1925: 14 nach Zusammenlegung kleinerer Schulen, 1950: 12 (8 ev., 4 kath.). Das über die Provinz hinaus bedeutende Ev.-Stift-Gymnasium 1851 gegr. Lehrerseminar 1890-1925. Präparandenanstalt 1911-22. Knabenselekta 1879, umgewandelt in ev. Knabenmittelschule 1925. Ev. Mittelschule für Knaben und Mädchen 1950. Private Höhere Töchterschule 1848, in zweiklassige ev. Mädchenselekta umgewandelt 1887, städt. 1889, Lyzeum (später Hindenburg-Lyzeum) 1913, später Oberschule für Mädchen, hauswirtschaftliche Form, Mädchengymnasium 1946. Spinnschule 1836 (vorübergehend). Fortbildungsschule kurze Zeit 1855 ff., städt. Fortbildungsschule 1888, später Berufsschule. Zeichenschule 1884, in die städt. Fortbildungsschule eingegliedert 1898. Innungsschule vorübergehend um 1899. Priv. Handelsschule Schmidt seit 1939/40 städt., angegliedert einjährige Höhere Handelsschule 1948. Volkshochschule 1945.
 
===Theater===
1854: Paul-Thöne-Stadthalle und Freilichtbühne nach 1945.
 
==Zeitungen/Druckerei==
* Öffentlicher Anz. für den Kreis Wiedenbrück 1873 (vorübergehend).
* Zeitungen vorübergehend ab 1873 und ab 1883. Gütersloher Ztg. 1884, Neue Gütersloher Ztg. 1890, später als Gütersloher Tagebl., vereinigt mit der Gütersloher Ztg. 1921, Druck und Verlag in Bielefeld ab 1922, nicht erschienen 1944-49.
* Auswärts verlegte Ortszeitungen: Die Glocke, Gütersloher Volksztg, erschienen bis 1945, neu ab 1949 (in Oelde), Freie Presse, Tagesztg. für Gütersloh usw., 1946 (in Bielefeld). Westfalen-Ztg., Gütersloher Morgenblatt 1946 (in Bielefeld).
* Druckerei und Verlag C. Bertelsmann seit 1824.
 
==Archiv==
* [[Gütersloh/Stadtarchiv]]
** [http://www.dieter-budde.de  Namensindex der Pott-Sammlung im Gütersloher Stadtarchiv aud der Homepage von Dieter Budde. Die kompletten Daten dazu hat der H. Strothotte aus Gütersloh auf seinem PC.]
* Kath. Pfarrarchiv
 
==Artikel-Quellen==
* Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
* Adreßbücher, Stadtarchiv
 
==Bibliografie==
* Alltag in bewegter Zeit: Materialsammlung aus den Beständen des Stadtarchivs. 1989.
* Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Wiedenbrück (1901)
* Beine, Günter:  Gütersloher erzählen Geschichte. 1985.
* Beine, Günter:  125 Jahre Stadtwerke Gütersloh. 1987.
* Die ältesten Seelenstandslisten des kath. Ksp. Gütersloh, in: Quellen und Forschungen zur Natur und Gesch. des Kreises Wiedenbrück 63 (1946). Fortsetzung 1730 ff., ebd. 60 (1940).
* Die ersten 25 Jahre des evangelischen Gymnasiums zu Gütersloh, Gütersloh, Bertelsmann, 1876, [http://www.ahnenforschung-bildet.de/forum/viewtopic.php?f=311&t=16659 Online]
* Eickhoff, H., Zur Geschichte der Stadt Gütersloh u. der Nachbarstädte des Kreises Wiedenbrück im Einwohnerbuch des Kreises Wiedenbrück. Gütersloh 1923.
* Eickhoff, P.: Die alte Kirche in Gütersloh, in: Westfälische Z. 47 (1889).
* Eickhoff, Hermann  Geschichte der Gemeinde Gütersloh. 1904.
* Eickhoff, H.: Zug- Gesch. der Stadt Gütersloh und der Nachbarstädte (1905).
* Eickhoff, H.: Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart (1921).
* Eickhoff, H.: Zur Gesch. der Stadt Gütersloh, in: Einwohnerbuch der Stadt Gütersloh und Umgebung (1925).
* Festschrift zur 100-Jahr-Feier des ev. Stift-Gymnasiums zu Gütersloh. (1951).
* Gütersloh, Hg. Stadt Gütersloh. 1925.
* Gütersloher Geschichte 1981-1955
* Hilbk, Hans: Gütersloh und Preußen. Eine Wahlverwandtschaft 1815-1888. 1988.
* Hilbk, Hans: Gütersloh, der Kaiser und die Republik 1888-1934. 1989.
* Hilbk, Hans: Gütersloh, das Hitler-Reich und die Teilung Deutschlands 1934-1955. 1990.
* Hilbk, Hans: 25 Jahre Gebiets-reform in Gütersloh. 1995.
* Heimat in Wort und Bild, Monatsbeilage zur Gütersloher Ztg. (1927 ff.).
* Kerssen, Ludger u. Kraak, Hagen: Gütersloh und seine Penne. Ein Bildband, der die Geschichte des Ev. Stift. Gymnasiums dokumentiert. 80 Seiten, Flöttmann Verlag 1978?.
*  Kramm, Uwe; Unger, Peter; Seiler, Hans-Jörg: 75 Jahre Gütersloher Schwimmverein von 1906 e.V. : 1906 - 1981 : Vereinschronik mit Veranstaltungsprogramm / Herausgeber: Gütersloher Schwimmverein von 1906 e.V., [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/content/titleinfo/998752 Digitalisat]
* Lenz,Werner: Gütersloh von der ersten Besiedlung bis 1975. 1975.
* Lenz,Werner - Musch,Hans-Dieter:  Gütersloh-Chronik 1975-1984. 1985.
* Mangelsdorf, E.: Die Entwicklung des Kreises Wiedenbrück (1910).
* Pott, Erich: Gütersloher Geschichtsquellen, Hefte 1-4.
* Richter u. Goldstein, Die evangelische Gemeinde Gütersloh. Gütersloh 1928.
* Richter, Aus der Vergangenheit Güterslohs, in: Gütersloh, Deutschlands Städtebau (1925).
* Schätzlein, August: Schätzleins Verkehrsbuch. 1928.
* Schindler,Wolfgang:  Händler, Bierzapfer, Brauer, Bäcker und Schlachter. Zur Erwerbsstruktur Güterslohs in der 2. Hälfte des 17. Jhdts in: Gütersloher Beiträge zur Heimat- und Landeskunde, Heft 68/69
* Wix, H.:  Studien zur westfälischen Dialektgeographie im Süden des Teutoburger Waldes, DDG 9 (1912/21), mit Ortsgrammatik von Gütersloh.
 
===Periodika===
* Jahres-Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Gütersloh für das Jahr ... Gütersloh : Schmäling & Ohlbrock, 1874/1875 - 1895/1896, {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-324726}}
* Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Gütersloh im Kalenderjahre ... Gütersloh, Schmäling & Ohlbrock, 1896/1907; 1926/1927, {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-306215}}
* Verwaltungsbericht der Stadt Gütersloh, 1927 -1932/38, {{ULBM|urn:nbn:de:hbz:6:1-326029}}
* Die Glocke - Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Beckumer Zeitung, Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Gütersloher Volkszeitung, 1927 - 1935, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/1687687 Digitalisat]
* St. IDA-Blatt - Wochenbeilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beilage zur Glocke : Beckumer Volkszeitung, Gütersloher Volkszeitung, Wiedenbrücker Zeitung, 1927 - 1930, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/5161902 Digitalisat]
* Die Frau und ihre Welt - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/5163075 Digitalisat]
* Praktischer Ratgeber - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/5161911 Digitalisat]
* Unterhaltungsbaltt : Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1927 - 1932, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/5187557 Digitalisat]
* Gütersloher Beiträge ab 1965.
* Gütersloher Jahrbuch für Freunde und frühere Schüler - hrsg. zum Besten d. Evangelischen Gymnasiums zu Gütersloh, Gütersloh, 1891 - 1898, [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/structure/1413623 Online].
* Heimat-Jahrbuch des Kreises Gütersloh, ab 1983.
* Mitteilungen für Land- und Hauswirtschaft : Beilage der Volkswacht, Bielefeld, 1930 - 1931, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/6552839 Digitalisate]
* Vergeßt es nicht! : satirische Wahlbeilage, 1930, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/6552913 Digitalisate]
* Volkswacht : Organ der Sozialdemokratie für das östl. Westfalen und die lippischen Freistaaten, - Weitere Titel: Organ für das arbeitende Volk, Organ der Sozialdemokratie für das östliche Westfalen und die lippischen Freistaaten, Organ der Sozialdemokratie für das östliche Westfalen und die lippischen Fürstentümer, 1890 - 1933, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/6509734 Digitalisate]
* Allgemeine Mitteilungen über Land und Hauswirtschaft : Gratisbeilage zur "Volkswacht", Bielefeld, 1925 - 1930, [http://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/6552412 Digitalisate]
* Nach Feierabend : Unterhaltungsbeilage der Volkswacht, 1914 - 1916, {{NBN|urn:nbn:de:0303-129313}}
* Technik-Tat und Traum, 1924, {{NBN|urn:nbn:de:0303-129320}}
* Gütersloher Volks-Zeitung : verbunden mit dem amtlichen Kreisblatt für den Kries Wiedenbrük und der "Glocke", 1929 - 1933, {{NBN|urn:nbn:de:0303-115214}}
* Die Glocke : Gütersloher Volkszeitung - der Bote an der Ems (gegründet im Jahr 1841) : Wiedenbrücker Zeitung : Beckumer Zeitung : Warendorfer Tageblatt : amtliches Kreisblatt : amtliches Mitteilungsblatt des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP. für die Kreise Beckum, Warendorf und Wiedenbrück / Ausgabe C, weitere Titel: Gütersloher Volkszeitung : der Bote an der Ems : Wiedenbrücker Zeitung : Warendorfer Tageblatt : Beckumer Zeitung, 1934 - 1945, {{NBN|urn:nbn:de:0303-115227}}
* Menschenfreund : ein Blatt für wahre Bildung und allgemeines Wohl : Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, weitere Titel: Monats-Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, 1888 - 1889, {{NBN|urn:nbn:de:0303-130567}}
* Gütersloher Zeitung : Tageblatt für Gütersloh u. die Nachbargemeinden, 1914 - 1918, {{NBN|urn:nbn:de:0303-120259}}
* Feierstunden : Beilage zur Gütersloher Zeitung, 1917, {{NBN|urn:nbn:de:0303-142897}} bei Zeitpunkt
* Die Heimat in Wort und Bild : Beilage zur Gütersloher Zeitung, 1934 - 1935, {{NBN|urn:nbn:de:0303-143909}} bei Zeitpunkt
* Landwirtschaft und Gartenbau : Beilage der Gütersloher Zeitung, 1935, {{NBN|urn:nbn:de:0303-143911}} bei Zeitpunkt
* Gütersloher Tageblatt : General-Anzeiger für Gütersloh u. Umgegend : neue Gütersloher Zeitung, 1911, 1913 - 1921, {{NBN|urn:nbn:de:0303-142916}} bei Zeitpunkt
* Neue Lesehalle : Beilage zum Gütersloher Tageblatt, 1911, {{NBN|urn:nbn:de:0303-142908}} bei Zeitpunkt
* Neue Gütersloher Zeitung, 1890 - 1908, 1911, {{NBN|urn:nbn:de:0303-160433}} bei Zeitpunkt
* Westfälische Zeitung, 1935 - 1944, {{NBN|urn:nbn:de:0303-162863}} bei Zeitpunkt
* Westfälische neueste Nachrichten : vereinigt mit NS-Volksblatt : Gütersloher Stadtanzeiger : Wiedenbrücker Kreiszeitung : amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Behörden / Ausgabe C, 1935 - 1936, {{NBN|urn:nbn:de:0303-162876}} bei Zeitpunkt
* Westfälische neueste Nachrichten : NS-Volksblatt für Westfalen : Gütersloher Zeitung : amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Behörden / Ausgabe B, 1944, {{NBN|urn:nbn:de:0303-162851}} bei Zeitpunk
* Die Heimat in Wort und Bild / Beilage der Westfälischen Zeitung, Gütersloher Zeitung, 1935 - 1940, {{NBN|urn:nbn:de:0303-162944}} bei Zeitpunkt
* Ravensberger Blätter für Geschichts-, Volks- und Heimatkunde / herausgegeben im Auftrag des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg; weitere Titel: Heimatkunde, 1919, 1921, 1923 - 1936, 1938 - 1939, {{NBN|urn:nbn:de:0303-193401}} bei Zeitpunkt
 
=== Bibliografie-Suche===
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<!-- === Weitere Bibliografie === -->
<!-- === Weitere Bibliografie === -->
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<!-- === Archive === -->
=== Karten ===
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* [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp;jsessionid=3A4884F4E97C0396AFBC662BF6413684?archivNr=1&id=2996&klassId=5&verzId=1196&expandId=3&tektId=3648&bestexpandId=3647&suche=1 Gütersloh - Bauerschaften und kath. Schulen] 1900
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<!-- === Karten === -->
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<!-- === Berufsgenealogen === -->
<!-- === Heimat- und Volkskunde === -->
<!-- === Auswanderungen === -->
<!-- === LDS/FHC  === -->


== Weblinks ==
== Weblinks ==
===Archive===
=== Offizielle Webseiten ===
* [http://www.dieter-budde.de  Namensindex der Pott-Sammlung im Gütersloher Stadtarchiv aud der Homepage von Dieter Budde. Die kompletten Daten dazu hat der H. Strothotte aus Gütersloh auf seinem PC.]
* [http://www2.guetersloh.de/ www.guetersloh.de Stadtverwaltung Gütersloh]
 
=== Genealogische Webseiten ===
*  [http://www.genealogy.net/vereine/wggf/  Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung]
* [http://www.ahlengen.de/  '''Arbeitskreis Familienforschung östliches Münsterland e.V.''']


=== Offizielle Webseiten ===
=== Historische Webseiten ===
<!-- === Genealogische Webseiten === -->
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ Internetportal "Westfälische Geschichte"]
<!-- === Weitere Webseiten === -->


==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
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Aktuelle Version vom 25. Januar 2024, 16:46 Uhr

Gütersloh:, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen >Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Gütersloh > Gütersloh

Lokalisierung Gütersloh innerhalb des Kreises Gütersloh
Siegelmarke: Königlich Preussisches Amtsgericht Gütersloh

Früherwähnung

Name

„Gutherslo" 1184; „Guterslo" 1196; „parrochia Gutterslo" 1201; „Guterslon" 1278; „marcha Gutereslo" 1282.

Grundeigentum

Kirche zu Gütersloh

  • Dem 1259 in Wiedenbrück gegründeten Kollegiatstift inkorporiert 1259 Bischof Baldewin von Osnabrück die Kirche zu Gütersloh.
  • 1201 sacerdos Gerlagus genannt
  • plebanus Lutherus 1241

Landschaftslage

Gütersloh liegt im Ostmünsterland etwa 75 m hoch am Dalke-Bach in weiter, von teils trockenen und teils feuchten Sanden gebildeter Ebene vor dem Bielefelder Osning/Teutoburger Wald (13 km), aus der eine Streusiedlungslandschaft geworden ist.

Geografische Position

1895: Geogr. Position bei (N 51° 54' | O 8° 23')

Ursprung der Ortschaft

Ursprünglich Meierhof. 1110 zuerst als Kirchspiel genannt, das wahrscheinlich schon vor 1000 gebildet wurde.

Stadtgründung

Das Dorf Gütersloh wurde durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1825 zur Stadt erhoben. Einführung der Städteordnung 1842.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Natürlich gewachsene Siedlung. Nie befestigt, daher keine feste Grundrißform. Im Ortskern runder Kirchplatz. Junge Erweiterungen zunächst entlang den sternförmig ausstrahlenden Landstraßen; später wabenförmige Ausfüllung der Sektoren mit regelmäßigerem Grundriß.

Gebäude

Ev. Pfarrkirche St. Pankratius („alte Kirche"), 1954 Apostelkirche genannt, freistehend auf dem Kirchplatz, Chor und Turm 13. Jhdt., Langhaus seit dem 16. Jhst. umgebaut als dreischiffige Halle. Alte Fachwerkhäuser, besonders am Kirchplatz. Ev. Lutherkirche 1861. Kath. Pankratiuskirche 1891. Rathaus 1863/64.

Brände

1802 brannten 19 Häuser „auf dem Busch" ab.

Zerstörungen 2. Weltkrieg

Wiederholt Fliegerangriffe, besonders am 26.11.1944 und 14.03.1945.

  • Zerstört wurden 1 Kirche, 2 Schulen, 33 Fabrikgebäude. Beschädigt 3.230 Wohngebäude, davon 510 über 60%, unbeschädigt blieben 663.
  • Ev. Apostelkirche gänzlich zerstört, bis auf den Turm.
  • Durchschnittlicher Schadensgrad, gemessen am Bestand von 6.936 Wohnungen (1939), betrug 25%, Gütersloh liegt damit an zweiter Stelle im Regierungsbezirk Detmold.
    • Bis 1950 wurden alle Schulen, 20 Fabrikgebäude und 72% der gesamten betroffenen Wohnungen wiederhergestellt.

Bevölkerung

Seuchen

Influenza 1889.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Kirchenbücher: ev. seit 1675
  • Kirchenbücher: kath. seit 1651
  • Gütersloh, St. Pankratius, kath., 1651 - 1962, Digitalisate online bei Matricula
  • Friedrichsdorf, St. Friedrich, kath., 1793 - 1970, Digitalisate online bei Matricula

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1812-1813 (Zivil) Aufgebote, Heiraten
  • 1851-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1849-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1822-1847 (Juden, Landrat) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1858-1858 (Dissidenten, Gerichtsbezirk) Tote

Genealogische und historische Quellen

Historische Quellen

Bildquellen

→ Kategorie: Fotostudio in Gütersloh


Grabsteine

Totenzettel

GEDBAS

Berühmte Personen

  • Friedrich von Recklinghausen, Prof. der Medizin, * 02.12,1832 Gütersloh, + 26.08.1910 Straßburg.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • Späteres Gebiet von Gütersloh- Stadt (vor der Teilung von 1843)
    • 1800: 2.300 Einwohner (E.) und 300 Häuser, 1820: 2.236 E. und 315 Häuser, 1831: 2.512 E. und 328 Häuser, 1842: 2.879 E.
  • Jeweiliges Gebiet (zunächst Gesamtgem. Gütersloh, später Gütersloh-Stadt allein)
    • 1820: 4.596 Einwohner (E.), 1843: 5.759 E., 1858: 3.701 E., 1865: 4.104 E., 1871: 4.300 E., 1885: 5.355 E., 1895: 6.678 E. und 699 Häuser, 1905: 7.378 E., 1910 (nach Eingemeindung): 17.901 E., 1917: 19.371 E., 1925: 22.174 E., 1933: 25.879 E., 1939: 30.850 E., 1946: 36.082 E., 1950: 43111 Einwohner.

Sprache

Trotz Industrie hält sich die alte westfälische Mundart gut; sie ist im Raume Arnsberg-Paderborn-Halle einzuordnen, spricht ick ein 'ich bin', mi 'mir' und 'mich', bobm 'bauen', meiget `(sie) mähen', ju 'euch', gi, ji 'ihr'.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

  • Schon im 18. Jhdt., wahrscheinlich noch früher, war Gütersloh durch Feingarnspinnerei, Handel mit Garnen und Lebensmitteln, insbesondere Speck und Schinken, und durch sein Frachtfuhrwesen bekannt. Die Flachsspinnerei war Haupterwerbszweig, kam aber wie das Frachtfuhrwesen in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zum Erliegen, während sich der Handel mit Fleischwaren weiter entwickelte und zur Gründung größerer und kleinerer Fabriken führte. Um 1845: 3 stark besuchte Jahrmärkte.
  • 1954: In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. und später legte die aufstrebende Stadt die Grundlagen zu ihrer 1954 recht mannigfaltigen Industrie der Textil-, Fleischwaren-, Metall-, Maschinen- und Holzindustrie mit vielen Webereien für Leinen, Baumwolle, Seide, Bänder und Gurte, Herstellung von Kleidern, Zentrifugen, Waschmaschinen usw., Drahtseilen, Ketten, Rädern, Grubenholz, Möbeln und Haushaltgeräten, daneben 2 ältere Brennereien, Nudel- una Pumpernickelfabriken.Darunter die Miele-Werke (1907) für Zentrifugen, Wasch-maschinen, Staubsauger, Fahrräder, Handwagen.

Verkehr

1954: Gütersloh liegt am Treffpunkt der hochmittelalterlichen Handelsstraßen von Dortmund-Hamm und von Soest-Lippstadt nach Bielefeld -Hannover bzw. Lüneburg-Lübeck. 1954 ent-sprechend die Bundesstraßen Dortmund -Minden (-Bremen) und Soest -Lippstadt- Wiedenbrück- Gütersloh, ferner die Autobahn Köln-Hannover (1938), Auffahrt 4 km südöstlich Güterslohs. Bahnanschluß 1847: Köln -Minden- Hannover. Private Kleinbahn Hövelhof -Gütersloh- Versmold- Ibbenbüren (Teutoburger -Wald- Eisenbahn) seit 1901, mit Bahnanschluß in Hövelhof nach Paderborn (1903).

Umgebungsbedeutung

1954: Gütersloh ist Mittelpunkt des Kreises Wiedenbrück.

Verwaltung

Rat

1800-1818 gräflicher Amtsvogt mit je 1 Untervogt für Dorf und Landgemeinde und 6 Vorstehern. 1809-13 wurde die Munizipalität Gütersloh durch einen Maire geleitet. 1818-1825: Bürgermeister mit 1. und 2. Adjunkten und einem Gemeinderat, bestehend aus 6 Vertretern des Dorfes und je 2 der Bauerschaften Blankenhagen und Nordhorn.

Gericht

Bauerngericht des Kirchspiels (Burmal).

Landesherrschaft

Lagerbuch der Herrschaft Rheda

1769: Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser nach der Reduktion
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Monatliche Schatzung
Städte u.
Kirchspiele
Bauerschaften
Besitzer 1)
Kloster
Adel
freye Häuser
2)
Meyer
2)
Erben
2)
½ Erben
2)
Erbkötter
2)
Markenkötter
2)
Brinksitzer
3)
Reducirt in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Blankenhagen
Herrschaft
Rheda
. 2 3 3 10 13 14 10 ¾ 39 92 27 1 .
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Dorf
Herrschaft
Rheda
. . 300 . . . . 150 24 120 12 . .
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Nordhorn
Herrschaft
Rheda
. . 4 8 6 5 9 9 11/16 25 71 16 20 .
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Pavenstedt
Herrschaft
Rheda
. 2 5 3 3 10 5 9 9/16 33 73 20 14 4
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Sunderbaur
Herrschaft
Rheda
. 2 1 5 2 9 8 7 3/8 27 65 18 12 6
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Adenwedde
Fürstbistum
Osnabrück
. . 8 10 65 6 88 33 ½ . 384 59 5 5
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Kattenstreit
Fürstbistum
Osnabrück
. . 2 6 27 13 37 15 3/16 . 160 23 3 ¼
Kirchspiel
Gütersloh
Bauerschaft
Sperard
Fürstbistum
Osnabrück
. . 4 9 17 . 30 13 5/8 . 154 36 2 ½
Summe Kirchspiel
Gütersloh
. . 6 27 344 130 56 191 249 11/16 . 1.119 243 16 5

Landesherren

Das alte Kirchspiel Gütersloh bestand aus dem Dorf Gütersloh und den Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn mit dem Sundern, Pavenstädt und Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schleddebrück und galt ursprünglich als Bestandteil des Fürstbistum Osnabrück, wurde diesem aber von den Inhabern der Herrschaft Rheda (bis Mitte 14. Jhdts. die Edelherren von Lippe, nach über 100jähriger Fehde ab 1491 die Tecklenburger) seit etwa 1525 streitig gemacht. 1565 wurde durch den Bielefelder Rezeß und den Wiedenbrücker Vertrag das Kirchspiel Gütersloh ohne die Bauerschaften Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schledebrück Rheda zugesprochen.

Verwaltungseinbindung 1895

  • Gütersloh, Stadt/Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Wiedenbrück
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Gütersloh, Amtsgericht Gütersloh, ev. Kspl. Gütersloh, kath. Kspl. Gütersloh, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Hamm <> Hannover. Gefängnis, Geschäftshaus, 2 Krankenhäuser, Synagoge, Untersteueramt, Gymnasium, 2 Schulen
    • Gesamtfläche: 174,2 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 290 Gebäude
    • Einwohner: 6.678 (5.758 Ev., 823 Kath., 96 Juden, 1 Unbestimmt)
    • Gewerbe: 1 Wagen, Haupthandel (Fettwaren, Pumpernickel), Handel (Buch), Fabrikation (Seide), Weberei (Nessel).
  • Gütersloh, Landgemeinde

Kriegerische Ereignisse

1757 zog die gesamte französische Armee durch Gütersloh.

Kriegswesen

Schützengilden

Schützenverein 1832.

Garnison

Luftnachrichten-Regiment und Fliegerhorst 1935/36 bis 1945.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Stadt Gütersloh Kreis Gütersloh.png Beschreibung:

Wappen 1844 verliehen: In grünem Schilde, der von einem 16mal von Schwarz und Silber gestückten Bord eingefaßt ist, 3 silberne Wellenschrägbalken, belegt mit einem 6speichigen roten Rad..

Fahne: Grün-weiß, mit dem Stadtwappen in der Mitte.

Finanzwesen

Münzwesen

Notgeld, ausschließlich Papier. 1923: 500 Ts.; 1 Mill.; 5, 20, 100 Md.

Stadtgebiet

  • 1842 revidierte Städteordnung
  • 1843 Trennung in Stadt- und Landgemeinde Gütersloh. Stadtgrenzen 1847 festgelegt: 150 ha.
  • 1868 Eingemeindung von 23 ha der Bauerschaft Sundern.
  • 1910 erweitert um die Landgemeinde Gütersloh mit den Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn, Sundern und Pavenstädt bestehenden Landgemeinde Gütersloh (3360 ha) und der Bauerschaft Kattenstroth des Amtes Reckenberg (952 ha).
  • Bei folgenden Eingemeindungen kam die Fläche zum Flughafen Gütersloh, die Bewohner wurden umgesiedelt: 1939 Teile von Marienfeld (76 ha) und 1943 Teile von Herzebrock (87 ha).
  • Stadtgebiet 1885: 174 ha, 1951: 4.767 ha.
  • 1970 kommunale Neugliederung, erweitert um die Gemeinden Avenwedde, Friedrichsdorf, Spexard des Amtes Avenwedde und die Gemeinden Ebbesloh, Hollen, Isselhorst und Niehorst des Amtes Brackwede.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Gütersloh gehörte ursprünglich zum Bistum Osnabrück, seit 1821 Erzbistum Paderborn, Dekanat Wiedenbrück. Pfarrer erwähnt seit 1185, das Kirchspiel Gütersloh seit 1201 (spätestens Anfang 11. Jhdt. gegründet). Das Kollegiatstift Wiedenbrück besetzte seit seiner Gründung (1259) die Pfarre.

Reformation

Reformation um 1545. 1603 vergeblicher Versuch, den Kalvinismus einzuführen. Wiederbegründung der kath. Pfarre 1627, seit 1647 überwiegt der Protestantismus, doch bestand für die Kirche ein Simultanverhältnis 1650-1887. 1949 Bildung der Synode Gütersloh mit Superintendenten an der Spitze.

Bekenntnisse

1820: 182 Kath., 1875: 438 Kath., 1885: 561 Kath., 1895: 823 Kath., 1905: 782 Kath., 1932: 5.817 Kath., 1946: 10.727 Kath. und 67% Ev.

Juden

Seit 1565 eine Anzahl gräflicher Schutzjuden in Gütersloh. Sie lebten fast nur vom Handel. Um 1720 eigene Synagoge. 1820: 96, 1831: 85, 1858: 97, 1895: 96, 1925: 68 Juden.

Wohlfahrtspflege

1954: Zwei städtische Krankenhäuser, 1 kath. Krankenhaus. Städt. Altersheim, kath. Altersheim. Übernachtungsheim des DRK. Veterinärbakteriologisches Untersuchungsamt. Gaswerk 1861, erweitert 1894 und 1922/23. Wasserwerk 1887/88, neues Wasserwerk 1946/49. Elektrizitätswerk 1912/14. Kanalisation. Kläranlage 1914.

  • Apotheke: Krönig`sche Apotheke (1731); Apotheker Gerh. Hackmann (1746-1763; Apotheker Christian Röttischer, später Apotheker Schlungk 1777; Rats Apotheke (1908) als 2. Apotheke in Gütersloh.

Bildungswesen

Schulen

1954: Volksschulwesen seit Ende 16. Jh., 1766 Rektor genannt. 1825: 3 Volksschulen, 1925: 14 nach Zusammenlegung kleinerer Schulen, 1950: 12 (8 ev., 4 kath.). Das über die Provinz hinaus bedeutende Ev.-Stift-Gymnasium 1851 gegr. Lehrerseminar 1890-1925. Präparandenanstalt 1911-22. Knabenselekta 1879, umgewandelt in ev. Knabenmittelschule 1925. Ev. Mittelschule für Knaben und Mädchen 1950. Private Höhere Töchterschule 1848, in zweiklassige ev. Mädchenselekta umgewandelt 1887, städt. 1889, Lyzeum (später Hindenburg-Lyzeum) 1913, später Oberschule für Mädchen, hauswirtschaftliche Form, Mädchengymnasium 1946. Spinnschule 1836 (vorübergehend). Fortbildungsschule kurze Zeit 1855 ff., städt. Fortbildungsschule 1888, später Berufsschule. Zeichenschule 1884, in die städt. Fortbildungsschule eingegliedert 1898. Innungsschule vorübergehend um 1899. Priv. Handelsschule Schmidt seit 1939/40 städt., angegliedert einjährige Höhere Handelsschule 1948. Volkshochschule 1945.

Theater

1854: Paul-Thöne-Stadthalle und Freilichtbühne nach 1945.

Zeitungen/Druckerei

  • Öffentlicher Anz. für den Kreis Wiedenbrück 1873 (vorübergehend).
  • Zeitungen vorübergehend ab 1873 und ab 1883. Gütersloher Ztg. 1884, Neue Gütersloher Ztg. 1890, später als Gütersloher Tagebl., vereinigt mit der Gütersloher Ztg. 1921, Druck und Verlag in Bielefeld ab 1922, nicht erschienen 1944-49.
  • Auswärts verlegte Ortszeitungen: Die Glocke, Gütersloher Volksztg, erschienen bis 1945, neu ab 1949 (in Oelde), Freie Presse, Tagesztg. für Gütersloh usw., 1946 (in Bielefeld). Westfalen-Ztg., Gütersloher Morgenblatt 1946 (in Bielefeld).
  • Druckerei und Verlag C. Bertelsmann seit 1824.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Alltag in bewegter Zeit: Materialsammlung aus den Beständen des Stadtarchivs. 1989.
  • Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Wiedenbrück (1901)
  • Beine, Günter: Gütersloher erzählen Geschichte. 1985.
  • Beine, Günter: 125 Jahre Stadtwerke Gütersloh. 1987.
  • Die ältesten Seelenstandslisten des kath. Ksp. Gütersloh, in: Quellen und Forschungen zur Natur und Gesch. des Kreises Wiedenbrück 63 (1946). Fortsetzung 1730 ff., ebd. 60 (1940).
  • Die ersten 25 Jahre des evangelischen Gymnasiums zu Gütersloh, Gütersloh, Bertelsmann, 1876, Online
  • Eickhoff, H., Zur Geschichte der Stadt Gütersloh u. der Nachbarstädte des Kreises Wiedenbrück im Einwohnerbuch des Kreises Wiedenbrück. Gütersloh 1923.
  • Eickhoff, P.: Die alte Kirche in Gütersloh, in: Westfälische Z. 47 (1889).
  • Eickhoff, Hermann Geschichte der Gemeinde Gütersloh. 1904.
  • Eickhoff, H.: Zug- Gesch. der Stadt Gütersloh und der Nachbarstädte (1905).
  • Eickhoff, H.: Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart (1921).
  • Eickhoff, H.: Zur Gesch. der Stadt Gütersloh, in: Einwohnerbuch der Stadt Gütersloh und Umgebung (1925).
  • Festschrift zur 100-Jahr-Feier des ev. Stift-Gymnasiums zu Gütersloh. (1951).
  • Gütersloh, Hg. Stadt Gütersloh. 1925.
  • Gütersloher Geschichte 1981-1955
  • Hilbk, Hans: Gütersloh und Preußen. Eine Wahlverwandtschaft 1815-1888. 1988.
  • Hilbk, Hans: Gütersloh, der Kaiser und die Republik 1888-1934. 1989.
  • Hilbk, Hans: Gütersloh, das Hitler-Reich und die Teilung Deutschlands 1934-1955. 1990.
  • Hilbk, Hans: 25 Jahre Gebiets-reform in Gütersloh. 1995.
  • Heimat in Wort und Bild, Monatsbeilage zur Gütersloher Ztg. (1927 ff.).
  • Kerssen, Ludger u. Kraak, Hagen: Gütersloh und seine Penne. Ein Bildband, der die Geschichte des Ev. Stift. Gymnasiums dokumentiert. 80 Seiten, Flöttmann Verlag 1978?.
  • Kramm, Uwe; Unger, Peter; Seiler, Hans-Jörg: 75 Jahre Gütersloher Schwimmverein von 1906 e.V. : 1906 - 1981 : Vereinschronik mit Veranstaltungsprogramm / Herausgeber: Gütersloher Schwimmverein von 1906 e.V., Digitalisat
  • Lenz,Werner: Gütersloh von der ersten Besiedlung bis 1975. 1975.
  • Lenz,Werner - Musch,Hans-Dieter: Gütersloh-Chronik 1975-1984. 1985.
  • Mangelsdorf, E.: Die Entwicklung des Kreises Wiedenbrück (1910).
  • Pott, Erich: Gütersloher Geschichtsquellen, Hefte 1-4.
  • Richter u. Goldstein, Die evangelische Gemeinde Gütersloh. Gütersloh 1928.
  • Richter, Aus der Vergangenheit Güterslohs, in: Gütersloh, Deutschlands Städtebau (1925).
  • Schätzlein, August: Schätzleins Verkehrsbuch. 1928.
  • Schindler,Wolfgang: Händler, Bierzapfer, Brauer, Bäcker und Schlachter. Zur Erwerbsstruktur Güterslohs in der 2. Hälfte des 17. Jhdts in: Gütersloher Beiträge zur Heimat- und Landeskunde, Heft 68/69
  • Wix, H.: Studien zur westfälischen Dialektgeographie im Süden des Teutoburger Waldes, DDG 9 (1912/21), mit Ortsgrammatik von Gütersloh.

Periodika

  • Jahres-Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Gütersloh für das Jahr ... Gütersloh : Schmäling & Ohlbrock, 1874/1875 - 1895/1896, Digitalisat der ULB Münster
  • Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Gütersloh im Kalenderjahre ... Gütersloh, Schmäling & Ohlbrock, 1896/1907; 1926/1927, Digitalisat der ULB Münster
  • Verwaltungsbericht der Stadt Gütersloh, 1927 -1932/38, Digitalisat der ULB Münster
  • Die Glocke - Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Beckumer Zeitung, Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Gütersloher Volkszeitung, 1927 - 1935, Digitalisat
  • St. IDA-Blatt - Wochenbeilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beilage zur Glocke : Beckumer Volkszeitung, Gütersloher Volkszeitung, Wiedenbrücker Zeitung, 1927 - 1930, Digitalisat
  • Die Frau und ihre Welt - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, Digitalisat
  • Praktischer Ratgeber - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, Digitalisat
  • Unterhaltungsbaltt : Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1927 - 1932, Digitalisat
  • Gütersloher Beiträge ab 1965.
  • Gütersloher Jahrbuch für Freunde und frühere Schüler - hrsg. zum Besten d. Evangelischen Gymnasiums zu Gütersloh, Gütersloh, 1891 - 1898, Online.
  • Heimat-Jahrbuch des Kreises Gütersloh, ab 1983.
  • Mitteilungen für Land- und Hauswirtschaft : Beilage der Volkswacht, Bielefeld, 1930 - 1931, Digitalisate
  • Vergeßt es nicht! : satirische Wahlbeilage, 1930, Digitalisate
  • Volkswacht : Organ der Sozialdemokratie für das östl. Westfalen und die lippischen Freistaaten, - Weitere Titel: Organ für das arbeitende Volk, Organ der Sozialdemokratie für das östliche Westfalen und die lippischen Freistaaten, Organ der Sozialdemokratie für das östliche Westfalen und die lippischen Fürstentümer, 1890 - 1933, Digitalisate
  • Allgemeine Mitteilungen über Land und Hauswirtschaft : Gratisbeilage zur "Volkswacht", Bielefeld, 1925 - 1930, Digitalisate
  • Nach Feierabend : Unterhaltungsbeilage der Volkswacht, 1914 - 1916, Digitalisat
  • Technik-Tat und Traum, 1924, Digitalisat
  • Gütersloher Volks-Zeitung : verbunden mit dem amtlichen Kreisblatt für den Kries Wiedenbrük und der "Glocke", 1929 - 1933, Digitalisat
  • Die Glocke : Gütersloher Volkszeitung - der Bote an der Ems (gegründet im Jahr 1841) : Wiedenbrücker Zeitung : Beckumer Zeitung : Warendorfer Tageblatt : amtliches Kreisblatt : amtliches Mitteilungsblatt des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP. für die Kreise Beckum, Warendorf und Wiedenbrück / Ausgabe C, weitere Titel: Gütersloher Volkszeitung : der Bote an der Ems : Wiedenbrücker Zeitung : Warendorfer Tageblatt : Beckumer Zeitung, 1934 - 1945, Digitalisat
  • Menschenfreund : ein Blatt für wahre Bildung und allgemeines Wohl : Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, weitere Titel: Monats-Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, 1888 - 1889, Digitalisat
  • Gütersloher Zeitung : Tageblatt für Gütersloh u. die Nachbargemeinden, 1914 - 1918, Digitalisat
  • Feierstunden : Beilage zur Gütersloher Zeitung, 1917, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Die Heimat in Wort und Bild : Beilage zur Gütersloher Zeitung, 1934 - 1935, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Landwirtschaft und Gartenbau : Beilage der Gütersloher Zeitung, 1935, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Gütersloher Tageblatt : General-Anzeiger für Gütersloh u. Umgegend : neue Gütersloher Zeitung, 1911, 1913 - 1921, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Neue Lesehalle : Beilage zum Gütersloher Tageblatt, 1911, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Neue Gütersloher Zeitung, 1890 - 1908, 1911, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Westfälische Zeitung, 1935 - 1944, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Westfälische neueste Nachrichten : vereinigt mit NS-Volksblatt : Gütersloher Stadtanzeiger : Wiedenbrücker Kreiszeitung : amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Behörden / Ausgabe C, 1935 - 1936, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Westfälische neueste Nachrichten : NS-Volksblatt für Westfalen : Gütersloher Zeitung : amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Behörden / Ausgabe B, 1944, Digitalisat bei Zeitpunk
  • Die Heimat in Wort und Bild / Beilage der Westfälischen Zeitung, Gütersloher Zeitung, 1935 - 1940, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Ravensberger Blätter für Geschichts-, Volks- und Heimatkunde / herausgegeben im Auftrag des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg; weitere Titel: Heimatkunde, 1919, 1921, 1923 - 1936, 1938 - 1939, Digitalisat bei Zeitpunkt

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GUTLOHJO41EV</gov>

Wappen vom Kreis Gütersloh Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh (Regierungsbezirk Detmold)

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